* Einer Federzeichnung in derN. Zürcher Zeitung", welche die Besserung der Verhältnisse in Hamburg schildert, entnehmen wir: Die Angstmeierei ist in Hamburg selbst vorbei. Draußen im Reiche aber, und besonders leider in Handelskreisen, scheint sie indes noch stark zu grassieren. Man verbittet Briefe und Sen­dungen von Hamburg, die wahrlich noch nie­mandem Böses gebracht haben. Es wäre Zeit, über die Lächerlichkeit und Unthunlichkeit solcher Furcht aufzuklären. In ihrem Innern leidet die heimgesuchte Stadt schon genug. Das Ge­schäft liegt gänzlich darnieder, die Kaufläden stehen leer, dem Arbeiter fehlt Arbeit und Brot. Seit Tagen ist die Epidemie entschieden und stetig im Abnehmen.

* (Wohin denn nun?) InBremerhaven werden jetzt, wie die,Frkf. Ztg. meldet, die aus Amerika zurückkehrenden russisch-jüdischen Auswanderer laut Verfügung der hannoverschen Eisenbahn-Direktion abgewiesen, da Rußland die Aufnahme verweigert.

Lvslimdisches.

' Wien, 1. Okt. In dem Bukowina-Zoll­prozeß wurve Hofrat Ticzimicki zu vierjährigem, Spendltng zu dreijährigem, üobierski zu zwei­jährigem, elf Angeklagte zu 4 bis 18 Monaten schweren Kerkers verurteilt. Die übrigen wurden freigcsprochen.

* Wie aus Budapest gemeldet wird, sind die Kassenbestände des ungarischen Staates an­dauernd derart günstige, daß der ungarische Ftnanzminister mit Ende des Jahres über einen Barvorrat von mehr als hundert Millionen verfügen werde. Was die Durchführung der Währungs-Regulierung betreffe, so werde der günstige Stand der Verhältnisse zur Genüge durch die Thatsache illustriert, daß die ungari­

schen Münzämter selbst bei größerer Kraftan­strengung kaum in einem Jahre fähig sein würden, den ganzen Goldvorrat des Finanzministeriums auszuprägen.

* Die Feste von Genua haben ihren Ein­druck auf die italienischen Franzosenfreunde nicht verfehlt. ,Sccolo" greift in einem sehr heftigen Artikel die Regierung und den Drei­bund wegen der angeblich zu erwartenden neuen Militärlastcn an und fordert zu allgemeiner Protestbewegung gegen den feindlichen Dreibund auf. ,PatriiL wendet sich gegen Oesterreich, für das der Dreibund allein geschaffen erscheine. Die demokratischen Vereine berufen Versamm­lungen gegen den Dreibund.

* Paris, 1. Okt. In Calais ist die Cholera aufgetreten. In der Umgegend nimmt die Cho­lera die schwerste Form an. Die Bevölkerung ist vollständig demoralisiert und meuterte gegen die Behörden, welche sämtliche Brunnen durch Gendarmerie absperren ließen, aber nicht ge­nügend gutes Trinkwasser beischaffen konnten. Infolge des Wassermangels nahmen die Unruhen gestern eine sehr ernste Wendung. Aerzte wurden wiederholt angegriffen und mißhandelt. Gen­darmerie ist zur Verstärkung nach Auras abge­gangen, um die Ordnung wiederherzustellen.

* New - Iork, 28. Sept. Bei der gestrigen Abfahrt der aus der Quarantäne entlassenen Normannia" überreichte ein von den Kajüten­passagieren gewähltes Komite dem Kapitän Hebich und den Offizieren ein Diplom, worin der hohe Mut, die große Geschicklichkeit und die Aufopferung, welche jene Herren während der ganzen schweren Zeit bewiesen, dankend anerkannt wird. Kapitän Hebich, Schiffsarzt Dr. Breuer und der vierte Offizier Moser, welcher die vom Pöbel anfangs verhinderte Fahrt nach Fire- Jsland leitete, erhielten Ehrengeschenke, Proviant­

meister Goedecke, Oberstewar- Steffens «üd die Stewards Geldgeschenke.

Handel «ud Berkehr.

* Stuttgart, 1. Oktbr. Kartoffelmarkt am Leonhardsplatz: Zufuhr 600 Zentner, Preis per Zentner 2 Mk. bis 2 Mk. 80 Pf. Kraut- markt: Zufuhr 3800 Stück Filderkraut, 16 bis 18 Mark per 100 Stück.

* (Ob st preise vom 29. Sept. bis 1. Okt.) Auf dem Wilhelmsplatz in Stuttgart waren 2000 Ztr. württ. Müstobst zugeführt. Preis 6 Mk bis 6 Mk. 30 Ps., auswärtiges 5 Mk. bis 5 Mk. 30 Pfg. In Weinsberg wurden bei der Versteigerung des städtischen Obstes Pr. Ztr. 6 Mk. 30 Pfg. erlöst. InTübivgen wurden Aepfel zu 5 Mk. 80 Pfg. bis 6 Mk. 60 Pfg. pr. Ztr. verkauft. Auf dem Bahnhof in Reutlingen waren 18 Waggon zumeist Schweizer Obst zugeführt; Preis 4 Mk. bis 4 Mk. 50 Pfg. pr. Ztr. In Friedrichs- Hafen wurden für Mostobst 3 Mk. 20 Pfg. bis 4 Mk. 20 Pfg., für Tafelobst 5 Mk. 50 Pf. bezahlt. In Winnenden kosteten gebrochene Aepfel 7 Mk-, Mostobst 5 Mk. bis 5 Mk. 50 Pfg. pr. Ztr.

* (Wein preise vom 28.30. Sepibr.) Es wurden Weinkäufe abgeschloffen in Gr o ß - bottwar zu 140 Mk,, in Hohenstein zu 175185 Mk., in Oberstenfeld zu 145 Mk, in Hessigheim zu 180Mk., in Clee­bronn zu 140190 Mk. je pr. 3 Hektoliter.

* (Hopfenpreise vom 29.30. Septbr.) In Lorenzenzimmern wurden für schöne Hopfen 120130 Mk. bezahlt. In Wangen OA. Cannstatt, wurden Käufe abgeschloffen zu 100110 Mk; noch viel Vorrat.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rirker, Mrnßeig.

AtLensteig.

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Aichhalde«Lengeuloch.

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Zur Feier unserer ehelichen Verbindung erlauben wir uns s»

sUl Verwandte, Freunde und Bekannte astf

-s Donnerstag den 6. Oktober ds. Js.

* i« das Gasthaus zumHirsch" i« Oberweiler

Si

,,!a freundlichst einzuladen.

M Mer HroWans

s« Sohn des

^ ff Gemeindepflegers Großhans in Atchhalden.

^ Wir bitten, dieses statt jeder besonderen Einladung ^ entgegennehmen zu wollen.

Maria Keppker

Tochter des - ^

ff Christian Keppler, Bauers M in Lengeuloch. "

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