Calmer Womeilblan

BeLlnge z« Nr. 47.

25. Februar 1S11.

Privat-Anzeigen.

30»

Irrungen.

Roman von G. W. Appleton.

I Die Inkasso-Agentur

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Telephon 45

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l Fortsetzung.)

Wirklich und warum? fragte sie, indem ihre Unterlippe nnmerklich zu zittern begann.

Die Antwort kannst du dir wohl selbst geben, und er deutete auf den Brief. Der ist doch, glaube ich, von dir?

Jawohl; du könntest meine Handschrift allmählich zur Genüge kennen.

Leider, ja. Nun, wa» soll dieser Brief heißen?

War er besagt, sollte ich meine«. Ich dächte, ich hätte mich ziemlich klar ausgedrückt. Bedarf er noch näherer Erklärung?

Zum Teufel! Allerdingr. Sieh mal her! Ließ! Sei versichert, ich habe nicht die Absicht, da» Schicksal der anderen zu teilen! Welcher anderen?

E» gab nur eine andere.

Und die wäre?

Das fragst? Wer sonst als GladyS Doyle?

Er biß vor Wut die Zähne aufeinander.

Unglaublich! Und was sind da» für Vorsichtsmaßregeln, fragte er, die du gern gegen rin ähnliche» Schicksal treffe« willst?

Die Polizei.

Du drückst dich sehr zweideutig au».

Ich wünsche aber, mich recht bestimmt aurzudrücken.

Dann wirst du deinem Wunsche nicht gerecht. Wa» habe ich mit der Ermordung Glady» Doyle zu schaffen?

Alle«.

Inwiefern?

Weil du sie getötet hast. Ich habe dich er tun sehe«.

Thornhill sah sie erstaunt an. Wa» hast du gesehen? fragte er; und er kam sich vor wie jemand, der seinen Sinnen nicht recht traut. Du hast mich Glady» Doyle töten sehen?

So sagte ich und werde es auch öffentlich aussprechen, wenn du mich dazu treibst, versetzte sie und machte eine trotzige Kopfbewegung.

Eva! rief er in höchster Bestürzung, entweder bist du wahnsinnig oder ich träume. Doch, fuhr er ruhiger fort, indem er sich im Zimmer umschau!e, ich scheine munter zu sein, meine Umgebung zu erkennen und meiner Sinne ziemlich mächtig zu sein. Darf ich mich setzen?

Gewiß, wenn du auch die Absicht hattest, heute abend nicht allzu- höflich gegen mich zu sein Eine späte Reue ist bester al» gar keine. Damit winkte sie mit der Hand nach einem Stuhle.

Er zog ihn nahe herbei, und seine Augen nahmen plötzlich einen kalten, stählernen Ausdruck an, al» er sie auf die ihrigen heftete.

Willst du nun so gut sein und mir sage«, begann er, warn« ich ich Glady» Doyle hätte ermorden sollen?

Mit Vergnügen oder vielmehr mit Schmerz will ich dir e» sagen, lautete die kalte Antwort. Weil sie dir eine Plage, vermute ich, eine Last geworden war, die mit ihrer Verheiratung mit Philipp Doyle hatte aufhören sollen.

Thornhill sprang vom Stuhle auf.

Du Teufeliu! rief er, indem seine Auge» wieder von Zorn leuch­tete«. So wagst du von Glady» Doyle zu sprechen?

Da richtete sie sich gleichfall» in die Höhe, und mit blitzenden Augen trat sie vor ihn.

Da» tue ich. Ich darf die Wahrheit sagen, die schändliche, furcht­bare Wahrheit. Ich wußte von ihren häufigen Besuchen in deinem Atelier, abrr ich war beruhigt, weil ich'» für unmöglich hielt, daß du einer solchen Gemeinheit fähig sein solltest, der du dich, wie ich nun weiß, schuldig gemacht hast. Ich kenne die ganze skandalöse Geschichte die grausame Hintergehung eine» vertrauensvollen Gatten und eine» treuen Freunde». Oh, aber e» war ritterlich und edel und würdig der besten Traditionen der englischen Männerwelt!

Weiter, sagte er in barschem Tone.

Und dann zuletzt wurde dir die Last unerträglich. Du fürchtetest Bloßstellung, die Rache eine» betrogenen Gatten und wolltest durch die Ermordung der Partnerin deiner Schuld im Atelier eine» Freunde» da» doppelte Verbrechen diesem in die Schuhe schieben.

Sei ruhig, um Himmel« willen, sei ruhig! Du weißt nicht, wa» du redest. Du bist wahnsinnig, du erschreckst mich.

Ich weiß sehr wohl, wa» ich rede, antwortete sie, wenn du «ich auch für wahnsinnig hältst; aber auf jeden Fall ist e» wirklich Zeit, daß du erschreckt wirst. Trotz alledem würde ich dich beschützt haben. Ich habe e» ja im Gericht getan, «nd ich würde e« noch tun, wenn du ein wenig Interesse für mich gezeigt hättest oder zeigen wolltest. Ich drücke mich möglichst mild au», du weißt schon wa» ich meine. Einst warst du gütig und freundlich. Du zwangst mich, wie zu einem Gott zu dir aufzuschauen. Du hättest sehen, du hättest wissen müssen, wohin du mich führtest. E» ist ein grausame» Spiel mit einem Frauenherzen, aber du