347

Spitzen der Militär- und Zivilbehörden. Im Auftrag des Ausstellungsp.äfidenten Herzog» Adolf Friedrich zu Mecklenburg dankte Baron v. Kuhlmann den Regierungen der deutschen Bundesstaaten und den Vertreter» der aus­ländischen Staaten, den VrrkthrSvrrrinen und -Verbänden, sowie der ständigen AurstellungS- kommission für die tatkräftige Unterstützung des Unternehmens. Als die erste ihrer Art werde die Ausstellung mit ihrer Verbindung von Natur- schönheit und Kunst gewiß bahnbrechend auf dem Gebiet des Ausstellungswesens wirken. Darauf ergriff Geheimrat Jakobi im Namen der Zentrale für die Interessen der Fremdenverkehrs das Wort. Er dankte besonder» dem Herzog Adolf Friedrich sowie dem Auswärtigen Amte, dem Reichsamt des Innern, dem Reichspostamt und dem preuß. Ministerium der öffentlichen Arbeite», und würdigte dann in längeren Ausführungen Zweck und Bedeutung der Ausstellung. In Vertretung des verhinderten Ministers der öffentlichen Arbeite« erklärte Geh OberregierungS- rat von der Leyen die Ausstellung für eröffnet und brachte ein Hoch auf den Kaiser au«. Ein Rundgang schloß sich an, bei dem die Ausstellung allseilige Anerkennung fand. Vom vorläufigen Eindruck der Ausstellung schreibt dieNordd. Allg. Ztg.": Neben vieler Anregung wird der deutsche Reisende auf dieser Ausstellung noch eines mitnehmen: den Eindruck, was für ein gesuchter Artikel er auf dem internationalen und nationalen VrrkehrSmarkie ist. Denn alle diese Darbietungen von Bildern landschaftlicher Schönheiten, von Panoramen, Modellen, Trachten und dergleichen mehr zeugen von dem meist stillen, aber überaus hartnäckigen Konkurrenz­

kampf der Länder und Landschaften um den deutschen Reisenden. Hier lockt die farbige Schönheit de» Südens, dort die Majestät der Schweizer Gipfel, da zieht der nordische Ernst an, und in unserer Nähe erklingen die Stimmen, die nach traulichen deutschen Ecken den deutsche» Reisenden eiuladen.

Berlin 3. April. Die Gerichtsverhandlung gegen de» Messerstecher Benedikt, dessen Attentate auf Frauen im vorigen Jahre eine große Beunruhigung hervorriefen, findet am 5. April statt.

Potsdam 3. April. Heute früh stand die erste Batterie de» zweiten Feldartillerieregi- ment» am Fuß des Ruinenbergs auf dem Born- stedter Felde abgeprotzt zu einer Uebung. Als die Maschinengewehrkompagnie de» ersten Garde- regimevt« zu Fuß mit Schießübungen begann, wurven die Pferde der Artillerie scheu und gingen quer über dar Bornstedter Feld mit den Truppe» nach der Artilleriekaserne durch. Die Führer konnten die Pferde nicht halten und wurden niedergeworfen. Sieben Mann wurden überfahren und in das Kasernenlazarett gebracht. Fünf von ihnen wurden sofort wieder entlassen, während ein Kanonier eine» Ober­schenkelbruch und ein zweiter innere Verletzungen erlitte» hat.

Danzig 3. April. Auf einem Spazier­gang von Weichselmünde nach Haubude fanden vier Knaben Wasserschierling und aßen von den Wurzeln. Der neunjährige Schüler Tiel verfiel in Tobsucht und starb auf dem Felde. Der achtjährige Hirk konnte noch nach Hause gebracht werden, wo er trotz ärztlicher

Hilfe starb. Die beiden anderen Knaben konn­ten am Leben erhalten werde».

Böhmisch Leipa 3. April. (Ein Ballonabeateuer.) Ein am Sonntag nach­mittag in Bitterfeld aufgestiegener Ballon wollte abends gegen 8 Uhr in einem Walde bei Wesseln landen. Dabei verfing sich der Ballon in einer hohen Eiche. Au» einer Höhe von 25 Metern über dem Bode» versuchte einer der Insassen, ein preußischer Offizier, durch die Neste zu springen, brach aber da« linke Bein. Er verlor das Bewußtsein nicht und beruhigte seine Gefährten mit dem Zurufe, er sei gut angekommen. Aber erst am Sonntag früh gelang es ihm, auf den Kniees rutschend, Wesseln zu erreichen. Er wurde von da nach Reichstadt gebracht und trat gestern die Heim­reise nach Berlin an. Der Ballon hatte sich infolge der plötzlichen Entlastung wieder er­hoben und war, wie der Offizier durch seine Aufopferung beabsichtigt hatte, davongeflogen, lieber da» weitere Schicksal des Ballons ist noch nichts bekannt.

veikeilUltker Vortrag

im Saale des SeorgenSlimr am sreitsg, den 7. April, abends 8 Uhr,

Vorlesung des (abgekürzte«) Festspiels

ttcriphas und PUalus"

durch den Verfasser Herrn Albert Burk und mehrere Mitleser.

Zu zahlreichem Besuch ladet freundlichst ein

der Georgeriärruitrat.

Amtliche und privataiimgen.

Bekanntmachung.

Die Schuldner von Anerkennung?- und Pachtzinsen, sowie von sonstigen regelmäßig wiederkehrendm Geldleistungen (für Graben-, Dohlenreinigung usw.) haben in Zukunft die Beträge mittelst Zählkarte unmittelbar auf das Konto Nr. 3030 des Straßenbaurechners beim Postscheckamt in Stuttgart einzu­bezahlen; die für 1910 fälligen Beträge werden noch in der seitherigen Weise durch die Oberamtspflegcn eingezogen.

Die Zahlkarten werden vom Straßenbaurechner den Schuldnern jeweils zur Verfallzeit übersandt weiden.

Calw, den 31. März 1911.

tt. Ztratzenbautnspektion.

Kurz.

Agenbach, OA. Calw.

Haus- u«i> LikgknjWs-Uklkilllf.

Im Austrage mehrerer Gläubiger verkaufen am Samstag, de» 8. April dS. IS., nachmittags 2 Uhr, auf dem Rathaus in Agenbach:

ein zweistöckiges Wohnhaus mit Stallung samt

Hofraum

Gras> und Baumgarten neben dem HauS . 1

Gemüsegarten neben dem Haus ....

, , 57/4 gebautes Wechselfeld mit Laubgebüsch . . 32

, 49 neue Scheuer mit Hofraum.

Kaufsliebhaber sind eingeladm.

Parz Nr. 11

15

16

qm,

Holzversteigerung.

Das Gr. Forstamt Huchenfeld in Pforzheim versteigert mit Borgfcist- bewilligung aus Domänenwalddistrikt Ul Reichenbacher Nagoldhalde, Abt. 32 hiut. Kleb. 34 Dennjächter Hau, 35 Dennjächter Klinge, 37 mittl. Simmerich, 38 hiut. Simmerich und 40 Scheiterberg

am Montag, de« 10. April 1911, vormittags 9 Uhr, im Gasthaus zum Waldhorn in Unterreichenbach:

45 Ster buchenes (hierunter 14 Ster hainbuchenes), 85 Ster eich, 7 Ster gemischtes und 124 Ster Nadel-Scheitholz; 86 Ster buch., 50 Ster eich., 54 Ster gem. und 229 Ster Nadel-Prügelholz, sowie 11 Lose Schlagraum.

Nähere Auskunft erteilt Forstwart Bai er in Schellbronn.

Das

Hausbuch

schwäbischer Erzähler"

(Nr. 66 des Calwer Wochenblatts) ist eingetroffen und kann von den Bestellern gegen bare Bezahlung (1 10 ^ pr. Stück) in der E. Georgii'sche«

Buchhandlung abgeholt werden.

Rest« vr. Weizsäcker.

Calw, 4. April 1911.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme während der Krankheit und beim Hinscheiden unseres lieben Sohnes

Max.

für die trostreichen Worte deS Herrn Geistlichen, für die zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, die vielen Blumenspenden und die letzte Ehrung seitens seines Lehrers und seiner Schulkameraden, sagen wir unfern herzlichsten Dank.

Richard Ludwig mit Kran und Kindern.

FlilWittlilhkl UolkMttiu CM

Auf den am Mittwoch in der Brauerei Dreiß stattfindenden Vor­trag von Herrn Pfarrer Wagner überKrieg und Moral" werden die Mitglieder hiemit besonder« aufmerksam gemacht und z« zahlreichem Besuch aufgefordert.

Der Ausschuß.

Hirsau.

Oeffmtliihe Vklßeigekmg.

Am Donnerstag, den 6. ds>, von morgens 8'/, Uhr an, versteigere ich gegen bare Bezahlung in der früheren Villa von Herrn Major Blatch:

die sollst. Einrichtung für 1 Wohn-, 1 Schlaf- und 2 Gastzimmer in feinster Ausführung. 1 Harmonium (schwarz) u»d 1 Nähmaschine (alles wie neu), sowie t Klafsiker-Bibliothek samt Regal, versch. Nippes- und Ziersachen, Weißzeug, 1 Kücheu- einrichtuug und noch verschiedenes.

Gerichtsvollzieher Wurster.

Eine kleinere

Aobnuilg

hat bis 1. Juli zu vermieten wer, sagt die Red. ds. Bl.

(Loncordia Lalw. Singstunde:

Heute Abend I. und II. Baß, Donnerstag Abend I. und II Tenor, im Lokal.

Der Vorstand.

iirlisilrrl

Ein kleineres, renoviertes

Wohnhaus

mit 3 Zimmern, Küche, Holzplatz und Keller habe zu vermieten oder zu verkaufen.

Ludwig Westermann sen.,

Hirsau.

4050 Ztr. Heu hat zu verkaufen

der Obige.

Mehrere schöne, gut möblierte

Zimmer

zu vermieten

Bischofsstratze 468

200250 Ztr. gut eingebrachteS

Heu uui> Oehmii

setzt dem Verkauf aus

Eduard Psrommer,

oberes Ledereck.