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find den deutsche« Löhnen nicht allzuviel über­legen. Ursache sei die schwache Organisation dieser Gruppen jenseits des Kanals. Weibliche Kovtorarrgefiellte verdienen sogar in London er­heblich weniger als z. B. in Berlin, wahrscheinlich deshalb, weil das Angebot au Arbeitskräften dieser Art drüben noch viel stärker ist als bei uns. In anderen Industriezweigen ist aber der Unterschied noch bemerkbarer. Die Löhne in der englische« Textilindustrie und besonders in der Baumwollverarbeiturg seien auch jetzt noch doppelt so hoch als bei u«S, der Lohn im Baugewerbe um ein Drittel bi» zur Hälfte höher. Im ganzen wären die Löhne der Arbeiter, die man als ge­lernte bezeichnen kann, soweit man als Lehre nicht nur eine mehrjährige HandwerkLlehre an- fieht, in England gleichmäßiger als in Deutsch­land. Nach einem Blick auf die Wohnungs­verhältnisse, die in den spezifisch englischen Arbeitervierteln bekanntlich viel zu wünschen übrig lassen, geht Erkelenz auf die Lebensmittel - preise in Großbritanien über. Ob sie tatsächlich viel billiger seien al« bei uns, lasse sich be­zweifeln. Für Brot sei ein solcher Zweifel kaum berechtigt, aber schon für Fleisch habe die Sache ihren Haken. Wie der deutsche Arbeiter kein Pferdefleisch ißt, wenn er sich Rindfleisch leisten kann, so suchte der englische Arbeiter sich gerne vom ausländischen Fleisch zu befreien. Eng­

lisches Fleisch ist aber eher teurer als deutsches. Und fast alle anderen Nahrungsmittel find stark im Preise gestiegen. Erheblich viel weniger gibt der englische gutgelohnte Arbeiter für Alkohol aus, der schlechtgelohnte in Deutschland ist da­gegen meist ein Trinker. Daß man in England da» Restaurant nach deutschem Muster fast gar nicht kennt, könnte auf ein erheblich geringeres Trinkbetürfm» Hinweisen. Während uns der Besuch jeder Versammlung mindestens 50 ^ für Bier kostet und etwa 20 ^ für Zigarre«, hat der britische Arbeiter diese Ausgabe gar nicht. Für die Säle wird statt dessen Miete bezahlt. Erheblich seltener als bei uns geht der britische Arbeiter an Sonntagen in die Stehbierwirtschaften. Die meisten find Sonntag» geschloffen. Da da» englische Bier und der Schnaps zwar teurer, aber erheblich schwerer bezw. alkoholhaltiger sind, kan« sich der Arbeiter schon finanziell weniger davon leiste» »nd weniger vertragen. Zwar soll, wie deutsche Arbeiter, die jahrelang in England sind, berichtete», ein nicht kleiner Teil der bri­tischen Arbeiter von Zeit zu Zeit vom Trinkfieber befalle» werden und dann tagelang unter Ver­nachlässigung der Arbeit trinken. Aber da» wäre« Ausnahmen, man dürfe behaupten, daß der britische Arbeiter jährlich eine hübsche Summe Geldes weniger für Alkohol ausgibt als der deutsche.Da» Wette» ist oft schlimmer als der

Alkohol", sagte ei» großer britischer Fabrikant. Und etwa» Wahre» ist daran, gesteht Erkelenz ein. Hinzuzufügen wäre, lt.Norddeutsche All­gemeine Zeitung", seinen Darlegungen, die, wie man sieht, sich dem günstige» Vorurteil von früher- her «och schwer entwinden, daß da» ausländische Fleisch, von dessen Verbrauch der englische Ar­beiter sich am liebsten befreit sähe, in gefrorenem Zustande hereinkommt, und zwar vorwiegend vom Auslände" Australien. Die Abneigung beruht also nicht auf patriotischen, sondern auf sehr triftigen Ernährungsgründen und überdies lassen in Großbritannien die sanitätspolizeilichen Vor­kehrungen im Handel mit Nahrungsmitteln, gegen die uusrigen gehalten, sehr zu wünschen übrig. Bei alledem scheinen aber die Preise des Frost- fleische» nicht wesentlich geringer auszufallen, wa» doch zum Nachdenken anleitet.

LMWirlHüstliHtt Kezirksserm SM

Bestellungen

auf Petluser Wintersaatroggeu (der Zentner zu 10 50 A und auf Wintersaatweize« (der

Zentner zu 12 50 A, wollen bei dem Unter­

zeichneten, der auf Wunsch Proben des Saatguts abgibt, binnen 10 Tagen gemacht werden.

Den 12. September 1911.

«. Vereinsvorstavd: Regicrungsrat Binder.

Amtliche und Privatarytigm.

K. Grnndbuchamt Calw.

Verkauf eines KnMlhlimiir-GksWs.

Die Erben des -f Karl Wiedmaier, Kupferschmieds hier, bringen das vorh. Anwesen:

Geb. Nr. 280 2 a 06 qm Wohnhaus mit Keller, Feuer­werkstatt und Laden, sowie Hofraum an der Altburg rrstraße,

Parz Nr. 216 80 qm Gemüsegarten hinter dem Haus,

Anschlag 12500

am Donnerstag, den 21. September ds. Js., nachmittags 2 Uhr,

auf hies. Rathaus zrm 2. und letztenmal öffentlich zur Versteigerung

Das Anwesen eignet sich auch für emen verwandten Berufszweig (Schlosser, Flaschner, Installateur). Die Zahlungsbedingungen find günstig gestellt.

Den 11. September 1911. BezirkSaotar Krayl.

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Oberkollwange«.

Beigholz-Verkaut.

Am Donnerstag, den 14. September 1911, nach­mittags 1 Uhr, werden im Rathaus hier aus dem Ge­meindewald verkauft:

Nadelholz: 31 Rm. Papierholz, 28 Rw. Prügel, 26 Rm. Anbruch, 2 Rm. Scheiter.

Gemeirrderat.

Im Auftrag verkaufe ich am Don- «erstag, de» 14. ds., mittags 2 Uhr, gegen Barzahlung

1 hoppelte« Schreibpnlt,

auf ein Comptoir passend. Der Pult ist noch ganz neu.

Zusammenkunft hinter dem Rathaus.

Biedermann,

Gerichtsvollzieher.

Hofstett.

Rapp- ^ Stute WW»

lljahrig N N

verkauft

Oberförster Ludwig.

?rit»t- 7 »«>l«rr (,l».

Beginn Mitte Ok- tober. Anmeldungen hiezu werden im Hotel Waldhorn freundlichst entgegengenommen.

Achtungsvoll

MuseumS-Tanzlehrrr,

Konstanz.

Ein bereits noch neuer

Ladentisch

mit Marmorplatte, für einen Metzger geeignet, ist zu verkaufen. Näheres bei Gottlieb Bühler, Gasthaus z Oeländerle.

Auf 1. Oktober suche ich ein

Laufmädchen.

Frau Maria Kraemer,

Salzgasse

Zu verkaufen ist ein

Gasherd

mit drei Flammen und ein kleinerer CiSkaste«. Wo, sagt die Red. ds. Bl.

Ich suche auf 1. Oktober ein ehr­liches, fleißiges

Schöne, frische

Mädchen

für 2 Personen, welches gut bürgerlich kochen kann. Persönliche Vorstellung erbittet ins Obere Bad, Liebenzell Frau Stadtpfarrer Rupp aus Cannstatt.

empfiehlt

PH. Mast,

Handelsgärtner.

Kezirks-Hankels-Gmelbeuerriu Calw.

Am Montag, den 18. September, ist ein

vereinraurpug nach Reutlingen

bea sichtigt, wozu wir unsere verehrltchen Mitglieder freundlichst einladen.

Abfahrt in Ca'w 6.10 Uhr. In Reutlingen Besichtigung des Technikums für Textilindustrie, Spinnerei U. Gminder, wenn möglich noch Papierfabrik Latblin, Pfullingen. Freie Fahrt noch Reutlingen und zurück.

Anmeldungen zum Ausflug wollen sofort bei dem Unterzeichneten und bet Kassier Serva gewacht werden.

Anmeldungen zum Buchführungskurs werden noch entgegengenommen.

Der Vorstand.

K. Zahn, Uhrmacher.

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WSktt. SllMsllMiil vom roten Kreuz.

Die Aufgaben, welche dem Landesverein vom roten Kreuz gestellt find, find im allgemeinen folger.de:

1. Die Bereitstellung und Entsendung von geschultem Pflegepersonal (Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen), sowie von Köchinnen auf den Kriegsschauplatz für die Lazarette

2 Die Ausbildung von Personal zum Transport der Verwundete« und Kranken im Feld nach den Bahnhöfen und in die Spitäler.

3. Die Vorbereitung von Bereinslazarette» und Genesungsflationen.

4 Die Anschaffung von transportablen Krankevbaracke«.

5. Die Ausrüstung von Lazarettzüge» zum Verbringen der Verwundeten und Kranken in die Heimat.

Diese großen und ernsten Aufgaben bedürfen dringend der Unterstützung durch freiwillige Kräfte

Allen, die im letzten Jabre zu dem schönen Werke beigetragen haben, sei an diesem Ort herzlicher Dank gesagt; auch iür Heuer bitte» wir um gütige Uebermittlung des Beitrags und laden zum Beitritt in den Verein ein.

Als Mitxlied des Vereins erscheint jede Person, welche sich zu einem jährlichen Beitrag von mrndesteus 2 Mark verbindlich macht.

Beiträge nimmt der mituntcrzeichnete Amtmann Ripp mann als Be- zirksverrreter d-s Württemb. Landesvcreins vom roten Kreuz jederzeit entgegen.

Calw, den 11. Sepiewber 1911

« Amtmann Stadtpfarrer Mediziualrat

Rippmann. Schmid. vr. Müller.

Suche noch einige Abnehmer von

lii. Mll» friWs. MMI».