die Festkommission weiß-rote Kokarde mit weißem Festband, die Quartierkommission weiß-blaue Kokarde mit weißem Festband;

die einer Feuerwehr nicht angehörigen Ehrengäste (Bezirks- feuerlöschinspektor, Mitglieder des Gemeinderats und die früheren Offiziere der Feuerwehr) tragen weiße Kokarde mit weißem Festband,

die Festordner weiße Kokarde mit rotem Festband, die auswärtigen Feuerwehren rotes Festband, die hiesige Feuerwehr weißes Festband.

Empfang der Gäste und Sammlung derseköe« auf dem Marktplatz.

Präzis morgens 9 Uhr haben die Mitglieder der Quartier­kommission und die Festordner an den Eingängen der Stadt, welche durch Ehrenbögen bezeichnet sind, sich einzufinden, die ankommenden Feuerwehrgäste zu begrüßen, ihnen die Festbänder und Festzeitungen auszuhändigen und ihre Quartiere anzuweisen.

Auf das für die Altensteiger Feuerwehr gegebene Signal zum Ausrücken begeben sich die auswärtigen Feuerwehren in Be­gleitung der Festordner auf den Marktplatz und stellen sich nach der Reihenfolge ihrer Ankunft am Schnlhaus beginnend rechts und links an der Straße in Front auf, die hiesige Feuerwehr tritt beim Steigerthurm an.

Die nach 10 V, Uhr ankommenden Feuerwehren marschieren direkt auf den Marktplatz.

Vorbeimarsch der Mensteiger Aeuerivehr.

Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste durch den Kom­mandanten holt die hiesige Feuerwehr ihre Geräte, welche auf dem Festplatz unter den Eichen aufgestellt sind, ab und marschiert in folgender Ordnung an ihren Gästen vorüber:

2 Festordner zu Pferd. Tambours. Feuerwehrmufik. Die Fahne der hiesigen Feuerwehr. Der Stab: Kom­mandant E. W. Lutz. Vizekommandant: Karl Lutz zur Linde. Adjutant: Louis Beck. Feuerpiket-Hanptmann Dreikönigwirt Lutz.

I. Kompagnie. Hauptmann Schüller.

Schlauchwagen mit Mannschaft. Leiterwagen mit Mannschaft. Mannschaftswagen.

II. Kompagnie. Hanptmann Bierbrauer Hummel. Steigerkarren mit Mannschaft. Rettungsmannschaft.

III. Kompagnie. Hanptmann Frey.

Hydrophor mit Schlauchkarren. 4 Züge Bedienungs­mannschaft. Mannschaftswagen.

IV. Kompagnie. Hanptmann Guteknnst.

Schlauchleger. Butteuträger und Wasferschöpfer. Pflichtmannschaft. 2strahlige Spritze. Bedienungs­mannschaft. Wasferwagen. Istrahlige Spritze. Bedienungsmannschaft. Wasferwagen.

Das Feuerpiket.

Nach dem Vorbeimarsch begibt sich die Altensteiger Feuer­wehr in die umliegenden Straßen in Alarmstellnng.

Auf das Angriffs-Signal wird sodann die Hebung vorge­nommen, welcher folgende Idee zu Grund gelegt ist:

Das Haus des Uhrmachers Seiz ist in Brand geraten und dem Eckhaus des Rotgerbers Buob droht Gefahr. Die Treppe des Seiz'schen Hauses ist nicht mehr besteigbar, die Rettungsmann­schaft muß daher durch die Fenster eindringen. Der Rauch und die Hitze ist aber so groß, daß an ein Retten des Mobiliars nicht mehr zu denken ist, die im Hause befindlichen Feuerwehrleute selbst in Gefahr geraten und mittelst Rettungsseil und Sprungtuch den Rückzug antreten müssen. Inzwischen haben die Steiger an den benachbarten Häusern ihre Leitern angelegt, der Hydrophor ist auf der Nagoldbrücke in Thätigkeit und 5 Wasserstrahlen werden ^ auf das Brandobjekt gerichtet. Für die Rettungsmannschaft aber gibt es noch mehr zu thun, da das Eckhaus nunmehr auch Feuer gefangen hat und es gilt, demselben von dem noch freien Giebel beizukommen.

Ehe der Rückzug angetreten wird, soll die Hebung photo­graphisch ausgenommen werden, weshalb auf ein von dem Kom­mandanten gegebenes Zeichen mit der Loupe jeder in feiner

Stellung ruhig zu verbleiben hat; erst nach der Aufnahme wird das Signal zum Rückzug gegeben werden.

Nachdem die Geräte in die Magazine verbracht sind, wird eingerückt und die Gäste begeben sich in ihre Quartiere, die Teil­nehmer am Festmahle in das Gasthaus zur Traube.

Um 2 Uhr tritt die Altensteiger Feuerwehr vor dem Schul­haus an und auch die Festgäste stellen sich auf dem Marktplatz treffenweise in alphabetischer Ordnung mit dem Rücken gegen die obere Stadt an den durch Schilder bezeichnten Plätzen auf und zwar von der Friedenslinde an abwärts gegen das Gasthaus zumSchiff."

Der Festzug voran die Musik und die hiesige Feuerwehr ohne Geräte, der sich die Ehrengäste und die auswärtigen Feuer­wehren anschließen, bewegt sich durch die Poststraße und Thal­straße bis zum Ehrenbogen beim Gasthaus zu den3 Königen", wendet hier um, so daß jeder Teilnehmer den ganzen Zug an sich Vorbeigehen sieht, und zieht an derTraube" vorüber durch die Rosengaffe und über die Brücke beimStern" auf den Fest­platz unter den Eichen.

Das Einfchwenken auf den Festplatz erfolgt oben beim Spital.

Die hiesige Feuerwehr stellt sich vor der für den Festredner und die Musik errichteten Tribüne auf mit dem Rücken gegen letztere. Die Festgäste gruppieren sich im Halbkreis um die Tri­büne mit Front gegen dieselbe. Nach der Festrede, welche Herr Collaborator Rau halten wird, löst sich der Zug auf und es beginnt die musikalische Unterhaltung.

Misikprigraix«.

(Dirigent: Herr Stadtmustkus und Stabshornist Ackermann.)

Reiter-Marsch. . . . . . v. Seyfert.

Du hörst wie durch die Tannen", Lied . v. Martha v. Löwen.

Volkslieder-Potpourrie . . . . v. Mezger.

Sehnsucht nach dem Rhein, Galopp . . v. Merzdorf.

Flieg aus mein Herz ins Frühlingsland", Lied v. Berndt.

Komm Hannchen, Polka . . . v. Moos.

Ulanen-Marsch . . . . . v. Mayer.

Die Hydropathen, Walzer . . . v. Gung'l.

Frühlingslied ..... v. Lindpaintner.

Mit leichtem Sinn, Galopp . . . v. Semper.

Gute Nacht du mein herziges Kind", Lied . v. Abt. Feuerwehr-Marsch.v. Kühner.

Der Festplatz wird gegen die Straße hin durch ein Seil abgeschlossen und die Eingänge mit Mannschaften des Feuer- pikets besetzt, zu welchem Zweck letztere schon um 1 Uhr den Fest­platz zu räumen haben. Der Eintritt ist nur mit einem sichtbar zu tragenden Festzeichen gestattet, welches an den Eingängen zu haben ist und samt Festzeituug 20 Psg. kostet. Wer auf dem Festplatz ohne Festzeichen betroffen wird, läuft Gefahr, ausge­wiesen zu werden. Um zu vermeiden, daß der Andrang zu groß werde und die fremden Feuerwehren, von denen bis zum Schluß der Redaktion bereits 700 Mann angemeldet find, nicht sämtliche plaziert werden könnten, mußte diese Maßregel ergriffen werden. Auch werden die hiesigen Einwohner Feuerwehr und Nicht­feuerwehr ersucht, den Gästen in erster Linie Plätze an den ausgeschlagenen Tischen einzuräumen und die für dieselben be­legten Plätze nur dann einzunehmen, wenn es sich heransstellt, daß diese übrig sind. Ferner ersucht man, den Anordnungen der Kommissionsmitglieder und der Festordner Folge zu leisten und denselben gegen etwaige Uebergrisfe beiznstehen, auch bei den Musikaiiffühmngen sich des Lärmens zu enthalten, bannt das Fest keine Störungen erleide.

Abends'? Uhr ist auf ein Signal Sammlung, worauf der Rück­marsch auf den Marktplatz angetreten wird, wo sich der Zug auflöst.

Um 8 Uhr findet sodann ein Ball imSchwanen" statt, wozu jeder Festteilnehmer Zutritt hat.

Am Montag Nachmittag wird auf dem Festplatz noch ein­mal gewirtschaftet, der Zutritt zu demselben ist frei.

Möge nun jeder das Seinige zum Gelingen des Festes bei­tragen und namentlich auch das Wetter günstig sein, dann wird der Fremdenverkehr groß werden und Altensteig eine Feier be­gehen, auf die es stolz sein darf.

Die Fmmlljge Feuerwehr AltenAeig.

Bekanntlich zeichnet sich kein Jahrhundert so sehr an Gründ­ungen aller Art aus, als das gegenwärtige. Neben vielen Ver­einen, welche hauptsächlich die gesellige und unterhaltende Seite zu ihrem Zwecke haben, sind doch auch manche Vereine mit der Zeit und durch sie entstanden, welche eine allgemeine nützliche Einrichtung sein wollen. Zu den letzteren gehören auch die Feuer­wehren. Vor mehr als 50 Jahren in größeren Städten ent­

standen und gepflegt, haben sie im Laufe der Zeit eine rasche Verbreitung gefunden. Auch hat in neuester Zeit die staatliche Fürsorge sich ihrer in großherziger Weise angenommen und mit Recht muß das Feuerwehrinstitut als eine der empfehlenswertesten Einrichtungen der Neuzeit betrachtet werden.

Um den Segen einer solchen nützlichen Einrichtung auch ihren Mitbürgern vor die Augen zu führen, hat es hier an ein-