Freitag
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Beilage z« Nr. 204 .
1. September 1911.
Mivatanzeige«.
27)
Frau Lores Lebenswerk.
Roman von Erich Ebenstiin.
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Sommer
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Kein 7tnereilen des Qevebes bei gründlicbster Entkeimung von 8 taub, Lckmutr u.klecXen. Lrsatr lür cksm. kie'migung.
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Kleider
«Fortsetzung.)
Alle» in Peter Lott bäumte sich auf gegeu diesen gönnerhaft überlegenen Ton. Er schäumte innerlich vor Zorn, aber dann fiel sei« Blick auf Assunta, die mit brennende» Wangen zwar, aber sonst doch ruhig neben ihrem Manne stand und kein Wort gegen seine Abführungen einwandte.
Und aus einmal kam ihm die Situation beißend lächerlich vor. Was hatte er denn mit seinem Kommen bezweckt? Da» edlere Teil in Assunta zu schützen und zu erhalte». Jetzt begriff er plötzlich, daß die Liebe sie bereit» gänzlich verblendet hatte. Sie fand e» im Stille« gewiß in der Ordnung, daß der Lasse dort ihm sagte: „Ich habe nicht« gegen gelegentliche Besuche bei ihrer Nichte —"
Da war krin Wort mehr zu verliere«. Er konnte nicht» tu« al» gehen, um ihr Glück nicht zu stören. Jeder weitere Verkehr müßte sie nur in Zwiespalt mit sich selbst bringe«, barg die Gefahr in sich, daß sie doch — wenn auch nur auf Momente — Vergleiche zog und — eine» Tage« dahinter kam, welch gemeine» Instrument hinter dem eleganten Lack eigentlich stickte.
Da» durfte nicht sei». Da» wäre ja dann ihr Unglück gewesen.
Er verbeugte sich tadello» mit ironischer Höflichkeit und sagte völlig
ruhig:
„E» ist gut, daß Sie sich so deutlich ausgesprochen und alle« Mißverständnissen dadurch vorbeugte». Da es mir natürlich in meinem Alter nicht möglich ist, mich einem fremde« Geschmack unterzuordnen, so habe» unsere Mustkstunden heute ihr Ende erreicht. Gute Nacht."
Er nickte Assunta zu, die ihn reg«ng»lo» ansah, und wandte sich zur Tür.
„Mein Instrument werde ich morgen abholen kaffen."
Lanzendorf machte ein verblüffte» Gesicht — er hatte heftige Worte, vielleicht Bitten erwartet — und wurde dann plötzlich sehr lieben»würdig. Onkel Peter werde ihm da» doch nicht Übel nehmen und jetzt gleich fort- gehen? — Man könne doch mal einen Abend miteinander verbriugen, und daß er nie mehr mit Assunta spielen solle, habe er durchaus nicht sagen wolle» —-'
Aber Peter ging. So rasch und mit solch seltsam abwehrendem Blick auf de» Hau»herr», daß dieser achselruckend darauf verzichtete, ihm zu folge».
Draußen legte er den Mantel um und blickte lächelnd um sich. Er lächelte wirklich, aber e» war ei« bittere» Lachen, doch, er wußte nicht» davon.
Unten in der Halle hörte er einen leichte« Schritt hinter sich und am Tor holte ihn Affunta ein. Sie warf sich schluchzend an seine Brost ohne Erklärung, ohne den Versuch zu machen, da» Geschehene durch ei« Wort zu milder». —
Aber er hatte sie nie so aus tiefster Seele heran« weinen sehe«. Jeder Nerv an ihr bebte.
Auch Peter Lott sagte nicht». Er hielt sie stumm an sich gedrückt und streichelte selbstvergessen ihr Haar wieder und wieder.
Erst al« von oben Ferry'S Stimme scharf ihre» Name» rief, gab er sie frei und sagte leise aber bestimmt: „Kein Wort davon zu Mama. E« würde sie vielleicht kränke» — und wir beide, Affunta, wir bleiben doch trotzdem dieselben. Immer — wa» auch kommen mag."
Daun ging er wirklich.
Am nächsten Tage ging er wie gewöhnlich zu Fra« Lore, und niemand merkte ihm an, daß die Welt für ihn seit gestern ei« völlig andere» Gesicht angenommen hatte. Und al« vom Weihnachtsabend die Rede war, erklärte er ruhig, daß man ihn entschuldige» möge, da er sich entschlossen habe, über die Festzrit eine kleine Reise anzutrete«. —
Frau Lore wollte e» erst gar nicht glaube«. Er, der alle« haßte, wa» ihn au» der Ordnung brachte. Der nie begreifen hatte wolle», daß Reisen zu den „Vergnügungen" gerechnet wurde«. Der Hotel« nicht a«»stehe« konnte und geschworen hatte, nie in einem fremde« Bett zu schlafen.
„Und wohin denn eigentlich?" fragte sie zuletzt kleinlaut, al» sie merkte, daß ihm die Sache Ernst war.
Peter Lott sah mtt einem stillen Lächeln vor sich hin. Da» sei «och Geheimnis. Er habe einen große« Plan, und wenn er spruchreif sei, wolle er ihr alle» Mitteilen.
Dann wartete er gar nicht bi» Weihnachten, sondern reiste schon am nächste« Tage ab.
An» der geträumten Weihnachtlherrlichkeit in der Villa Fabriziu» wurde nichts.
Umgehend kam aus Schlohstädt die Antwort auf Mama» Einladung. Eva hatte sie geschrieben. Sie dankte in wohlgesetzte« Worte«, sprach e» aber unverhohlen au«, daß sie da« erste Weihnachten ihrer junge» Ehe