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wirklich etwas für die Handlungsgehilfen erreichen, so müssen wir den Antrag der Freisinnigen annehmen. Behrens (wirtsch. Vgg): Der freisinnige Antrag ist unannehmbar, weil er verkennt, daß die Hand­lungsgehilfen in den Gewerbebetrieben nur eine ver­schwindende Minderheit gegen die Arbeiter sind. Die sozialdemokratischen Anträge find derart, daß daß sie nicht einmal verhandelt werden sollten. Trimborn (Z!r.): Meine Partei wird die sozial­demokratischen Anträge ablehnen. ES erscheint mir richtig, sich mit dem Erreichbaren zu begnügen. Es gibt das einen festen Anhalt, von dem aus wir später weiter arbeiten können. Horn (natl.) tritt für die Handlungsgehilfen ein. Schirmer (Ztr.): Die Regierung könnte dem § 7 sehr wohl zustimmen. Die Eisenbahnarbeiter denken nicht an einen Streik.

Hue (Soz.) tritt nochmals für die Einbeziehung sämtlicher Arbeiter der Staatsbetriebe in das Gesetz ein. Vizepräsident Schulz teilt mit, daß zu § 13, Zulassung der Arbeitersekretäre, namentliche Abstim­mung beantragt sei. Die Abstimmung erfolgt morgen. Die Gesamtabstimmung über 8 7 bleibt unentschieden. Es wird Hammelsprung vorgenommen. Es haben haben gestimmt 115 mit nein und 132 mit ja. 8 7 ist also angenommen. Die 88 8 und 10 werden ohne Debatte angenommen. Morgen 1 Uhr Fort­setzung, Rechnungssachen.

Vermischtes.

Der erste Schnee. Folgendes nied­liche Geschichtchen erzählt da»Lehrerheim":

War da» ein Jubel unter der Stuttgarter Jugend, als vorige Woche znm erstenmal in diesem Winter Frau Holle ihre Federn auf die Erde au»schüttete! Gerade in der Vesperpause war es am tollsten. Die Kinder hüpfte« vor Freude und suchten die Flocken in der Luft zu erhaschen. Nur ein kleiner Kerl au» der 4. Klasse lehnte sich mißvergnügt an die Schulhausrcke und steckte die Hände in die Taschen. Teil­nehmend fragt ihn der aufsichttführende Lehrer: Nun, Fritzle, freust du dich denn nicht auch, daß es so schön schneit?"Noe," sagte der Kleine barsch,do mueß wer jo doch bloß wieder en Aufsatz drüber mache!"

Amtliche und Privatanzeigen.

Aufgebot.

Der Rechtsanwalt Dr. Schweizer in Stuttgart hat als Prozeßbevoll- mächtigter der Erbin und Gläubigerin des am 8. September 1910 in Hirsau verstorbenen Löwenwirts G. U. Stotz, nämlich der Tochter desselben Karoline Stotz in Hirsau das Aufgeb aisoerfahren zum Zwecke der Ausschließung von Nachlaßgläubigern beantragt.

Die Nachlaßgläubiger werden daher aufgefordert, ihre Forderungen gegen den Nachlaß des verstorbenen Georg Ulrich Stotz spätestens in dem auf Donnerstag, den 19. Januar 1910, vormittags 11 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine hei diesem Gericht anzumelden.

Die Anmeldung hat die Angabe des Gegenstandes und des Grundes der Forderung zu enthalten. Urkundliche Beweisstücke sind in Urschrift oder Abschrift beizufügen.

Die Nachlaßgläubiger, welche sich nicht melden, könne», unbeschadet dos Rechtes, vor den Verbind! chkeiten aus Pflichtteilsrechten, Vermächtn ssen und Auflagen berücksichtigt zu werden, von den Erben nur insoweit Äefrtedigung verlangen, als sich nach Befriedigung der nicht ausgeschlossenen Gläubiger noch ein Ueberschuß ergibt. Auch hastet ihnen jeder Erbe nach der Teilung des Nachlasses nur für den seinem Erbteil entsprechenden Teil der Veibindlichke t.

Für die Gläubiger aus Pflicht'e'lsrechten, Vermächtnissen und Auflagen sowie für die Gläubiger, denen die Erben unbeschränkt haften, tritt, weon sie sich nicht melden, nur der Rechtsnachtetl ein, daß jeder Erbe ihnen nach der Teilung des Nachlasses nur für den seinem Erbteil entsprechenden Teil der Verbindlichkeit hastet.

Calw, den 29. November 1910.

Aöniglicher Amtsgericht.

Beglaubigt: (gez.) Hölder.

Gerichtsschreiberei K. Amtsgerichts Calw: Meyer.

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