Rom 5. April. Der deutsche Kronprinz nnd die Kronprinzessin sind nachmittag» 1.05 Uhr hier eingetroffe« und auf dem Bahnhof von dem König und der Königin von Italien, sowie de» Ministern uud Vertretern der Behörden empfangen worden. Um 130 Uhr trafen die Herrschaften im Quirinal ein. Auf dem ganzen Weg zum Quirinal brachte ihnen die Bevölkerung begeisterte Huldigungen dar.
Rom 5 April. Die Straßen, durch welche die Fahrt zum Quirinal ging, waren von einer dichten Menschenmenge umsäumt. Auch die Fenster der anliegenden Häuser waren von zahlreichen Zuschauern besitzt. Musikkorps spielten die preußische und die italienische Hymne. Der Kronpriz und die Kronprinzessin waren über den ihnen bereiteten Empfang sichtlich gerührt. Trotz de« bedeckten Wetters boten die Straßen vom Bahnhof zum Quirinal ein ungemein festliche» Bild. Der Bahnhof selbst war mit einem große» roten Baldachin und einer Fülle von Palmen und anderen Blattpflanze» glänzend geschmückt.
Rom 5. April. Die Zeitungen veröffentlichen Bilder des deutschen Kronprinzen und der Kronprinzessin und heiße» sie in herz
lichster Weise willkommen. „Popolo Romano" schreibt: Der erste feierliche Besuch zur Jubelfeier des Königreich« Italien kommt von der deutschen Kaiser!. Familie in der Person des Kronprinzen und der Kronprinzessin. Kaiser Wilhelm konnte keine höhere und sympathischere Vertretung bestimmen und wir Italiener sind von größter Freude über die Anwesenheit de» erhabene» Paars in Rom und von lebhaftester Dankbarkeit gegen den Kaiser und die Kaiserin erfüllt. Die größte Genugtuung für Italien und Rom ist dieser neue Beweis der herzlichen Gefühle, die der Kaiser in freudigen und traurigen Tagen für unser Land gehegt hat und die mit der unveränderten Sympathie im Einklang stehen, die sich zwischen beiden Völkern von Anbeginn ihrer beiderseitigen Erhebungen au geltend gemacht hat.
Vermischtes.
(Nochmals die Zuwachlsteuer.) Der Ertrag der Zawachssteuer wird geteilt zwischen dem Reich, den Bundesstaate» und Gemeinden. Da« Reich bekommt die Hälfte, die Gemeinden zwei fünftel, die Bundesstaaten ein Zehntel. Je nachdem nun die Gemeinden, wie in Preußen,
oder die Bezirkssteuerämter, wie in Württemberg, die Verwaltungsbehörden bilden, erhält der Buudetstaat oder die Gemeinde noch weitere Einnahmen au» dem Wertzuwachtsteuergeschäft. Die Gebühr für die Probeveranlagung, den FrststellungSbescheid, in dem festgestellt wird, ob und in welcher Höhe eine Zuwachtsteuer im Veräußerungtfall anzusetzen ist, fließt in die Kaffe des Bundesstaates ober der Gemeinde. Da« Zuwachtsteueramt erhebt auf diese Gebühr einen Kostenvorschuß von dem Grundstückseigentümer, der de« Antrag auf Probeveranlagung stellt, von mindesten« SO
— Schlau. Al» Fürst Kaunitz, Kanzler des Kaisers Josef II von Oesterreich, einst mit seinem Herrscher beriet, war dieser über des Fürste» Vorschläge so aufgebracht, daß er auf ein Blättchen die Worte schrieb: „Kaunitz ist ein Esel. Josef II" und ihn zum Lesen aufforderte. Kaunitz weigerte sich, weil es doch gar zu arg gegen den Respekt vor Majestät verstoße, da» zu lesen. Al» der Kaiser aber ihn drang, la» Kaunitz schließlich mit folgender Betonung und Interpunktion: „Kaunitz ist ein Esel, Josef der zweite".
Amtliche und Primtaiykigt».
Calw^
Stangen-, Brennholz- ««- Garten-fosten-Berkanf
am Montag, den 10. April, im Gasthaus zum „Löwen" hier Vorm. 9 Uhr aus Schietzberg und Zigeunerberg: 97 Baustangen, 60 Hagstangen, 1330 ficht. Hopfenstangen I u. II. Klaffe, 1330 dito IV. u. V. Kl., Vorm. '/-IO Uhr: Beigholz- u. Gartenpfosten aus Tannenbusch Nr. 175 bis 195, aaS Sulzwald u. Frauenwäldle Nr. 219—236, aus Reistch u. Wurstbrunnen Nr. 297—311, aus Schießberg Nr. 329—339 zus. 8 Rm. Laubhol;, 97 Rm. Nadelholz, 3 Rm. 2 m lange Gartenpfosten;
Reisig aus Schießberg, Lärchen, Röhrlesbrunnen, Speßbardter Mauer, Tannenbusch. Sulzwald und Zigeuner berg: 2680 geb. Nadelholzwellen, 28 Flächenlose, worunter 8 Lose mit Stangen.
Gemeinderat.
Calw.
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Wohnhausverkauf.
Auf Antrag der Erben des verst. Herrn Majors«.D. v. Klett kommt am
Samstag, den 8. April 1911, vormittags 9 Uhr,
auf dem Rathaus im letzte« Termin zur Versteigerung:
Geb. Nr. 425 2 s 39 qm ein zwetstock. Wohnhaus mit gewölbtem Keller
und Hofxaum, an der Stultgarterstraße,
Parz. Nr. 3/1 2 „ 03 „ Zier- und HauSgarten daselbst.
Hiezu werden Kaufsliebhaber eingeladen.
Den 4. April 1911.
«aufratsfchreiberet:
Dreher.
Simmozheim, Oberamt Calw.
Langholz-Verkauf
aus dem Gerechtigkeitswald am Montag, de« 10. April 1911, von vormitt. S Uhr an:
284 Stück Rottannen mit 267 Fm, darunter Stämme bis zu 6 Fm. und 26 m Länge,
183 Stück Forche« mit 276 Fm., darunter Stämme bis zu 3'/, Fm. und 26 m Länge,
138 Stück Weißtavae« mit 134 Fm., darunter Stämme bis zu 6 Fm. »nd 24 m Länge, durchaus sehr schönes Holz
Zusammenkunft beim Hofgut Georgen«».
Aufnahmen können bei Waldmeister Maier bestellt werden.
Grmeinderat.
Vorstand Reiff.
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über den Nachlaß der verstorbenen Louise Beck, geb. Affeburg, Schullehrers Witwe in Calw, wurde nach erfolgter Abhaltung de» Schlußtermins aufgehoben.
Calw, den 5. April 1911.
GerichtSschreiberei des Königliche« Amtsgericht»:
Siber.
(Lontor-Tehrlings-
Gesuch.
Einem aufgeweckten Jungen ist Gelegenheit zur gründlichen kaufmänn. Ausbildung geboten. Kost und Logis kann event. gegeben werden.
Offerten nebst Zeugnissen erbeten an Oscar Vurghard ä- Emhardt, Möbelstoffe, Polstermaterialieu n.Dekorat.-Artikel enZros Pforzheim.
Gemeinde Hornberg.
Vergebung von Bauarbeiten.
Zum Aufbau eines ZwerchhanseS auf das Schul- und Rathaus find nachstehende Bauarbeitcn im Submtsstonsweg zu ve-geben. Die Kosten betragen:
1) Maurerarbeit .... 250
2) Zimmerarbeit .... 610
3) Flaschnerarbeit . ... 105 ^
4) Gipserarbeit .... 90
5) Schreinerarbeit .... 360
6) Glaserarbeit .... 55
7) Schloffcrarbeit .... 85
8) Schmiedarbeit .... 15
9) Anstricharbeit .... 155 ^
10) Tapezierarbe.t (Handarbeit) 10 Pläne, Kostenvoranschlag und Bedingungen find auf dem Rathaus in Hornberg zur Einficht aufgelegt und find dirsbezügl. in Prozenten der Ueber- schlagspreise ausgedrückte Offerte bis Dienstag, den 11. April, vormittag» 11 Uhr, ebendaselbst eim»reichei. Der Zuschlag erfolgt innerhalb 8 Tagen. Hornberg, den 5. April 19:1. Der Gemeinderat.
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