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* urach, 19. Febr. Der in Metzingen stationierte Landjäger Bühler hatte den Auftrag, den Raubmörder, der in Riederich bei Metzingen eine Frau ermordete und beraubte, ans K. Amtsgericht Urach eiuzuliefern. Auf der Landstraße zwischen Neuhausen und Dettingen sprengte derselbe mit einem Ruck seine Handfesseln und entsprang dem Landjäger. Abends konnte er wieder dingfest gemacht werden.

* Heilbronn, 19. Februar. Von Stuttgart wurde kürzlich berichtet, daß sich junge Burschen in der Fortbildungsschule Rohheiten haben zu Schulden kommen lassen; unsere hiesigen Jungen blieben jedoch bedauerlicherweise in dieser Beziehung auch nicht zu­rück, wie nachstehende Fälle beweisen. In der kath. allgemeinen Fortbildungsschule mußte der Lehrer kürzlich, da Warnungen fruchtlos blieben, wegen dreier höchst unartiger Schüler die Hilfe der Polizei an- rufen. In die ev. allg. Fortbildungsschule kam ein Schüler derart betrunken, daß er zusammeustürzte und nicht mehr im stände war, auf den Beineu zu stehen. In der gewerblichen Fortbildungsschule sieht es auch nicht viel besser aus, dort haben kürzlich zwei Schüler eine Apollostatue beschädigt, ein anderer, der wegen Rauchens während des Zeichenunterrichts vom Lehrer zurecht gewiesen worden war, vergriff sich an dem Lehrer thätlich und legte ein solch freches Be­nehmen an den Tag, daß nur zu wünschen wäre, man möchte die Lehrer mit Haselnußstöcken versehen, damit solch zuchtlose Burschen besser und wirksamer im Zaume gehalten werden können.

* (Verschiedenes.) Einem Gerber aus dem Oberamt Oehrin gen wurden kürzlich in Heil- brouu 410 M. aus der Tasche gestohlen. Der­selbe ließ sich in angeheitertem Zustande mit einem herumziehenden Frauenzimmer ein, welches ihn in eine Wirtschaft führte, wo sich später ihr Zuhälter zu ihr gesellte. Nun wurde der Gerber vollends betrunken gemacht und hierauf führte das saubere Paar den Diebstahl aus. Die Wulle'sche Bierbrauerei in Stuttgart ging um den Preis von 1 700 000 M. käuflich an eine Aktiengesellschaft über. Daselbst wurde ein Diener sestgenommen, welcher seiner Herr­schaft größere Geldbeträge gestohlen und unterschlagen bat. Zwischen Gräfeuha u fern und Schwan- nern Burschen entstand auf der Landstraße ein Streit, wobei ein Schwanner Bursche von einem Gräfenhauser einen Kugelschuß in die linke Schulter erhielt.

* Freiburg, 18. Febr. DerFreiburger

Zeitung,, geht die Nachricht zu, daß durch einen Zimmerbrand in der Hochbergstraße drei Kinder erstickt sein sollen.

* K öln, 19. Febr. In der verflossenen Nacht wurde der Billeteur einer hiesigen Wirtschaft, als er eine Rotte wüster, verkleideter Burschen zurückwies, erschlagen; er hinterläßt Frau und vier Kinder.

* Berlin, 18. Februar. In später Abendstunde einigten sich gestern die Damen-Konfektionäre und die Meister, vorbehältlich der Genehmigung der Gene­ralversammlung , auf folgenden prozentualen Lohn­ausschlag: für Arbeiten, die bisher mit 1.40 Mk. be­zahlt wurden, 30 Prozent, bis zu 3 Mk. 20 Prozent, über 3 Mk. 10 Prozent. Die Herren Konfektionäre wollen höchstens 10 Prozent bewilligen.

* Neber eine Aufsehen erregende Verhaftung, die in den Kreisen der Berliner Lebewelt das Tages­gespräch bildet, wird den Blättern berichtet. Der Verhaftete, ein früherer Husarenoffizier v. W., der sich seit einigen Wochen in Berlin aufhielt, hatte durch seine große Geldausgaben nicht nur in der Lebewelt, sondern auch in weiteren Kreisen Aufsehen erregt. Er war der begünstigste Anbeter eines Quin­tetts, das dem Personal eines hiesigen Spezialitäten- theaters angehört und hat mit diesem Ausgaben ge­macht, die geradezu ans Fabelhafte grenzen sollen. Man erzählt, daß er in wenigen Wochen mehr als 10 000 Markverjuxt" hat. Er verkehrte mit seinen Schützlingen nur in allerersten Restaurants der Stadt, zu seiner und der Damen Bequemlichkeit mietete er sich ein elegantes Mietssuhrwerk, für seine Angebeteten kaufte er die elegantesten Kostüme, goldene Brachen, Brillantkolliers und andere Schmuckgegenstände. All­mählich scheint die bare Kasse knapp geworden zu sein; wie erzählt wird, soll ein Teil dieser Gegen­stände nicht nur nicht bezahlt, sondern noch obendrein gleich versetzt worden sein. Diese letzte Manipulation scheint für Herrn v. W. verhängnisvoll geworden zu sein, denn er wurde eines Tages auf der Straße verhaftet und ist auch bisher, trotz mehrfacher Be­mühungen, nicht wieder aus der Haft entlassen worden.

Ausländisches.

* Paris, 18. Februar. Der Gaulois teilt mit, daß es zwei seiner Mitarbeiter mittels Röntgen- Strahlen gelungen ist, einen Brief im verschlossenen Couvert zu photographieren. Das Facsimile des photographierten Brieses, dessen Schriftzüge deutlich erkennbar sind, ist abgedruckt.

* Aus Cuba wird gemeldet: Bei Cienfuegos wurde nach verzweifelter Gegenwehr ein Weib, das 38 weibliche Insurgenten befehligte, gefangen ge­nommen; die anderen Mitglieder der Amazonen- Truppe entrannen.

* Die russische Regierung ließ der Pforte die l Mitteilung zugehen, daß sie gegen die Anerkennung des Fürsten Ferdinand keine Einwendungen zu machen habe.

* Johannesburg, 20. Febr. Eine schreckliche Dynamitexplosion (8 mit Dynamit gefüllte Güter­wagen) fand gestern in Biedendrop, einer ärmlichen Vorstadt von Johannesburg, statt. Der ganze, aus etwa 100 Häusern bestehende Stadtteil ist in Trüm­mer gelegt. Der Verlust an Menschenleben ist sehr beträchtlich. Ein starkes Aufgebot von Polizei und die Bewohner von Johannesburg sind eifrig beschäftigt, die Leichen zu bergen. Die Fenster an allen Häusern von Johannesburg wurden zertrümmert.

.Handel und Verkehr.

* H e i l b r o n n, 18. Febr. (Ledermarkt.) Die Zufuhren zum heutigen Markt waren gegen letzten Markt etwas geringer. Der Verkauf geht bei etwas steigenden Preisen ziemlich lebhaft.

Bercimmnrwchsr Redaknur: rv, Nicker, ÄlNnsteig-

Oeffentlicher Sprechsaal.

Stadtpfarrer Traub aus Stuttgart erläßt heute in derArbeiter-Zeitung" einen AufrufHelfet den Schneiderinnen und Schneidern in Berlin!" Kaum irgendwo ist es so berechtigt, von einer zum

Himmel schreienden sozialen Not zu sprechen als von der Lage der Nätherinnen und Schneider (Kon­fektions-Branche) in Berlin. Die Löhne reichen in den Meisten Fällen kaum aus um das Leben kümmer­lich zu fristen. Bei 1416stündiger täglicher Arbeit beträgt der Wochenlohn 68 Mk. Aehnlich liegen die Verhältnisse in dieser Branche in allen größeren Städten Deutschlands. Die Ursache dieser schauder­haften Lohnverhältnisse ist einmal zu suchen in dem großen Angebot von Arbeitskräften und dann in der Einrichtung der Zwischenmeister. Letztere vermitteln die Arbeit zwischen dem Großhändler und dem Ar­beiter und behalten natürlich den Rahm für sich. Die Forderungen der Arbeiter laufen nun vor allem dahinaus, dieses Zwischenmeistersystem abzuschaffen, sie wollen die Arbeit direkt erhalten und das profi­tieren was jene Schwitzmeister (Schwitzsystem) in ihre Tasche einheimsen. Welch sittlichen Gefahren die Schneiderinnen bei den obengenannten Löhnen aus­gesetzt sind, zeigt eine Statistik über gewerbsmäßige Dirnen in Berlin, fast die Hälfte derselben sind Konfektions-Arbeiterinnen. Wir dürfen nicht fragen was treibt diese Mädchen zu diesem Laster? Wer es einmal selbst erfahren hat, was Hunger heißt, wird dann nicht umhin können, mehr Mitleid als ver­nichtendes Urteil für sie zu haben! Diesem himmel­schreienden Elend kann nun durch einen allg. Streik der Konfektions-Arbeiter abgeholfen werden. Und wer wollte diesen Ausstand nicht als berechtigt an­seheu, selbst Minister v. Berlepsch findet kein anderes Mittel. Genügt es aber, diese Forderung anzuerkennen? Genügt es, für diesen Streik Sympathien zu haben? Nein, hier handelt es sich um einen Kampf schmählich Ausgebeuteter gegen ihre Ausbeuter! Darum ist eine Unterstützung der Streikenden von allen Seiten am Platz, es ist eine Pflicht der Nächstenliebe, der Christenliebe! Gelingt der Streik, so ist den Ar­beiterinnen dauernd geholfen. Lassen sich letzteres insbesondere auch unsere Vereine, besonders unsere Arbeitervereine gesagt sein. Unterzeichneterist bereit, für die streikenden Konfektionsarbeiterinnen und Ar­beiter Beiträge in Empfang zu nehmen und wird dieselben an Stadtpfarrer Traub in Stuttgart über­mitteln, welcher darüber bescheinigt. Doch doppelt giebt, wer schnell giebt! Schull. BreuVle, Altensteig.

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Heute Samstag den 22. Febr.

nachmittags 2 Uhr

verkauft der Unterzeichnete gegen bare Bezahlung

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wozu Kaufsliebhaber eingcladen werden.

Zusammenkunft beim Gasthaus zur Sonne."

Ehinger, Gerichtsvozieher. Alt en steig.

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Bier

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Louis Kuppler

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Aus Anlaß der am

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Die Herren Staats-, Korporations- und Gemeindebeamten, L

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D- Den 20. Februar 1896. E

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