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und es verbliebe eine halbe Million Tonnen als Saatgut, was mehr als genügen würde. Es hätte somit für dieses Jahr zur Volksernährung gar keiner Einfuhr fremden Roggens bedurft. Der Durchschnitt der Roggeneinfuhr ist 600,000 Tonnen. Im Jahr 1887, das annähernd die gleiche Ernte hatte wie 1891, betrug sie bloß 350,000 Tonnen. Nun ist den Russen der Zweck ihres Ausfuhrverbots, so plump und durchsichtig er auch war, wirklich geglückt. Das Ausland, insbesondere auch Deutschland, hat sich schrecken lassen und in Rußland unsinnige Mengen Roggen zu Schwindelpreisen gekauft, die jetzt in Deutschland lagern und ihren drückenden Einfluß auf den Preis des heimischen Roggens sehr bald fühlbar machen werden. Nimmt man auch an, daß die alten Vorräte fo gut wie aufgebraucht sind, so wird sich doch mit Sicherheit sagen lassen, daß eine Einfuhr von 500,000 Tonnen den wirklichen Bedarf Deutschlands fürs nächste Jahr mehr als gedeckt hätte. Allem Anschein nach erreichen aber die Käufe, welche Deutschland seit vier Wochen im Ausland gemacht hat, das Mehrfache dieser Summe. Wenn nun, obgleich Deutschland über und über mit Roggen versorgt ist, die Preise gleichwohl auf ihrer Höhe bleiben, so möge man nicht die Zölle, die daran unbeteiligt sind, anklagen, sondern den einzigen Schuldigen: die Börsenspekulation, die modernste Erscheinung des Kornwuchers. -
"Kiel, 3. Septbr. Heute begannen bei Friedrichsort große Festungs- und Seekriegsübungen mit Minenversuchen. Alle Handelsschiffe, welche Friedrichsort passieren, müssen wegen der Minensperre bis zum 5. Sept. Lootsen nehmen. Das Manöoergeschwader ging um 8 Uhr heute morgen auf die Außenrhede.
* Emden, 2. Sept. Die „Ems-Ztg." meldet, der revidierende Regierungsbaumeister fand unter den 300 aus Bochum für die rechtsrheinische Bahn gelieferten Schienen 72 geflickte. Sämtliche Schienen waren gestempelt.
* Bankier Paul Scholz in Lübau, genannt „Millionär Scholz", ist mit Hinterlassung der Familie nach Afrika durchgebrannt. Er hat geschwindelt, betrogen, Wechsel gefälscht, war aber eine der angesehensten Persönlichkeiten der sogenannten „besseren" Gesellschaft. Eine Unmasse kleiner Leute ist um Hab und Gut gekommen.
Ausländisches.
* Pettau. Der Korpskommandant FZM. Herzog von Württemberg inspizierte das 4. Pw- nier-Fcld-Bataillon. Das Bataillon hatte über die Dran bei Pettau eine verstärkte Notbrücke geschlagen; zwei Brückenfelder hievon mit der neuen transportablen Brücke, Eisenkonstruktion System Eissel. Nach Besichtigung der Brück: befahl Se. Kgl. Hoheit, dieselbe teilweise zu sprengen. Binnen wenigen Minuten waren drei Brückenfelder in einer Länge von ca. 25 Meter zerstört; das Sprengmittel war Ecrasit. Hierauf
befahl Se. K. Hoheit die Wiederherstellung der Brücke. Dies wurde von einer Kompagnie in einer Stunde und 20 Min. ausgeführt. Der Herzog dankte dem Kommandanten und dem Offizierkorps für ihren Eifer und das Streben, eine so ausgezeichnete Truppe ausgebildet zu haben.
* Paris, 2. Sept. Ein Mitglied des Generalrates der Gironde beantragte die Einführung der russischen Sprache in den französischen Unterrichtsanstalten.
* Aus Paris wird gemeldet: Bei den heute begonnenen größeren Manövern stieß die Armeeverwaltung auf große Schwierigkeiten. Die Organisation der Verproviantierung der Truppen erwies sich als mangelhaft.
* In Frankreich ist der Fortschritt der republikanischen Gesinnung ein offenkundiger. Die in den letzten acht Monaten vorgenommenen neuen Senatswahlen haben 8 Republikaner und 1 Konservativen, die 16 Abgeordnetenwahlen 14 Revublikaner und 2 Konservative, die Wahl von 85 Generalräten 75 Republikaner und 10 Konservative als Resultat ergeben.
"London, 29. Aug. Der diese Woche verstorbene Generalpostmeister Raikes fühlte einige Zeit vor seinem Abscheiden deutlich sein Ende. Als er sich auf seinen Landsitz begab, traf er alle Anordnungen für sein Leichenbegräbnis und wählte sich sogar einen Sarg aus. Wenige Tage vor feinem Tode erklärte er seiner Familie, wie zufrieden er stürbe, in dem Bewußtsein, manches Gute für das englisch: Postwesen gethan zu haben.
* London, 3. Sept. Die „Times" meldet aus Paris, Rußland habe so viel Suezkanal- Obligatioucn angekauft wie möglich, um einen Einfluß auf die Entscheidungen der Suezkanal- Gesellschaft zu gewinnen und im gegebenen Augenblick das Uebergewicht dem französischen Element zuzuwenden.
* Sofia, 1. Sept. Die AgenceBalcanique erklärt, sic sei von zuständiger Sette formell ermächtigt, die von ihr am 25. August gemachte Mitteilung von dem Schritte der bulgarischen Regierung wegen der serbischen Truppeuanhäuf- ungen an der serbisch-bulgarischen Grenze und von den in Beantwortung dieses Schrittes abgegebenen beruhigenden Zusicherungen Serbiens unbedingt aufrechtzuhalten und die in der Neuen Freien llresse vom 29. August erschienene Ab- leugnung ihrer Nachrichten durch das serbische Preßbureau als Unwahrheit zu bezeichnen.
* Petersburg. 2. Sept. Betreffs der Gerüchte über den bevorstehenden Erlaß eines Pferdeausfuhrverüots erfährt die „Nordische Telegraphenagentur", daß die Frage der Beschränkung bezw. des Verbots der Pferdeausfuhr gar nicht aufgeworfen worden sei.
'Petersburg, 3. Sept. Die Nowosii und die Nowoje Wrcmja fordern Dänemark, Schweden, Serbien und Rumänien aus, dem französischen Bündnisse beizutreten.
* Die kurländische GouvernrmentszeH- tung meldet, daß die Bauern des Gouvernements vom Gefühl brüderlicher Teilnahme für die Bauern in den von der Mißernte betroffenen Gouvernements bewogen, in den Gemeindeverwaltungen Beschlüsse zu fassen beginnen, wegen leihweiser Ueberlaffung von Getreide aus den Dorfmagazinen an die Notleidenden. Einige Gemeindeverwaltungen erboten sich, Getreide für ihre eigene Rechnung bis zur nächsten Eisenbahnstation in eigenen Säcken zu schicken. Die Regierung ordnete eine Tarifermäßigung auf den beteiligten Bahnen an, um die Zufuhr von Getreide aus dem Kaukasus nach den Gouvernements, welche Mißernte haben, zu erleichtern.
"New-Aork, 2. Septbr. Einem unverbürgten Gerüchte zufolge ist Balmaceda auf der Flucht durch einen Maultiertreiber aus Rache erschossen worden, weil Balmaceda denselben in der Aufregung wegen der durch Schneegestöber erschwerten Reise geschlagen habe.
"Valparaiso, 2. Sept. Zwei Regimenter der Regierungstruppeu, die von Coquimbo nach Talcahuano verlegt wurden, revoltierten, als sie die Nachrichten von der Niederlage Bal- macedas erfuhren. Sie töteten sämtliche Offiziere, setzten sich, unterstützt von etwa 4000 Kohlcnarbeirern, in den Besitz der Stadt, begingen die gröbsten Ausschreitungen, plünderten die Häuser und Verkaufsälden und steckten dieselben in Brand.
Vermischtes.
* (Die Macht des Beispiels.) Badegast: „Hier haben Sie etwas für Ihre Bemühungen!"
— Badediener (schreiend): „Danke schön!" — Badegast: „Um Himmelswillen, warum brüllen Sie denn immer so, wenn ich Ihnen ein Trinkgeld gebe?" — Badediener: „Damit's die Herren in der Kabine nebenan hören und auch was spendieren!"
* (Ein Klein-Paris".) Kellner: Sie befehlen?"
— Gast: „Streuen Sie mir doch für die nächste Nacht ordentlich persisches Pulver ius Bett; ich war erstaunt, in einem so kleinen Gebiigsorl ein so bedeutendes Nachtleben anzutreff e n."
Verantwortlicher Redakteur: W. Kieker, Altensteiz.
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