reichliche Getretve-Etnsuyr wtro weder Ursprungszeugnis noch Produktionsnachweis verlangt — diese Abmachungen der Eisenbahnen bereits zur Grundlage hatte.
* Wien, 25. Aug. In Delatyn breitet sich die Cholera bedenklich aus. Die sanitären Verhältnisse find trostlos.
* Eine Verordnung des Kaisers von Oesterreich ermächtigt die Regierung, zur Bekämpfung des Notstandes in den Überschwemmungsgebieten von Galizien, der Bukowina und Tirol 240000 Guloen zu verausgaben.
* Ne apel, 25. August. Die Zusammenstöße mit der Polizei dauern fort. Einige Personen wurden verwundet. Das Militär hält die Hauptpunkte besetzt. In der Domstraße sind alle Geschäfte geschlossen. Die Demonstranten sind meist streikende Kutscher, deren Neapel gegen 6000 zählt.
* Deutsche Berichte aus Neapel stellen die dortigen Verhältnisse als sehr ernst dar; die Bewohnerschaft sei vom Schrecken gelähmt, die friedlichen Bürger ziehen sich nach Portici zurück.
* Paris, 25. Aug. An der französisch-schweizerischen Grenze wurde ein bedeutender Schmuggel entdeckt. Nach Frankreich wurden mehr als 22 000 Schweizer Uhren in Blechdosen als kondensierte Milch eingeschmuggelt.
* Paris, 25. Aug. Die Abendblätter melden bezüglich des Konflikts zwischen französischen und italienischen Bahnarbeitern bei Nancy: Als die Bauunternehmer vorgestern die Entlassung der Italiener verweigerten, riefen die Franzosen: „Jagt sie weg!" Die Franzosen drangen darauf mit Schaufeln bewaffnet auf die Italiener ein, wichen jedoch vor deren Ueberzahl zurück. Gestern standen hundert Bergleute den Franzosen bei; die Italiener flüchteten und verschanzten sich in einem Haus, welches die Französin unter Schimpf und Drohrufen angriffen. Die Gendarmerie stellte die Ruhe wieder her. Gestern und heute sind mehrere Kompagnien Infanterie nach Maron bei Nancy abgegangen.
* Nancy, 25. August. Der Generalrat beschloß, daß bei staatlichen Submissionen die Unternehmer sich verpflichten sollen, nur Vig ausländische Arbeiter zu beschäftigen, und daß gesetzlich Strafbestimmungen getroffen werden sollen, falls die Unternehmer diese Beipflichtung nicht innehalten.
* Die belgischen Vlämen nehmen den Kampf für ihre Sprache und gegen die Französierung vlä- mischer Gebiete mit Energie auf. In Brügge tagte am 20. August der große vlämische Kongreß, an dem gegen 500 Abgesandte, unter ihnen der Führer der Musischen Bewegung, die Abgeordneten der belgischen Kammer: Janssens, Hellcputte, Hewelmans und Van den Bemden, teilnahmen. Der Kongreß faßte nachstehende Beschlüsse: 1) Die oberen Klassen müssen sich in dm politischen Versammlungen der Musischen Sprache bedienen um sich besser mit dem Volke HU verständigen. 2) Ueberall sollen Ligas Musischer Redner errichtet werden. 3) Lurch alle möglichen Mittel sollen die Musischen in Fr-ankreich befindlichen Arbeiter unterstützt und die Musischen in Paris und in Nordfrankreich gebildeten Vereine gefördert werden. 4) Die Kammern sollen ein Gesetz erlaffen, welches
Stunden vorher hatte ich die Stadt verlassen und nach allem, was ich wußte, war Hood damals völlig munter und gesund. Und nun dies!
„Als ich eben nach Hause komme, teilt mir Thomas, mein Diener, mit, daß ein Herr mehrmals dringend nach mir gefragt hat. Ich wußte sofort zu welchem Zweck. Ich begab mich sofort zum Polizeichef, nannte meinen Namen und fragte, wem die Sache übergeben — anvertraut sei. Und jetzt bin ich hier!"
„Mr. Förster," begann ich, „ich danke für Ihre Mitteilung. Dieme häufigen Besuche werden Sie erklärlich finden. Es ist dies eine sehr schwierige Sache und von den Erklärungen, die ich von Ihnen zu erlangen hoffe, erwarte ich, offen gestanden, viel. Sie waren einstmals Benjamin Hoods bester Freund" — bei diesen Worten verfinsterten sich seine Züge und seine Augen nahmen einen harten Ausdruck an — „Sie haben ihn gekannt, wie kein zweiter und Sie können deshalb die Fragen beantworten, die ich jetzt an Sie richten werde. Ich will Sie noch darauf aufmerksam machen, daß, falls Sie mir jetzt antworten, jedes öffentliche Verhör, jegliches verletzende Ausfragen vermieden werden wird."
Er nickte zustimmend mit dem Kopf. „Sprechen Sie, Mr. Moore."
Und nun folgten die Fragen und Antworten genau so, wie ich sie niedergeschrieben habe:
Ich: „Wir müssen mit der Zeit beginnen, als Sie von Ihren Reisen zurückgekehrt waren. Wie alt waren Sic damals?"
alle bas Sprachengesetz verletzenden Beamten wirksam bestraft. Zur Ausdehnung der Musischen Presse sollen Ausschüsse eingesetzt und der vlämische Unterricht soll auch in die freien Schulen eingeführt werden.
* London, 26. August. Morton fragt an, üb der Herzog von Edinburg den aktiven Befehl über die britische Flotte behalte, nachdem er den Treueid einem fremden Lande geleistet. Shuttleworth erklärt, in einigen Tagen in der Lage zu sein, eine Antwort auf die Interpellation zu geben.
* London, 26. Aug. Unterhaus. Die Debatte über den Bericht der Homerulebill ist erledigt. Infolge der Resolution vom Montag schloß der Sprecher die Debatte um 11 Uhr. Bei der hierauf erfolgenden Abstimmung betrug die Regierungsmajorität 38. Die dritte Lesung findet nächsten Mittwoch statt.
* Die dem russischen Finanzminister als Sprachrohr dienenden Zeitungen werden von Tag zu Tag nervöser, ein Beweis, daß die durch den Zollkrieg mit Deutschland geschaffenen Verhältnisse in Rußlqnd wenig befriedigend sind. Die „Moskauer Wjedom." wettert gegen Caprivi und einen angeblich offiziösen Artikel der „Köln. Ztg.". Sie sagt, in Deutschland tragen die Befürchtungen nicht einen wirtschaftlichen, sondern einen politischen Charakter. In Berlin sei man nicht wenig besorgt, daß Deutschlands „Prestige" sinken könne. Das Gesetz über die Vermehrung der deutschen Armee erzeuge in den leitenden Kreisen Berlins offenbar die irrige Ansicht, das Anwachsen des deutschen Ansehens gebe Deutschland das Recht, die Saiten der politischen Lyra mehr anzuspannen. Wenn auch nicht in Deutschland, so habe sich außerhalb der deutschen Grenzen vieles geändert. Das soll man berücksichtigen und den Landsleuten zurufen: „Ruhig Blut, nicht mucksen!"
* Konstantinopel, 25. Aug. Einige Fälle von Cholera wurden hier konstatiert, weshalb die umfassendsten Vorsichtsmaßregeln getroffen wurden.
Gemeinnütziges.
* (Dörrt Obst!) In vielen Familien ist man bedacht, täglich während des Kochens in sogen. Hürden möglichst viel Obst zu dörren, und zwar viel mehr als sonst, damit ein Teil des Kartoffelvorrats zu Viehfutter verwendet werden kann. Namentlich gilt dies von Birnen, da sich diese weniger lange Hallen. Man sollte überall die Leute anregen, dieses Beispiel nachzuahmen, da der Obstreichtum Heuer ganz erstaunlich ist. Da sich Dörrobst bei sorgfältiger Herstellung und luftig trockener Aufbewahrung mehrere Jahre hält, kann auch Vorrat für nach- folgende Fehljahre beschafft werden.
Handel rmd Verkehr.
* Stuttgart, 22. Aug. Kartoffelmarkt. Zufuhr 600 Ztr. Preis per Zentner 2 Mk. 60 Pf. bis 3 Mk. — Krautmarkt. Zufuhr 2800 Stück. Preis 20 bis 25 Mk. per 100 Stück. — Mostobstmarkt. Wilhelmsplatz. Zufuhr 2060 Ztr. Preis per Ztr. 2 Mk. 40 Pf. dis 2 Mk. 70 Pf.
* Göppingen, 25. Aug. Auf dem gestrigen Viehmarkt ging drr Handel lebhaft und war Fettvieh gesucht. Es wurde bezahl: für 1 Paar Ochsen 400 Mk. bis 950 Mk., für 1 Kuh 50 Mk. bis 225 Mk. und für 1 Stück Schmalvich 85 Mk. bis 256 Mk.
(Hopsenoerichte.) Mn Produzent in Frle8. richs Hafen verkaufte seinen Frühhopfen pr. Ztr. zu 275 Mk. Auch in Teltnang wurde zu ähnlichen Preisen und höher abgeschlossen.
* Bon der Donau, 25. Aug. Mit dem Ausfall der Oehmdernte sind unsere Landwirte nicht zufrieden, da derselbe noch hinter den ohnehin nicht hohen Ermattungen zurückbleibt und namentlich das Futter beim Dörren sehr zusammenfällt. Eine Wohl- that wäre Heuer ein lange anhaltender milder Herbst, der die Gewinnung oder durch Abweiden ermöglichte Ausnutzung des Herbstfutters gestatten und die Stall- füttterung soweit als irgend angängig hinausschieben würde. — An den Kartoffeln tritt Heuer eine Krankheit auf, die früher nie bei uns beobachtet wurde: die Stöcke faulen hie und da reihenweise ab und verdorren rasch.
Vermischtes.
* (Ein Mißverständnis.) In dem Städtchen Eppingen passierte folgendes lustige Manöverstücklein. Ist da ein Tambour eines Grenadierregiments bet zwei nicht mehr der Jugend ungehörigen Witwen einquartiert. Wie es nun die Manöver- Ordnung vorschreibt, ist das Quartier eines Spiel- manus durch einen Strohkranz kenntlich zu machen und der junge Vaterlandsoerteidiger unterließ es nicht, dieser Vorschrift pünktlich nachzukommen. Die beiden Witwen glaubten nun, der Soldat treibe einen Scherz mit ihnen, und hatten nichts eiligeres zu thun, als das Symbol zu entfernen, indem sie unserem Vaterlandsverteidiger bedeuteten, sie brauchten keinenJ ungfern- kranz vor ihrem Hause, denn sie würden doch nicht mehr heiraten und von Soldaten ließen sie sich noch lange nicht utzen.
* (Kindermund.) Den kleinen Fritz fragt die Tante: „Wie kommt es eigentlich, daß Du und Deine Schwester Euch gar nicht vertragen könnt?" Der Kleine denkt einen Augenblick nach und sagt dann mit dem Brustton der Ueberzeugung: „Das kommt einfach daher, daß ich anch dem Papa und sie nach der Mama geartet ist!"
* (Unverbesserlich.) Inspektor: „Aber Jörg, Ihr seid schon wieder total betrunken! Das unvernünftige Vieh, wenn das Wasser säuft, weiß, wenn es genug hat." — Jörg: „Ja, freilich, Herr Inspektor, wenn ich Wasser sauf', dann weiß ich auch, wann ich genug Hab'."
* (Richtig gefolgert.) A.: „Vielleicht eine Zigarre gefällig?" — B.: „Danke, ich rauche nicht mehr." — A.: „So? Wann war denn Ihre Hochzeit?"
" (Heiratsgesuch.) „Ein armer Teufel sucht einen reichen Engel."
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altenßeig.
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Seideu-AavriL H. KeuueSerg
(k. u. k. Hofl.), Zürich._
Er: „Fünfundzwanzig Jahre. Ich war sieben Jahre aus meiner Vaterstadt fortgewesen."
Ich: „Sie brachten bei der Rückkehr einen Neger mit. Können Sie mir sagen, wann und wie Sie mit ihm in Berührung gekommen sind. In aller Kürze, mit wenigen Worten."
Er: „Sam! Armer Sam.-Ich habe mich
in der Welt umgesehen — mehr als die meisten Menschen. Ich war einmal in Afrika, im Weltteil der Schwarzen. Ich nahm Teil an einer Jagd. Es war an der Küste, wo die Leute am gebildetsten sind, wo die meisten unsere Sprache reden. Sam war mein Wegweiser. Er verstand sehr gut, was ich sagte. Die Jagd begann. Und es war ein blutiger Kampf für Tiere und Menschen. Sam rettete mein Leben. Ich bot ihm als Belohnung an, in meine Dienste zu treten — er willigte ein. Er ist mir stets ein treuer Diener gewesen — sein Tod hat mich tief betrübt."
Ich: versprach Ihnen, Sie nicht lange aufzir- halten. Deshalb gehe ich gerade auf die Sache los. Wann erhielten Sie die Nachricht von Sams Tode?"
Er: „Natürlich gleichzeitig mit der Nachricht von Benjamin Hoods Ermordung. Mittwoch morgen. Hoods Ermordung ging ja durch alle Blätter, auf verschiedene Weise beschrieben und mit den verschiedenartigsten Ausschmückungen. Meines armen Sams hatte man nur mit wenigen Zeilen gedacht. Die beiden Ermordungen stehen ja natürlich in keinem Zusammenhang miteinander."
Ich: „Glauben Sie das?"
Er: „Wie denken Sie darüber. Mr. Moore?"
Ich: „Sie sagten soeben, Sam sei ein treuer Diener gewesen. Sie konnten sich also vollkommen auf ihn verlassen?"
Er: „Er war mir aufrichtig ergeben — aber, er war ein Neger."
Ich: „Er war ein Neger, sagen Sie. Was meinen Sie damit?"
Er: „Er war ein Neger — ja. Er hatte alle die Schwächen und Tücken eines Negers. Ein Neger ist wie ein Kind — ein großes Kind! Ein Kind freut sich über seine Spielsachen. Ein Neger kann außer sich geraten über ein buntes Band, ein farbiges Halstuch, einen blanken Messen gring. Sam war nicht frei von dieser Schwäche — es wird einem weißen Manne ja schwer, seine Natur zu überwinden, wie viel schwerer aber muß das für einen schwarzen, einen unzivilisierten Menschen sein!"
Er lächelte ironisch bei dieser bitteren Bemerkung. Ich: „Mr. Förster, ehe ich meine nächste Frage stelle, muß ich ein wenig in die Vergangenheit zurückgreifen. Es ist eine heikle Sache, die ich berühren muß — meine Pflicht zwingt mich dazu. Ihre Ehe — Mrs. Anny Hood — ist vor diesem — —"
Er (heftig): „Mr. Moore, kein Wort mehr davon! Fragen Sie, was Sie wollen! Nur diese Sache berühren Sie nicht!"
(Fortsetzung folgt.)
Auslöung des Rätsels in Nro. WO:
Korn, Born, Dorn, Horn, Zorn.
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