entdeckt. Der Gemeindekassier bekleidete seine Stelle ohne Kaution. Die Regierung ordnete eine Untersuchung an.
ss Paris, 11. Oktbr. Der Dienst der Ostbahn zwischen Paris und Chalons am Paradetage ließ alles zu wünschen übrig. Im hiesigen Ostbahnhof kam es zu wütenden Austritten. Fahrplanmäßige Züge sielen ohne Voranzeige aus, Tausende von Reisenden, denen Fahrkarten verkauft waren, konnten nicht befördert werden, man bot ihnen Rückzahlung des Fahrpreises an, die Bahnbeamten steckten Reisende in falsche Züge n. s. w. Grimmige Zusammenstöße zwischen Publikum und Bahnpersonal waren häufig. Es fehlte an Leuten, Wagen, Lokomotiven, genauen Befehlen, obschon die Verwaltung seit mindestens drei Wochen mit der ihr gestellten Aufgabe bis in die allerkleinsten Einzelheiten bekannt war. Diese Erfahrungen sollten den Franzosen einige Sorge für die Mobilmachung einflößen.
* Paris, 12. Okt. Ans Anlaß des Besuchs des Zaren in Frankreich erließ der Kriegsminister alle Strafen in der Armee, welche nicht 30 Tage überschreiten.
* Paris, 13. Oktbr. Die radikalen Blätter verlangen die Veröffentlichung des russisch-französischen Vertrags. Ter Deputierte Millerand kündigte an, die Sozialisten würden über den russisch-französischen Vertrag in der Kammer Aufklärung verlangen, welche die Regierung nicht verweigern könne. Auf Befragen erklärte Millerand, er glaube nicht, daß der Zar gekommen sei, um Frankreich beim Wiedererwerb von Elsaß-Lothringen zu helfen, aber vielleicht sei die Verwirklichung dieses Traums eine der fern liegenden und unvorhergesehenen Folgen seines Besuches.
* Nen-Orleans, 24. Sept. (Lynchjustiz.) In dem Orte Grenta an dem gegenüberliegenden Flußufer wurden gestern zwei Neger erschossen und ein dritter gelyncht, weil letzterer einem weißen Kinde einen Schlag ins Gesicht versetzt hatte. Die weiße Bevölkerung hatte diese Mißhandlung des Kindes als eine ihrer ganzen Rasse zugefügte Beleidigung ausgenommen und machte daher kurzen Prozeß. Zwei Polizisten wollten den Neger, der dem Kinde die Ohrfeige versetzt hatte, verhaften und da er sich mitten unter eine Anzahl seiner Rassegenossen flüchtete, schossen die Beamten einfach zwei der umstehenden Farbigen nieder und bemächtigten sich dann des MissethäterS, den sie nach dem Ortsgefängnis brachten. Wenige Stunden später stürmte eine Volksmenge das Gefängnis, schleppte den Neger hinweg und knüpfte ihn an einem Banmast ans.
* Athen, 12. Okt. Die Agence Havas meldet: Der makedonische Buudenführer Gula Grntos wurde bei dem gestiegen Zusammenstöße mit den türkischen Truppen getötet; sein Kopf wurde im Triumphzugc nach Grevena gebracht. Die Bande rückt inzwischen auf Siatista vor.
* Ko n sta n ti n o p e l, 10. Okt. Die Botschafter traten gestern zu einer Beratung zusammen und lehnten einstimmig das Verlangen der Pforte, die fremden Dampfer nach Armeniern zu durchsuchen, ab. Der heutige Jrade dehnt die im vorigen Oktober für sechs «natolische Vilajets erlassenen Reformen auf das ganze Reick aus.
* Madrid, 11. Okt. Nach einer Depesche des El Liperal ans Tanger haben der französische und spanische Gesandte eine gemeinsame Reklamation an die marokkanische Regierung wegen eines von maurischen Piraten auf eine französische Bark und ein spanisches Schiff ausgeführten Angriffes überreicht.
Handel und Verkehr.
* Stuttgart, 12. Oktober. (Landes-Produkten- Börse.) Der Getreidemarkt verkehrte in andauernder fester Stimmung und konnten Preise gegen die Vorwoche weiter in die Höhe gehen. Mais und Haber sind gleichfalls wesentlich höher. Der Bedarf bleibt fortwährend ein guter. Die Landmärkte waren schwach befahren bei festen Preisen. Wir notieren per 100 Kilogr.: Weizen, bayer. Mk. 16.75 bis 17.25, do. Ulka Mk. 18.50 bis 18.75, do. Azima Nikolajeff Mk. 18.50 bis 18.75, Azima - Rostoff Mk. 17.75 bis 18.50, do. Saxonska Mk. 18.50 bis 18.75, 5o. La Plata Mk. 18.25 bis 18.50, do. rumän. neu Mk. 18.25 bis 19.25, do. rumän. alt Mk. 17.75 bis 18.25, do. Amerikaner Mk. 18.50 bis 19.25, Roggen russ. Mk. 15 bis 15.50, do. Amerikaner Mk. 15 bis 15.25, do. rumän. Mk. 15. Gerste, Pfälzer Mk. 17.25 bis 17.50, do. ungar. Mk. 18.75 bis 20, do. rumän. Mk. 15, Hafer Alb la. M. 16.80, russ. do. Land Mk. 11.80 bis 12, do. russ. alt Mk. 15.50 bis 16, do. russ. neu Mk. 15.25 bis 15.75, do. Amerikaner Mk. 14.50, bis 14.75, Mais Mixed Mk. 10.50, weißer amerikanisch Mk. 10.50, do. La Plata Mk. 10 bis 10.50. Mehrpreise pr. 100 Kilogr. inkl. Sack: Mehl Nr. 0: Mk. 29 bis 29.50 .Nr. 1: Mk. 27 bis 27.50, Nr. 2: Mk. 25.50 bis 26.50, Nr. 3: Mk. 24 bis 24.50, Nr. 4: Mark 21 bis 21.50. Snppengries Mk. 30 bis 30.50. Kleie mit Sack Mk. 8.50.
* Stuttgart, 13. Okt. (Kartoffel- und Krautmarkt.) Zufuhr 1100 Ztr. Preis pr. Ztr. Mk. 3.40 bis 3.80. — Filderkraut: Zufuhr 1800 Stück. Preis pr. 100 Stück ,Mk. 16 bis 18.
* (Obstpreife.) Stuttgart, 13. Okt. Zufuhr auf dem Wilhelmsplatz 1500 Ztr. württ. Mostobst. Preis Mk. 5.60 bis 6.60. — Friedrichshafen 10. Okt. Mostobst Mk. 4.50 bis 5, Tafelobst Mk. 8 bis 10. — Eßlingen, 12. Oktbr. Zufuhr 20 bis 25 Wagen. Preis Mk. 5 bis 6.30. — Kirchheim, u. T., 12. Okt. Zufuhr 220 Säcke Aepfel. Preis Mk. 6.60 bis 7.20. — Nürtingen, 12. Oktbr. Zufuhr 2 Wagen Mostobst. Preis Mk. 5.60 pr. Ztr.
* Hall, 11. Okt. Der Handel mit Obst ist in diesem Herbst bis jetzt bei weitem nicht so entwickelt wie in früheren Jahren: es scheint dies daher zu rühren, daß die Zubereitung von Rosinenmost mehr und mehr überhand nimmt; ausländisches Obst ist noch gar nicht auf den Markt gekommen: znm Glück ist hier und in der Umgegend die Obsternte ziemlich reichlich ausgefallen. Die Preise für inländisches Obst stellen sich per Ztr. Aepfel Mk. 5.60 bis 6, gebrochenes Obst gilt 8—10 Mk. pr. Ztr., Kartoffeln kosten Mk. 2.60 bis 3. per Ztr.
* N e ck a rwest h ei m, 12. Oktbr. Der Stand unserer ganz üppig belaubten Weinberge ist trotz der langanhaltendeii Regentage ein sehr zufriedenstellender. Wenn die guten sonnigen Tage noch einigermaßen an- halten, dürfte es mit dem 96er heißen: gut, viel und
billig. Weinkäufer werden frenndlichst eingeladen, sich von dem Stand unserer Trauben zu überzeugen.
* Vom Kaiser st uhl, 9. Okt. In einigen Gemeinden des Kaiserstuhles wird heute und morgen mit dem Herbsten begonnen. Nächste Woche wird am ganzen Kaiserstuhl allgemein geherbstet. Im ganzen sehen die Trauben gesund aus und versprechen noch einen genießbaren Wein, etwa von der Qualität des 1894er. Es ist schade, daß zu der großen Menge von Trauben nicht auch das Wetter von 1895 gekommen ist; das wäre ein Herbst geworden, wie er lange nicht da war.
* (Hopfenpreise.) Calw. Für schönste Ware wurden in einigen Gäuorten 60 Mk. nebst Trinkgeld bezahlt. — Mühringen, 12. Okt. Bis jetzt sind hier kleinere Partien pr. Ztr. zu 70 Mk. und Trinkgeld verkauft worden. — Horb, 13. Oktbr. Heute wurde ein Quantum prima Hopfen zum Preise von 90 Mk. pr. Ztr. verkauft; im übrigen werden zur Zeit für schöne Ware 70—75 Mk. bezahlt.
Neueste Nacheichten
D Darmstadt, 13. Okt. Wie der .Zeit' von hier gemeldet wird, lehnte die evangelische Stadtgeistlichkeit die Teilnahme an dem Empfang des Zarenpaares und die evangelischen Kirchenchöre ihre Mitwirkung an der Serenade im Hinblick auf den seiner Zeit erfolgten Uebertritt der russischen Kaiserin zum russisch-orthodoxen Glauben ab.
Berlin, 14. Okt. Grumbkow Pascha wird heute Mittag 1 Uhr in Gegenwart des Botschafters Ghalib Bey vom Kaiser empfangen werden und ein Handschreiben des Sultans überreichen. Ueber den Inhalt desselben verlautet aus guter Quelle, daß der Brief neben dem Dank für das übersandte Bild, jedenfalls die Bitte enthalten wird, daß Deutschland der Pforte gegenüber dasselbe Verhalten wie bisher bewahren möge.
Berlin, 14. Oktober. Gelegenheitlich der Einstellung der Rekruten kamen gestern tumultarische Szenen am Kaiser Franz Grenadier-Platze vor. Junge Burschen verursachten Ruhestörungen, so daß die Polizei einschritt und blank zog.
IV Berlin, 14. Oktober. Die „Nat. Ztg." meldet aus Rom, in italienischen Kreisen wird berechnet, daß Nerazzini die Hauptstadt Abessyniens gestern erreicht haben dürfte. Mit Menelik unterhandelt Nerazzini über den Frieden folgendermaßen: Italien anerkennt die volle Unabhängigkeit Abessyniens und dieses gibt d ie Gefangenen vollends zurück. Die Regierung glaubt, Menelik anerkenne den Marebfluß als Grenze der eryträischen Kolonie.
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