Erscheint i Dienstag Do.^.^.7- lag und Lk.nStag-
Bestellpreis pr.Ouattak
Nagold 90^, außerhalb 1.—
-IN« I abonniert auswärts auf dieses Blatt bei! Ab«-» Ivv. I den Postämtern und Postboten.
MenML.It
MEblalt für
Etnrück- ungSpreis § f. Altensteig und nahe Umgebung bei Imal. z Einrückung 8^, bei mehrmel.
l« 6 -A auswärts je 8 ^ di« > Ifpalt.Zeile
Samstag den 9. Septemver
Bekanntmachungen aller Art finden die erfolgreichste Verbreitung.
1893.
G estorben: Bankier Dann, Stuttgart; KaufmannLödel, Regensburg-Ulm; Adolf Hosch, a. Freudenstadt, in Milwaukee, Wis.
Laildessachrichtell.
* Altensteig, 8. Sept. Nach einer Verordnung des kgl. Generalkommandos findet auch in Württemberg die Rekruteneinstellung schon im Oktober statt und zwar haben einzuiücken: am 2. Oktober die Oekonomiehandwerker, am 3. die Rekruten der Kavallerie, die vom 8. württ. Infanterie-Regiment Nr. 126 am 14. bezw. 13., sodann sämtliche Rekruten der Infanterie, Artillerie und Pioniere am 17. Okt., die zum Train 1. Serie und Stamm bestimmten am 2. November. — Für manchen Rekruten wird es von Wichtigkeit sein, zu erfahren, daß ein solcher, welcher sich in gerichtlicher Untersuchung oder Anklage befindet, nicht eher eingestellt werden kann, bis die Strafsache einschl. Strafvollstreckung erledigt ist. Viele Rekruten unterlassen es, von einer gegen sie erhobenen Anklage der Militärbehörde sofort Anzeige zu machen, und so kommt cs vor, daß solche Leute mit den übrigen am Allgemeinen Einstellungstermine zur Einstellung gelangen. Da jedoch derartige Strafsachen später zur Sprache kommen, werden solche Rekruten behufs Verbüßung ihrer Strafe wieder entlassen, ganz abgesehen davon, wie lange sie schon dienen- Im nächsten Jahre gelangen sie dann neuerdings zur Vorstellung vor die Oberersatzkommisston und werden erneut ausgehoben und eingestellt, wobei ihnen die im vorhergegangenen Jahre durch eigenes Verschulden zu früh gediente Zeit nicht im Geringsten zu Gute kommt oder angerechnet wird. Es liegt somit iw Interesse eines jeden Rekruten, welcher sich in gerichtlicher Untersuchung befindet oder eine Strafe zu verbüßen hat, daß er in jedem Falle sofort seiner Kontrollstelle entsprechende Anzeige erstattet.
-r. Pfalzgrafenweiler, 7. Sept. Der durch ungeschicktes Handhaben eines Gewehrs beim Spatzenschießen so schwer verunglückte 19 Jahre alte Frei ist den Verletzungen erlegen. Es trat in letzter Nacht noch Starrkrampf ein. Wäre in die Amputation gewilligt worden, wie drei Arzte geraten haben, so hätte können vielleicht das junge Leben erhalten werden. Der Fall ist um so bedauerlicher als der Verstorbene der einzige Sohn seiner Mutter war und diese seit
Owe Woche.
Kriminal-Roman von M
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
Oder war er auch jetzt Geschäftsmann? Zeigte er sich auch jetzt als vorsichtiger, verschwiegener Geschäftsmann? In diesem Falle würde ich wahrscheinlich, wenn ich Fragen stellte, Antworten erhalten; von selber würde er mir dagegen nichts sagen, würde er sich nur in unbestimmten Redensarten ausdrücken. Er war sehr vorsichtig — man konnte ja so leicht in Unannehmlichkeiten geraten.
Benjamin Hood und Percy Barker waren freilich Associes gewesen, das war aber auch alles. Hood war so glücklich in seiner Häuslichkeit und Barker war nur Geschäftsmann. Sie hatten zu wenig gemeinsame Interessen.
Und außerdem war Air. Barker Benjamin Hood gnasi aufgezwungeu worden. Denn um die Zeit, als Benjamin den Entschluß faßte, vernünftig zu werden und zu arbeiten, war Mr. Percy Barkers Lage keine allzu sichere gewesen. Er befand sich gänzlich in der Hand des alten James Hood. Der Alte war, wenn er sich einmal eine Sache vorgenommen hatte, nicht davon abzubringen, aber er war durch und durch eiue ehrliche Natur. So stand Mr. Hood hinter Mr. Barker — und zu Mr. Barker sollte der Sohn ins Geschäft.
Seit Benjamin Hood in die Firma eingetreten war, konnte Mr. Barker natürlich nicht mehr so eigenmächtige Verfügungen treffen wie vor jener Zeit. I
einigen Jahren Witwe ist. Er hätte jedenfalls das Geschäft bald übernehmen sollen.
* Wittendorf O.-A. Freudenstadt, 5. Septbr. Selten hat eine Gemeinde von ihrem Geistlichen so rührenden Abschied genommen, wie gestern die hiesige Kirchengemeinde von ihrem seitherigen Seelsorger, Hrn. Pfarrer Bendel. Der vorgestrige, überaus zahlreich besuchte Abschiedsgottesdienst in der hiesigen Kirche, sowie der ebenso gut besuchte Nachmittags- gottcsdienst im Filial Oberbrändi, worin Herr Bendel zum treuen Festhalten an dem Worte Gottes ermahnte und für die ihm erwiesene Liebe herzlich dankte, dürften genügend Zeugnis oblegen von der großen Zuneigung und Beliebtheit, welche sich der Scheidende, während seiner 8jährigen segensreichen Wirksamkeit in hiesiger Gemeinde erworben. Gestern nahm er endgültigen Abschied von der hiesigen Muttergemeinde, die sich vor dem Pfarrhause vollzählig versammelt hatte, um ihrem treuen Seelsorger zum letzenmal die Hand zu drücken. Noch eine große Zahl Bürger begleitete den Hrn. Pfarrer zu Fuß oder zu Wagen bis zur Bahnstation. (Schw. B.)
* Tein ach, 7. Sept. Heute nacht 1 Uhr wurden wir durch Feuerlärm aus dem Schlafe geweckt. Es brannte in der dem Posthalter Schliffe! gehörigen oberen Mühle. Das Feuer griff so rasch um sich, daß in einem Augenblick der ganze Dachstuhl in Flammen stand. Durch den großen Vorrat än Stroh und Getreide fand das Feuer reichliche Nahrung, und mächtige Feuersäulen stiegen zum Himmel empor. An Mobiliar konnte nichts, an Getreide nur wenig gerettet werden. Pferde und Vieh konnten in Sicherheit gebracht werden. Von Anfang an mußte das Gebäude als verloren gelten, und konnten sich die Feuerwehren (die Emberger und Zavelsteiner Feuerwehren waren auch erschienen) nur darauf beschränken, die naheliegenden Gebäude des Badhotels und des Hotels zum Hirsch vor der ihnen drohenden Gefahr zu schützen. Der Abgebrannte ist schlecht versichert. Entstehungsursache nicht bekannt.
* Horb, 7. Sept. (Jmkereiausstellung.) Geschäftige Hände rühren sich, um die kommenden Tage, während welcher in unserer Stadt die Jmkereiver- sammlung des „württemb. Landesvereins für Bienenzucht/ verbunden mit einer Jmkereiausstellung statt-
Jch zog meine Uhr hervor. Eine volle Stunde war verflossen, seit ich dies Zimmer betreten hatte. Mir war recht mißmutig und unbefriedigt zu Sinne. Ich befand mich gleichsam auf schwankendem Boden. Ich fragte mich selber: „Was soll dies bedeuten?"
„Mr. Barker, gestatten Sie, daß ich einige Fragen an Sie richte? Es ist am besten und am einfachsten so. Sie gewähren mir noch zehn Minuten und —"
In diesem Augenblick ertönte abermals die einförmige, monotone Stimme, die ich vor einer Weile gehört hatte, als ich im Nebenzimmer saß und wartete. Unwillkürlich wandte ich mich um. Hinter einer matten Glasthür war die Gestalt eines Mannes sichtbar. Jetzt ertönte ein schrilles Klingeln; dann verkündete er: „50 Eriebahn, 33." Es war „Barker und Hoods" direkte Telegraphenverbindung mit der Börse.
Ich wollte weiterreden, aber Mr. Barker schenkte meinen Worten keine Aufmerksamkeit mehr. Er war wie der Blitz vom Stuhl aufgesprungen.
In fliegender Eile raffte er eine Menge auf dem Tisch liegende Papiere zusammen, stürzte durch das Vorderzimwer hinein in den Saal, wo er mit seiner tiefen Stimme eine Reihe mir völlig unverständlicher Befehle erteilte. Jetzt begriff ich alles. Es war ein kritischer Moment; eine Schlacht sollte gekämpft, ein gefährlicher, wilder Streit entschieden werden; eine der Parteien mußle unterliegen, ohne Gnade, ohne Rettung — „50 Eriebahn, 33!" hier handelte es sich um eine Minute.
findet, zu Tagen der „süßen" Festesfreude zu machen. Da die Ausstellung nicht bloß für Imker, sondern auch für Laien höchst interessant und lehrreich zu werden verspricht, so ist zu erwarten, daß die vielen und großen Mühen seitens der Veranstalter durch reichlichen Besuch auch von auswärts belohnt werden. An Preisen sind vorgesehen: 6 silberne und 10 bronzene Medaillen, 15 Diplome 1. und 15 Diplome 2. Klaffe, 4 erste Preise L 25 Mk. und 5 zweite Preise ä 15 Mk. Tie Feststadt selbst sendet einen Ehrenpreis von 30 Mk., der Verein Horb einen solchen von 25 Mk.
* Cannstatt, 4. Sept. «Heute fand auf dem Wasen die Versteigerung der Wirtschaftsplätze statt. Obgleich die Wirte in einer Versammlung beschlossen hatten, sich gegenseitig nicht zu überbieten, so geschah dies doch erst recht und wurden sehr gute Preise bezahlt. Die Preise bewegen sich zwischen 150 Mk. und 1115 Mk. (bezahlt von Roßnagel-Stuttgart für I V 2 Buden.) Der Gesamterlös ohne Wafserzins beträgt 12,737 Mk. gegen 9555 Mk. fernd.
* Cannstatt, 4. Septbr. (35. Wanderversammlung württ. Gewerbevereine. Schluß.) Metzger Göppingen referierte über Vorschläge zur Abänderung der Erhebung der Kranken-, Unfall- und Jnvaliditätsverstcherungs-Beiträge. Referent wünschte, daß das An- und Abmelden wegfallen und der Arbeitgeber gehalten sein solle, die Beiträgt monatlich nach Maßgabe der Lohnliste abzuliefern. Wird ein Arbeiter krank, so tritt er so lange aus dem Dienst, bis ihn der Arzt wieder für arbeitsfähig erklärt. Auf diese Weise könnten -zahlreiche Beamte und Schreibereien erspart und hernach entweder die Beitragspflicht erniedrigt oder die Leistungen der Krankenkassen erhöht werden. Oberreg.-Rat v. Schicker bemerkt, daß diese Anträge keinerlei Aussicht auf Verwirklichung haben, weil sie der Natur der Sache widersprechen. Wo die Arbeiter mitzuzahlen haben, sei der vorgeschlagene Modus unmöglich, schon wenn man an den beträchtlichen Arbeiterwechsel denke. Die Unterstellung, .als ob der Regierung daran gelegen wäre, möglichst viele Beamte bei der Verwaltung zu erhalten, weist der Regierungsvertreter zurück und macht schließlich auf die erheblichen Unterschiede zwischen der Ausführung der Versicherungsgesetze im Norden und im LSüden
Mr. Barker stand abermals vor mir.
„Mr. Moore, ich muß sofort auf die Börse. Woodhull und Claflin haben einen bedeutenden Vorsprung gewonnen; es kommt jetzt darauf an, sich als gewandten Feldherrn zu zeigen. Sie wünschen mir einige Fragen vorzulegen. Natürlich werde ich dieselben auf das genaueste beantworten. Kommen Sie morgen wieder, Mr. Moore, oder besser, kommen Sie morgen abend in meine Prioatwohnung, dort sind wir ungestörter.
Ich verneigte mich zustimmend.
„Air. Barker, ich leiste Ihrer freundlichen Einladung gern Folge. Aber bis morgen abend ist eine lange Zeit, bis dahin hoffe ich viel ausgerichtet zu haben. Sie haben im Laufe des Tages keine Viertelstunde für mich, — vielleicht heute nachmittag oder gegen Abend?"
Er hatte einen Ueberrock angezogen und stand nun den Hut in der Hand da.
Es war klar, daß er mich gern los sein wollte. Aber ich war fest entschlossen, die Sache sofort zum Abschlüsse zu bringen; Mr. Barker war nur ein Mensch, auch er mußte seinen wunden Punkt haben.
„Sie hoffen bis morgen viel auszurtchten ? Ohne Zweifel werden Sie das thun, ohne Zweifel! Heute nachmittag — nein — ganz unmöglich. Gegen Abend
- lassen Sie mich einmal Nachdenken — ja,
gegen 9 Uhr könnte es möglich sein. Wenn Sie um diese Zeit hierher kommen wollten —"
„Nein, Mr. Barker, vielleicht würden Sie sich
!!i -
!! «