Mangelnde Sicherheit im Einschreibebriesverkehr.
Seit dem 1. Mat d. I. sind die K o n t r v l l m a ß n a h m c u der Post bei der Beförderung von Einschreibebriefen so stark abgebaut worden, das, die Sicherheit für den Versand von Einschreibebriefen außerordentlich gefährdet ist. So ist beispielsweise der zahlenmäßige Nachweis der Einschreibebriefe bei der Beförderung wcggefallcn. Nach Ansicht des Ncichs- postministcriums hätten bei der Behandlung der Einschrcibe- briefsendungcn weitgehende Vereinfachungen durchgefnhrt werden müssen, um Mittel für wünschenswerte Verkehrsver- bessernngen verfügbar zu machen. Wir halten es nicht für richtig, das; eine Verkchrsvcrschlechterung auf einem Gebiet der Postbesördcrung cintritt, um Vcrkehrsverbessernngen auf einem anderen Gebiet durchführen zu können. Die Verluste an Einschreibebriefsendungen sind seit dem 1. Mai d. I. erheblich gewachsen, was anch ans den uns Angehenden wiederholten Klagen hervorgeht. Eine größere Sicherheit auf diesem Gebiet ist deshalb erforderlich, weil als Einschreibebriefe sehr häufig Dokumente, wie Lagerscheine, Frachtbriefe oder wichtige Schriftstücke, Urkunden usw. versandt werden, für die eine Wertangabe nicht oder in vielen Fällen nur schwer möglich ist. *^s handelt sich oft nicht darum, einen gewissen Wert ersetzt zu bekommen, sondern daß die betreffenden Urkunden mit Sicherheit in die Hände des Empfängers gelangen. Mit dem Betrag von 40 ^k, den der Absender im Falle des Verlustes eines Einschreibebriefes erhält, ist weder dem Absender noch dem Empfänger gedient. Die Einrichtung der eingeschriebenen Briefe würde ihren Zweck verfehlen, wenn Absender ober Empfänger von vornherein Zweifel an der früher gewährleisteten Sicherheit haben müßten. Das Reichspostministerium ist daher durch den Reichsvcrband der Deutschen Industrie gebeten worden, sobald als möglich ausreichende Sicherheitsmaßnahmen für die Beförderung von Einschreibcbriefsendungen zu treffen.
Wetter für Freitag und Samstag.
Der über Süddentschland liegende Hochdruck wirb von einer nördlichen Depression bedrängt, sodaß für Freitag und Samstag vorwiegend bedecktes und unbeständiges Wetter zu erwarten ist.
it-
rop. Horb, 14. Nov. Um zwei Mark streiten sich in Horb der Gemeinderat und das Reichsbahnneubauamt. Letzterem hat der Gemeinderat gestattet, über städtisches Gelände ein Kabel zu legen, unter Ansetzung einer Gebühr von 2 .4k. Diese Gebühr beanstandete das Neubauamt und erklärte, wenn sie nicht zurttckgenommen werde, würde die Reichsbahn für eine früher erteilte Erlaubnis der Führung der Wasserleitung seitens der Stadt über bahneigenes Gelände auch eine Gebühr beanspruchen. Wenn auch wünschenswert erscheint, daß zwischen Bahn und Stadt ein gutes Einvernehmen besteht, wurde doch vom Gcmeinderat mit allen gegen 3 Stimmen beschlossen, auf dem Gebtthrenansatz zu beharren. ^
SCB. Böblingen, 14. Nov. Dienstag nachmittag stürzte bei einem Uebungsflug auf dem hiesigen Flugplatz ein von dem Spvrtflieger Hanshenning-Litzmann gesteuertes Flugzeug in der Nähe des Flugfeldes ab, der Führer fand dabei den Tod.
SCB. Eßlingen, 14. Nov. Der am 14. September nach Veruntreuung von etwa IM 000 .4k zum Nachteil einer hiesigen Firma geflüchtete Kaufmann Christoph Roth von Mct- tingen, ist, laut Polizeibericht, vor kurzem auf Grund der krimtnalpolizeilichen Fahndungsmaßnahmen in Paris verhaftet worden. Die Verhaftung wird jetzt durch die deutsche Botschaft in Paris bestätigt. Von den veruntreuten Geldern hat die Kriminalpolizei einen erheblichen Betrag wieder beigebracht.
SCB. Reutlingen, 14. Nov. Wie der Neutlinger ^Geueral- auzeiger" meldet, will sich Oberbürgermeister Hepp im Frühjahr des kommenden Jahres in den Ruhestand begeben, so daß die Stadt Reutlingen bald vor der Wahl eines neuen Oberbürgermeisters stehen wird. Oberbürgermeister Hepp, der im 65. Lebensjahr steht, konnte kürzlich sein Mjährigcs Jubiläum als Stadtvorstand begehen. Wenn er das Amt dem Nachfolger übergibt, so kann er auf eine reiche und erfolgreiche Amtstätigkeit znrücksehcn, während welcher die Stadt Reutlingen auf allen Gebieten eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung erlebt und große Fortschritte gemacht hat.
SCB Pforzheim, 11. Nov. Am Montag wurde ein lediger, bei seinen Eltern hier wohnhafter Manu in der elterlichen Wohnung tot anfgefnnden. Bei der Untersuchung ist festgestellt worden, daß der Tote in der gleichen Nacht in einer Wirtschaft in eine Schlägerei verwickelt war. Ein an dieser Schlägerei Beteiligter wurde inzwischen sestgcuom- mcn.
SCB. Karlsruhe, 14. Nov. Auf württembergischcm Gebiet wurde heute früh etwa 4 Kilometer vom Kurhaus Nuh- stcin entfernt im Walde abseits des Weges die Leiche des seit dem 4. November vermißten Regiernngsratö Dr. E. Vollmer von württcmbcrgischen Forstbeamten unter Umständen gefunden, die das Vvrliegen eines Verbrechens ansschließcn. In Ermanglung jedes anderen Beweggrundes steht fest, daß der Verstorbene ein Opfer seiner im Krieg erlittenen schweren Kopfverletzung geworden ist. Wie weiter berichtet wird, hat. sich Dr. Vollmer durch Hrrzschuß das Leben genommen.
SCB Ravensburg, 15. Nov. Au dem Gasbehälter in Ravensburg, der versetzt und seit einigen Tage» wieder in Betrieb genommen wurde, mußten Reparaturarbeiten vorgenommen werden. Durch das Bohren mit einem elektri. schen Bohrer gab es anscheinend Funken, die daS Gas entzündeten und aus dem Bohrloch eine Stichflamme von einem Meter entstehen ließen. Die Stichflamme konnte gelöscht werden. Der Arbeiter Steiner, der die Bohrungen vornahm und sich tapfer und entschlossen an den Löscharbeiten beteiligte, erlitt an der einen Hand nicht unerhebliche Brandwunden. Durch den Vorfall ging ziemlich Gas verloren. _
Sport
Fuhballsport.
Effringen I — Altburg k 4:4.
Altburg hatte auf dem Effringer Platz Pech nnd eine» schwachen Tag. Dir widrigen Umstände mögen dazu bci- getragen haben. Das Spiel auf dem kleinen, schmalen Platz, der durch den Regen in ein Morastfeld umgewandclt wurde, war nicht schön. Altburg ist durch den Schein be- , nachtet lägt. 2 Strafstöße, ein Elfmeter, das war zuviel. So blieb ein Punkt in Essringen. B.
Geld-, Volks- Und Landwirtschaft
Berliner Briefkurse.
100 holl. Gulden 168,65
100 sranz. Franken 16,41
100 schweiz. Franken 80,86
Börsenbericht.
Die Börse hatte am gestrigen Mittwoch überwiegend festere Haltung und größere Umsätze. Der Kursstand war leicht erhöht.
L.C. Berliner Produktenbörse vom 11. Nov.
Weizen märk. 210—213, Roggen märk. 201—204, Braugerste 228—244, Fnttergerste 202—210, Hafer märk. 197 bis 206, Mais 218—220, Weizenmehl 20.25—29.75, Noggenmehl 25.50—28.75,. Weizenkleie 14.60—14.80, Weizenmelasse 15 bis
15.25, Roggenkleie 14.60-14.80, Raps 340-350, Viktoriaerbsen 44—>53, Wicken 27—29.50, Rapskuchen 10.8) -
Leinkuchen 21.60—24.80, Trvckeusckiiit.'el 14.20—14.50, So. . schrot 22—22.70, Kartoffelstöcken 10.30-10.70, Allgem. Tea 'bei,,;: fester.
Gctreideschaucn.
Die Abhaltung der von der Württ. Landwirtschaslskammcr vorgesehenen Getrcideschauen ist gesichert. Die erste Schau wird voraussichtlich im Dezember in Stuttgart stattfindcn. Es folgen die Schauen in Aalen und Biberach im Januar und in Reutlingen im Februar 1920. Die Landwirte, die sich an der Schau beteiligen wollen, werden daraus hinzcwicfcn, daß die Getreldevorrüte spätestens 4 Wochen vor der Schau zur Probenahme bereit liegen müssen, um die Untersuchung und die Beurteilung der Proben noch rechtzeitig vornehmen zu können.
balwcr Vieh- und Schmeincmarkt.
Bei dem am Mittwoch stattgefnudenen Vieh- und Schweinemarkt waren insgesamt 289 Stück Rindvieh Angeführt. Darunter befanden sich 83 Ochsen, 24 Stiere, 121 Kühe, 46 Kal- binnen, 65 Jungrinüer. Bezahlt wurde für Ochsen 1200 bis 1301 .4k, für Stiere MS—1120 .4k pro Paar, Kühe 260—580 .4k, Kalbiunen 340—425 .4k, Jungrindcr 180— 295 .4k pro Stück.
Auf dem Schweinemarkt waren 411 Milchschmeine und 26 Läufer zngcfnhrt. Bezahlt wurde für Läufer 70—150 .4k, für Milchschwcine 30—68 .4k pro Paar.
Vichpreise.
Aalen: Ochsen 610—800, Stiere 480—590, Farren 250 bis 580, Kühe 280—165, Kalbeln und Jungvieh 170—490, Kälber 80—112 .4k. — Brackenheim: Kühe 320—580, Kalbinnen 560 bis 650, Rinder 300—385, Kleinvieh 150—275 .4k. — Echterdingen a. F.: Kühe 320—640, Kalbinnen 413—612, Rinder 340 bis 405, Jungvieh 280—2M ^k. — Göppingen: Großvieh 6M bis 780, junge Farren 350—410, Schmalvieh 200—230 .4k. — Lorch, OA. Welzheim: Farren 330,- Stiere 420 —460, Kühe 200 bis 530, Jungvieh 200—4M ^k. — Oberndorf a. N.: Jirngvieh ^—Ijährig 150—170, bis zu 2 Jahren 240, Kalbinnen 525, trächtige 570, Nutzktthe 480, 1 Ochse 852, 1 Paar 1220 Kl. — Ochscnhausen: Metzgerkuh 200, trächtige Kalbeln 4S0 ^k.
Spaichingen: halbjährige Nindle 150—200, jährige 200 bis 300, eineiuhalbjährige 200—340, Schlachtkühe 200—300, trächtige Kühe 400—5.50, trächtige Kalbinnen 450—600 .4k. — Tübingen: Ochsen 420—7M, Kühe 320—720, Kalbinnen nnd Rinder 320—720 Jungvieh 180—3M, Kälber 80—140 ^k.
Für Lebendgewicht: Mastochsen 669—770—15M, Zugochsen 540—740, Kühe 302-590, Rinder 320—551 .4k. — Westerheim OA. Geislingen: Kühe 350—472, Ochsen 420—5M, Bullen 220—380, Kalbeln 480—6M, Jungvieh 120—230 ^k.
Dchweinepreise.
Bühlertann: Läufer 70—80, Milchschweine 20—30 .4k. — Ergeuzingcn: Läufer 37, Ferkel 25 .4k. — Mengen: Milchschweine 25—32 ^k. — Murrhardt: Milchschweine 20—33 ^k.
— Mergentheim: Läufer 48—57, Milchschwcine 20—35 ^k. — Niederstetten: Saugschweine 25—30 .4k. — Spaichingen: Milchschweine 15—22 .^. — Tübingen: Milchschweine 25 bis 38 ^k. — Tuttlingen: Milchschmeine 15—22 .4k. — Waldsee: Milchschmeine 30—37 ^k. — Westerhcim: Milchschweine 27 bis 35, Läufer 65—80 .4k.
Fruchtpresse.
Leutkirch: Haber 12,50—13, Dinkel 10, Gerste 12 .4k. — Ricklingen: Gerste 12,20—12,50, Haber 11—12, Besen 8,70 ^k.
— Saulgau: Gerste 12—12,30, Hafer 11—11,20 ^k. — Reut- lingen: Weizen 13,50—14,50, Dinkel 9—11, Gerste 12—13, Haber 11,50—13.4k. — Urach: Weizen 12—14, Dinkel 9,50—12,50, Gerste 11—12,50, Haber 11—12, Roggen 11,50 ^k.
vlnlMeiiide Weildrrsmdl Me-.. MLe und
Schveisemrki
am Montag, den 19. November 1928
Beginn de» Schweinemarkts 0,8 Uhr, de» Vieh Markts 0,9 Uhr.
(z)elchzbr,ridd.Krieys-
MbesiWigierlu.eheA.
KriegsiellnehKiek
Ortsgruppe Calw.
Morgen Freitag abcnd8Uhr
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Georg Bodemer, Oberkollbach.
bei Kamerad Gustav Lutz Schießderg.Um zahlreiches Erscheine» wird gebeten.
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Unterlagen liegen beim Unterzeichneten auf. Angebote sind bis IS. da. Mts., abends k Uhr, daselbst abzugeben. Zuschlagssrist 5 Tage.
Calw, den 15. November 1928
Bidenbach, Architekt
Ernftmühl.
Zum Wohnhausumdau der Frl. Marie und Hermine Mutschler sind die
Maurer-, Zimmer-, Flaschner-, Gipser-, Schreiner-, Glaser- u. Malerarbeiten im Submissionsweg zu vergeben.
Unterlagen liegen ab 16. ds. Mts. beim Unterzeichneten auf. Angebote sind bi, IS. d». Mt-., abends 6 Uhr, daselbst abzugeben. Zuschlag 5 Tage.
Calw, den 15. November 1928
_Bidenbach, Architekt
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Galm, den 15. November 1928.
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