sichtsvolleil Männern nicht gefehlt, welche mit Energie und richtigem Takte die Sache in die Hand nahmen. Es war im Jahr 1861, als der Stadtvorstand Speidel mit anderen Bürgern sich ins Benehmen setzte, um die Gründung einer Feuerwehr herbeizuführen. Hauptsächlich war es der Kaminfegermeister Nude- gier, der bei der Gründung des Instituts sehr reges Interesse bethätigte; er versah bis zu seinem Tode im Jahre 1872 die Stelle eines Vizekommandanten mit besonderer Hingabe zur Sache und war sozusagen der belebende kräftige Puls der Feuerwehr im ersten Dezennium. Sein Name verdient hier besonders ehrend erwähnt zu werden.
Wie bekannt, haben alle derartigen Einrichtungen im Entstehen mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Um so mehr mn.ß die Thatkraft und die fleißigen Hebungen anerkannt werden, mit welcher die junge Feuerwehr ihrer Aufgabe gerecht zu werden suchte. Nach Verslnß einiger Jahre und nachdem manches Vorurteil von Seiten der Bürgerschaft zu Schanden geworden, ließen sich immer mehr jüngere Leute in die Feuerwehr einreihen.
Im Jahr 1866 starb der Feuerwehrkommandant Huber. Durch seine gediegene Sachkenntnis, verbunden mit gehöriger Schneide, war er der Mann, der sich um die Sache ebenfalls das größte-Verdienst erworben hat. Mit seinem Tode trat ein kleiner Stillstand bei der Feuerwehr ein bis sich die gesamte Turnerschaft verpflichtete in dieselbe einzutreten. Zu gleicher Zeit wurde auch die Ausrüstung der Feuerwehr mit Energie in die Hand genommen und mehr und mehr ging dieselbe schön und freudig gepflegt einer tüchtigen Ausbildung entgegen. Uebrigens muß anerkannt werden, daß der verehrliche Stadtrat die nötigen Mittel zur Anschaffung der verschiedenen Ausrüstungsgegenstände und Feuerwehrutensilien stets gerne verwilligte. Auch darf wohl hervorgehoben werden, daß die meisten der freiwilligen Offiziere, sowie der Kommandant der Feuerwehr früher beim Militär dienten, wodurch eine Präzision und Strammheit in das Korps gepflanzt wurde, die für die Tüchtigkeit der Feuerwehr ein rühmliches Zeugnis giebt. Insbesondere wurde aber auch nicht versäumt, durch gesellige Vereinigungen: Abendversammlungen, Ausflüge re. die kameradschaftliche Seite zu pflegen, wie nicht minder durch sachgemäße Vorträge für Belehrung zu sorgen, nebenbei wurde die Hebung des Korpsgeistes nicht außer Acht gelassen und so konnte es nicht fehlen, daß sich fast jeder Bürger mit dem Institut mehr und mehr befreundete und eine Ehre darin sah, demselben anzugehören. Durch die Einführung und Verleihung von Dienstaltersabzeichen wurde sodann in letzter !
Zeit ein Kitt geschaffen, um den Zusammenhalt der Feuerwehrbrüder noch mehr zn befestigen und die von Sr. Mas. dem König, unserem geliebten Landesvater gestifteten Dienstehrenzeichen dienen dazu, die zurückgelegte 25jährige treue Dienstzeit besonders ehrend zu belohnen. Zwei hiesige Feuerwehrleute Rotgerber Gottlieb Kemps und Schmiedmeister Friedrich Wallraff erhielten bereits diese Dekoration verliehen.
Bei der Gründung der Feuerwehr wurde zunächst eine Steigerabteilung und Leitermannschaft gebildet. Im Jahr 1866 konnte zur Bildung von 4 Zügen geschritten werden; der 1. Zug bestand aus der Steiger-, Schlauch- und Arbeitsmannschaft, der 2. aus der Spritzenmannschaft, der 3. aus den Buttenträgern und Wasserschöpfern und der 4. aus der Wachmannschaft. Im Jahr 1871 wurde zu den bereits vorhandenen 2 großen Landfeuerspritzen eine Saug- und Druckspritze angeschafft. Im Jahre 1881 wurde ein Bezirksfeuerwehrverband gegründet und eine Bezirksfeuerlöschordnung geschaffen, in deren Folge die 4 Züge in 5 Kompagnien eingeteilt wurden. Die 1. Kompagnie bildet ^ seither die Schlauchführer- und Leitermannschaft, die 2. die Steiger- j und Retter, die 3. die Spritzenmannschafl, die 4. die Butten- j Mannschaft und Wasserschvpfer, die 5. die Wachmannschaft. An Stelle der Wachmannschaft trat im letzten Jahre eine neuorganisierte Mannschaft, das Piket. Die Feuerwehr zählt 180 freiwillige Mitglieder und 64 Pflichtfenerwehrmänner. Eine Zierde des Korps bildete von jeher die Musikkapelle, welche wirklich unter der bewährten Leitung des Stadtmusikus Ackermann steht.
Stets war die Feuerwehr bemüht, dem Wahlspruch: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" in jeder Weise nachzukommen. Bei mehreren Brandsällen (in Nagold, Pfalzgrafenweiler, Altensteig w.) hat sie ihre Feuertaufe glänzend bestanden und deshalb darf sie auch mit Stolz und Freude heute ihren Jubeltag feiern. Mögen auch die werten Festgäste sich hier recht heimisch fühlen und mit den Fröhlichen sich mitfreuen.
Ehe wir unfern kurzen Rückblick auf die Geschichte der hies. Feuerwehr schließen, sei vermerkt, daß das Korps seit 1861 folgende Kommandanten hatte: Kaufmann Huber 1861/66, Stadtschultheiß Richter 1866/75, Stadtpfleger Dietsch 1875/78, Privatier Roller 1878/84; seit 1884 Kaufmann C. W. Lutz. Es sei noch unser aufrichtiger Wunsch ausgesprochen, daß die Feuerwehr unter gleich tüchtiger Leitung von heute immerdar zum Schutz und Segen der Stadt und ihrer Bürger bestehen !nnd gedeihen möchte.
Bekanntmachung.
Es ist unterzeichnter Stelle zu Ohren gekommen, daß die hiesigen bierbcreiteiiden Bielbrauer ohne Saug- und Druckspritze angeblich ausreichenden Stoff zum Löschen liefern wollen. Dadurch liegt die Gefahr nahe, daß der läugstbewährten Feuerwehr eine ruinierend« Konkurrenz entsteht und werden deswegen den vermeldeten, sonst ehrbare» Leuten, ihre Löschversuche auf den Straßen und Plätzen der Stadt ernstlich verboten, ausnahmsweise ist ihnen aber heute Sonntag nachmittag unter den Eichen eine Probe gestattet. Das ober- und unterstädGche
Polizei cunt.
Beruhigende Erklärung.
Da gar manches liebe Frauchen ihren Mann nur mit schwerem Herzen zum Fest nach Altensteig ziehen lassen wird — und das nicht mit Unrecht, denn die Feuerwehr in ihrer Löschbereitschaft ist immer Gefahren ausgesetzt —so erklärt das unterfertigte Kommando, daß nicht mehr Fahnenträger angestellt werden, als nötig und unberufene absolut ausgeschlossen sind; auch wird strenge darauf gesehen werden. daß ein jeder Feuerwehrmann nur da löscht, wo's ihn brennt.
Das Oberkommando sämtlicher hier gastierenden Feuerwehren.
In öcrs StcrnrnrbucH öer auswärtigen JeuerweHren.
Mit Raschheit und Geschick bekämpfen Könnt Ihr zwar eine Feuersbrunst,
Versteht dabei mit Mut zu dämpfen Nach allen Regeln Eurer Kunst.
Doch sollt vertraulich Ihr erfahren,
In Al-tensteig löscht man nicht schlecht; Wir hoffen, daß Ihr noch nach Jahren Vom „Altensteiger Löschen" sprecht.
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