Rücken an einen Holzhaufen gelehnt, nieder' dauerte, brach plötzlich der Haufen zusammen und begrub das arme Wesen unter den wucht- voll niederstürzenden Scheitern. Man fand die Leiche völlig zerquetscht. — In Reinsberg brachte ein 4jährtger Knabe teins rechte Hand in das Räderwerk einer im Gang brfiidlichen Futterschneidmaschine, dieselbe wurde ihm stark zerquetscht und mußte der Arzt den Goldfinger ablösen und außerdem noch einige zerdrückte Handknöchcln entfernen. — Im Staatswald Breithalde, Revier Rettchenberg, soll, laut »Murrthal-Boote*, im Laufe des nächsten Frühjahrs für den Holztransport aus einer tief ein« geschnittenen Klinge eine Waldeisenbahn gebaut werden. — Ein Bauer inBönnigheim wollte am Dienstag nachmittag seinen Wagen aus einem Nebenweg auf die Hauptstraße und in sein Wagenremise verbringen. Zu diesem Zwecke spannte er seine zwei Pferde an den Hinterteil des Wagens, während er selbst an die Deichsel ging, um dem Wagen die Richtung zu geben. Beim Einmünden in die Straße geriet der Wagen den Pferden an die Hinterfüße, dieselben packten auf und eilten der Stadt zu. Der Bauer ließ die Deichsel fahren, welche nun nach rechts und links sich bewegte und bei der »Wette*, wo mehrere Kinder standen, einen 5jährigen Knaben so unglücklich traf, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden wurde. — In Weingarten hat sich ein auf die Dauer von 10 Wochen zur Nachübung einberufener Ersatzreservist um die Mittagsstunde vom 3. Stockwerk der Fi.fi- lierkaserne zu einem Fenster herausgestürzt und erlitt hiebei schwere äußere Verletzungen.
* Berlin, 9. Nov. Eine kaiserliche Verordnung vom 8. Novbr. beruft den Reichstag auf den 25. November ein.
* Nürnberg, 10. Novbr. Auch bei den bayerischen Truppenteilen beginnt man jetzt, sie mit dem neuen Repciiergewehr auszurüsten. Wie die »Nürnb. Ztg.* berichtet, trafen vorgestern Abend auf hiesigem Bahnhofe zwei Waggons mit Repetiergewehren ein, welche für das hier stehende 14. bayerische Infanterie-Regiment be- stimmt sind.
* In Würzburg stahl im Gerichtssaal eine Zeugin der Angeklagten, gegen die sie zeugen sollte, das Portemonnaie aus der Tasche. Der kühne Griff wurde aber bemerkt und die Verhaftung der Diebin gleich vorgenommen.
* Frankfurt, 8. November. Ein hiesiger junger Bahnbeamter hatte, wie das Fr. I. erzählt, im Juli d. I. das Glück, einem alten vornehmen Herrn den Hut zu retten, der während der Zug sich bereits in Bewegung gesetzt hatte, dem Fremden aus Unachtsamkeit auf den Bahndamm fiel. Der Fremde fcug den Beamten, als er die Billette kontrollierte, nach Namen und Wohnung, notierte sich beides und damit schien die Sache erledigt. Dieser Tage erhielt der arme Beamte aus Wien einen Geldbrief;
demselben waren 500 Mark beigefügt und der ganze schriftliche Inhalt des Briefes lautete: »Für den im Juli 1886 mir geretteten Zylinder' Hut mit freundlichstem Gruße eine kleine Anerkennung. Hätte damals der Hut gefehlt, so wäre ich bet einer wichtigen Angelegenheit zu
spät gekommen. Graf X.* Der arme
Etsenbahnbsnmie war von dem unerhofften Glück völlig verblüfft. Die Moral der Geschichte aber ist, daß Höflichkeit und Gefälligkeit sich oft recht gut lohnt.
* Frankfurt a. M., 10. Nov. Die Franks. Ztg. meldet aus Ttrnowa: Das Kriegs gericht verurteilte die Rebellen von Burgas zu 15jährigem Kerker, Nabokoff zum Tode. — In Sliwno wurde ein Patsch versucht; derselbe wurde jedoch vereitelt.
* Mainz, 9. Nov. Auf dem Güterbahnhof der Hess. Lud wtgsbahn wurden vor einigen Tagen einige Ballen Tuch entwendet. Eine Haussuchung, die bet verschiedenen Bahnbediensteten hier und in benachbarten Stationen gehalten wurde, hatte zur Folge, daß 2 Bremser verhaftet wurden, in deren Wohnung man Gegenstände vorfand, die aus vielfachen in früherer Zeit verübten Diebstählen herrühren. Nachträglich wurden noch 2 Bremser verhaftet. Man glaubt uach der F. Z. dis Bande entdeckt zu haben, dis schon seit vielen Jahren die Bahndiebstähle gewerbsmäßig betrieb.
Auslass.
* Wien, 9. Nov. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird die Meldung von der vor wenigen Tagen erfolgten Annäherung zwischen Oesterreich und England bestätigt. Man glaubt, daß beide Regierungen übsreingekommen find, gegen eine einseitige Verletzung der Bestimmungen des Berliner Vertrages durch Rußland — und als solche wäre insbesondere die russische Okkupation Bulgariens zu betrachten — ihr Veto einzulegen. Dagegen scheint eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Bulgariens — und als solche innere Angelegenheiten würden auch die dortigen russischen Umtriebe betrachtet — nicht beabsichtigt. Es müsse Bulgarien selbst überlassen werden, sich gegen die Machtnationen des Generals Kaulbars und gegen die Umtriebe der Ruffenfceunde und Zankowisten zu verteidigen.
* Wien. Das Testament des Grafen Neust verfügt, daß alle drei Kinder am Nachlasse zu gleichen Teilen berechtigt sein sollen und daß ste der Witwe, die in Dresden ständigen Aufenthalt nehmen soll, jährlich 15,000 M. sicher zu stellen haben. Das Testament enthält auch die Formel der Grabschrift für den Verstorbenen, die mit den Worten schließen soll: »Friede seiner Asche, Gerechtigkeit feinem Andenken!*
* Pest, 9. Nov. Großes Aufsehen erregt es, daß der Kaiser heute plötzlich bei dem Ministerpräsidenten Tisza erschien und eine Stunde be- ihm verweilte. Man glaubt daß der Kaiser auf Tisza einwirkte, um Kalnoky in der unga
G er anuL-uachrrngen.
rischen Delegation, in welcher starke Angriffe auf dessen Politik drohen, za stützen.
* Paris, 10. Nov. Cistelar wird in den höheren Kreisen sehr f«iiert; er macht auch nirgends ein Hehl aus seinem Haß gegen Deutschland und versichert seine Gastgeber auf's liebenswürdigste, daß der Tag, wo die Franzosen Deutschland niederwerfen «nd das Elsaß nebst einigem Zubehör wieder an sich reißen werden, der schönste seines Lebens wäre.
* Paris, 11. Nov. Ein Telegramm aus Cannes stgnalistert die Geneigtheit des Prinzen Waldemar, bedingungsweise die Wahl zum Fürsten von Bulgarien auzunehmeu.
* Ni sch, 10. Nov. Tauschanowic von der Opposition interpellierte Garaschanin: wie vereinbart sich dis gegenwärtige Freundschaft mit Bulgarien mit der früheren Krtegspoltttk und der Berliner Vertrag mit dem Gleichgewicht auf der Balkan-Halbinsel? Welch- Haltung wolle Serbien annehmsn, wenn Rußlands Einfluß in Bulgarien maßgebend werde, endlich: glaubt die Regierung, daß das Freundschaftsbündnis auch der künftige Fürst respektieren werde?
* Ttrnowa, 11. Nov. Die Fürstenwahl ist programmmäßig verlaufen. Die Abgeordneten begrüßten die Wahl des Prinzen Waldemar von Dänemark mit dreifachen lauten Hurrah- rufen, wogegen die Tribünen etu eisiges Schweigen beobachteten. Die Abordnung, die nach Cannes gehen soll, um dem Prinzen die Krone anzn- bieten, besteht aus dem Präsidenten Schifkow, aus Grekow und Michailow, dann einem Bauern und einem Türken. Die Mitglieder der Regierung reisen morgen nach Sofia. (Prinz Waldemar von Dänemark ist geboren am 27. Okibr. 1858 als sechstes Kind des Königs Christian IX von Dänemark. Am 25. Okt. vorigen Jahres vermählte er sich mit Prinzessin Marie von Orleans, der 21jährigen Tochter des Herzogs von Chartres.)
»««de! »«d Verkehr.
Altensteig. Schrauues-Zettel vom 10. Nov.
Alter Dinkel .
7 —
6 75
6 50
Neuer Dinkel .
6 20
6 —
5 80
Haber . . .
5 30
5 10
4 90
Gerste . . .
—
8 —
—
Bohnen . . .
. .
7 —
6 90
6 80
Weizen . . .
. .
— —
7 60
— —
Roggen. . .
9 —
8 40
7 80
Linsen-Gerste .
6 70
6 65
6 60
Welschkorn. .
. .
—
7 50
—
Bikt«a!ie«preise vom 10. November.
V- Kilo Butter.70 Pfg.
2 Eier ..13 Pfg.
* Stuttgart, 11. Novbr. (Kartoffel- und Krautmarkt.) Leonhardsplatz: 300 Säcke Kartoffeln L 2 M. 80 bis 3 M. 10 Pr. Ztr. Marktplatz: 3000 Stück Ftlderkraut zu 10 bis 15 M. per 100 Stück.
Für die Redaktion verantwortlich: W. Rieker. Altensteig.
Alten st erg Stadt.
Gemeinsame Ortskrankenkasse.
Sonntag den 14. November ds. Js., nachm. 2 Uhr,
findet im Gasthaus zur „Krone" hier
tim ordentliche 8 kiieml-Nersom>l,mg
statt, zu welcher sowohl die H.H. Arbeitgeber als auch die Kaffenmit- glieder freundlichst einqeladen sind.
Tage sordnung:
1., Ergänzungswahl des Kassenvorstandes.
2., Wahl des Ausschusses zur Prüfung der laufenden Rechnung.
3., Sonstiges.
Kassenvorstand.
üsnattllsr lilggentropisn
vorlrvSliek birkenst bei allen Lrankdeiten ckes SlaKSns.
Viiüvertroffen de! Lxxvtitlosigkolt, Sektväeds Sss LlsASns, ildol- liecdenckvm Ltdvm, LILdung, saurem Lnkstosssn, Lolik, dlnAenkatnrrk, avLdronnvn LilSu»^ V. 8-uicl u. üries, nveimässi^vr Svdlvim- nroSnetion, Seldsnodt, Dksl u. Lidrooden, Lvpksokmsis (falls er vom
)lasendsrrüdrt),M»80nkrampf, NsMoidiskeitoS.Vorstovkllnx.vedsiIsS.
I ria"ens mit Speisen u. ketrimireu, ^Vurmvr, LIils-, Qeder- ll. Hamorr- ini-iaNviclen — kreis L klsscde ssmmt ««drsncdssnno!». 7» kkx. Zentral-Vers-müt Surod Lpotli. Lsri Si-Lclv. l<i-sms!s>-ALdrsn).
Die Llnriasoller Llnxentroxken sioS kein ükdeimmittsl. Die LostnnS- 1,,-iIs smü döi ieäem k'lüsekvdeo m Ser KedranodsLnvoisuim nnxsesdsn.
Echt zu haben in fast allen Apotheke«.
Wildbad.
Wiederaufnahme der Urans
llr. mkä. De Ponte.
Altensteig.
Nächsten Sonntag den 14. d. M. nachm. 3 Uhr,
Versamml««-
in der Wirtschaft von Kamerad Kirn. Zahlreiches Erscheinen erwartet
Der Vorstand.
Altensteig.
Einladung.
Sämtliche Arbeiter der H.H. Schuhmachermeister von Altensteig werden auf
Sonntag abend 7 Uhr
in das Gasthaus zur „Krone" freundlichst eingelade.!.
Zahlreiches Erscheinen ist erwünscht.
Mehrere Kameraden.