kunft nach Rußland, die der Verzollung nach dem Mtnimaltartf unterliegen, die Originalrechnungen und Briefe der Fabrikanten, falls die Unterschriften von der Ortspolizei oder Zollbehörde beglaubig! find, als Ursprungsnachweis vollständig genügen und die Be­glaubigung durch die russische Konsulate überflüssig sei.

* Paris, 7. Sept. In Finanzkreisen verlautet, daß die italienischen Rentenpapiere vom Pariser Markt ausgeschlossen wurden, damit die Schwankungen derselben zukünftig auf die übrigen Werte keinen Einfluß ausüben können.

* Paris, 7. Sept. Die Marinepräsektur hat beschlossen der russischen Flotte das aktive Mittel­meergeschwader entgegen zu schicken, um sie einzuholen. Der Marineminister und der Martnesiab schifften sich auf demFormidable" ein. Präsident Carnot be- giebt sich am Tage nach der Ankunft der Russen nach Toulon.

'Paris. Der Anwalt der Panama-Aktionäre legte Beschlag auf 18 Millionen Frank, die der be­kannte Ingenieur Eissel bei den Pariser Banken hin­terlegt hatte. Eissel erhob Widerspruch.

* Der Tschako wird aus der französischen Armee verschwinden und dem leichteren Käppi Platz machen. Der Kriegsminister hat beschlossen, daß die Jnfanterietruppen ihre Tschakos in die Zentral- magaztne abzuliefern haben und von nun an das Halbsteife Käppi in Gebrauch nehmen, das in den Garnisonen der Provinz bereits teilweise gebräuchlich ist. Die Genietruppen, die Artillerie, die Lazarett­gehilfen und die Militärhandwerker behalten den Tschako als Paradekopfbedeckung.

* London, 6. Sept. Das Reutersche Bureau meldet aus Barnsley, 5. Sept.: Tausende von Bergarbeitern plünderten die Kohlengruben von Sylk- stone und Heyland, verwundeten den Direktor und mehrere Beamte und zündeten das Grubenbureau in Rokingham an. Die Behörde von Barnsley beschloß, Truppen aus Chesterfield herbeizurufen. Die Strei­kenden, mit Eisenstangen bewaffnet, beherrschen die Kohlengruben und forderten die Polizei heraus, die unter dem Schutze der Truppen unter Schwierigkeiten sich den Weg bahnte. Die Behörde erließ die gesetz­mäßige Aufforderung und kündigte an, nach 20 Mi­nuten werden die Truppen Feuer geben, worauf die Bergarbeiter sich zurückzogen.

* London, 8. Sept. DerStandart* meldet: Die Ermordung Emms am Ufer des Viktoria Nyanza wird bestätigt durch in England eingegangene Briefe, welche ein Offizier der Expedition an seinen Vater, einen hiesigen Offizier gesandt hat. Der Briefschretber teilt mit, er habe im Nyanza in einer Zinnbüchsc Briefe und Depeschen Emins gefunden, welche er am Tage vor seiner Ermordung in deutscher Sprache geschrieben. Die Briefe berichten eingehend über meh­rere Kämpfe mit Arabern, welche 800 Mann verloren, wobei auch etliche Europäer getötet wurden.

* Mir der Homerulebill hat es Gladstone sehr eilig. Noch in der Freirag-Nacht ist die Bill an das Oberhaus gelangt. Aus Höflichkeit gegen die Ge­meinen hatten die Lords eine Mitternachrssttzung an­beraumt, um die Vorlage alsbald in Empfang zu nehmen. Im Oberhause macht die Anwesenheit von drei Lords das Haus beschlußfähig. Um Mitternacht

waren vier oder fünf befrackte Lords da, von denen einer auf dem Wollsack saß. Sobald es hieß, daß die Bill herbeigebracht würde, eilte der Klerk der Parlamente an die Thür des Saales und nahm sie aus den Händen des Klerks des Unterhauses in Em­pfang. Dann rief er:Botschaft von den Gemeinen, daß sie die irische Regierungsbill genehmigt haben und die Zustimmung der Lords erbitten.* Sofort erhob sich Lord Spencer und beantragte die erste Lesung. Niemand erhob Einwand. Eine halbe Minute später war die Sitzung zu Ende und die fünf be­frackten Herren gingen zu Bett. (Nachschrift: Die Bill wurde vom Oberhause abgelehnt.)

* Die russische Presse wettert fortgesetzt gegen den Besuch des Prinzen von Neapel in Metz. Die Petersburger ,Wjedomosti' bemerkt, die bemerkens­werte Besonnenheit der Franzosen müsse auch für eine weitere gemeinsame Politik der beiden natürlichen Bundesgenossen (Frankreich und Rußland) in Rechnung gezogen werden. Durch den Besuch des russischen Geschwaders in Toulon werde die Welt wieder daran erinnert, daß nicht der Dreibund allein die Schicksals­wage in Händen habe.

* Zur Frage des russischen Mittelmer-Ge- schwaders schreibt dieNowoje Wrsmj< Rußland werde zweifellos im mittelländischen Meere ein Ge­schwader unterhalten. Ebenso zweifellos sei es, daß dies Geschwader eines Hafens benötigt sei. Ob diese Marinestation in Villafranca, Toulon, Ajaccko oder einem anderen Punkte der französischen Küsten sich befinden werde, darüber solle bereits in allernächster Zukunft Entscheidung getroffen werden.

* Belgrad, 9. Sept. Vorgestern abends 9 Uhr und nachts 2 Uhr wurden heftige Erdstöße auch hier wahrgenommen; der letztere dauerte mehrere Sekunden.

* Sals nicht. Eine schreckliche Tragödie hat in unserer Nachbarschaft stattgefunden. Es ist jedoch unmöglich, genaue Informationen darüber zu er­halten, da es niemand wagen kann, unter den Be­amten darüber Nachforschung zu halten. Vor kurzer Zeit warf die See nahe bei der Stadt eine Anzahl von Säcken an den Strand. In diesen Säcken be­fanden sich kopflose und verstümmelte menschliche Körper. Es waren ihrer fünfzehn. Man glaubt, daß dies die Leichname unglücklicher politischer Ge­fangener waren, die von einem türkischen Dampfer über Bord in die See geworfen wurden. Hier herrscht darüber große Aufregung.

* (Goldfunde in Südamerika.) Wäh­rend die Goldwaschereien von Feuerland und den dazu gehörigen Inseln, namentlich Lennox, wo die Oesterreicher hauptsächlich gearbeitet haben und 1000 Klg. gewonnen haben sollen, neuerdings sehr zurück- gehen, steigt die Gewinnung des edlen Metalls in Britisch-Guyana sehr rasch. Dieselbe begann 1882 mit 3740 Mk.; im folgenden Jahre trat ein Still­stand ein; 1885 gewann man aber schon um 64,980 Mk. Gold und 1891 gar für 7,505,780 Mk. Da­mit nimmt dieses Land unter den Gold erzeugenden Ländern schon einen hervorragenden Platz ein. Das ist nun lauter Waschgold, man fand aber auch an Gold reichen Quarz und ist eben daran, Maschinen aufzustellen, wodurch der Ertrag sich noch mehr heben dürfte.

* Ein Bericht des amerikanischen Konsuls in Std- ney verbreitet sich über den starken Aufschwung, den der deutsche Handelsverkehr mit Australien durch die staatlich unterstützten Dampferlinien genommen habe, und verlangt auf Grund dieser Erfahrung, daß auch die Vereinigten Staaten diesem Beispiel folgen. Ins­besondere soll zwischen San Franziska und Sidney bezw. Melbourne eine solche Linie eingerichtet wer­den. Wie dieNordd. Allz. Z:g." aus amerikani­schen Blättern entnimmt, verhält sich die amerikanische Handelswelt gegen diesen Vorschlag keineswegs ab­lehnend.

Handel «ad Verkehr.

-r. Nagold, 9. Sept. Weil es in htes. Gegend, wie auch im Gäu und auf den Anhöhen zu beiden Seiten der oberen Nagold Heuer reichlich Obst giebt, hat die hies. Stad: einen Oostmarkt errichtet, der über die Obstzeit jeden Samstag stattfindet. Heute war der erste Obstmarkt. Derselbe war stark be­fahren, woran wohl die Stürm: von gestern und vorgestern schuld sind, denn durch sie wurde eine Menge Obst von den Bäumen geschüttelt. Es waren wohl 60 Säcke Obst ausgestellt. Wadelbirnen kosteten 3.50 Mk. bis 3.60 Mk., gewöhnliche Birnen 3 Mk., gemischtes Obst 2.20 Mk. bis 2.80 Mk., geringeres Mostobst 1.70 Mk. bis 2.20 Mk. Daß das Obst noch nicht vollkommen reif war, ist selbstverständlich.

* Bietigheim, 7. Sept. Dem Viehmarkt war diesesmal eine Menge schönen Viehs zugeführt, so daß man zu glauben versucht war, es herrsche gar kein Futtermangel. Besonders fiel die große Anzahl prächtiger Ochsen dem Besucher des Marktes auf. Der Handel in diesen war sehr schwach, da des Laub­hüttenfestes wegen die israelitischen Händler fehlten. Fette Metzgerware fand zu den alten Preisen Abgang, dagegen war Einstellvieh recht billig. Von Händlern waren namentlich viele Kühe zugeführt, doch ent­wickelte sich der Handel mit diesen wenig.

* Bergzabern (Pfalz), 5. Sept. Die Hopfen­gärten haben sich in der legten Zeit noch beträchtlich gebessert. In Frühhopfen fanden bereits Verkäufe zu 220 Mk. statt. Späthopfen hat man zu pflücken begonnen.

* Saaz, 5. Sept. (Hopfen.) Durch Anwesenheit zahlreicher auswärtiger, meist bayerischer Händler wurden in den letzten Tagen große Posten, zusammen über 1000 Ballen, meist zu 160170 fl>, gekauft. Stimmung fest.

Vermischtes.

* (Ein Don Juan.) Leutnant:Was haben Kamerad denn mit all' den kleinen Andenken aus der Junggesellenzett gemacht?* Premier-Leutnant B.:Dem Feuer übergeben; nur Locken habe ver­wertet und mir damit Sofa polstern lassen l*

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