Brücken polizeilich bewacht. Auch auf den großen Boulevards und anderen Punkten der Stadt ist starkes Polizeiaufgebot zu bemerken. Nachmittags fanden im Quartier mehrere Manifestationen gegen Scheurer- Kestner und Zola statt.
* Paris, 14. Jan. Der Justizminister wird dem Staatsanwalts die Klage übermitteln, die bei ihm von dem Kriegsminister gegen Zola Namens der beleidigten Militärbehörden eingereicht worden ist.
* Paris, 14. Jan. Die Dreyfus-Affaire ist ungeheuer angeschwollen. Es scheint, als solle allmählich eine schwere Krisis für die Republik daraus werden. Die Situation ist unheimlich, und mancherlei Symptome deuten auf das Bestehen außergewöhnlicher Verhältnisse hin. Die Dreyfus-Partei und ihre Gegner stehen sich gegenüber. Beide Teile wollen keinen Schritt zurückweichen, beide Teile scheinen znm Aeußersten entschlossen, beide Teile sind selbst zur Gewalt bereit.
* Paris, 15. Jan. Die Frau des Hauptmanns Dreyfus richtete an Cavaignac ein Schreiben, in >em sie erklärt, ihr Gatte habe niemals irgend ein Ge- ständnis abgelegt.
2 Der „Temps" wird demnächst einen Protest fast aller Mitglieder der wissenschaftlichen Institute Frankreichs zu Gunsten Dreyfus' veröffentlichen; das Schriftstück wird über 500 Unterschriften tragen.
* Sofia, 15. Jan. Heute fand die Beisetzung der Leiche des Fürsten Allexander im Neuen Mausoleum statt. Dem feierlichen Akte wohnten Fürst Ferdinand, Gräfin Hartenau, Prinz Philipp von Coburg und die Vertreter des deutschen Kaisers und der Königin von England bei.
* New-Dork, 13. Jan. Die Gerüchte über Entsendung von Kriegsschiffen nach Cuba sind unbegründet, wenngleich die Beziehungen mit Spanien ge- spannt sind.
* New York, 11. Jan. Cornelius Herz »erlangt
durch das Staatsdepartement wegen des Paaama- ksandals 5 Millionen Dollars von Frankreich.
*JnDeutsch-Südwestafrika ist mit dem 1. Januar eine Verordnung in Kraft getreten, wonach die Einführung von Feuerwaffen und Munition und der Handel damit nur noch der kaiserlichen Landeshauptmannschaft gestattet sein soll. Wer von den Einwanderern Feuerwaffen und Munition zum eigenen Gebrauch einführen will, bedarf dazu der Erlaubnis der Landeshauptmannschaft, deren Erteilung davon abhängig gemacht werden wird, daß der Betreffende hinreichende Sicherheit dafür gewährt, daß er nicht an dritte Feuerwaffen oder Munition verkauft oder sonstwie vergiebt. Jede eingeführte Feuerwaffe muß abgestempelt und in ein von der Polizeibehörde geführtes Register eingetragen werden. Für den Erlaubnisschein wird eine Gebühr von 5 Mk., und bei der nach 5 Jahren nötigen Erneuerung eine solche von 3 Mk. erhoben.
Vermischtes.
* Eine Eisenbahngesellschaft ohne Schienen ist die internationale Schlafwagengesellschaft, denn sie läßt ihre Wagen nur auf fremden Schienen laufen. Genau 25 Jahre sind seit Gründung der Gesellschaft verflossen. Anfangs wurden von derselben in einzelne Züge auf großen Strecken Schlafwagen eingestellt, da die betreffenden Bahnverwaltungen selbst keine besondere Bequemlichkeiten für das während der Nacht reisende Publikum einrichteten. Die Gesellschaft entstand, wie auch die erste Eisenbahn auf dem Festlande, in Belgien. Ein Lütticher, der noch heute an der Spitze steht, Georg Nagelmaekers, rief die Gesellschaft 1876 ins Leben. Zunächst wurden zwischen Berlin und Ostende, sowie Paris und Köln Schlafwagen eingestellt, dann kam bald Wien bis München mit einer weiteren Ausdehnung nach Paris hinzu. Die Gesellschaft nahm bald eine
Ausdehnung, die über die in ihrem Namen („Schlafwagen") liegende Beschränkung hinausging, indem außer den Schlafwagen auch Speisewagen eingerichtet wurden. Der erste Wagen dieser Art wurde aus einem preußischen Wagen 3. Klasse gebaut und lief zwischen Berlin und Frankfurt. Der Wagen fand großen Beifall, was den Entwurf eines neuen Planes für Wagen dieser Art und die Erbauung einer Anzahl derselben zur Folge hatte. Aus Schlafwagen und Speisewagen wurden nun 1883 von der Gesellschaft der erste eigene sogen. Luxuszug, der Orient- Expreßzug Paris bis Wien zusammengestellt, für dessen Beförderung auf den benutzten Bahnstrecken die Gesellschaft Verträge mit den fraglichen Verwaltungen schloß. Heute hat die Gesellschaft zwanzig Züge, zusammengesetzt aus den bekannten braunen, holzverkleideten Wagen auf Drehgestellen. Die Züge laufen von Ostende nach Wien, nach St. Petersburg, von Paris nach dem Orient und nach dem Süden u. s. w- Im ganzen besitzt die Gesellschaft 800 Wagen und, wie gesagt, keine Schiene. Der Erfolg der Gesellschaft hat vor einer Reihe von Jahren die preußische Staatsbahn veranlaßt, eigene Schlafwagen zu bauen.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker. Alten steig.
VeriLlsotile seliwai-re 8sil>e. ^st-rchm"d-s"
Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. — Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen die „Schuß, säden* weiter, wenn sehr mit Farbstoff erschwert, und hinterläßt eine dunkelbraune 2stche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Die Seiden-Fabriken G. H e n n eb e rg (k. u. k. Hoflief.), Zürich versenden gern Muster von ihren ächten Seidenstoffen an jedermann und liefern einzelne Roben und ganze Stücke porto- und steuerfrei ins Haus. 5
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