macht. Im Jahr 1870 zerriß der Zar den Pariser Vertrag, indem er Frankretch dem König von Preußen anslieferte, und wenn ein neuer Krieg ausbrechen sollte, so wäre sein Interesse allein maßgebend für seine Haltung. Ja, es ist mehr als wahrscheinlich, daß er, um im Orient frei walten zu können, Frankreich abermals durch eine geschickt berechnete Neutralität ausliefern würde. Und das ist nicht die geringste Gefahr; denn es ist Grund zu der Annahme vorhanden, daß Frankreich, das sich vom Zar ins Schlepptau nehmen läßt, von ihm zuerst als Spielzeug behandelt, dann ausgenützt und endlich in den Abgrund geworfen wird. Wer bet uns das russische Volk ehren will, der findet dazu schon lange Anlaß; denn wir besitzen in unserer Mitte seine edelsten, seine herrlichsten Vertreter, Bürger, die wir allzu oft der Will- kühr unserer Polizei Preisgaben, Sozialisten, Republikaner, Nihilisten, die der Zar, wenn er sie nicht dem Henker überliefern konnte, aus dem Vaterlande vertrieb, wo sie mit Lebensgefahr für die Freiheit und die Republik gekämpft hatten."
* An Emin Paschas Tod ist kaum noch ein Zweifel möglich. Auch in Brüssel ist ein aus Nyangwe, 12. April, abgesandter Privatbrief eines belgischen Offiziers etngegangen, wonach die Araber vier Tagemärsche von den Stanleyfällen Emin ermordeten. Sein mitgeführtes Elfenbein, dreißig Tonnen, wurde in Manyema verteilt. Der Offizier besitzt Emins botanische Sammlungen und ein bis zum 31. Dezember 1892 reichendes Tagebuch.
'London, 21. Aug. Nach einer „Reuters- Meldung aus Roanoke (Virginten) wollte dort die Volksmenge einen Neger lynchen, weil er eine weiße Frau gemißhandelt hatte. Am Abend griff die Volksmenge das Gefängnis an und empfing die herbeigerufene Miliz mit Revolverschüssen, wobei der Maire verwundet wurde. Dieser befahl darauf Gewehrfeuer, wodurch neun Menschen getötet und neunzehn verwundet wurden. Die Ordnung ist wieder hergestellt.
* London, 23. Sept. Times meldet aus Philadelphia: mehrere der bedeutendsten Silbergruben nahmen die Arbeit wieder auf.
* Helsing fors, 23. Sept. Von den zwei russischen Kriegsschiffen „Moniteur" und „Russalka" und dem Kanonenboote „Tutsche", welche am Dienstag von Reval nach Helstngfors abgingen, kam letzteres am Dienstag abend allein hier an. Vor Hel- singfors wurden Boote und zahlreiche zur „Russalka" gehörige Effekten angetroffen. Ein Leichnam wurde an das Land gespült. Unzweifelhaft ist die „Russalka" bei dem Sturm am Dienstag untergegangen.
* Gladstone läßt sich natürlich durch die Ablehnung seiner Homerulebtll nicht abschrecken, für sein letztes Lebenswerk weiterzuarbeilen. Auch er will nach Schluß der Parlamentssession im Lande einen energischen Feldzug gegen das Oberhaus eröffnen. Wie
es heißt, ist sein Ziel die Abschaffung oder wenigstens völlige Umgestaltung des Hauses der Lords, das noch allen Reformen einen jähen Widerstand entgegengesetzt hat.
' Newyork, 21. Sept. Der Herald meldet aus Montevideo: Admiral Mello eroberte bei der Einnahme von Nictheroy eine große Menge Kohlen, Lebensmittel und Munition. Die Regierungstruppen verloren 60 Tote, 120 Verwundete. Die telegraphischen Verbindungen mit allen Teilen Brasiliens find wieder hergestellt, unchtffrierte Handelsdepeschen werden ohne Aufenthalt befördert, doch keine politischen Telegramme. Der Staat San Paolo erklärte sich für die Aufständischen. Alle Anzeichen weisen auf einen Erfolg der Aufständischen hin. Die Garnison des Forts Rio Grande ist gegen einen Angriff der Aufständischen gerüstet. ES besteht die Absicht, Rio Grande gleichzeitig von der Land- und der Seeseite anzugreifen.
* Newyork, 23. Sept. Nach einem Telegramm aus Buenos Ayres über Valparaiso beschloß am 21. September eine Versammlung von ehemaligen argen tinischen Regierungsbeamten, die Demission Penas zu verlangen und im Weigerungsfälle denselben unter Anklage zu stellen und dessen Absetzung herbei- zusühren. Genera! Uriban hat sich in Chaco mit allen Trnppen empört und nahm die Regierungs- kanonenboote Bermejo und Republica weg. Die Lage in Cordoba und Santiago ist sehr ernst. General Bosch soll mit Pellegrini die Empörung unterdrückt haben.
* Chicago, 21. Sept. Die Direktoren der Ausstellung beschlossen, dieselbe am 31. Oktober zu schließen.
"Buenos Ayres, 21. Sept. Die Aufständischen griffen Cabtldo an, wurden jedoch unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Die Nationaltruppen in Tucuman, Cordoba und Sanjuan revoltieren; in Tucuman vereinigten sich die Truppen mit den Aufständischen und stürzten die Regierung. Der Kongreß wurde zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen, man glaubt, daß wichtige Ereignisse eintre- ten werden. Pellegrini ist mit den Truppen nach dem Norden abgegangen.
Handel «nd Berkehr
Aus Anlaß der bevorstehenden Weinlese wird Folgendes bekannt gemacht: l) Die Begleitung von Weinsendungen in Wagenladungen durch die Versender beziehungsweise durch deren Leute ist allgemein zulässig. Die Begleitung ist auch zugelassen, wenn für verschiedene zusammcngeladene Einzelsendungen ein ge? meinschaftlicher Begleiter gestellt werden will. Der Begleiter hat zutreffendenfalls eine Fahrkarte IH Klasse zu lösen und Aufstellung im Innern des Wagens, also nicht auf der Plattform, zu nehmen. 2) Die Güterstellen sind angewiesen, zur Vermeidung von Verwechslungen und Verschleppungen nur solche leere und gefüllte Weinfässer zur Beförderung anzunehmen, welche an beiden Bodenseiten mit weißer Oelfarbe genau bezeichnet sind. Es empfiehlt sich, die zum Versand kommenden Gebinde womöglich mit dem vollständigen Namen zu versehen. 3) Im Interesse
«n«r regelmäßigen und raschen Abfertigung wird den Versender« von neuem Wein dringend empfohlen, jeder Auflieferung, wenn thunlich, stets den Frachtbrief beizugeben, oder die Güterstellen hei der Anfuhr wenigstens mit einer Notiz zu versehen, au« welcher zu entnehmen ist, nach welcher Station die Sendung bestimmt ist, und ob solche als Einzel- oder als Wagenladungsgut Beförderung finden soll.
" (Obstpretszetel vom 19.—21. September.) Eßlingen. Zufuhr 1200 Ztr. Preise: Mk. 3.30 bis Mk. 3.60 pr. Zetr., gemischtes Obst Mk. 2.80
bis Mk. 2.90 pr. Ztr. — Ludwigsburg. Zufuhr r. 700 Ztr. Mostobst, Preis pr. Ztr. Mk. 3
bis Mk. 3.40. — Reutlingen. Zufuhr r. 1000
Säcke Obst, Preise Mk. 2.40 bis Mk. 2.60 der Ztr. — Heilbronn. Gemischtes Obst Mk. 3.20 bis Mk. 3.50, Aepfel Mk. 3.40 bis Mk. 3.80, gebrochenes Obst Mk. 4 bis Mk. 5 pr. Ztr.
* Marbach, Mundelsheim «nd Hessigheim, 22. Sept. Lese beginnt am Montag, Menge je etwa 400 Hektoliter.
"Erligheim, 22. Sept. Hier haben in den letzten Tagen verschiedene Weinkäufe zu 130 und 135 Mk. für den Eimer stattgefunden. Mit der Lese der Frühtrauben wird wohl in der ersten Hälfte der nächste« Woche begonnen werden.
* Dürren zimmern, 21. Sepir. Ein Weiu- kanf wurde heute hier abgeschlossen zum Preise von 140 Mk. per 3 Hektoliter für rot Gewächs.
* Köngen, 22. Sept. Der gestrige Viehmarkt mar so schlecht besucht, wie seit vielen Jahren nicht mehr. ES waren etwa 300 Stück, meist Melkvieh zngeführt. Für Kalbeln und junge Kühe wurden 150—250 Mk., für ältere Kühe 70—120 Mk. erlöst. Der Umsatz war ganz gering.
* Jsny, 22. Sept. Der Ankauf von Heu und Oehmd im Allgäu seitens auswärtiger Händler dauert immer noch an; täglich gehen Dutzende von Eisenbahnwagen nach dem Unterlande und neuerdings namentlich auch nach dem Badischen ab. Für Wiesenheu wird 5 Mk. bis 5 Mk. 30 Pf. und für Gutheu 6 Mk. pr. Zentner ab Jsny bezahlt.
* Aus Franken, 23. Sept. Die Hopfenernte nähert sich ihrem Ende zu und viele Produzenten sind bereits mit diesem Geschäfte fertig. Allgemein hört man die Güte des Produktes loben, dagegen wird über das geringe Quantum geklagt. Die Preise bewegen sich zwischen 200 und 210 Mk.
Verantwortlicher Redakteur: M. Rieker Wenstcig.
ßheviot oder Aurki« für einen ganzen An- zng zn Mark 5.75
Wetonr oder Kammgarn für einen ganzen Anzug zu Mark 7.75
je 3 m 30 orn berechnet für den ganzen Anzug versenden direct an Jedermann. Erstes Deutsches Tuchversandtgeschäft OsdtisAsr L Oc>. I-rantcknrt a. Al. Fabrik-Depot. Muster franco ins Haus. Nicht passendes wird zurückgenommen.
Altenfteig.
Zur Feier unserer ehelichen Verbindung erlauben wir uns Verwandte, ^
«W
Freunde und Bekannte auf
L Samstag den 30. September ds. Js.
^ indasGastyanSzur „Krone" hier
freundlichst etnzaladen.
U Karl Krack
» Sohn des
W Georg Müller, Schuhw ^ hier.
Anna Krauß
Tochter des
ff alt Schultheißen Krauß in Beihingen.
V
Pfalz grafenweiler.
Für Wirte und Private
empfehle
r^mgLlialtenö, neus uncl slts Weiss- L kotwsms
unter billigster Berechnung.
ÄWU» Küsten, Kelferkelt, Verschleimung
M a»»» s. w. und »lanveu, daß diese Nebel,
wie sie gekommen, von selbst wieder vergehen. Doch hat mancher dieses Abwarten mit einer nachher unheilbaren Krankheit und Siechtum bezahlen müssen. Ein einfaches Mittel, Sakns-Mouöons genannt, zur rechten Zeit angewendet, bewahrt vor solchen schweren Leiden und sollte es Niemand versäumen, der an hartnäckigem Katarrh leidet, die unschädlichen dtättschen Bonbons anzuwenden. Zu haben in Packeten fl 25 Pf. und 50 Pf., sowie in Schachteln fl Mk. 1.— in Altensteig bei M. Naschold, Konditor.
Wedertändifch-Amerika- nische DampfschMatirts- Gesellschaft.
Merv-
Poftdampfer nach
Notterdam
über
Mittwochs u. Sonnabends.
Nähere Auskunft erteilt
die Verwaltung i« Rotterdam
die General-Agenten H. Anselm u. Co., Stuttgart; sowie die Agenten: Fr. Schmidt, G- Knödels Nachf., Nagold; I. Kaltenbach, Egenhausen.
Garvottneurn „Mplun"
aus der Fabrik von A W. Andernach in Beuel am Rhein schützt dis Holz gegen Nässe, Fäulnis, Wurmstich «nd Hausschwamm und färbt es schön nußbraun. Aus den Quadratmeter braucht man nur für 4—S Pfennige. Vorrätig in Altensteig bei
H. Schneider.