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Amts- uu- AWeigeölatt für den OüeramtsbezirL Catw

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Erscheinungstage: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag. Jnsertionspreis LG Pfg. pro Zeile für Stadt u. BezirkSorte; außer Bezirk 12 Pfg.

Donnerstag, den 6. Aprit 1911.

Dezugspr. i.d. Stadt »/ijährl.m. Trägert. Mk. 1.3S. Postbezugspr. f.d.Orts-u.NachbarortSverk. '^jährl. Mk. 1.2V, im Fernverkehr Mk. 1.30. Beftellg. in Württ. 30P?g., in Bayern u. Reich 42Pfg.

Amtliche V kanntmachrmgen.

K. Oberamt Calw.

Erlaß an die Herren Ortsvorsteher, betr. die Hagelverfichernng und die Haqelstattstik.

I. Die Herren Ortsvorstcher werden beauftragt, bei jeder sich darbietenden Gelegenheit den Land­wirten die Versicherung ihrer Felderzeugnisse gegen Hagelschlag dringend zu empfehlen. Dabei wird darauf hingewiesen, daß die Norddeutsche Hagelversicherungs-Gesellschaft in Berlin auf Grund der von dem württembergischen Staat mit ihr abgeschlossenen Uebereirckunft verpflichtet ist, auf Antrag- der Beteiligten die Felds, richte sämtlicher Landwirte in Württemberg gegen Hagelschaden in Versicherung zu nehmen, und daß die württem­bergischen Landwirte, welche der Norddeutschen Hagelverficherungs Gesellschaft beitreten, infolge der Uebernahme der Verpflichtung zur Nachschußleistung auf die Staatskasse durch Bezahlung eines dem staatlichen Hagelverstcherungsfonds zufließenden Zu­schlags von 5v°/° der Vorprämie von der Gefahr der Anforderung einer Nachschußprämie unbedingt befreit, also gegen feste Prämie» versichert fein werden.

Die für die einzelnen Markungen geltenden Prämien-Tarifsätze der Norddeutschen Hagel­versicherungs-Gesellschaft köuueu die Versicherung- lustigen bei den für den Bezirk Calw ausgestellten Agenten derselben,

Herrn Kassier Eberhard in Calw,

Gemeindepfleger DonguS in Deckenpfronn, Oekonom Karl Hanselmann in Liebelsberg, Oberlehrer Brodbeck in Liebenzell,

Wagner Auer in Neubulach,

Oekonom Joh. G. Lnz in Neuweiler und Schreiner Ganser in Simmozheim erfragen.

II. Durch Mmisterial-Erlaß vom 27. Juni 1901, betr. die Hagelstatistik, ist vorgeschrieben, daß die Ortsvorsteher von jedem Hagelfall ohne

Verzug an die K. Meteorologische Zentralstation Stuttgart Anzeige (Bericht nach Formnl. I, M. Amtsbl. 1901 S. r79/180) und spätestens nach 4 WoSen einen Bericht nach Form. II (S. 181/182 a. a. O) an das K. Statistische Landesamt in Stuttgart zu erstatten haben. Die genaue Befolgung der Vorschriften dieses Erlasses wird den Herrn Ortsvorstehern auch bei dem vorliegenden Anlaß in Erinnerung gebracht.

Den 5. April 1911.

Reg-Rat. Binder.

BelüLAlmachrmg.

Die K. Regierung des Schwarzwaldkreises hat am 4. April 1911 die Wahl les Gemeinde­pflegers Michael Kübler in Brettenberg zum Ortsvorsteher dieser Gemeinde bestätigt.

Calw, 5. April 1911.

K. Oberamt.

B inder.

Lagesuettigleite«.

Calw. Am Freitag, 7. April, wird im GeorgenäumSsaal Herr Pfarrer A. Burk da« von ihm verfaßte Festspiel ,kaiplig,8 unä kilutus" zur Vorlesung bringen. Zur Mit­wirkung haben sich in dankenswerter Weise einige hfl'sige Dsm«-n und Herren bereit erklärt (für dis zwei Titelrollen Herr Oberamttrichter Hölder und Herr Rechtsanwalt Rheinwald, für andere Rollen Frl. Marg. Schüz, Frl. Seeger und Frl. Burk). Der Verfasser hat sich mit dem Festspiel an einen Stoff gewagt, der einerseits zu dramatischer Bearbeitung sich in ganz hervorragendem Maße eignet, der andererseits aber äußerst vorsichtig behandelt seinwill, da bei der Aufnahme und Beurteilung des Stück« seitens der Zuhörer nicht der gewöhnliche Maßstab angelegt wird, sondern daß religiöse Empfinden in den Vordergrund tritt. Dieser Schwierigkeit

ist der Verfasser dadurch begegnet, daß er Christus weder redend noch handelnd auftreten läßt. Gleichwohl erscheint dieser als die im Mittelpunkt der Handlung stehende von der einen Seite über alle» Maß geliebte, von der anderen Seite ebensosehr gehaßte Hauptperson. Daß e« dem Verfasser gelungen ist, ein gehaltvolles und packendes Pasfionsspiel zu schaffen, beweist die gute Aufnahme, die da« Stück a« verschiedene» Orten gefunden hat. Die erste öffentliche Auf­führung fand im Jahr 1905 in Landsberg a. W. statt. Später wurde eS in Stuttgart, Ravens­burg u. and. Städten aufgeführt. Der Auf­führung eine» Paffionsspiels auOrwohnen, hat nicht jedermann Gelegenheit. Um so mehr dürste e» willkommen sei», daß da» Stück hier wenigsten» znr Vorlesung kommt.

Zur Versehung von unständigen L-Hrstellen wurde nach vorangegangener Dienstprüfung für befähigt erklärt: Birkhold, Rudolf, in Gechingen, OA. Calw.

Wildbad 4. April. Der Blumentag anläßlich der silbernen Hochzeit de« KönigSpaare» findet hier am Samstag den 8. April, also am eigentliche« Hochzeitstage de» KönigSpaares, statt. Nach dem Programm sind ausgedehnte festliche Veranstaltungen vorgesehen. Auswärtigen Be­suchern rst dadurch etwas Besonderes geböte», daß sie zu Ehren des Tages mit der Berg­bahn unentgeltlich befördert werden; am folgenden Sonntag wird diese» Vergnügen da«» auch der hiesigen Einwohnerschaft zuteil.

Höfen a. E. 4. April. Gestern abend trug sich auf dem hiesigen Bahnhof ein gräß­licher Unfall z«. Der von Wildberg gebürtige, iu Wildbad wohnhafte Hilstschaffner Schiede! geriet auf unerklärliche Weise unter einen Güter­zug, wobei ihm beide Beiue abgefahren wurden^Der Verunglückte, Vater zweier unmün-

2) Are Aßmarms.

Roman von Courths-Mah ler.

«Fortsetzung.)

Da Bettina jetzt zmückkam, ging Adolphme davon. Da» junge Mädchen legte zitternd ihre Hand auf den Arm der alten Dame.

War Tante Adolphine sehr», daß du mir ein so kostbare» Geschenk gemacht Haft?" stug sie leise.

Großtanting lachte und sah sie an.

Hu was machst du für ängstliche Augen.- Gar nicht böse war sie, wollte nur hören, ob e» sin Irrtum von mir war. Und wen» sie auch bitterböse gewesen wäre, mich kann heute nichts au» meiner freudigen Stimmung bringen. Sei also ruhig, Bloudchen, und freue dich mit mir über den Erfolg von min leive Jung."

Was hat Onkel Peter dazu gesagt, Großtanting?"

Die alte Dame atmete tief auf.

Gar nichts, Bettina, aber ich Hab' ihn seit seine» Kindertage« da» erste Mal wieder weine» sehen."

Onkel Peter ist gut."

Ja, gottlob, da« ist er. Er müßte ja auch kein Nßmann sein."

Georg ist auch ei« Aßmann und er ist gewiß nicht gut."

Nein Georg ist kein Aßmaun er ist seiner Mutter Sohn. Aber nun komm, Blondchen, hier sind meine alten Freunde. Setz' dich zu un», du darfst zuhöre», wa» kluge Menschen reden."

Großtanting wurde herzlich begrüßt von ihren Bekannten, und von diesen vier geistig bedeutenden Menschen wurde auch Bettina mit lächeln­der Güte ausgenommen.

Kommen Sie, Fräulein Goldblondchen,Iwir alten Leute können

einen Sonnenstrahl brauchen, «n» daran zu wärmen," sagte Professor Kretner lächeln r zu ihr.

Bettina setzte sich neben Großtanting nieder und war froh und glückst«, als hätte sie einen sicheren Hafen erreicht.

* *

-X-

Al» Frau Adolphme Großtanting verlassen hatte, sah sie noch einen verspäteten Gast kommen. Er war der Geheime Bäumt Bürger. Sie ging auf ihn zu, um ihn zu begrüße». Er küßte ihr die Hand und sah an« seinem klugen, scharfmarkierten Gesicht mit lachenden Augen in die ihre«.

Ich habe mich verspätet, meine gnädige Frau. Meine Gattin wurde in letzter Stunde noch unwohl. Nein nichts Schlimme» Kopfweh Migräne, ihr alte» Leiden. Sie bedauert sehr. Aber ich wollte heute nicht fehlen hoffentlich komme ich noch zurecht, um Ihnen al» Erste: zu gratulieren zu dem Erfolg ihre» Sohnes. Eminente Leistung auf Ehre. Das ganze Preisrichterkollegium ist rein au» dem Häuschen vor Entzücken. Wir werde» ein Theater haben, wir keine zweite Stadt in Deutschland. Einstimmig wurde der Entwurf Ihre» Sohnes ange­nommen und zur Ausführung bkstimmt. E» war ei» Jubel, als sich her­ausstellte, daß ein Sohn unserer Stadt den Preis davougetrage» hat. Also meinen innigsten Glückwunsch, verehrte gnädige Fra«. Der Name Ernst Aßmann wird bald in aller Munde sein. Sie können stolz sei» auf Ihre» Sohn."

Adolphine hatte diese lebhaft hervorgesprudelte Rede mit unbeschreib­lichen Gefühlen angehört. Ein Sausen und Surren fuhr ihr durch de» Kops und die Lichter im Saal drehten sich einige Sekunden in schneller Jagd vor ihren Augen. Aber Großtanting hatte recht gehabt, wen« sie auf Frau Adolphine» Selbstbeherrschung baute. Kein Zug in ihrem Ge­sicht verriet die Gefühle, die in diesem Moment ans sie «»stürmten