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futtermittel i» der letzte» Zeit verfolgt hat, wird über da» außerordentlich rasche und starke Anziehen der Preise erstaunt gewesen sein. E» fragt sich nun: welche Kraftfuttermittel sollen wir anschaffev, um da» Fehlende zu er­setzen? Die Auswahl muß sich naturgemäß ein­mal richten nach dem Viehstavd, nach der Vieh­art, sowie nach dem Zweck der Viehhaltung, und dann nach der Preiswürdigkeit der einzelnen Futtermittel. Wir werden daher beispielsweise beim Ankauf von Kraftfuttermitteln für Milchvieh die eiweisreichen Abfälle der Oelfabrikation (Sesamkuchen, Erdnußkuchen, Mohnkuchen, Palm- kernkuche» rc.) de« Müllereiprodukte» vorziehen, weil die letzteren weniger Eiweiß enthalten, al« die zuerst aufgeführte» Futtermittel. Ferner werden wir untcr den eiweißreichen Futter­mitteln wieder diejenigen auswählen, in denen die Nährstoffe am billigsten zu haben find. Bei des gegenwärtigen PreiSnotierungen ist nun wieder, wie in den frühere» Jahre«, der Sesamkuchen am billigsten. Auch Rapskuchen, Mohnkuchen, Palmkernkuche» und Erdnußkuchen sind preiswert, dagegen gehört Leinmehl zu den teures Futtermitteln und sollte nur dort An­wendung finden, wo man es seiner bekömmliche» Eigenschaften wegen nicht entbehren will, z. B. beim Jungvieh oder Milchvieh vor und nach dem Kalbe«, bei Verdauungsstörungen usw. Von den Müllereiprodukten ist da» Reißfutter- mehl am billigste». Auch ganzer oder geschrotener Mais find preiswert. Gersteufuttermehl, Weizrnklee und Futtrrgersts find schon teurer, werde» aber immerhin vorläufig noch zu Preisen notiert, die noch im Einklang stehen mit dem ihnen zukommenden Produktionswert. Sollten die Preise aber für Gerstevfuttermeh! und Weizenkleie noch anziehen, so würden diese Artikel zu teuer werden, es würde sich dann empfehlen, anstatt Gerstenfuttsrmehl Fattergerste zu kaufe». Von den neueren, bei «ns auf dem Markt erscheinenden Futtermittel», extrahiertes Soyabohnenmehl und Maitölkucheu, ist das erstere sehr preiswert, bei dem letzteren über­steigt dagegen der geforderte Preis den diesem Futtermittel zukommrnden Nährwert. "Ferner möge noch auf die Melasse und ihre Fabrikats

hingewiesen werde». Namentlich wenn die Rübenernte schlecht ausfallen sollte, besitzen wir in der Melasse und dem Melafsefuttermittel ein gutes Mittel, da» Stroh den Tieren schmackhaft zu machen, so daß e» auf diese Weise möglich ist, auch größere Strohratione« zur Aufnahme zu bringen. Bein Ankauf von Melassefutter­mitteln überzeuge man sich aber, daß e» sich um ein reelles Fabrikat handelt. Zum Schluß sei noch darauf hiugewiesen, daß voraus­sichtlich wieder mancher unreelle Händler die Not der Landwirtschaft dazu benützen wird, wertlose und zu teure Futtermittel in gewinnsüchtiger Absicht an den Mann zu bringen. Man kaufe daher genossenschaftlich ein oder bei Firmen, die mit der Versuchsstation Hohenheim einen Vertrag abgeschloffen und sich dadurch verpflichtet habe», nur gute und preis­werte Futtermittel auf den Markt zu bringen. Die Namen dieser Firmen werden Interessante« stet» kostenlos mitgeteilt. Daß eine jede Ge­noffenschaft und ein jeder Landwirt, der Kraft- futtermittel ankauft, dieselben untersuchen lassen sollte, versteht sich von selbst, zumal ja die Futter­mittel für württ. Landwirte kostenlos untersucht werden.

Vermischtes.

Duuse". Vor einiger Zeit fuhr ich aus dem badischen Oberland ins Unterland. In der Lahrer Gegend stieg eine Bäuerin mit ihrem Buben ein. Sie wolle nach Straßburg zum Augevprofeffor" mit ihrem Jockele, vertraute sie mir alsbald an. Der Schaffner sah die Fahr­karten nach.In Appenweier müßt Ihr nauS", sagte er zu der Frau. Appenweier kam, und Mutter und Sohn stiegen aus und verschwanden eilig hinter den wohlbekannten Türen, ohne die kein moderner Bahnhof denkbar ist. Gerade als der Zugführer pfiff, kamen sie noch in mein Ab­teil zurückgestürmt. Die Tür schlug zu und der Zug fuhr ab.Sie wollen doch nach Straß - bürg?" fragte ich, al» die Mutter ein wenig verschnauft hatte.Und da hat Ihnen der Schaffner doch gesagt, daß Sie in Appenweier heraus müßten, so kommen Sie nicht »ach Straß­

bürg." Die Fra« sah mich treuherzig an: I bin jo duuse g'si", sagt« sie stolz im Gefühl ihrer Pflichterfüllung.

Eingesandt.

Einer der beliebtesten Spaziergänge von hier aus ist der Weg nach Hirsau. Leider ist der Fußweg an der Straße fast nicht mehr begehbar; die Auto» sind die Herren der Straße und machen dem Fußgänger de» Weg unmöglich. Diesem von jedermann als lästig empfundenen Uebelstand könnte dadurch begegnet werden, daß die Straßenbauivspektion die Straße teeren ließe wie e» im Murgtal mit Erfolg geschehen ist und daß die Gemeindeverwaltungen von Calw und Hirsau den Weg durch da« Wiesrntal in besseren Stand setzen würden. Der sogenannte Wiesen­weg ist in feinem oberen Teil von der Villa Wagner an abwärts bis zum Anfang der Wiesen in einem sehr schlechten Zustande; bei trockenem Wetter befinden sich dort sehr große Staubmengen und bei nasser Witterung entsprechende Kotmaffen. Daß auch der Weg auf Hirsauer Markung in keinem guten Zustande sich befindet, ist allbekannt. Für die vielen Fußgänger von Calw und Hirsau und die vielen Kurgäste und Touristen wäre eine Aenderung de» Zustandes sehr erwünscht. Auf diesem Weg sollte denn auch der Verkehr von Radfahrern verboten sein.

Standesamt Calw.

Geborene.

23. Aug. Helene Veronika, T. d. BartolomäuS Weihing, Lokomotivheizer hier. Getraute.

1. Sept. Gustav Friedrich Nasch old, lediger Fahr­knecht und Pauline Kuohn, lediges Dienstmädchen.

1. Sept. Georg Jakob Schütz, verwit. Telegrafen­gruppenführer und Marie Schweikert, ledige Köchin.

Gestorben e.

25. Aug. Marie Charlotte Kummer geb. Frick,

Zigarrenfabrikanten Witwe, 74 Jahre 3 Monate alt.

26. Aug. Arthur Schnitzer, S. d. Karl Schnitzer,

Maurers hier, 17 Tage alt.

Amtliche und primtailMgen.

Handwerkskammer Reutlingen.

Meister-Prüfungen.

In den Monaten November und Dezember 1911, sowie Januar 1912, ffnden am Sitz der Kammer Meisterprüfungen in sämtlichen Gewerben statt. Den Prüfungen gehen in ununterbrochener Reihenfolge mehrere freiwillige Vorbereitungskurse in Buchführung, Wechselkunde, Kalkulation, Gewerberecht und Gesetzetzkunde voraus, wofür das Unterrichtsgeld einschließlich der Auf­wendungen für Lehrmittel 8 Mark beträgt. Der erste Kurs beginnt Mitte Oktober.

Anmeldungen, wozu die Formulare unentgeltlich vom Bureau der Kam­mer bezogen werden können, find mit dem Nachweis (Zeugnisse oder amtliche Beglaubigung) einer mindestens 4jährigen Gesellenzeit und mit der Angabe, ob ein VorbereitungSkurs besucht werden will, bis spätestens 1. Oktober 1911 an die Handwerkskammer einzureichen Mit der Anmeldung ist die Prüfungs­gebühr von 20 Mark zu bezahlen. Die Prüfungsgebühr kann mittelst Zahl­karte auf unser Postscheckkonto Nr. 847 eingezahlt werden.

Schließlich bemerken wir noch, daß zufolge Kammerbeschluß Früh- jahrsprüfungeu »icht mehr abgehalten werde«, die nächste» Prüfungen also erst im Spatjahr ISIS stattfiudeu.

Reutlingen, den 1. September 1911.

K. Nollmer. K. Hermann.

K. Grnndbuchamt Calw.

Nelkans eines Kupfttslhlniede-EkslWg.

Die Erben des ff Karl Wiedmaier, Kupferschmieds hier, bringen das vorh. Anwesen:

Geb. Nr. 280 2 a 06 qm Wohnhaus mit Keller, Feuer­werkstatt und Laden, sowie Hofraum an der Altburgerstraße,

Parz. Nr. 216 80 qm Gemüsegarten hinter dem Haus,

Anschlag 12500

am Montag, den 11. September dS. IS., nachmittag» 8 Uhr,

auf hies. Rathaus öffentlich zur Versteigerung.

Das Anwesen eignet sich auch für einen verwandten Berufszweig (Schlusser, Flaschner, Installateur). Die Zahlungsbedingungen find günstig gestellt.

Den 28. August 1911. Bezirk-Notar Krayl.

Bekanntmachung der tt. Zentralstelle für Gewerbe

und Handel.

Ausstellung für kirchliche Kunst.

Veranstaltet von der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel.

Dauer 1. August bi» 15. Oktober 1911.

Alte Abteilung im Landesgewerbemuseum in Stuttgart (König Karl- Halle) geöffnet Werktags von 10 bis 12'/- Uhr und 2 bis 5 Uhr, Sonntags von 10 bis 11'/- Uhr.

Eintritt frei.

NeueAbteilung im gegenüberliegenden Ausstellungsgebäude, Kanzlei­straße 28, geöffnet täglich von 10 bis 5 Uhr.

Im 1. Stock des neuen Ausstellungsgebäudes Vorführung von Kirchenbauten in Farbenphotographie täglich vormittags 11 Uhr, an Werktagen nachmittags 5 Uhr, an Sonntagen nachmittags 3 und 4 Uhr.

Eintritt im Ausstellungsgebäude von 10 bis 1 Uhr mit Lichtbildern 50 A ohne Lichtbilder 30 A, von 1 bis 5 Uhr mit Lichtbildern 30 A ohne Licht­bilder 20 H.

Stuttgart, 10. August 1911.

gez. Mosthaf.

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Calw.

Sonntag Vormittag 1112 Uhr

(bei günstiger Witterung)

KuruuM in äen Ansagen.

Liebenzell.

fkrunällche klnlaciung

zur

Kbordnungsfeier der Liebenzeller Mission von w Missionaren nach Ehina

im Kelt an der pforzheimerstraße am Sonntag, den 3. September,

nachmittags 2'/» Uhr.

Schlatzrerfammliens im Kett abend» 7 Uhr.