* Kairo, 15. Juni. Reuter meldet: Seit Freitag kamen in Mekka 155 Choleratodesfälle vor.
Gesundheitspflege.
* Schonet die Augen der Kinder. Der berühmte Augenarzt L. Wehster Fox erteilte folgende Vorschriften über die Pflege der Augen in der Kindheit: 1. Gestattet nicht, daß das Licht schlafenden Kindern in das Gesicht falle. 2. Gestattet den Kindern nicht, zu lange ihre Augen auf einen und denselben Gegenstand zu richten. 3. Gestattet ihnen nicht, bet künstlichem Licht viel zu lernen. 4. Gestattet ihnen nicht, Bücher mit kleinem Druck zu gebrauchen. 5. Gestattet ihnen nicht, im Eisenbahnzuge zu lesen. 6. Schreibt das Kopfweh nicht notwendigerweise der Verdauungsschwäche zu; die Augen mögen dazu Anlaß geben. 7. Gestattet keinem herumziehenden Brillenhändler. Brillen zu verschreiben. 8. Kinder sollen genügend Bewegung haben, wenn möglich auf grünen Wiesen oder Feldern, weil die grüne Farbe das Wohlbefinden der Augen befördert. 9. Kinder, die im Alter von zehn Jahren anfangen zu lernen, werden diejenigen, welche im sechsten Jahre anfingen überholen.
* Laufen und Spielen kleiner Kinder. Kleine Kinder muß man beim Laufenlernen auf beiden Setten gleichmäßig unterstützen, und zwar entweder indem man die Hände von hinten an beiden Seiten des Rumpfes unter die Achselhöhlen legt, oder indem man vor dem Kinde rückwärts gehend, seine beiden Hände gefaßt hält. Niemals darf die Unterstützung des Kindes blos an einem Arme geschehen, weil dadurch dessen Rückgrat verbogen und sehr leicht beim Fallen der festgehaltene Arm aus dem Gelenk gedreht wird. Sogenannte Lausbänder und Laufkörbe sind ganz verwerflich; ersten, weil sie die Brust einengen und die noch weichen Rippen eindrücken; letztere weil sie die Schultern in die Höhe drängen und nicht erkennen lassen, wenn das Kind müde wird. Keine Hebungen dürfen in diesem zarten Alter bis zur Ermüdung fortgesetzt werden. Wenn die Kinder selbständ'g laufen und spielen, hat man zu beobachten, daß sie nicht einen Arm oder ein Bein vorzugsweise benutzen, z. B. beim Offnen der Thüren, beim Treppensteigen rc. Werden die Kinder von Jugend auf an die gleichmäßige Benutzung beider Hände gewöhnt, so behalten sie diese gute Gewohnheit auch bei ihren späteren Spielen bei.
Gemeinnütziges.
* (Bier in der Sonne.) Sehr oft macht man jetzt die Beobachtung, daß in den Gartenwirtschaften und ebenso in geschlossenen Restaurants das zu trinkende Bier den Einflüssen der Sonnenstrahlen voll ausgesetzt ist. Wenn man in irgend einem Lokal einen Biertrinker steht, der sein halb oder ganz gefülltes Glas in der Sonne stehen läßt und die im Glase bereits halbverdorbene Brühe lustig hinunter- spült, so thut cs einem Magen und Gaumen immer leid. Die Sonnenstrahlen wirken sofort, wenn das im Glase oder der Flasche befindliche Bier denselben ausgesetzt ist. zersetzend auf den Extrakt des Bieres. Es tritt ein Verharzen des Extraktes ein. Das Bier wird übelschmeckend und übelriechend. Der aus diese Weise verdorbene Extrakt des Bieres ist außerdem
dem Magen sehr schädlich, weil er unverdaulich wird. Die guten Eigenschaften eines gesunden reinen BiereS werden vollständig in das Gegenteil verwandelt. Also achte man streng auf ein schattiges Plätzchen.
* Bessere Salatbereitung. Die Art der Zubereitung des Salates in Frankreich weicht sehr von der unseligen ab, wer aber einmal französischen Salat gekostet hat, der wird ihn sicher dem unseligen vorziehen. Die Franzosen nehmen zu einer Portion für einige Personen drei Löffel voll feines Baumöl (Provenzeröl). Dies mische man mit dem kurz zuvor gewaschenen Salat so gut wie möglich, nehme dann zwei Löffel voll guten Weinessig, dem man das nötige Salz und Pfeffer nach Belieben zugemischt hat, und gebe dieses Gemenge dem geölten Salat zu, so daß man keinen Tropfen Flüssigkeit auf dem Boden findet. Durch das Befeuchten des Salates mit Oel vor dem Essig wird derselbe viel zarter und fetter und bleibt dem Salate der ganze Geschmack, was bei deutscher Bereitung, wo man oft mit Mühe die Blätter aus der Esstgbrühe herausfischen muß, nicht der Fall ist. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Gurkensalat. Wird derselbe einige Zeit gesalzen, dann ausgepreßt und mit Essig und Oel behandelt, so gtebt derselbe für die meisten Konsumten Anlaß zu Verdauungs- Beschwerden, Ausstößen, Magendrücken und dergleichen. Behandelt man aber die geschnittene Gurke in der Art, daß man sie zuvor ölr und dann erst mit Salz, Pfeffer und Essig versetzt, so wird man nicht leicht Magenbeschwerden erhalten und die sämtlichen kühlenden Bestandteile der Gurke bleiben in ihren natürlichen Verhältnissen, was sich beim vorherigen Salzen und Ausdrücken in keiner Weise behaupten läßt.
Haus und Landwirtschaftliche-.
* Die Krautpflanzen brauchen jetzt viel Wasser. Besonders bedarf Blumenkohl viel Wasser. Bester Dung: belege die Stöcke rundum mit weichem Kuhmist, gieße und spritze jeden Tag, auch Abtrittdünger, bei Regenwctter und verdünnt aufgetragen, äußert vortreffliche Wirkung. Die leergewordenen Länder werden sofort wieder am besten mit Erbsen und Bohnen bestellt.
* Eine Unsitte beim Wiesenwässern ist die, ganze Wasserströme über die Wiese zu jagen, wenn man gerade den Wäffertag hat, um durch die Menge des Wassers zu ersetzen, was an Zeit abgeht. Das Wasser soll nicht stärker als in etliche Centimeter hoher Schicht langsam über die Fläche rieseln, denn nur auf diese Act kann es seine Dungstoffe ablagern. Durch zu starke Wässerung werden die feineren Bodenteilchen fortgetragen, und die im Wasser enthaltenen Dungstoffe fließen nutzlos über die Wiesen hin, statt den Pflanzen zu gute zu kommen, so daß gerade das Gegenteil von dem erreicht wird, was beabsichtigt ist. Wenn man auf die Güte des Heues Wert legt, so ist es besser, gar nicht zu wässern, als schlecht zu wässern. Häufig findet man Anlagen, bei welchen das Wasser während der Wässerzeit wochenlang hoch auf der Wiese steht. Diese Ueberstauung schadet im Herbst weniger, wenn nur nach einigen Wochen die Wiese wieder trocken gelegt werden kann.
* Die Naßfütterung giebt leicht Veranlassung zu Fäulnisvorgängen, wenn die Krippen nicht peinlichst
remgeyamn weroen; yorzernc rrrippru wci-r-cu auch in einigen Jahren ruiniert. Das Naßfüttern ist aber auch eine Futterverschwendung. In Schleswig- Holstein, wo man früher fast allgemein die Milchkühe das Futter aus dem Wasser holen ließ, indem die Krippen kurz vor der Fütterung handbreit hoch mit Wasser gefüllt wurden, gilt der Ausspruch, daß die Kuh bei trockener Fütterung pro Woche Vz Kilo Butter mehr liefert, als beim Naßfüttern. Bet den Wiederkäuern kommt noch der Umstand hinzu, daß bei sehr flüssigem Panseninhalt schon Rauhfutterstoffe, die noch nicht wiedergekäut sind, in den Blätter- und Labmagen gelangen und sich hierdurch der Verdauung mehr oder weniger entziehen. Für Mastvieh ist das Naßfüttern besonders nachteilig.
* Vortreffliche Wagenschmiere gewinnt man aus Baumöl, dem eine kleine Menge sogenannten Wasserbleies (Graphit) betgemischt wird, worauf dann vor dem Gebrauche die Mischung gut umzurühren ist. Dies ist die Zusammensetzung für den Winter; für den Sommer nimmt man nur die Hälfte des Baumöles und setzt statt der anderen Hälfte den gleichen Gewichtsteil ausgeschmolzenen Rindstalg zu, unter Beibehaltung des Wafserbleies, welches letztere überhaupt nicht vorwiegen darf, da die Wagen sich sonst leicht trocken fahren. Die Schmiere selbst wird nur sehr dünn aufgetragen. Diese Mischung, die sich jeder selbst bereiten kann, ist besser und zur Hälfte billiger als jede andere.
Glück auf.
Ein fröhlich Blut, ein frischer Sinn O reiche Gottesgabe!
Ich weis nicht köstlicher» Gewinn,
Ich weiß nicht bssf're Habe.
Wer da durch trübe Brille schaut,
Muß stets im Dunkeln gehen;
Wo andern Heller Himmel blaut,
Kann er nur Wolken sehen.
Wohl ist die Welt nicht immerdar Ein Haus voll Lust und Wonne;
Aus Tag und Nacht besteht das Jahr. Wem schiene stets die Sonne?
Doch wer bas Herz am rechten Flelk Weiß immer sich zu finden;
Er führt sein Schifflein frei und keck Entgegen Strom und Winden.
Ob alles nicht gelingen kann —
Was möchte Zagen frommen?
Durch Mißgeschick ist manchem Mann Das Glück entgegen kommen.
W ä t f e l.
Ich nenne dir zwei Silbenbrüder,
Sie gleichen beide sich aufs Haar; Doch wissen sie nicht viel zu sagen, Denn jeder ist allein des Sinnes bar.
Vereint dagegen, grausam Wesen, Verwüstung, Mord folgt ihrer Spur, Und Kunst und Wissenschaft erliegen, Wo sie sich jemals zeigen nur.
Auflösung folgt in nächster Nummer.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altmsteig.
Aliensteig.
Blonskn für Damen v. 2 Mk. an ^rt!0ltatllen glatt und verziert v. Mk. 1 an ^nifetten von Mk. 1.50 an in allen Größen Schürfen schwarz u. farbig für jedes Alter u. Stand Handschuhe schwarz u. farbig für Herren u. Damen
Steh- L Legkragen, Manschetten, Cravatten Reformhemden L Hosen, Sporthemden Baumwollene Unterleiüchen, Schweißsauger Normal-Woll-Unterkleidung
Große Auswahl. Willigste Wreise. Ueellste Bedienung.
Neueste Dessins und Aaröen.
K M Lutz.
Auszahlungen nach Amerika
besorgt und amerikanische WoLen löst ein und sichert reelle Bedienung zu
WWWMWMchW
Ibeobi'ominwknl kvoms
MckivokWWKMW llkbkva11 MMie
UMWW
Dorziigliche Tinte ist zu haben bei W. Rieker.