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Tagen bei Niesern, eine Stunde unterhalb Pforzheim, Aufstiegsversuche mit dem von ihm erbauten Eindecker, aber bisher vergeblich. Erst gestern gelang es ihm, wenigstens ein paar Meter in die Höhe zu kommen. Das Fliegen scheint eben doch auch eine Kunst zu sein. Vielleicht ist auch der Apparat zu schwer gebaut.
Von der badischen Grenze 9. März. (Tödlicher Unfall.) Im Walde der Gemeinde Reichental bei Gernsbach flog bei Sprengarbeiten dem 46jährigen, verheirateten Klumpp, der etwa 80 Meter entfernt hinter zwei Tannen stand, ein Feldstück derart an den Kopf, daß die Hirnschale zerschmettert wurde und der Tod alsbald eintrat.
Berlin 9. März. (Reichstag.) Am BunderratStisch Staatssekretär Krätke. Die zweite Beratung des Post et als wird fortgesetzt. Trzcinski (Pole): Ungerecht ist e», daß Postbeamte in polnischen Landerteilen im Verkehr mit der Bevölkerung sich der polnischen Sprache nicht bedienen dürfen und daß die polnischen Beamten „im Interesse des Dienstes" in rein deutsche Gegenden versetzt werde«. Die abermals erhöhte Ostmarkenzulage lehnen wir ab. Latt- mann (wirisch. Vgg.) : Die Stelle» bis zum Postdirektor aufwärts sollen der mittleren Be- amtevlaufbahn offengehalten werde». Nach den bisherige« Ergebnissen werden wir in diesem Jahr mit einer Mehreinnahme von 11 Millionen zu rechnen haben. Damit könnte den BesoldungS- wünscken der PostaWenten entsprochen werden. Den Resolutionen stimmen wir zu mit Ausnahme derjenigen der Sozialdemokraten, in der eine abermalige Revision des Besoldungsgesetzes verlangt wird. Bruhn (d. Rfp.): Die Aufbesserung der Beamten war nötig und daher müssen die erforderlichen Steuerlasten auch getragen werden. Die AnstellungSverhältniffe der Unterbeamten, insbesondere der Postillone, sind reformbedürftig. Zubeil (Soz.): Die Unterbeamten haben auch nach dem neuen Dienstreglement teilweise noch über 60 Stunden wöchentlich Dienst. Auf dem Lande könnten die Agenturen durch die Postboten selbst oder durch gehobene Postunterbeamten versehen werden. Staatssekretär Krätke: Ich protestiere dagegen, daß der Vorredner von den
Postunterbeamten als Vertreter ihrer Interessen gewählt sein will. Ich bin der Vertreter der Beamten; Sie sind es nicht. (Sehr richtig! rechts, Lärm und Unruhe links.) Mit Entschiedenheit lege ich Verwahrung gegen die Angriffe ein, die der Postverwaltung Verbrechen zur Last legen. Der Vorredner nannte da» Verhalten der Postverwaltung nicht kair. Ich halte es nicht für ks-ir, der Verwaltung auf dieser Grundlage vor diesem Hause ein Verbrechen vorzuwerfen. (Sehr richtig reckt«, Lärm links.) Staatssekretär Mermuth: Wir haben bisher im Einklang mit dem Reichstag daran festgehalten, daß die letzte Besoldungsordnung einen Ausgleich für die überaus verschiedenartigen Interessen der Beamten geben soll. In der letzten Zeit find aber im Hause und in der Budgetkommission andere Wünsche hervor- getrrten. Es ist unmöglich, die Besoldungsfrage, wenn sie einmal aufgerollt ist, irgendwie zu lokalisiere». Auf der ganze» Linie würde der Wunsch nach neuen Erhöhungen laut werden. Endlich übernehmen wir eine große Verantwortung gegenüber der Bundesstaaten, die teilweise ihre Gehälter erst nach dem Muster des Reiches regeln wollen. Die Finanzen de» Reiches entwickeln sich sitzt gut und scheinen allmählich die Kluft überbrücken zu können, die sich seit der Finanzgesetzgebung aufgetan hat, aber selbst bei fortdauernd günstiger Entwickelung der Finanzen sind die Mittel des Reiches durch die Sanierung unserer Finanzen bis 1913 vollauf in Anspruch genommen. Freiherr v. Gamp (Rp ) wendet sich gegen einen Einbruch in das BesoldungSwisen. Wir wollen den Unterbeamten eine bessere Karriere eröffnen, indem wir ihre Zahl verringern und mehr gehobene Unterbeamten schaffen. Dr. Struve (fortsckr. V.): Tatsächlich sind trotz der Besoldungsreform bei den Unterbeamten Mißstände entstanden, die beseitigt werden müssen. Die Beförderung der Postunterbeamten muß rascher vor sich gehe». Staatssekretär Krätke: Zufriedenheit hat der Vorredner nicht erzielt mit seiner Rede, die aufreizend gewirkt hat. (Unruhe links.) Die Folgen sind nicht abzusehen. Alle Wünsche der Beamte« sind nicht erfüllbar. Die Aufbesserungen sind reichlicher gewesen als die Beamten selbst gewünscht haben. Ich verwahre mich dagegen, daß eine Maßnahme, die 100 Millionen kostet, als
erbärmlich bezeichnet wird. Ich bewundere den Mut, wenn gesagt wird, daß die Verhältnisse im Ausland besser seien als bei uns. Lehmann (Soz): Da» Verhalten der Verwaltung und die Bezahlung der Beamte» ist kleinlich. Darum protestieren wir gegen die Ausführungen des Staatssekretärs. GieSbert» (Ztr.) begründet eine neuringebrachte ZentrumSresolution, wonach die ältere« Postasststenten u. dergl. mit 24jähr. etatsmäßiger Dienstzeit eine persönliche Zulage von 300 ^ jährlich erhalten und die Unterbeamten nach lOjähriger Dienstzeit etatsmäßig angestellt werden solle». Eickhoff (fortschr. Vp.) begründet eine ebenfalls neu eingebrachte fortschrittliche Resolution, wonach auch Telegraphenarbeiter nach spätesten« lOjähriger Dienstzeit etatsmäßig angestellt werden. Struve (fortschr. Vp.): Der Staatssekretär hat mir so heftig geantwortet, daß ich dagegen Verwahrung einlegen muß. Der Chef einer Reichsvrrwaltuvg sollte sich nicht grundlos soweit Hinreißen lassen. Beck (vatl ): Ich beantrage, den Post- und Telegraphenassistenten, sowie Vorstehern der Postämter 3. Kl., die vor dem 1. Januar 1900 in den Dienst eingetreten und seit drei Jahren im Genuß des Höchstgehalte« gewesen find, eine persönliche Zulage von 300 ^ zu gewahre». Staatssekretär Krätke: Die Resolutionen ans Etatsanstellung der Unterbeamten und Arbeiter nach lOjähriger Dienstzeit sind aus technischen Gründen nicht durchführbar. Dem Abg. Struve habe ich zu sagen, daß ich zu meinen Ausführungen nichts hinzuzufügen habe. Nach weiterer Debatte wird der Gehalt de» Staatssekretärs bewilligt. Nächste Sitzung Freitag 1 Uhr: Etat de» Innern. Der Präsident stellt für morgen eine Abenlsitzung in Aussicht. Auf Antrag Bassermann (aatl) wird morgen über die Resolution Beck-Heidelberg „Zulage für ältere Assistenten rc." wird namentlich abgestimmt werden.
«sttesdieuye.
Zo««t«g Nemiulscere. 12. März- Vom Turm 634. Predigtlied 635: Der Herr bricht ein um Mitternacht rc. 9*/, Uhr: Vormitt.-Predigt, Dekan RooS. 1 Uhr: Christenlehre für die Mädchen. 5 Uhr: Bibelstunde im Vereinkhaus. Stadtpfarrer Schm id. Z»»««ersta-, 16. März 8 Uhr abends: Bibelstunde im VereinShauS, Stadtpfarrer Schmid.
K. Forstamt Calmbach.
Beigholz Verkauf.
Am Mittwoch, den 22. März 1911, vorm. 10 Uhr, in Calmbach (Rathaus) aus Staatswald Eiberg Abt. Steinbruch, Langenackerteich, Mördergrube, Eyachrtß, Katzenbuckel, Wartgrund, Rotlannenbusch; Hengstberg Abt. Oeschlesgruud; Kälbltng Abt. Kälb- lingswiese:
Rm eichen: 21 Anbruch; buchen: 39 Scheiter, 11 Prügel, 396 Anbruch; Nadelholz: 358 Anbruch. Registerauszüge gegen Gebühr vom Kamera!« amt Neuenbürg.
Mark 500 -
werden von einem soliden Geschäftsmann bet guter Sicherheit gesucht. Zu erfragen im Compt. ds. Bl.
Abbitte.
Der Unterzeichnete Georg Stickel von Neuweiler nimmt die am 25. Febr. ds. Js in der Wirtschaft zum Teinachtal über H. Roßteuscher, Teinach, gemachte beleidigende Aeuße- rung als unwahr mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück.
Calw, den 9. März 1911.
t Georg Stickel.
Z U.:
Rechtsanwalt Jrion.
Am Samstag, de« 18. März, nachmittags 2 Uhr, verkaufen wir in unserem Fabrikhof eine große Anzahl
englische
MWllkukiAkil,
wozu Kaufsliebhaber einladen.
G. m. b. H.
Hirsau.
Zcchrnis-Verkaut.
In der Konkursache über den Nachlaß des ss Georg Ulrich Stotz, Löwenwirts in Hirsau kommt die vorhandene Fahrnis bestehend in:
Mannskleidern. Betten, wor. 2 vollst. Bette« mit Matratze. Bett- rost und Bettlade, ferner 1 Plnmea«, 1 Matratze, 1 Bettrost, 3 Bettlade«. Schreinwrrk, wor. 2 Käste«, 2 Kommoden. 1 Sofa, 3 Waschtische, verschied. Fässer, allerlei HavSrat, wor. 1 Fischkasten, 1 zweirädr Karre«, Vorräte wor. ca. 88 Ztr. He« «nd Oehmd, 10 Wagen Dung. Getränke wor. ca. 200 Ltr. Rotwei«, 100 Ltr. Weißwein, 200 Ltr. Most, 100 Ltr. Essig, 28 Fl. Sect, 48 Fl. verschied. Wein, sodann 10 Hühner und 1 Hahn am
Montag, de« 13. März d. J„ von «achm. 1 Uhr an,
im „Löwen" in Hirsau öffentlich zur Versteigerung, wozu Liebhaber eingeladen find.
Den 3. März 1911. Konkursverwalter
Bezirksnotar Krayl.
Gemeinde Gechinge».
Klennhch- und Keifig-VerklNlf.
Am Dienstag, den 14. März, kommen aus dem Gemeindewald Masse im öffentlichen Aufstreich an Ort und Stelle zum Verkauf:
142 Rm buchene und 3 Rm. eichene Prügel, sowie 3070 buchene und 120 eichene Welle«.
Zusammenkunft vormittags 9 Uhr beim Rathaus.
Gemeinderat.
Cannstatt—Leonberg, 9. März 1911.
Stall jeder besonderen Anzeige.
Verwandten und Bekannten machen wir die traurige Mitteilung, daß unsere liebe Tante und Schwägerin
Caroline vub Witwe,
verwitwete Scheuerte,
heute Vormittag 11'/, Uhr unerwartet rasch im Alter von 76 Jahren an Lungenentzündung sanft verschieden ist.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 12. ds. Mts., nachm. 3 Uhr, in Leonberg statt.
Auf nächsten Samstag, de« 11. März, lade zur
— mit Bierausschank — freundlichst ein
L. Killer z. Schiff.