Llatt" veröffentlicht einezweite Aufsehen erregende Serie von Enthüllungen über die Behandlung Gefangener im Gefängnis zu Ichtershausen.

* Ein seltsamer Fund von Wertscheinen ist in Köln gemacht worden. Ein dortiger Papier­händler ließ altes Papier, Lumpen aus seinen Geschäftsräumen entfernen. Beim Abladen der Säcke wurden die Papterlumpen sortiert und den Arbeiterinnen fiel dabei ein blauer Schein in die Hände, den eine derselben richtig als einen Hundertmarkschein erkannte. Um aber zu sehen, ob derselbe echt sei, wurde beschlossen, in einer nahe gelegenen Destillation denselben zu wechseln. Dem Destillateur kam es ver­dächtig vor, daß arme Arbeiter einen Hundert­markschein wechseln ließen. Er überzeugte sich erst durch Umfrage, ob derselbe echt wäre, was bejaht wurde, benachrichtigte aber die Polizei von dem Borfalle. Diese untersuchte die Lum­pen und fand in denselben, in kleine Stücke zerrissen, ganze Packele von grünen und gelben Scheinen, als Tausend- und Fünfhundert-Mark­scheine. Diese sind aber in einem Zustande, daß sie kaum mehr wiederherzustellen sein wer­den. Die Kölner Polizei sucht die Herkunft des Geldes resp. der Lumpen zu erforschen, da man annimmt, daß dasselbe von einem großen Diebstahl herrührt und um eine Ent­deckung zu verhüten, auf diese Art und Weise dei Seite geschafft worden ist.

Auslälldisches.

* Bern, 6. März. Das Ergebnis der gestrigen Wahlen im Kanton Tessin sichert den Freisinnigen eine Mehrheit auch im Großen Rat, wahrscheinlich von 10 Stimmen. Damit ist im Tessin allenthalben die 2 Iahreszehnte lange nltramontane Herrschaft gestürzt.

* Rom, 7. März. Die Abendblätter be­grüßen überaus sympathisch die Meldung der Agenzia Stefani von dem anläßlich der silbernen Hochzeit des Königspaaresbevorstehenden Besuche des deutschen Kaisers.

* Paris. 7. März. In einem längeren Aufsatz über den russischen Flottenbesuch in Frankreich versichert der Figaro, er könne einen solchen Besuch unter der Führung des Groß­fürsten Konstantin für August oder Sept. dieses Jahres in Aussicht stellen.

* In Petersburg hat man, wie schon erwähnt, mit Ausarbeitung einer Gesetzes-Vor- lage begonnen, welche die körperliche Züchtigung wenigstens der weiblichen Deportierten wegen Disziplinar-Vergehen abschaffen soll. Dadurch würde wenigstens einigermaßen die Herrschaft der Knute eingeschränkt.

* St. Petersburg, 6. März. DerRe­gierungsbote" veröffentlicht eine amtliche Mit­teilung, besagend: Die Regierung hat sich schon mehrmals über die Umwälzungen in Bulgarien und über die Prinzipien der Regierung in Sofia ausgesprochen, seitdem Prinz Ferdinand zur Macht gelangt ist. Nachdem die Regierenden

beabsichtigen, die Sobranje einzuberufen, um den Artikel 38 der Verfassung von Tirnowa abzuändern, so kann die kaiserliche Regierung, wenn sie auch das Prinzip der Nichtintervention in die innern Angelegenheiten des Fürstentums befolgt, nicht ein stummer Zeuge dem Versuche gegenüber bleiben, welchem eine energische Oppo­sition unter der bulgarischen Bevölkerung be­gegnet. Die Kaiserliche Regierung wünscht aufrichtig, daß die Stimmen, welche sich unter der Geistlichkeit und gutgesinnten Bürgern hören lassen, als Mahnung für alle Bulgaren ohne Unterschied der Partei dienen, um die Gefahr zu beseitigen, welche dem ganzen Volke droht, das im Begriffe steht, die gehetligsten hundert­jährigen Traditionen zu verleugnen. (Es han­delt sich um den Artikel, wonach der Thron­folger in der römisch-katholischen Konfession soll erzogen werden dürfen.)

* Die russisch-französische Freundschaft geht immer mehr in die Brüche. Vor einigen Tagen wurde von Pariser Blättern das Gerücht ver­breitet, daß ein russisches Geschwader in diesem Sommer einen französischen Hafen besuchen werde. Natürlich bedeutete dies nichts anderes als eine nach Petersburg gerichtete Einladung. Von dort ist nun auch eine Antwort daraus ergangen. Das Blatt des russischen Marine-Ministeriums erklärt:Die französischen Zeitungen, die diese Frage als entschieden betrachten, äußern Vor­aussetzungen über die größere oder geringere Wahrscheinlichkeit, daß ein russisches Geschwader diesen oder jenen französischen Hafen anlaufen werde; in Wirklichkeit ist aber über diese Frage durchaus nichts bekannt." Diese kühle Ab­lehnung wird in Paris abermals starke Ver- schnupsnng verursachen.

* Newyork. 6. März. Gestern wütete in den Staaten Missistppi, Alabama und Geor­gia ein sehr hefriger Cyklon, welcher großen Schaden anrtchtete. Die Stadt Barnett, Eisen bahnstation am Mffsisippi, ist nahezu zerstört. Die Zahl der Getöteten wird auf 14, der Ver­wundeten auf 20 beziffert. Auch an anderen Orten werden zahlreiche Tote und Verwundete gemeldet.

' Washington, 4. März. In der Botschaft bei Nebernahme der Präsidentschaft hebt Cleveland die hervor­ragende Wichtigkeit eines guten und stabilen Münzumlauls hervor. Die Vereinigten Staaten konnten trotz ihrer nationalen und wirtschaftlichen Hilfsmittel sich nicht mit dem unerbittlichen Gesetze der Finanzen und des Verkehrs in Widerspruch setzen. Er hoffe, die Gesetzgebung werde ein weises und wirksames Heilmittel finden. Unterdessen werde die Exekutive alle ihr verfügbaren Mittel gebrauchen, um den Nationalkredit aufrecht zu halten und eine Finanz­katastrophe zu beschwören. Das Verdikt der Wähler sei gegen die Aufrechterhaltung des Schutzsystems gerichtet gewesen. Cleveland verurteilt die populäre Tendenz, von der Thätigkeit der Regierung individuelle, den einzelnen Interessenten zukommende Vorteile zu erwarten und miß­billigt die Prämien und Subventionen der Syndikate und Trusts. Die Tarifreform müsse weise und ohne Rache­gelüste unternommen werden. Es sei nicht die Aufgabe, Zrrtümer zu bestrafen, sondern zu berichtigen. Die Not­wendigkeit der zur Erhaltung der Negierung erforderlichen Mittel liefere die einzige Rechtfertigung der vom Volk erhobenen Steuern.

Handel und Verkehr.

* Stuttgart, 6. März. (Landesprodnkrerr- Börse). Die Börse ist gut besucht. Verkauf ca. 15 000 Zentner. Wir notieren per 100 Kikogr.: Weizen, bayr. Mk. 18, rumän. Mk. 17.25, Kernen Mk. 17.60 bis i 18.30. Gerste, böhm. Mk. 19.25, Tauber Mk. 18, ungar. Mk. 19.25, mähr. Mk. 17.90, Hafer, la. Mk. 15. div. Mk. 14.20 bis 14.80, Müs, Ungar. Mk. 12.90, Donau Mk. 12.75 bis 13. Mehrpreise pr, 100 Ktlogr. inkl. Sack bei Wagenladung: Suppengries: Mk. 30, Mehl Nr. 0: Mk. 29 bis 29.50, Nr. 1: Mk. 27 bis 23, Nc. 2: Mk. 26 bis 26.50, Nr. 3: Mk. 23.50 bis 24, Nc. 4: Mk. 20 bis 20.50. Kleie mit Sack Mk. 9 per 100 Kilo je nach Qualität.

* Aus dem Verwaltungsbericht der K. Würct. Verkeh csanstalten.) Der Bericht für das Rechn.- Jahr 189192 ergiebt beim Eisenbahnbetrieb an Einnahmen 36 219 190 Mk. gegen 35 785 983 Mk. im Vorjahr, an Ausgaben 24841748 Mk. (22 816031 Mk.); Reinertrag 11377 442 Mk. (l2 969 953 Mk.). Hievon Ablieferung zur Staatshauptkaffe11394186Nk.(12978l38Mk.). Im Vergleich mit der im Hauplstnanz-Etar für 189192 verabschiedeten Summe von 14800000 Mark ist der Reinertrag des Eisenbahaetats niederer um 3 422 558 Mk., die bare Ablieferung an die Staatshauptkaffe niederer um 3 405 814 Mark. Das Anlagekapital der Bahnen im Be­trag von 489417818 Mk. hat sich verzinst zu 2,41°/v gegen 2,76°/« im Vorjahr. Die unge­tilgte Eisenbahnschuld ist auf den 1. April 1891 zu 385 141 481 Mk. berechnet. Das Erfordernis zur Verzinsung derselben für 189192 hat 15288994 Mk. betragen. Hinter diesem Be­trag ist die bare Ablieferung zur Staatshaupt­kaffe um 3 894 809 Mk. zurückgeblieben. Beim Betrieb der Bodenseedampfschiffsahrt habe» be­tragen: die Gesamteinnahmen 289 786 Mk. (gegen 304720 Mk. im Vorjahr), die Gesamt­ausgaben 314 365 Mk. (302 404.) Hienach er­giebt sich eine Unzulänglichkeit der Einnahmen im Betrag von 24579 Mk. (gegen 2316 Mk. Reinertrag im Vorjahr.) Bei der Post- und Telegraphenvecwaltung haben betragen: die Ge­samteinnahmen 9 512 385 Mk. (gegen 9 169 837 Mk. im Vorjahr), die Gesamtausgaben 8259092 Mark (7 595 364 Mk.) Hienach ergiebt sich ein Ueberschuß von 1253 283 Mk. (1574 473 Mk.) Nach Ausgleichung der Reste belief sich die Bar­ablieferung zur Staatshauptkaffe auf 1262637 Mark (1556660 Mk.), 412 343 Mk. weniger als die im Etat verabschiedete Summe von 1674 980 Mark.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

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Es sind schon wieder 150 Zentner bestellt und ist die Bestellung eines 2. Waggons in Aussicht genommen. Weitere Anmeldungen wollen Linnen 8 Gagen bei dem Vereinssekretär geschehen.

Den 6. März 1898.

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