Stuttaarter Güterbabnbof koke der Ztr. M. 2. 60 bis bis M. 5., Tafelobst M. 7.-9. je pr. DopvelztrT"

chen schon seit Jahren kein Wein mehr war: allgemein günstigen Herbstaussichlen glaube ich auf das richtige Reinigen derselben aufmerksam machen zu sollen.

Die Reinlichkeit ist überall schön, bei der Be­handlung des Weines ist sie aber nicht nur schön, sondern es ist unabweisbares Bedürfnis, daß man im Großen wie im Kleinsten, im Innern der Ge- fäfse wie auch äußerlich in allen Teilen der Räume, mit ängstlicher Sorgfalt jede Verunreinigung fern­zuhalten sucht. Ich brauche nur daran zu erinnern, daß die kleinste Menge eines riechenden oder schmecken­den Körpers genügt, dem Wein einen Beigeschmack zu geben. Es kommen viele Fälle vor, wo ein Wein einen kleinen, oft nur für den Kenner bemerkbaren Beigeschmack hat, der aber doch genügt, den Wein im Preis bedeutend herabzudrücken. Solche Vor­kommnisse rühren meist von einem Gefäß her, das nicht vollkommen richtig behandelt wurde. Vor allem aber muß ich daran erinnern, daß die meisten Krank­heiten der Weine durch Pflänzchen hervorgerufen werden. Wenn sich also in den Fässern solche Pflänz­chen befinden oder durch andere Gefäfse in den Wein gelangen, so werden selbstverständlich diese Krank­heiten um so leichter auftreten können.

Daß die neuen Fässer gut ausgebrüht und die gebrauchten mit heißem Wasser gut ausgeputzt und, wenn sie leer bleiben, mit Schwefel eingebrannt, von Zeit zu Zeit wieder gereinigt und wieder eingebrannt werden sollen, weiß jeder, auch der kleinste Wein­bauer. Dennoch kommt es da und dort vor. daß diesem Geschäft, das zu den wichtigsten der ganzen Weinbehandlung gehört, nicht die nötige Aufmerksam­keit geschenkt wird. Nach den Untersuchungen ver­schiedener Forscher hat die schwefelige Säure, wie sie beim Einbrennen der Fässer erzeugt wird, nicht die Wirkung, alle dem Wein schädlichen Bakterien zu töten, wie es vielfach angenommen wird. Weit sicherer geschieht dies durch sorgfältiges Dämpfen der Fässer. Letzteres sollte namentlich dann in Anwendung kom­men, wenn sich kranker Wein in einem Faß befunden hat. Geschimmelte Fässer find aber vorher sorgfältig mit reinem kaltem Wasser zu reinigen.

Behandlung der neuen Fässer. Das neue Eichenholz enthält eine erhebliche Menge lös­licher Stoffe, die in den Wein gelangen, wenn wir die Fässer vor dem Gebrauch nicht genügend aus­laugen. Diese Stoffe können dem Wein einen Beb geschmack und dem Weißwein eine dunkle Farbe er­teilen, sie können durch Einwirkung der Luft wieder unlöslich werden und dadurch den Wein trüb machen und den Farbstoff des Rotweins mehr oder weniger Herausfällen. Heißes Wasser oder Dampf entfernen die Luft aus den Poren, dringen in das Holz ein und entfernen jene Stoffe weit schneller, als kaltes Wasser. Irgend welche Zusätze zum Wasser sind gewöhnlich nicht nötig. Ganz besonders darf kein gebrannter Kalk angewandt werden. Wenn man zu dem Reinigen der neuen Fässer kein heißes Wasser oder Dampf verwenden will, besonders aber wenn kalkhaltiges Wasser verwendet werden muß, so kann man dem Hektoliter Wasser, mit welchem das Faß gefüllt wird, etwa 100 Gr. Schwefelsäure (Vitriol) zusetzen. Selbstverständlich muß nach diesem sauren Wasser noch reines Wasser zum Nachspülen verwendet

Was?-" Er erhob sich zur Hälfte von

seinem Stuhl, setzte sich aber sogleich wieder nieder. Es hat nichts zu bedeuten fahren Sie fort Mr. Moore!"

Dann begann der eine der beiden sich ohne Wissen des andern auf die abenteuerlichsten Spekula­tionen einzulassen. Er betrieb die Sache aber so heimlich, daß niemand davon etwas ahnte. Doch die Stunde der Entdeckung nahte heran! Der be­stohlene Kompagnon hatte kein Erbarmen. Und da, um seine Ehre, sein alles zu retten, lockte der Dieb seinen Kompagnon unter einem schlau erfundenen Vorwand in ein berüchtigtes Stadtviertel und wurde an ihm zum Mörder!"

Der Mann im Schreibstuhl atmete schwer auf.

Sollte er reden oder nicht? Was konnte er nur thun? Noch hatte ich ja keinen Namen genannt.

Das Gericht scheut sich auch nicht, bestimmte Personen zu bezeichnen, Namen zu nennen. Und diese Namen sind: Benjamin Hood, Percy Barker!"

Er zitterte, als schüttele ihn ein Fieberfrost seine Hände griffen nach der Stuhllehne mit ge­waltsamer Anstrengung erhob er sich seine Augen sprühten Feuer.

Beweise!" kreischte er,Beweise!"

Im Union-Klub fand ich zwei blaue Seiden­fäden auf dem Rock, den Sie trugen, als der Mord begangen wurde. Den Schlüssel zu Hoods Privat­schrank, den hatte er vergessen! Ja, natürlich! Sie werden gut zwischen seinen Papieren aufgeräumt haben! Und das Notizbuch, das bei Ihnen auf der

den.

neue,

der Rotwein immer etwas an seiner Farbe, und zwar umsomehr, je kleiner die Fässer sind. Aus diesem Grunde verwendet man, wenn man die Wahl hat, zum Rotwein lieber schon gebrauchte, aber gute Fässer.

Reinigen gebrauchter Fässer. Die Grundsätze des Reinigens der gebrauchten und guten Fässer sind zwar allgemein bekannt, doch glaube ich auf folgende Punkte aufmerksam machen zu sollen.

1. Stehenlassen von Wasser im leeren Faß. Läßt man das Wasser nicht sorgfältig ausflteßen, bevor man das Faß einbrennt, so sammelt sich beim Stehenlassen des Fasses unten wieder eine mehr oder weniger große Menge Wasser an. Letzteres nimmt die schwefelige Säure, die beim Einbrennen entsteht, auf; es bildet sich nach und nach Schwefelsäure (Vitrtolöl), die jetzt auf das untere Holz im Faß zer­störend ein wirken kann. Ferner ist bekannt, daß Holz, welches lange Zeit feucht bleibt, nach und nach vermodert. Man sollte daher die Fässer gleich nach dem Reinigen mit Schwefel einbrennen, sie dann aber so lange umgestürzt stehen lassen, bis das Wasser vollständig ausgelaufen ist. Das Einbrennen ist vor dem Verspunden zu wiederholen. Das Stehenlaffen der frisch gereinigten Fässer während mehreren Tagen, bevor man sie einbrennt, ist nicht gut, weil sich, be­sonders im Sommer, manchmal sehr bald etwas Schimmel bildet, was immer von mehr oder weniger großem Nachteil sein kann.

2. Fässer, in welchen stichige oder sonst kranke Weine waren, werden zuerst gut gedämpft, daun wie­derholt stark mit Schwefel eingebrannt und wieder auSgespült. Oder sie sind mit saurem schwefeligsaurem Kalk zu behandeln, wie es bei den geschimmerten Fässern angegeben wird.

3. Reinigen deS Fasses für Most oder neuen Wein.Die Gärung nimmt alle Unreinigkeiten mit heraus", hört man hie und da von Winzern sagen, und deshalb hält man es auch zuweilen für unnötig, daß man ein Faß, in welches Most oder noch gären­der Wein gebracht wird, reinigt, besonders wenn kurze Zeit vorher Wein im Faß war. Es ist dies aber gewiß in manchen Fällen sehr nachteilig. Kommt eine gärende Flüssigkeit mit Schwefel in Berührung, so bildet sich Schwefelwasserstoff. Wurde also das Faß früher mehrmals eingebrannt, so kann sich am Boden desselben ziemlich viel Schwefel befinden; wird dieser nicht entfernt, so entsteht Schwefelwasser­stoff (Böckser im Wein), der zwar später wieder ent­fernt werden kann, der aber doch besser gleich aus dem Wein bleibt; ein gewisser Beigeschmack bleibt immer zurück. Hatte der Wein, welcher früher im Faß war, irgend eine Krankheit oder nur Anlagen zu einer solchen, die vom Besitzer nicht beobachtet wurden, und das Faß wird vor dem Einfüllen von Most oder Wein nicht gut gereinigt, so läuft man Gefahr, daß der jetzt in das Faß gelangende Wein ebenfalls krank wird. Ganz besonders gefährlich wird dies, wenn das Faß früher einige Zeit nicht ganz voll war, weil sich jetzt sehr oft an der Ober­fläche des Weines und an den Wandungen des Fasses Kuhnen und Essigpflänzchen gebildet haben, die also in den ctnzufüllendcn Wein gelangen und sich auf diesem weiter entwickeln können. (Schluß folgt.)

Visitenkartenschale lag! Hier, Percy Barker, hier in meiner Tasche steckt das Blatt, das ich gestern aus dem Buch ausriß! Hier steckt das Messer des Un­glücklichen, das Ihnen zum Werkzeuge wurde! Sie wollten Dienstag abend Bauplätze besichtigeneine passende Gegend, eine passende Zeit, um einen Mord zu begehen, um Ihren Kompagnon zu erdrosseln!"

Er stieß einen wahnsinnigen Schrei aus, schwankte einige Schritte an mich heran und versetzte mir mit der geballten Faust einen Schlag ins Gesicht, so daß ich seinen Arm, den ich ergriffen hatte, freigeben mußte. Er stürzte sich über mich und versuchte, mich zu erdros­seln, wie er Benjamin Hood erdrosselt hatte Ich hatte es mit dem ehemaligen Goldgräber zu thun.

Ich stieß einen Schrei aus. Morrison stürzte herein. Er ergriff Percy s einen Arm, ich bemäch­tigte mich des anderen Percy Barker ließ den Kopf mit dem langen, grauen Bart auf die Brust sinken ein unheimlich röchelnder Laut entstieg seiner Brust.

-i- q- * *

Die Nacht ist bereits weit vorgesLritten. Die Uhr geht auf elf. In rasender Eile rollt der Wagen dahin. Er hält vor d.r Polizeistation. Ich und Morrison steigen aus. Im nächsten Augenblick w rd eine dritte Person mit gebundenen Händen sichtbar.

Ich stehe auf der Schwelle zum Zimmer des Chefs. Er sitzt wie gewöhnlich am Schreibtisch über seine Papiere gebeugt es ist elf Uhr nachts.-

Diesmal unterbrach ich zuerst das Schweigen.

Mein Chef!"

* Altessteig, 4. Okt. Bei dem heutigen Vieh­markt waren viele Händler anwesend und es ent­wickelte sich ein lebhafter Handel, namentlich war Fettvieh begehrt. Die Preise zogen wieder etwas an. Der Markt war mäßig befahren, eine Folge des re­duzierten Biehstands.

* (Weinpreise vom 30. Septbr. bis 2. Okt.) Bönntgheim. Käufe zu 105, 107, 110118 Mk. für gem. Gew., 115120 Mk. für rotes. Güte vorzüglich, Menge schlägt vor, Verkauf geht flott. Hohenstein. Alles rasch verkauft zu 145 bis 150 Mark. Ktrchheim a. N. Käufe von 44 bis 53 Mk. für das Hektoliter, noch Vorrat. Laufsen a. N. Käufe zu 135, 140, 145, 153, 155 und 160 Mk. für 3 Hektl. Besigheim. Lese bei guter Witterung beendigt, Erzeugnis 4000 Hektl., Ausstich Vergwein 170180 Mk., gut mittel Gew. 141 bis 145 Mk. Bietigheim. Käufe abgeschlossen zu 110143 Mk. Großingers­heim. Lese im vollen Gang, versch. verstellt. Cleebronn. Heute lebhafter Verkauf zum Preise von 112 bis 120 Mk. pro 3 Hekcl. Nordheim. Lese beendigt. Mehrere Käufe zu 130140 Mk. per 3 Hektoliter. Noch ziemlich Vorrat. Käufer er­wünscht. Hessigheim. Lese beendigt. Meh­rere Käufe zu 160 Mk. pro 3 Hektoliter Rotwein. Noch viele gute Reste feil. Winzerhausen. Gestern 50 Hektoliter verkauft zu 100 Mk. per 3 Hektoliter. Großbottwar. Ein Quantum von 5 Eimern zu 120 Mk. per 3 Hektl. und 3 Mk. in Kauf, verkauft.

* AuS Elsaß-Lothringen, 1. Okt. Die Weinbauer klagen anhaltend über das Ausbleiben der im vorigen Jahre so zahlreich erschienenen süddeutschen Weinkäufer. Es erklärt sich diese Erscheinung wohl daraus, daß einerseits bei der großen vorjährigen Ernte die Keller auf mehrere Jahre hinaus gefüllt wurden, anderer­seits daß diesen Herbst ganz Süddeutschland eine günstige Ernte aufzuweisen hat. Die Preise zeigen Neigung zum Sinken, sind an manchen Orten thatsächlich auch schon erheblich herabgegangen.

* Aus Oberelsaß. l. Okt. In Laufe dieser Woche be­ginnt in den meisten Orten unseres Bezirks die Weinernte. Da die Regentage der letzten Woche noch sehr viel zur Reife der Trauben beigetragen haben, so wird die Güte des Weinmostes eine ausgezeichnete. Das Gewicht des Mostes beträgt 8095 Gr. nach Oechsle. Aber auch hinsichtlich der Menge kann man zu­frieden sein, da durch den Regen die Trauben recht vollkommen geworden sind und hiedurch der Ertrag erhöht wurde. Im Durch­schnitt wird ein Dreiviertelherbst, an einigen Orten sogar ein Vollherbst erzielt. Da die bis jetzt abgeschlossenen Käufe noch Ausnahmen sind, so kann ein fester Preis noch nicht angenommen werden. Voraussichtlich wird der Hektol. 2430 Mk. kosten.

* (Hopfenpretse.) Im Fränkischen be­wegt sich der Preis per Zentner zwischen 200220 Mk. In der Spalter Gegend ist die Ernte be­endet, doch werden noch einige Tage vergehen, bis die Ware völlig trocken ist. Die Produzenten hoffen auf höhere Preise und halten mit dem Verkauf zu­rück. Die Nachfrage ist eine gute. In Rom­melshausen wurde der Zentner zu 180 Mark verkauft.

* Stuttgart, 3. Oft. (Kartoffel- und Kraut- markt.) Zufuhr am Leonhardsplatz: 600 Ztr. Kar­toffeln, Preis Pr. Ztr. 3 Mk. bis 3 Mk. 30 Pfg. Zufuhr am Marktplatz: 5200 Stück Filderkraut, Vre s per tOO Stück 1820 Mk.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

Moore, John Moore! Sie hier! Ich hatte längst die Hoffnung aufgegeben-"

Ich ziehe die Uhr heraus und zeige auf das Zifferblatt

Er lächelt. Er hat mich verstanden.

Ich trete einen Schritt vor und zeige auf die Thür, durch welche ich soeben etngetreten bin. Der Chef stößt einen Ruf der Ueberraschung aus Percy Barker-

Ich erklärte dem Chef alles, was sich ereignet hat. Er aber drückt mir freundlich die Hand und sagt nur:

Haben Sie Dank, John Moore, haben Sie Dank für diese sieben Tage-"

Und ich selber fügte hinzu:Und sieben Nächte!"

Ende.

Vermischtes.

* (Bitte einesVersöhnten.) Vor wenigen Tagen wurde der Uhrmacher F. in Dinkelsbühl von seinem Schwiegervater durch Messerstiche nicht uner­heblich verletzt. Im Amtsblatt für Diukelsdühft ist nunmehr folgendes zu lesen:Bitte. Da ich Unter­zeichneter mich mit meinem Tochtermann Herrn F., Uhrmacher, durch Vermittlung seines Vaters ganz versöhnt habe und glaube, daß für die Zukunft unser Friede nicht mehr gestört wird, so stelle ich die Bitte an alle meine lieben Freunde und Mitbürger, uns beide in Zukunft nicht mehr aufzureizen, damit wir in Frieden leben können. Mit aller Hochachtung (Unterschrift)."