Calmer Rlolüenlis»!!.
Samstag
Beilage z« Rr. 301.
24. Dezember 1910.
Privat-Anzeigen.
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Am den Lorbeer der Wissenschaft.
Roman von Friedrich Thieme.
Für die kältere Jahreszeit halte die beliebten, bestempfohlene«
XrankenwemL
Sames, Muscat, die Flasche ^Ll.— und 1.20,
Malaga, la. und extra la. die Flasche 1.50, 1.80 u. 2.— Mavredaphne, Achaia, die Flasche 1.80 und 2.—, Vlatwein, reiner Traubensast, die Flasche 1 50,
Java Tifehrvein, Sarona, Ly-da und Jerusalemer in 1 Liter-Flaschen in großer Auswahl am Lager.
k. 61tv Viilyon,
Talrv, Lederstraße 122.
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(Fortsetzung)
„Ihm nach", rief Fresen und eilte dev anderen voran die Treppe hinauf. „Er entwischt «ns sonst — verwünscht mein Plan — vorwärts, Beruewitz, daß wir ihn wieder ergreifen!"
Alle drei setzten sich in eilige Bewegung, doch erwiesen sich in der Finsternis und bei dem jetzt ärger strömenden Regen und dem wie toll pfeifenden Winde die Bemühungen als umsonst. Von dem Flüchtling war nichts zu höre» und zu sehen.
„Der Bursche kennt hier jeden Fuß breit Terrain", räsonnierte unwillig der Arzt. „Das kommt von der Ungebundenheit, mit der ihn der Professor herumlaufe» läßt."
„Wo soll er in solcher Nacht hin?" warf Reinhart mitleidig ein. „Er kann sich den Tod holen."
„O, er wird schon ein Plätzchen finden," brummte Fresen, „überhaupt denke ich, er wird, sobald er die Kälte und den Regen unangenehm spürt, von selber wiederkommen. Laßt ab, es ist umsonst — wir wollen den Vorfall im Hause melde», ein paar Leute mögen »och einmal suche». Was war den» eigentlich los, Reinhart?"
Doktor Hohl berichtete mit wenigen Worten über das Geschehene.
„Alle Hagel," rief Fresen überrascht. „Also habt Ihr doch etwa» gefunden?"
„Gewiß — eine blecherne Kiste in einer Grube, die mit einem Kistendrckel zugedeckt und mit Erde beworfen war."
„Und was drin war weißt du nicht?"
„Der Ueberfall hinderte mich an der Eröffnung — ich möchte aber darauf schwören, daß ich den Klang von Metall oder gar Silber hörte."
„So kommt, wir wollen den Kasten mitnehmen und untersuchen. Mit meinem Plane, soviel sehe ich ei», war es Essig. Die Wirkung war gerade die entgegengesetzte — der arme Teufel hat meine» Wissen» bisher noch nie einen derartigen ParoxySrvu« gehabt. Neugierig bin ich aber doch, was wohl in der Kiste — hm, hätte wahrlich nicht an eine solche Möglichkeit geglaubt!"
Noch einmal stiegen die Drei in den kleinen Keller hinab. Umsonst aber leuchtete der Wärter mit seiner Laterne im Raume umher — die Grube war leer, die blecherne Kiste verschwunden.
„Der alte Fuchs hat sie, während wir nach ihm suchten, heimlich weggeholt", bemerkte der Arzt verdrießlich.
„Kein Zweifel, es kann nicht ander» sein," stimmte Dr. Hohl bei.
„Vermutlich hat er sie in ein andere» Versteck gebracht — es wäre mir doch interessant gewesen, zu vernehmen, was sie enthält, schon um der Beurteilung der fixen Idee willen."
„Sollte er wirklich durch Zufall einen Schatz entdeckt haben", forschte der Wärter neugierig.
„Ich weiß es nicht, kann es jedoch kaum glauben."
„Ist da» Chinesentempelchen schon alt?" fragte Reinhart.
„Ich weiß es nicht."
„Und wer war vor der Anstalt Besitzer des Grundstückes?"
„Der alte Kirchenrat Gelmbach — hm, hm, das war ja ein Original — ganz von der Hand zu weisen wäre der Gedanke daun nicht. Ich will gleich morgen früh die Recherchen nach der Kiste wieder aufnehmen, weit fort kann er sie nicht gebracht haben. War sie schwer?"
Nicht besonders."
„So entdecken wir sie gewiß irgendwo in der Nähe. Ist das ein Wetter. Der Sturm reißt, glaub' ich, noch die ganze Baracke über den Haufen. Wir wollen eilen, daß wir wenigstens nicht mehr darin find, wen« es geschieht", scherzte der Arzt und fügte gleich darauf im Tone warmen Mitleids und indem er seinem Schwager liebevoll die Hand drückte, hinzu: „Armer Reinhart, daß ich gerade die Ursache sein mußte! Der Unhold konnte dich ermorden!"
„Ich hätte nicht viel verloren", murmelte der Afrikareisende düster, während sie sich beeilten, das Freie wieder zu gewinnen. Noch einmal hielten sie flüchtig Umschau — alles still, nur der Sturm heulte und fauchte, die schweren Tropfen klatschte« auf die Erde — schnellen Fuße» strebten sie durch die Allee» und dem Garten zu und erreichten auch bald die von Reinhart erschlossene Pforte, durch welche auch Fresen und der Wärter den Schatzgräbern gefolgt waren.
„Wollen offen laffen", kommandierte Fresen. „Für den Fall er sich von selber wieder einstellt."
„Was ist denn im Hause los? Es muß etwas geschehen sein", bemerkte Bernewitz verwundert. Blendender Lichtschein drang daraus hervor. Eine Anzahl Personen drängten sich im Flur, anscheinend in lebhafter Unterhaltung begriffe«.
Sobald die drei Männer eintraten, verstummte das Gespräch. Betroffen schaute der Arzt sich um und begegnete überall eigentümlichen