Bar-

ter-

heu

eln, ^

un-

ud;'

nen

eine

nen

ds-

ein

hr,

n. -

Ng

e«

O,

' «rscheint!! DimStag Donners-! tag und Samstag. A

Bestellpreis r. Quartal im Bezirk Nagold »0^, außerhalb 1.

H'

Ar. iS.

Man abonniert auswärts auf dieses Blatt bei den Postämtern und Postboten.

UttenMa.M

--/aaolä

Dienstag dw 6. Ieöruar

Bekanntmachungen aller Art findm die erfolg­reichste Verbreitung.

Einrück- ungSpreiS Mtensteig und nahe Umgebung bei Imal. i Einrückung bei

mehrmal. j- «

auswärts je 8 ^ die 1fpalt.Zeil

O-

1894 .

G e sto rb en: Schullehrer Kienzle, Leuzendorf; Gutsbesitzer und Gemeinderat, Wagner, Calw; Färbereibesitzer Korndörfer, Calw; Kunst- und Handelsgärtner Hausmann, Stuttgart.

Laudesuachrichten.

-r. Alten steig, 5. Febr. Mt dem gestrigen Sonntagvormtttagsgottesdienst war die Ordination des Herrn Vikar Schlaich Verbünden, welcher seit einigen Wochen für unfern erkrankt gewesenen Herrn Stadtpfarrer funktionierte. Vor Beginn des Haupt- gottesdtenstes hatte der Liederkranz dir Güte:Wirf dein Anliegen auf den Herrn" von Mendelssohn vor­zutragen. Nach der Predigt von Herrn Vikar Schlaich nahm Herr Siadtpfarrcr Hetterich die Ordination im Altar vor. (Zur Freude der Stadtgemeinde ist dessen Gesundheit wieder soweit vorangeschritten, daß er wohl in nächster Zeit wieder alle Amtshandlungen übernehmen kann.) Zur Vorbereitung derselben hielt er eine zu Herzen gehende Ansprache über die Wichtig­keit des Predigtamts und die Verantwortlichkeit des­selben. Als Zeugen waren bei der Feier anwesend Herrn Pfarrer Hiller von Altensteig^Doif und Herrn Pfarrer Schlaich voa Kornthal (der Vater des Herrn Vikar Schlaich). Beide Zeugen gaben dem jungen Geistlichen zur Weihe ins Amt herzliche Zusprüche. Auf die Zuhörer machte namentlich der Zuspruch, den der Vater seinem Sohn zum Eintritt ins Amt gab, großen und rührende« Eindruck.

* Altensteig, 5. Febr. An den Folgen der immer heimtückischer auftretenden Influenza starb am letzten Freitag nachmittag der im kräftigsten Mannesalter stehende Rotgerber Hermann Luz. Die Krankheit trat so heftig auf, daß einige Tage genügten, die Kraft des Körpers zu brechen und selbst eine vorgenommene Operation konnte das drohende schwere Schicksal nicht mehr bannen. Gestern nach­mittag fand die Beerdigung des Dahingeschtedenen statt, der durch seinen offenen, leutseligen Charakter sich allgemeiner Beliebtheit erfreute; eine außerge­wöhnlich zahlreiche Traueroersammlung erwies ihm die letzte Ehre. Am Leichcnzuge beteiligten sich die Kriegervereine des obern Nagoldgauverbandes, die Feuerwehr, der Liederkranz. Die Kranz- und Blumen­spenden waren so zahlreich, daß zu deren Beförder­ung ein besonderer Wagen dem Totenwagen folgte. Im Namen des obern Nagoldknegerverbands legte der Kassier des hiesigen Kriegervereins, Herr Tuch­macher Fr ick mit ergreifenden Worten einen Kranz am Grabe nieder und bet Einsenkung des Sarges in die kühle Erde wurden dem Kriegerveretnsmitgliede 3 Böllersalven ins Grad nachgesandt. Die all­gemeinste Teilnahme wendet sich der schwergeprüften Familie zu.

-r. Altensteig, 5. Febr. Die Samstag-Kegel Gesellschaft von Nagold machte gestern h;eher einen Ausflug, der wohl auch zugleich als Besuch bei den hiesigen Herr» galt. Im Gasthofzum grünen Baum" hatten die Herrn ihr Absteigequartier, wo ein flotter Mittagstisch nach Vorausbestellung für die Gesell­schaft bereit war. Bald fanden sich auch die hiesigen Herrn auf ergangene Einladung ein und in fröhlichster Stimmung vertief der Nachmittag. Gemeinsame Gesänge und Dolovorträge mit Klavierbegleitung gat ' °° Iben Ausdruck. Leider emführte schon der

^ug .'Wichen Gäste.

In der Reichstagsfitzung am 1. Febr. nahm, wie berichtet, bei der 3. Lesung der Novelle zum Uriterstützungswohnfitz der Abg. v. Gültltngeu (Württ., Reichsp.) das Wort. Seine Rede lautet n. d. Post: Ich kann mich den Ausführungen, welche der Abg. Resibold gemacht hat, nur anschließen. Meinen Standpunkt za der Vorlage habe ich bereits früher dargelegt, und wenn ich heule das Wort er­greife, so geschieht es nur, um mich gegen einen per­sönlichen Angriff z« verteidigen, welchen der Abg. Dietz (Soz.) bei der Beranrng des Weinsteuergesetzes

gegen mich gerichtet hat. Der Abg. Dietz hat einen Satz, den ich bei der 1. Lesung des vorliegenden Ge­setzes ausgesprochen habe, aus dem Zusammenhang meiner Rede gerissen und Bemerkungen daran ge­knüpft, die einen persönlich beleidigenden Karakter trugen. Dietz bezeichnet es als eine merkwürdige Redensart, welche der Vergessenheit entrissen werden müsse, daß ich mich dahin geäußert, die Landwirt­schaft werde von dem vorliegenden Gesetzentwurf eine Schädigung erfahren, weil ihr durch denselben noch mehr Arbeitskräfte entzogen werden würden; die jungen Leute würden aus ihrer ländlichen Heimat in die Städte ziehen und deren Verlockungen unter­liegen. Er sagte mit Bezug darauf, man entblöde sich nicht, die Arbeiter in den Städten zu beschim­pfen und ihnen vorzuwerfen, daß ste ein lockeres Leben führen. Aus meinen Worten ist Derartiges doch ni 't herauszulesen. (Sehr richtig rechts.) Mau sollte sich doch hüten, eine solche Behauptung aufzustellen, um so mehr, als von jener Seite Beschimpfungen der ländlichen Bevölkerung ausgegangen sind, welche von schwerster Art sind. In dem soz.-dem. Zentral­blatt wird der Bauer als ein roher, gefühlloser und vertierter Mensch geschildert, bei dem die Selbstsucht alle anderen Triebe überwuchere. Etwas Anderes als tierische Liebe komme beim Bauer gar nicht vor, heißt es in diesem soz.-dem. Organ; der Grundbesitz gelte dem Bauer mehr als seine Familie, und wenn sein Sohn Soldat werden müsse, so bedaure er das tatsächlich darum, weil er dann einen Knecht be­zahlen müsse. In der soz.-dem.Schwäbischen Tag­wacht" Nr. 214 vom I. 1891 stand zu lesen, man prämiire jetzt nicht nur Rinder und Pferde, Hunde und Katzen, sondern auch die Dienstboten.Warum auch nicht, da von dem Dienstboten doch die Treue des Hundes und die Reinlichkeit der Katze verlangt wird?" (Allgemeine Pfuirufe rechts.) Das ist doch eine Beschimpfung der ländlichen Bevölkerung, wie sie schlimmer nicht gedacht werden kann. Ich meine, wer in einem Glashause sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Der Zweck meiner Ausführungen war, gegen die Kampfesweise zu protestieren, wie ste von soz.-dem. Seite bel'.ebt wird. (Bravo rechts.)

* Altensteig, 5. Febr. Am Samstag abend gab der hiesige Familienkranz im Gasthof zum goldenen Stern" einen Fastnachtsabend unter Mit­wirkung der hiesigen Stadtmusik. Die Arrangierung lag in guten Händen, welche es mit vielem Fleiß zuwege brachten, daß ein sogenanntesVolksfest" gegeben werden konnte. Da waren der Sehenswürdig­keiten viele: Ein Raritätenkabinett, ein Zirkus, eine Menagerie, ein Kasperl-Theater, eine Blttzphotographie» und eine Schießbude, ein chinesisches Theezimmer und sonstige Wirtschaftsbuden. Und wie bei jedem Volks fest durfte auch der Drehorgelspieler nicht fehlen und selbst ein urwüchsiger humorvoller Marktschreier nicht der schlechtesten einer trat aus und fand für seine Ware fabelhaften Absatz. (Ob er Gewerbe­steuer bezahlt hat, wissen wir nicht.) In sämtlichen Buden ging das Geschäft flott und zu großer Befriedig­ung hat kein Acciser die Kaffe der Budeninhaber er­leichtern helfen. Eine fahrende Gesellschaft gab das historische QuodlibetDer Taucher" zum besten und legte Zeugnis davon ab, daß die Künstlerlaufbahn der Gesellschaft nach dem enormen Beifall zu schließen keine verfehlte ist. Vieles junge Volk beteiligte sich in den mannigfaltigsten Kostümen am Schwingen der Tanzbeine bis zum Grauen des Morgens und der dem Prinzen Carneval schuldige Tribut war damit entrichtet.

* Stuttgart, 2. Febr. (Generalversammlung des Württ. Obstbauveretns.) Die heute abgehaltcne Generalversammlung des Württ. Obstbauoereins hatte sich namhafter Beteiligung, namentlich aus dem Lande zu erfreuen. Vormittags traten, wie üblich, die Ver­trauensmänner zusammen, um vor allem über die Frage zu debattieren:Welche Obstsorten eignen sich

am besten zur Kultivierung in den einzelnen Gegenden und Oberamtsbezirken des Landes?" Die Frage war deshalb auf die Tagesordnung gesetzt, weil die vorjährige Obstausstellung gelehrt hatte, daß in Württemberg zum Nachteile des Obsthandels allzu- viele Sorten angebaut werden, uns daher eine Redu­zierung derselben geboten ist. Es ist eine Liste an­gefertigt, die alle diejenigen Sorten für einzelne Ober­ämter enthält, welche dort nachweislich mit Erfolg kultiviert worden sind. Weiter befaßte sich die Ver­trauensmännerversammlung mit dem Institute der Bezirksbaumwarte, zu dessen Regelung eine Eingabe an die Regierung beschlossen ward. Endlich soll noch den Bezirks- und Ortsverwaltungen eine bessere Pflege der Straßevpflanzungeu ans Herz gelegt werden. Die allgemeine Versammlung vernahm mit Genug- thuung die Mitteilung, daß das Bemühen des Obß- bauvereins, mit den landw. Bezirksvereinen möglichst Fühlung zu gewinnen, auch im letzten Jahr von bestem Erfolg gekrönt war. Die Frage der Errichtung von Obstmärkten ist noch in Behandlung, ebenso die weitere, ob der Verein nur einen Musterobstgarten in Stuttgart oder mehrere auf dem Lande anlegen will. Die vorjährige Obsternte hat erfreulicherweise gezeigt, daß entgegen de« früheren Befürchtungen der im Unterland so beliebte Luiken-Apfelbaum noch nicht degeneriert ist. Trotz der vorzüglichen Obst­ernte find voriges Jahr doch wieder 3057 Waggons fremdes Obst im Werte von 1,840,000 Mk. in Würt­temberg eingeführt worden. Nach den Mitteilungen des statistischen Landesamts betrug 1892 der Geld­wert alles in Württemberg gewachsenen Obstes 9,800,000 Mk. gegen Nur 7,930,000 Mk. als Durch­schnitt der vorangegangenen 6 Obsternten. Die Zahl der Obstbäume im Lande ist beständig im Wachsen. Stadtpfleger Warth-Stuttgart, verbreitete sich über das Gesetz betreffend das landwirtschaftliche Nachbarrecht und hob hervor, daß die Stadt Stutt­gart beabsichtige, dasselbe mit Rücksicht auf gewisse Abstände noch durch ein besonderes Ortsstatut > zu regeln. Was die Wahlen anbelangt, so wurde der Kaufmann und Gemeinderat

zum Vorstand Fischer gewählt.

* Stuttgart, schreibt: Gegenüber

3. Februar. DerSt.-Anz." der trotz ihrer offensichtlichen Unglaubwürdigkett von einigen Blättern gebrachten Mitteilung, es sei Freiherr von Ellrichshausen von Seiner Majestät dem König beauftragt worden, in Verhandlungen wegen.gütlicher Beilegung des Falles Hegelmaier einzutreten und dabei dem suspendierten Oberbürgermeister Hegelmaier''eine eventuelle Wieder­anstellung im Staatsdienst in Aussicht zu stellen, sind wir in der Lage, festzustellen, daß dem Freiherrn v. Ellrichshausen ein solcher, oder überhaupt irgend ein auf die Affaire Hegelmaier sich beziehender aller­höchster Auftrag nicht weder unmittelbar noch mittelbar erleilt worden ist.

* Gegen die Zulassung des Jesuitenordens in Deutschland und insbesondere in Württemberg erläßt der Landesausschuß des Evangelischen Bundes in Württemberg, gez. Eduard Elben, einen Protest, welcher in 7 Punkten abgesaßt ist und folgenden Gedankengang hat: Der Jesuitenorden dient zur Ausrottung der Ketzerei, deren schlimmste der Prote­stantismus ist. Mit der Forderung der Wieder- Zulassung des Ordens hat der Ultramontanismus den Evangelischen den Krieg erklärt. Der Landesaus­schuß erwartet von den evangelischen Fürsten, daß sie ein festes Nein aussprechen gegen die Zulassung des von einem Papste selbst als unvereinbar mit dem religiösen Frieden erklärten Ordens. Der Protest schließt: Als evangelische Christen und gute Deutsche verwahren wir uns aufs entschiedenste gegen die Zu­lassung des Jesuitenordens in Deutschland.

" (Verschiedenes.) In Gmünd fand man einen Goldarbeiter auf der Bühne seines Wohnhauses erhängt vor. Ungünstige Bermögensverhältnisse sollen