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Amts- und AuzeigMatt für den O-eramts-yirk Calw
-N 45.
86. Jahrgang
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SrlcheinungStage: Montag, Dienstag, Mittwoch, »onnerLtag, Freitag und SamStag. JnsertionSpreiS l> Psg. pro Zeile für Stadt u. Bezirksorte,' außer Bezirk 12 Pfg.
Donnerstag, den 23. Zebruar 1911.
BezugSpr. i. d. Stadt'/Zührl. m. Trügerl. Mk. 1.25, PostbezugSpr. s. d. Orts-u. NachbarortSverk. >/.jährl. Mk. 1.20, im Fernverkehr Mk. 1.30. Bestellg. in Württ. 30Psg., in Bayern u. Reich 42Pfg.
N«ksrr«t«iaeh««g»«
BekattntWaÄnrrs.
ketr. die Neubildung vonFleischbeschanbezirkea.
Siit Einführung des Fleischbeschaugesctzrs find weiter folgende Beschaub-zirke gebildet worden:
1. in Ottenbronn mit der Bezeichnung OA Calw Nr. 19,
2. in Oberkollwangen mit der Bezeichnung OA. V Calw Nr. 20,
3. in Neuhengstett mit der Bezeichnung OA. Calw Nr. 21.
Calw, 21. Februar 1911.
K. Oberamt. Amtmann Rippmann.
Die Orlsbehörderr
werden bezüglich des diesjährigen JmpfgeschäftS zur genauen Ausführung der ihnen durch Mmist - Verfügung vom 6. Dezember 1899, Reg.Bl.S. 1093, insbesondere deren Anlage ^ zugewiesenen Obliegenheiten ungehalten, vergl. Min.Erl. vom 31. Januar 1911, Min.Amtsbl. S. 65.
Calw, 21. Februar 1911.
K. Oberamt. Amtmann Rippmann.
Tagesuerrigkeiteu.
Calw. (Postsache.) Am 25. Februar, de« GeburtSfest Se. Maj. de» Königs, ist der Popschalter wie an Sonntagen von 11—12 Uhr vorm, und außerdem von 6—7 Uhr abends geöffnet. Der Telephon- und Fernsprechdienst ist wie an Sonntagen auf die Dienststunde» von 8—12'/» Uhr vorm, und 5—7 Uhr nachm, beschränkt. Pakete und Postanweisuugen werden
1 mal um 9 Uhr vorm., Briefe und Zeitungen
2 mal, um 6 Uhr vorm, und 4 Uhr nachm, au»- getragen.
Wildbad, 22. Febr. (Stiftung.) Für den Zweck der Erbauung eines bequemen Wegs zum Sommerberg oder eines AukfichtS- InrmS auf dieser Höhe hat die Witwe des Ju- tevdanzrats P. Liebig der Stadt 10000 zur Verfügung gestellt.
Alte «steig, 22. Febr. (EineUeber- raschung.) Bei der hiesigen Sparkaffe ist gestern der Eiulageschein Nr. 10000 ausgestellt worden, aus welchem Anlaß einem früheren Beschlüsse de» Vorstands und AufstchtLrateS gemäß, der glücklichen Einlegerin, einem 12 jährigen hiesigen Mädchen, eine prächtige Damentaschenuhr als Geschenk überreicht wurde.
Stuttgart, 22. Fkbr. (Seuchennot.) Die Maul- und Klauenseuche wütet nunmehr in Württemberg in 88 Gemeinden und 498 Gehöften. Den größte« Umfang hat die Seuche im Donaukrei», 211 Gehöfte sind verseucht, an zweiter Stelle steht der Neckarkreis mit 181 Gehöften, im Schwarzwaldkreis werden 79 und im Jagstkreis 27 verseuchte Gehöfte gezählt.
Stuttgart, 22. Febr. (Lotterie.) Bei der heutigen Ziehung der Balinger Kirchenlotterie fiel der Hauptgewinn von 15000 ^ auf No. 42643, der zweite Gewinn von 5000 ^ auf No. 32279, der dritte Gewinn von 2000 auf No. 29597, je 1000 ^-fielen auf die Nummer» 44547, 101116, je 500 ^ auf die Nummern 39822, 66883, 105214 und 8391. (Ohne Gewähr.)
Stuttgart 22. Febr. (Strafkammer.) Die 62 Jahre alte Franziska Schreckenhöfer kam nach Verbüßung ihrer letzten Strafe in das Dienstbotenheim in Fellbach und sagte zu der Oberschwester, sie heiße Marie Lang und habe Vermögen, das von einem Gemeinderat in Detten
hausen verwaltet werde. Sie wurde daraufhin in daß Heim ausgenommen und eine Zeit verpflegt. Man erkundigte sich in Dettenhausen und da stellte sich Hera«», daß ihre Angaben erdichtet waren. Auch dem Schultheißen gegenüber gab sie sich als Marie Laug au» und Unterzeichnete ein Aufnahmegesuch mü diesem Name». Die Angeklagte ist leidend. Sie ist wegen Betrug« schon vielfach und schwer vorbestraft. In Anbetracht, daß sie in Not gehandelt hat, billigte ihr die Strafkamer mildernde Umstände zu und erkannte auf 4 Monate Gefängnis.
Tübingen, 22. Febr. Zuerst im ganzen Lande fand heute bei uns der Blum en- tag statt, begünstigt vom Wetter und gut organisiert und vorbereitet. Von 8 Uhr morgen» an verkaufte« etwa 100 Damen au» allen Kreise« der Stadt, die- gut über das sehr ausgedehnte Stadtgebiet verteilt waren, die künstlichen Nelken und Postkarten. In de» ersten Stunden war der Verkauf begreiflicherweise sehr gut, später ließ er etwa« «ach; soweit man hört und sieht, muß aber der Ertrag recht günstig fein. Zu statte« kommt die Anwesenheit der meisten Studenten, aber auch die Angehörigen der Bürgerschaft sieht man ausnahmslos nelkengeschmückt. Die Regimentskapelle hatte sich ebenfalls in de« Dienst der guten Sache gestellt und spielte unermüdlich im Laufe de» Tage» an vier verschiedenen Plätzen der Stadt, wo sich dann ei« förmlicher Korso entwickelte. Die Häuser tragen Fahnenschmuck, die meisten Läden find mit Nelke», Bildern und Büsten de» Königspaar» geschmückt.
Dettingen OA. Urach, 22. Februar. Ein mit 15 Knaben besetzter großer Schlitte« fuhr gegen einen Baum. Der Schlitten brach entzwei und schlug dabei dem 13 jährigen Paul
Irrungen.
28> Roman von G. W- Appleton.
I Fortsetzung.)
Beale öffnete e» und la»:
„Lieber Herr!
Ich habe getan, was Sie mir sagte«, aber nicht» gefunden in Bens Hose«, bis vergangene Nacht, wo ich einen Sovereign fand, und sein armer alter Vater liegt krank im Spital, wa» soll da» bedeute«, Herr? Lassen Sie mich wissen, man hat mir gesagt, Sie wären von der Polizei, und ich hoffe ergebenst, Be« hat nicht» un- rechtes getan.
Ihre untertänigste
An« Biddle»."
Haha! sagte Beale. Ich will gleich mal hinübergehen und die Alte sprechen.
Auf sein Klopfen öffnete Frau Biddle» die Türe und führte ihren Besucher in ihr kleine» Wohnzimmer. Sie sah sehr bekümmert und abgehärmt au».
Haben Sie meinen Brief bekommen, Herr? fragte sie.
Ja, Frau Biddle» — wo ist Ben?
Er ist noch nicht heimgekommen.
Beale sah nach seiner Uhr. Das ist ja merkwürdig.
Freilich, Herr.
Ich Hab' vor zwei Stunden im „Holly Bush" von ihm gehört, und da» ist doch gar nicht so weit ab von hier, nicht wahr, Frau Biddle»? Höchsten» zehn bi» zwölf Minuten meiner Meinung »ach?
Weiter nicht, Herr. Wa» hat er den« dort gemacht?
Einen Fünf-Pfund-Schein gewechselt.
Gerechter Gott, Herr! rief sie und schlug die Hände über de« Kopfe zusammen. Wa» soll da» alle» bedeuten?
Ich weiß e» auch nicht; aber ich glaube, ich vermute e» nur, daß er in die Mordsache drunten in dem Atelier ein wenig verwickelt ist.
Jeder Blutstropfen wich plötzlich aus dem Gesicht der armen Fra«. Sagen Sie so etwa» nicht! jammerte sie. Oh, tun Sie'» nicht! Er ist mein einzige« Kind, Ben ist — oh, bitte, sagen Sie nicht, Ben hat —. Ich sage nicht, daß er etwa» getan hat, aber er weiß etwa» davon
— da» glaube ich sicher. Wo sollte er all das Geld herhaben? Ich weiß bestimmt, daß er zehn Pfund gehabt hat.
Zehn Pfund! stöhnte sie.
Jawohl — zehn Pfund.
Und sein armer alter Vater im Spital!
Da« ist verdächtig, nicht wahr, Mutter? Aber Sie haben ja selbst eine» Sovereign in seiner Tasche gefunden?
Ja, Herr, da» Hab' ich, und e» hat mir beinahe '» Herz gebrochen
— Sie können mir'» glauben. Er roch so sehr nach Bier, wie ich'» bei einem Jungen in seinem Atelier nie für möglich gehalten hätte, und da» machte mich argwöhnisch — wirklich. Und da dachte ich an Ihre Worte, die ich, wie ich ehrlich gestehen will, Herr, damal» nicht glaubte. Ich ging hinauf, al» er schlief, untersuchte seine Taschen und wahrhaftig, e» steckte ein Sovereign drin. —
Wa» taten Sie denn damit, Mutter?
Wa» ich damit machte? Ei, ich steckte ihn natürlich ei«. Ein Kind, das so gefühllo» sein kann, wo sei» Vater im Spital liegt, und ich mich schind' und plag', um de« kleine« Haushalt zu erhalte«! Da brauch'« Sie keine Angst zu haben, Herr, ich hatte den Sovereign rasch in meiner Tasche.
Da» haben Sie ganz recht gemacht, Frau Biddle», sagte der Inspektor. Wa» hat er denn nachher gesagt?