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Io mit Erdöl gesättigt, daß die drei Zentner wohl ungenießbar sein dürsten.

* Karlsruhe. 8. De;. Nunmehr ist die Verlängerung der Mnrgthalbahn Rastatt-Gerns­bach bis Weißenbach auch von den Aktionären der Murgthalbahngesellschaft definitiv beschlossen und der Vertrag mit einem württembergischen Unternehmer genehmigt. Für den Beginn der Arbeiten ist das kommende Frühjahr bestimmt. Abgesehen davon, daß das Murgthal zu den schönsten Thälern des Schworzwaldes zählt, wird dem Anbau der Bahn ein strategisches Interesse beigelegt und ist bestimmt, in vielleicht nicht allzuferner Zeit eine Linie Ulm-Freuden- stadt-Rastatt Metz herzustellen; der völlige Aus­bau der noch vorhandenen Lücke Weißenbach- Freudenstadt ist nur eine Frage der Zest.

* Aus Schapbach erscheint imKzgthlr." die folgendeOeffentliche Erklärung":Im Stalle des Bürgermeisters ist unlängst die Klauen­seuche ausgebrochen, und wird jetzt von den Hausbewohnern ausgesagt, die Seuche sei von Hexen in den Stall verbracht worden. Da meine Persönlichkeit darunter leidet, und ich gegen Herrn Bürgermeister nicht klagend Vorgehen mag, erkläre ich öffentlich, daß ich weder eine Hexe bin, noch hexen kann. Viktoria Seifritz."

* Würz bürg, 6. Dez. Einen recht an­genehmen Fund machte nach denM. N. N." der Bauer Schnabel in Bergtheim. Er fand in dem von ihm erkauften Hause des ermordeten Schimmel einen Zentner und 7 Pfund alte Kronenthaler und verkaufte das Pfund zu 48 Mark!

* Berlin, 9. Dez. DemHamb. Corr." wird von hier geschrieben:In militärischen Kreisen hat die Beweisaufnahme im Prozesse Ahlwardt mit ihren neuesten Ergebnissen ernsteste Aufmerksamkeit erregt. Angesichts der jüngsten Thatsachen und Erfahrungen neigt man all­mählich der Meinung zu, daß künftighin die Herstellung von Gewehren nicht mehr Privat- ffabriken in Lieferung zu geben, sondern den staatlichen Werkstätten Vorbehalten bleiben soll. Hinsichtlich der Löwe'schen Gewehre aber ist mit Bezug auf die festgestellten Unregelmäßig­keiten in der Fabrik, wie bei der Ablieferung von höheren Offizieren die Ansicht ausgesprochen worden, daß es sich empfehle, sämtliche von Löwe gelieferten Gewehre demselben zurückzu­geben und dafür in den staatlichen Anstalten neue anfertigen zu lassen."

* Berlin, 9. Dezbr. Der Börsenzcitung wird berichtet, die Mitglieder des Zentrums seien nach den Beratungen der Fraktion über die Militärvorlage ziemlich mißmutig auseinander gegangen; nicht einmal über zweijährige Dienst­zeit ohne Verklausulierung sei eine Einigung er­folgt. Weder die bayerischen noch die rheinischen Abgeordneten stimmten im Urteil über die Vor­lage überein.

* Berlin, 9. Dezbr. (Prozeß Ahlwardt.) Landgerichtsdirektor Brausewetter verliest eine

Zuschrift des Staatsministers v. Goßler, worin dessen Stammbaum dargelegt wird, wonach seine Ururgroßeltern nachweisbar Christen waren. Der Staatsanwalt erklärt, er habe der Ursache der Erkrankung Ahlwardts nachgeforscht. Es seien gestern bei dem Angeklagten drei Pulver und Flaschen vorgefunden, sowie Information in Geheimschrift über Anwendung dieser Mittel und über den Aerzten vorzuredende Symptome. Die Sachverständigen haben auf kleine Atroptnver- giftung geschlossen. Ahlwardt erklärt, die Her­kunft der gefundenen Gegenstände nicht zu ken­nen. Staatsanwalt und Gerichtshof verzichten darauf, in diese Angelegenheit einzugehen. Der Staatsanwalt schloß sein mehrstündiges Plai- doyer mit dem Antrag auf 1VZ Jahre Gefäng­nis gegen Ahlwardt. Nach dem Plaidoyer des Vertreters hes Nebenklägers spricht Ahlwardt. Seiner Meinung nach habe die Beweisaufnahme alle in der Broschüre behaupteten Thatsachen bestätigt; nur die Schlußfolgerungen seien bis­her unbewiesen. Er habe ursprünglich das Buch zu antisemitischen Zwecken verfaßt, nachher aber die nötigen Schritte gethan, um amtliches Ein­schreiten zu veranlassen. Das Vertrauen der Soldaten zu ihren Gewehren habe er nicht er­schüttern, sondern bewirken wollen, daß die un­brauchbaren Gewehre aus der Armee ausgestoßen würden.

* Berlin, 10. Dezbr. Ahlwardt wurde zu einer Gesamtstrafe von 5 Monaten Gefäng­nis und zur Kostentragung verurteilt. Man hatte allgemein eine höhere Strafe erwartet.

* Auf Veranlassung des Kriegsministers soll gegen Ahlwardt wegen Landesverrats und Heh­lerei und gegen Rechtsanwalt Hertwig wegen Beihilfe das Strafverfahren etngeleitet wor­den sein.

* Berlin, 10. Dezbr. Die Interpellation der Abg. Buhl und Marquardsen lautet: Die im Prozeß Ahlwardt vernommenen militärischen Sachverständigen haben sich zwar entschieden für die gute Qualität der neuen Jnfanteriebewaff- nung ausgesprochen, nichtsdestoweniger erscheint es als wünschenswert, wenn von höchster autori­tativer Stelle eine Bestätigung der Bekräftigung dieses Urteils erfolgt. Wir fragen deshalb den Herrn Reichskanzler, ob derselbe bereit ist, nach diesem Betreff eine Mitteilung zu machen.

* Der Berliner Korrespondet der Münchener Allgemeinen Zeitung" weiß zu berichten, daß dem Fürsten Bismarck im März 1890 das An­gebot einer Dotation von einer Million Mark vom Kaiser als Mitgift zu dem Herzogstitel gemacht worden sei, daß aber der Fürst im Hinblick auf die Notlage der Arbeiterkreise die Dotation ablehnte.

* Nach Aeußerungen aus der Umgebung des Reichskanzlers, die der ,Freis. Ztg/ zufolge Mittwoch abend in der parlamentarischen Soiree beim Reichskanzler gefallen sind, gilt in Reichs­tagskreisen die Auflösung des Reichstags jetzt für noch wahrscheinlicher, als vorher.

* Der konservative Parteitag, der schon oft

angekündigt, aber immer wieder hinausgeschoben worden war, ist am Donnerstag in Berlin ab­gehalten worden. Die Versammln»- nahm in das neue Programm d eJudeufrage" auf und strich die Worte des vorgelegten Entwurfs: Wir verwerfen die Ausschreitungen des Anti­semitismus." Ebenso sprach sich der Parteitag gegen ein neues Sozialistengesetz aus.

* Hannover. 8. Dez. Der Kaiser liest heute früh halb 8 Uhr die Garnison alarmieren und rückte an ihrer Spitze zn einer Felddienst­übung aus. Um 1 Uhr nahm er auf dem Welfenplatz die Parade ab. Die Kaiserin be­suchte während des Vormittags verschiedene Wohlthätizkeitsanstalten.

* Hamburg, 8. Dez. Heute früh brann­ten im Petroleumlager der Firma Wilhelm Spieckelmann 8000 Liter Petroleum. Das Gebäude wurde gerettet.

Ausländisches.

* Da es den Anschein hat, daß Amerika mit dem Verbot der Einwanderung auf ein Jahr Ernst machen will, so haben die großen Dampfer­gesellschaften dagegen Stellung genommen und protestieren energisch gegen die Erlassung eines solchen Verbots. Sie haben den Herren in Washington zu wissen thuu lassen, sie würden ein solches Verbot dadurch umgehen, daß sie die Auswanderung nach Kanada leiten würden. Ohne Zweifel würden durch die Erlassung eines solchen Verbots mehrere Dampfergesellschaften bankerott werden.

Vermischtes.

* (Zum Alter der Tiere.) Am 6. November 1497 wurde in einem See bei Kaisers­lautern ein Hecht gefangen, der auf einem Ringe in griechischer Sprache die Inschrift ge­tragen hat:Ich bin derjenige Fisch, so am ersten unter allen in diesen See gethan worden durch die Hände des Kaisers Friedrich des zweiten den 5. Oktober 1230.

* Durchschaut. Gast:Sie, Kellner, wo ist Ihr Herr?" Kellner:Bei einer Taufe." Gast:Na da rufen Sie ihn aus dem Kellrr herauf."

* (Aus einer Verteidigungsrede.) Verteidiger: . . . Wenn uns der geistige Zu­stand des Angeklagten als normal nachgewiesen wurde, so werden Sie, meine Herren Geschwo­renen, demselben dennoch mildernde Umstände berücksichtigen, daß er die That am Beginne des neuen Jahres begangen hat an einem Zeit­punkt, in dem, wie Sie vielleicht aus Erfahrung wissen, das Gemüt durch massenhafte Zusendungen von Neujahrsrechnungen in ungewöhnliche Auf­regung versetzt wird!"

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