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für unsere Wehrkraft unerläßlich ist, muß in den Grenzen wohl erwogener Sparsamkeit geschehen. (Sehr richtig rechts.) Wir stehen hier vor einer not­wendigen Ausgabe von etwa 20 Millionen jährlich. Wenn aber diese Verpflichtung gesetzlich festgelegt wird, mästen auch Einnahmen dafür geschaffen werden. Wir haben zur Deckung die Zuwachssteuer auiersehen. Eine Wehrsteuer erscheine aussichtslos. Unseren Anleihen hat sich der Geldmarkt «och immer nicht geneigt gezeigt. Die Stärkung der ReichSfinanzen, die seit einem Jahre eingetreten ist, und die solide Grundlage des Etats werden aber das ihrige tun. Wir mästen unsere Finanzen in Ordnung halten durch den eisernen Grund­satz:Das Gleichgewicht im ordentlichen Etat." (Lebh. Beifall.) Kriegsminister v. Heerings«: Eine eingehende Würdigung der Militärvorlage ist kaum nötig. Deutschland« geachtete Stellung, sein Einfluß auf die Aufrechterhaltung des Frie­dens beruhen auf seiner Armee. Zerfällt diese, bleiben die Folgen für den Wettbewerb unseres Handels und unserer Industrie und für die Zukunft unseres Vaterlandes nicht aus. Die allmähliche Entwicklung, die das Qninqainat zu­läßt, ist angängig, wenn keine akuten politischen Schwierigkeiten vorliegen. Ein gesetzlich festge­fügtes Programm bietet der Heeresverwaltung die Möglichkeit, die Veränderungen von langer Hand vorzubereiten. Diese Aenderungen könne« au« militärischen und politischen Gründen nicht mehr verschoben werden, sobald seststeht, daß da« Heer für den Kriegs- und Mobilmachungsfall nicht mehr so schlagfertig ist und so auch von unseren Nachbar« angesehen wird. Nach Ansicht der Regierungen ist dieser Zeitpunkt da Unsere Hauptmaste, die Infanterie, kann die Maschinen­gewehre nicht mehr entbehren Die Maschinen- gewehrkompagniern sollen nur da neu angefordert

werde», wo sie aus Gründen der Mobilmachung unbedingt erforderlich find. Dann wüsten unsere Feldbatterien ergänzt und angesichts der Ver­mehrung bei unseren westlichen Nachbarn die Lücken ausgefüllt werden. Trotzdem haben sich unsere Anforderungen in engen Grenzen gehalten. Fußartillerie hat wie keine andere Truppe eine Erweiterung der Kriegsaufgaben erfahren. Heute kann auch die Infanterie die Fußartillerie nicht mehr entbehren. Ferner brauchen wir eine Ver­stärkung der Verkehrstruppe», der Eisenbahn- und Telegraphentruppen und de« Automobilkorpi sowie eine Verbesterung de» LuftschifferwesevS und de« Train». Die Vorlage bekräftigt unsere innere Heeresorganisation u. befähigt uns, wenn nötig, den Feind abzuhalten, wenn Deutschland ernste Zeiten nicht erspart bleiben sollten (Bravo!) Speck (Z.): Dieser Etat ist von besonderem Interests und besonderer Bedeutung, da er der letzte sei» wird, der diesen Reichstag beschäftigt und seine Einwirkung auf die ReichSfinanzen zeigt. Größten Wert legen wir auf die baldige Vorlegung der Privatbeamtevversicheruvg Ungerecht ist die Verhetzung der Masten gegen die neue« Steuern. Die Finanzreform hat die Finanzen des Reiches auf eine neue sichere Grundlage g'.stellt. Der Etat zeigt eine ruhige, stetige Fortentwickelung. Am meisten interessiere» die Etat« für Heer und Marine.

Wien 9. Dez. In der Hofwagenfabrik von Löhner brach gestern nachmittag Groß- feuer aus, das viel Material und eine große Anzahl fertiger Equipagen und Automobile zer­störte.

Vermischtes.

Die Wertpapiere Abdul Hamids. Der Prozeß de« Exsultan» Abdul Hamid

gegen die Deutsche Reichsbank auf Heraus­gabe der von dem Sultan hinterlegten Wert­papiere ist zu Ungunsten der Reichsbank ent­schieden worden. Die Reichsbank verweigerte die Herausgabe, weil der Sultan gefangen sei, und weil die Herausgabe von dem Sultan nicht ernst­lich gefordert werde, sondern nur von denen, die ihn gefangen halten. Die« sollte daraus her­vorgehen, daß der Sultan nicht gemäß dem Ver­trage vom Jahre 1888 formgültig mit seinem Petschaft unterzeichnet habe, als er die Heraus­gabe forderte. Dar Landgericht Berlin hat diese Klage abgewiesrn, dagegen haben das Kammer­gericht und das Reichsgericht die Reichsbank zur Herausgabe verurteilt. In der Begründung heißt es, daß keinerlei Beweise für die Ver­mutungen der Reichsbank vorläge». Notorisch sei allein die Entthronung und Internierung des Sultans, nicht aber seine Gefangenschaft. Mithin liege nichts vor, was an der Ernstlichkrit seine« Begehrens auf Herausgabe der Wertpapiere Zweifel laste.

«als»

Geborene.

2. Dez. Emilie Elsa, T. d. Wilhelm Schurr,

Jacqnardwebers hier.

9. Dez. Lu se, T. d. Ernst Schnierle, Färberei­arbeiters hier.

Kestorb ene

3. Dez Karl Gottlob Buhl, Schreinermetster hier,

67'/, Jabre alt.

8. Dez. Henriette Wagner geb. Berguenheuse, Kaufmanns Witwe hier, 81 Jahre 7 Monate alt

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Diejenigen Handwerksgehilfen, welche bei einem hiesigen Meister wenigstens die letzten 3 Jahre gearbeib t haben und hierüber gute Zeugnisse vorlegen können, werden, sofern ste nicht in einem der letzten 5 Jahre ein Prämium bekommen haben, aufgefordert, sich bis spätestens 18. Dezember mit ihren Zeugnissen Stadtpfleger Dreher zu melden.

Die Herren Arbeitgeber des Groß­gewerbes sind gebeten, die Meldungen zu Prämien au« der Arbeiterstiftung in der bisherigen Weise auf 15. Dezember an dieselbe Stelle zu richten.

Calw, den 10. Dezember 1910.

Auffichtsrat des Georgenänms.

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