Stadt, da» nunmehr „Kgl." Technikum für Textilindustrie j« einer Textiltechnischen Hochschule ««»zubauen und mit allen Rechten einer technischen Hochschule au»zustatte», in absehbarer Zeit in Erfüllung, denn die Unterricht»erfolge sind schon jetzt äußerst gute und an der Erweiterung der Lehranstalt wird ständig gearbeitet.
Ulm, 3. Aug. (Eine Wette.) Gestern kam der Weltgeher Adolf Ertl de» Sportklub» „Bajuwaren" in München hier durch, der infolge einer Wette mit einem Faß Bier im Gewicht von 50 Pfund de« 1600 Klm. lange» Weg von München über Ulm, Stuttgart, Karl»- ruhe, Darmstadt, Frankfurt, Fulda, Eisenach, Erfurt, Chemnitz zur Dre»dener Nullstellung und zurück über Teglitz, Marienbad, Nürnberg macht. Diese Reise muß in 44 Tagen vollendet sein.
Crailsheim 3- Aug. I« den letzte» Tagen wurden in unserem Bezirk eine ganze Anzahl Personen vom Hitzschlag getroffen, darunter zwei tätlich, in Ellrichshausen ei« Dienstbote und in JngerSheim eine 34jährige Bauern- tochter. Viele Kinder im Säugling»heim sind infolge der große» Hitze erkrankt und einige bereit» an Erbrechen und Dnrchfall gestorben. In Muthof wurde eine Magd au» Amrich»hausen vom Hitzschlag betroffen, an dessen Folge» sie starb.
Vom Lande, 3.Aug. (Nachbar» Obst.) Da» Frühobst wie Jakobiäpfel, Frankfurter Birne», Pflaumen, Gai»hirtle beginnt reif zu werden und damit tauchen auch die Streitigkeiten wegen de» Ueberfallr» und Ueberhange» wieder auf und setzen sich bi» in den Spätherbst fort. El liegt de»halb im allgemeinen öffentliche» Interesse, da» geltende Recht hierüber kund zu gebe». Zu merke» ist, daß da» Recht einen Unterschied macht zwischen Ueberhang und Ueb erfüll. Der Ueberhang d. h. die Früchte der auf da» Nachbargrundstück überhängenden Neste eine» Obstbaume» gehört dem Eigentümer de» Baume». Er kann sie ernten vom Baume au» oder kann hinübergehen auf da» Nachbargrundstück, denn der Nachbar hat da» Betreten seine» Grundstücks zu leide», wenn der andere Nachbar seine Gais- hirtle oder Jakobiäpfel auf des öberhängende» Arsten ernte« will. Ander« ist es, wenn die Früchte abfallen. Der Abfall gehört dem, auf dessen Grundstück die Früchte gefallen sind au» Reife oder durch Wind. Steht aber ein Baum genau auf der Grenze, dann haben sich die Anlieger zu gleiche» Teilen den Obstertrag zu teile». Nur in einem Fall gehört der Abfall auf de» Nachbar» Grund und Bode» dem Baumeigen- tümer, wen» nämlich die Früchte auf Wege, Straße«, öffentliche Plätze abgefallen find.
Vom Bodensee 3. Aug. Der Verein deutscher Ingenieure läßt sich die Förderung der Schiffbarmachung de« Rhein» von Basel
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bi» zu« Bodensee angelegen sein. Den Anstoß hat der Bodensee-Bezirk»verein gegeben, der dem Vorstand de» V. d. I. nachstehende Resolution unterbreitet hat: Der Bodensee-BezirkSverei» de» V. d. I. beschließt nach Kenntni»nahme von dem gegenwärtigen Stand de» Projekt» der Rheinschiffahrt Basel-Bodensee im Hiublick auf die große kulturelle, wirtschaftliche und technische Bedeutung der Regulierung de» Rhein» bi» zum Bodensee, beim Vorstand de» HauptvereiuS zu beantragen: 1) die nächst interessierten Bezirks- Vereine zum Beitritt in den Internationalen Rheiuschiffahrt»verband anzurege». 3) An die ReiL»regier«ng eine Eingabe zu richten, worin die Zustimmung und das lebhafte Interesse de» V. d. I. an dem Zustandekommen der Rheinregulierung bi» zum Bodensee zum Au»druck gebracht und die Erwartung ««»gesprochen wird, die Reich«regierung möge da» für de« Handel und die Industrie eine» große» Teile» Deutschlands so hochbedeutsame Projekt der Schiffbarmachung des Rhein» bi« zum Bodensee nach Möglichkeit fördern. Eine gleichlautende Resolution ist von dem Karlsruher, Kölner, Mittelrheinische» und Pfalz-Saarbrücken Bezirksverein eingebracht worden. Eine große Zahl anderer hat sich angeschloffen.
Magdeburg, 3. Aug. Auf dem Rote» Horn, dem SLützevfestplatz der Stadt Mägde- bürg, nahm gestern der Arbeiter Roder die Herausforderung eine» Ringkämpfer», der sich dort produzierte, zum Ringkampfe an. Während de« Kampfe» brach plötzlich da» Genick de» Arbeiter». Er stürzte tot zusammen. Der Zuschauer, die dem Ringkampfe mit wachsender Erregung zugesrhen hatten, bemächtigte sich eine Panik. Die Polizei schloß sofort die Ringkampfbude. Die staatianwaltschaftliche Untersuchung wurde »och gestern abend eingeleitet.
Ber«ischtes.
(Gefälschte Zeppelin».) Al» da» Luftschiff „Schwaben" kürzlich Zürich einen Besuch gemacht hatte, machte ein Kellner, al» da« Luftschiff entflogen war, den Scherz, auf eine Postkarte: „Herzliche Grüße. Graf Zeppelin." zu schreiben und die Karte auf die Straße zu werfen. Einer fand die Karte, andere kamen hinzu und einer davon kaufte dann die Karte von dem Finder für „zehn Fränkli". So erzählt ein Mitarbeiter der „Münch. N. N." — Al» Gegenstück zu diesem „Autograph" sei die Geschichte von dem „Zeppelin-Eichenlaub" erzählt. Bekanntlich machte da« Luftschiff L. Z. 6, da« später in OoS verbrannte, während seines Besuche» der „Jla"-Fra»kfurt »ach dem Manöoer- feld Abstecher. Infolge dichten Nebel» mußte da» Luftschiff am 17. September 1909 bei Merchingen ziemlich niedrig fahren, um sich zu orientieren.
Dabei kam der Hintere Teil de» Luftschiffe» mit einer Eiche in heftige Berührung, daß verschiedene Teile brachen; an den verletzten Stellen aber blieb viel Eichenlaub hängen. Al» da» Luftschiff wieder nach Frankfurt kam, risse» sich die Besucher um diese» „Eichenlaub vom Zeppelin" und die Jla-Arbeiter rc. erkannten darin sofort ein Geschäft. Jede» Zweiglein mit 3—3 Blättlein kostete eine Mark. Nachmittag« war da» vom Luftschiff mitgrbrachte Laub vergriffen. Abend» aber war wieder Laub da. Auf die Frage, wo e» herkomme, wußten die Verkauf»i«teressente« die ganz natürliche Antwort, daß e» da» Laub sei, da» „ganz oben am Propellergestänge gehangen sei. Ei« ganz Schlauer quetschte einige Hände voll Laub irgendwo zwischen öligen Kammräder» hindurch: da» war dann Laub, „da» im Propeller gehangen hat"; Preis 1.50 So ging da» fort. Und wen» ein Fremder »och nach drei oder vier Tagen gute Worte gab, ob er nicht noch „Eichenlaub fvom Zeppelin" habe» könne, waren immer »och Bedienstete da, die irgendwo in der Halle »och einen Zweig fanden oder die in entgegenkommender Weise sogar ihr „eigene» Laub" hergaben: der Prei» variierte jetzt zwischen 50 ^ und 3 Damal« wurde da» Laub von mindestens einer ganzen Eiche verkauft.
— Ein interessante» Diner. De« Berliner Korrespondenten der „Neuen Freie» Presse" wurde, wie er seinem Blatt telegraphiert, in diplomatischen Kreisen von einem interessante» Diner erzählt, da» dieser Tage beim türkischen Botschafter stattgefunden hat. Die beiden Staat»- männer, die gegenwärtig die Marokkoverhandlungen führen, v. Kiderlen-Wächter und Cambon, fanden sich hier zusammen, und der Zweck diese« Diners war anscheinend, ihnen etwa» Zerstreuung und geistige Entspannung zu verschaffen. Auch der spanische und italienische Botschafter waren geladen. Man hätte also, da alle Interessenten um de» Diuer- tisch versammelt waren, die Marokkoverhandlungen bei Tafel weiterführen können. Doch war e« ein gänzlich unpolitischer Abend. Man pielte Bridge und der türkische Botschafter ließ sich auf dew Pianola höre», mit dem er vortrefflich umzugehen weiß. Bei alledem war e» sehr interessant, den deutschen Staattsekretär und de» französischen Botschafter zu beobachten, die alle politische« Gegensätze vergessen zu haben schiene» und in den liebenswürdigsten Formen miteinander verkehrten.
»»tteKdteufte.
8. K«««ta> «ich Hriuit., 6. Aug. Vom Turm: 270. Predigtlied 235, Treuer Heiland rc. 9'/, Uhr: Predigt, Dekan Roos. 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen.
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Amtliche und Privatmytigen. KkkMotmchiui,. ktr. die KruWng -es Wt. MM«.
1. Infolge Waflerbauarbeiten am Einlauflanal des städt. Elektrizitätswerks Ealw und Offenhaltung der Floßsalle daselbst, ist der Wasserstand in der städt. Flußbadanstalt am Walkmühleweg auf etwa 3 Wochen lang ein so niederer, daß das Baden Erwachsener in den BadhäuSchen beeinträchtigt ist. Für Kinder ist der Wasserstand genügend hoch. Für Erwachsene ist das Baden im freien Fluß durch den niederen Wasserstand nicht gestört.
2. Das Baden auf der „Badwiese" ist bet gezogener Floßfalle gefährlich und daher auf 3 Wochen untersagt.
Calw, den 4. August 1911.
Ttadtschullheitzeuainl.
Conz.
IöMkrdSlilIkl 88 MIk
Oexr. 1897.
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Orltuällvdsr llutsrriedt iu 8itwU. LsuäelsKodtzru siu8ebl. 8tsuoxr»pbis <0»del8dsrxer) uuck 1l»8vliillell8vlireidsu vsmolüeä. 8z-8tsms. Lrkolgrelcbe unent- LeltUede Stellenvermittlung, kroop. giati8.
AamelUmig suk ocliriktllcliem IVege unel vom 8. September an ISgliek von 2—4 lllir, »uoxsuowweu 8»wst»K8, iw Vorstkuäsriwwsr äsr l'öodtsrtwlläslo- seduls, Silberburgstr. 23. »umoku«».
(Statt Karten.)
Augusts öevlc Kai'! 8polin, Naler
Laltv Stuttgart
Stuttgart Oomackingen
Verlobte.
gefunden
wurden zwischen Calw und Hirsau verschiedene Schmuckgegenstande. Der rechtmäßige Eigentümer wolle sie im Compt. ds. Bl. gegen Entrichtung der EinrückungSgebühr abholen.
Gesucht werden: 6 tüchtige
Watzarbeiter
38—40 H Stundenlohn.
Sägewerk Dill-Weißenstein bei Pforzheim. Telefon Nr. 372.
Calw.
In einem hiesigen Geschäft findet auf 1. September anständiger solider junger Mann gutbezahlte Stelle al»
HMmsche.
Wo, sagt die Exped. ds. Bl.
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Eine 3jähr. rehfarbige
gute
Ziege
wird zu kaufen gesucht Billa Schoppe, Liebenzell.