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habe. Eine neue hochwichtige Enthüllung in dieser Verbrechergeschichte machte ein Fräulein Fischer gegen­über dem Untersuchungsrichter Haystt. Die Schwester dieses Fräuleins war mit dem damals soeben Witwer gewordenen Henri Joniaux verlobt. Unterdessen lernte letzterer die damalige Witwe Faber, seine spätere, die jetzt des Giftmords angeklagte Frau, kennen. Während eines Abendessens (Joniaux in Gesellschaft der beiden Damen) wurde die Fräulein Fischer plötzlich unwohl und starb noch in derselben Nach:. Sollte die Untersuchung auch diese Anklage bestätigen, dann wäre dies ein weiteres Opfer dieses verbrecherischen Wewes.

* Belgrad, 29. April. Nach einem Ukas des Königs wurden dem Exkönig Milan und der Exkö­nigin Natalie die ihnen als Mitgliedern des Kgl. Hauses zustehenden Rechte wieder zuerteilt.

* Belgrad, 1. Mai. Wie verlautet, steht ein weiterer Ukas des Königs bevor, wodurch Milan zum Adlatus des Königs und Generalisstznus der Armee ernannt werden soll.

* Washington, 1. Mai. Der amerikanische Konsul in La Libertad telegraphiert, im westlichen Teile Salvadors ist eine Revolution ausgebrochen.

Haus- und Landwirtschaftliches.

* Nützliche Winke für die Aedervkehzncht. Eine Hausfrau vom Lande giebt folgende Ratschläge: Wie oft hört man im Sommer klagen, daß beim Brüten des Federviehes wieder so viele Eiertaub" seien. Ich habe nun bei genauer Beobachtung be­merkt, daß an dem großen Verlust so vieler Eier hauptsächlich das massenhafte Unterlegen der Eier unter eine Bruthenne schuld ist. Eine Henne kann nur je nach ihrer Größe 911 Eier ausbrüten; legt man ihr 15 bis 18 Eier unter, so wendet und schiebt sie dieselben mir dem Schnabel immerfort, um sie alle zu erwärmen, und doch werden nur die warm, die direkt unter ihrem Körptr liegen, die andern ver­derben nur. Ich hatte in dem ersten Jahre von 12 Hühnern, die je auf 15 Eier gesetzt waren, 3 bis 4 junge Hühnchen. Im nächsten Jahre und den darauf folgenden hatte ich nie mehr solchen Mißerfolg zu verzeichnen; ich legte nur 911 Erer, je nach der Größe der Henne, unter; hatte nie mehr weniger als 7 kleine Küken von einer Henne; oft aber kamen 9 bis 10 Eier aus. Im ersten Jahre hatte ich nur 40 Küken von 12 Hennen, in den fol­genden aber 90 bis 100.

Wunderschön sind die praktischen Brut- und Legekörbe; durch diese gewöhnt man die Hühner leicht an eine Ordnung im Legen der Eier sie legen sie zuletzt nur noch dort hinein und beim Brüten bleiben die Eier so schön sauber und warm, wie es sonst kaum möglich ist. Ich überließ es den Hühnern, ganz frei sich fest in den Brutkorb zu setzen, legte ihnen dann erst die Bruteter unter, und nun wurde der Brutkorb mit der Thür an die Wand gesetzt, damit sich keine Ruhestörer hineindrängen konnten. Die Futterzeiten wurden pünktlich inne gehalten, des morgens um 7 Uhr und nachmittags um 4 Uhr wurden sämtliche Brutkörbe mit den großen Oeffaun- gen nach vorn gewendet und reichliches Futter und Wasser hingestellt. Die Bruthühner kamen dann in Eile herausgestürzt, stillten ihren Hunger und Durst und eilten zurück in ihre Brutkörbe, die dann wieder mit dem Fensterchen nach vorn mit der großen Oeff- nung nach der Wand gekehrt wurden. Groß war der Nutzen dieser Ordnung, aus jedem Korbe ent­schlüpfte nach 3 Wochen ein kleines Völkchen der mit samtweichem Flaum befiederten Küken. Auch beim Füttern der kleinen Tierchen läßt sich so vieles beo­bachten; sie wollen nur trockenes, festes Körnerfutter haben unvergleichlich mit allem Andern ist ge­schälte Hirse oder Bruchreis und dann immer reines Wasser zum Trinken. Das Fehlerhafteste ist z. B. das auf dem Lande so sehr beliebte Füttern von sauren Brotkrumen, wonach die armen Tierchen oft sterben. Beim Füttern von Bruchreis habe ich fast nie Verluste gehabt; mit einem halben Kilo davon, welches 13 Pfennige kostet, füttert man eine kleine Schar von 9 Hühnchen die ganze erste Woche.

BermisHreS.

* DieUlmer Zeitung" berichtet von den Erleb- nissen zweier Deutschen, die in Südfrankreich als Spione verhaftet und eingesteckt wurden. Es find zwei Ulmer, ein Maler und ein Goldschmied, die über den Col di Tenda nach Nizza wanderten. Sie erkundigten sich unterwegs nach der Gegend und schrieben die Ortsnamen in das Notizbuch, der Maler nahm auch eine Skizze der Landschaft auf. Im Dorfe Lescarme wurden sie verhaftet; Notizbuch, Skizze und andere harmlose Dinge wie ein Wäsche­zettel u. dergl. dienten als Beweis, daß sie Spione seien: baß der eine einen Revolver bei sich halte, war ein Beweis dafür, daß er ein spionierender deut­scher Offizier war. Sie wurden als deutsche Schw.

traktiert, 24 Stunden bei Wasser und Brot einge­steckt und den andern Tag nach Nizza in das Zellen- gefängnis transportiert. Dort wandten Sie sich an den deutschen Konsul, der sie aber keiner Antwort würdigte. Drei Tage darauf wurden sie vor Ge­richt gestellt, wobei der deutsche Konsul den Dol­metscher machte, aber ohne sich der beiden weiter an­zunehmen. Auch durften sie sich nicht verteidigen, sondern nur Antwort auf gestellte Fragen geben. Der Untersuchungsrichter sah nun freilich ein, daß er keine Spione vor sich habe, aber sie mußten trotz­dem ins Gefängnis zurück. Drei Tage später, am zweiten März, war Hauptverhandlung, bet der die Anklage auf Spionage fallen gelaffen wurde, die beiden wurden aber wegen verbotenen Zeichnens und Waffentragens zu 6 Tagen Gefängnis verurteilt, die als bereits verbüßt erklärt wurden. Auch hier durf­ten sie sich nicht verteidigen, und der Konsul nahm sich ihrer abermals nicht an. Sie wurden indes wieder nicht freigelaffen, sondern nochmals 14 Tage bet Wasser und Brot und schlechter Behandlung im Gefängnis gehalten und dann von Nizza nach meh­reren Festungen transportiert, wo jedesmal ein ge­naues Signalement von ihnen ausgenommen wurde. Zuletzt wurden sie nach Marseille, Lyon und endlich nach Dijon geführt, wo sie abermals 8 Tage ein­gesperrt wurden. Sie durften nicht schreiben, be­kamen kein Waschwasser, erhielten ekelerregende Kost und wurden fortwährend beschimpft. Von Dijon wurden sie nach Belsort gebracht und schließlich nach 14tägigem Transport, auf dem sie den größten Ent­behrungen ausgesetzt waren, über die Grenze ins Elsaß geschafft. Man kann zu diesen Erlebnissen nur wieder bemerken, - die Deutschen gut thun, Frankreich zu meiden und namentlich in abgelegenen Gegenden, wo sic keine Verbindungen haben, sich nicht blicken zu lassen. Ist das Verhalten des deutschen Konsuls in Nizza so, wie es geschildert wird, so dürfte seine Vorgesetzte Behörde wohl Veranlassung zum Einschreiten haben.

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Souutag de» 6. Mai, nachmittags 2 Uhr, hält der Verein seine

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in Altensteig im Gasthaus zurTraub e" ab, wozu die verehr!. Mitglieder und Freunde der Sache Höst, eingcladen werden.

Tagesordnung:

1. Verlosung bienenw rtschaftlicher Geräte.

2. Die Pflege der Schwärme.

3. Herbst- ooer Frühjahrtzausstellungen.

4. Abgabe von Kunstwaben L Klg. 3 Mk. 35.

Der Worstand: Kümmel.