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Panamakrach zu preisen habe. Wäre der Pa­namakanal zu Stande gekommen, so würde durch ihn der Goldstrom westwärts in die Südsee abgelenkt werden und dadurch hätte Europa eine neue Eiszeit zu erwarten. Zunächst würde der deutsche Weinbau eingehen und zuletzt hätte alles bet uns grönländisch werden müssen.

* Friedrichsruh, 1. April. Anläßlich des Geburtstages des Fürsten Bismarck hatten sich mehrere Tausend Personen zur Beglück­wünschung hier eingefunden. Unter den Glück­wunschtelegrammen befindet sich ein solches von dem Prinzregenten von Bayern. Die Huldig­ung der Schleswig-Holsteiner war vom herr­lichsten Wetter begünstigt. Die Huldigenden wurden etwa 1500 an der Zahl mit blau-weiß-roten Bändern geschmückt, in den fürstlichen Garten geführt, wo sie Fürst Bis­marck mit seiner Familie und einigen Ham­burger Gratulanten auf dem Altan erwartete. Der Fürst sah ungemein frisch aus; er hatte die Jnterimsuniform seiner Kürassiere ange­legt. Gymnafialdirektor Wallis-Rendsburg hielt eine längere Ansprache. Fürst Bismarck er­widerte darauf in längerer Rede, in der er sich als engeren Landsmann der Schleswig-Hol­steiner bezeichnet, den eine so großartige Kund­gebung wohlthuend berühre. Denn nirgends sei das Sprichwort «der ^Prophet gelte nichts im Vaterlande* praktischer entwickelt als in Deutschland. Die Zahl der Telegramme war besonders groß, von 30 000 Glückwünschen hatte der Draht nicht weniger als 3000 be­fördert.

* Bingen, 29. März. Der hiesige Staats­

pegel zeigte heute nur noch 1,81 m Wasser. Die Sandschwellen werden im Rhein allenthalben sichtbar^ und es ergeben sich an vielen Orten Hindernisse für den Schiffsverkehr.

* Siegen, 30. März. Der aus dem hie­sigen Gefängnis entsprungene Wilddieb Dietrich hat in der verflossenen Nacht in Weidenau seine Frau und drei Kinder ermordet und ist dann entflohen.

Ausländisches.

* Wien. Der Kaiser hat die neue Ver­fassung für die ungarischen Protestanten Augs- burgischer Konfession, nach welcher vor einem Pastor geschlossene Mischehen zwischen Juden und Protestanten rechtsgiltig sind, genehmigt.

* Die beklagenswerte Haltlosigkeit der Re­gierungen in Frankreich hat sich wieder einmal in der Kammerabstimmung vom; 30. März gezeigt. Nachdem sich das Ministerium Ribot mit Mühe und Not, stellenweise nicht ohne einige List durch die jüngsten Panama­abstimmungen durchgefiegt hat, ist es am Grün­donnerstag doch noch gefallen, und zwar in einer ziemlich ernsten Angelegenheit, in der Budgetfrage. Die Regierung bestand darauf, daß das Budget ohne die Gebäudesteuer be­handelt werde und stellte die Folgen eines nochmaligen vorläufigen Budgetzwölftels als sehr bedenklich hin, namentlich angesichts der bevorstehenden Wahlen. Trotz des Drängens der Regierung schlug aber die Kammer alles rundweg ab. Die Niederlage des Ministeriums Ribot wurde mit 247 gegen 242 Stimmen be­siegelt. Das Ministerium Ribot in seiner

jetzigen Zusammensetzung rührt von der Er­nennung am 11. Januar her; nur der Marine­minister Admiral Rieunier ist erst später zuge­treten. Es ist gerade 78 Tage alt geworden.

* London, 4. April. Aus Durham wird gemeldet: Infolge fallender Preise wurden Zahl­reiche Bergleute entlassen: 3000 weiteren Ar­beitern wurde gekündigt. Es herrscht große Erregung. Eine Versammlung wurde etnbe- rufen, um über einen Ausstand zu beraten.

* Sofia, 1. April. Die bulgarische Re­gierung richtete, wie es heißt, eine kategorische Note an das serbische Kabinett; in Folge sehr ungünstiger Nachrichten über große Rührigkeit der bulgarischen Emigranten in Serbien in jüngster Zeit und im Hinblick auf die dem- nächstige Hochzeitsreise des Prinzen Ferdinand durch Serbien mache Bulgarien für jeden dabei etwa dem Fürsten zustoßenden Zwischenfall Serbien verantwortlich.

'Konstantinopel, 1. April. Die Gattin eines hohen Beamten der italienischen Botschaft wurde von türkischen Soldaten bei einem Spazier­gang thätlich insultiert. Der italienische Bot­schafter fordert in ernstester Weise Genugthuung und verschob deshalb seine beabsichtigte Abreise.

Vermischtes.

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Die Wachtel wohnt in gold'ne» Weizen,

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