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Ende führen konnten und mußten. Der Graf wollte für seine großen Ideen auch mit der Tat eiatreten und auf alle» verzichten, was ihn über die Einfachheit und Anspruchslosigkeit seiner Bauern erheben konnte. Die Gräfin hat mir oft unter Tränen von demEigensinn" ihre« Gatte«, der mit seiner Familie in Not und Dürftigkeit leben wollte, Mitteilung gemacht. Da» Drama, da» sich schon seit fünfzehn Jahren in der FamUie de» Grafen abspielt, ist viel kom­plizierter, al» alle die Probleme, die in den Werken Tolstois jemal» behandelt wurden. Da« menschliche Verhältnis der Gräfin zu ihrem Ge­mahl war von den prinzipiellen Differenzen ver­schiedener Lebensauffassung die» kann nicht genug betont werden vollkommen unbeeinflußt, und die Gräfin brachte der dichterischen Tätigkeit Tolstois volle» Verständnis, ihm selbst aufopfernde Liebe entgegen. Sie hat ihre eigene Persön­lichkeit sozusagen vollständig aufgegeben und ihr ganze» Leben dem Grafen gewidmet. Schon vor etwa achtzehn Jahren hat Graf Tolstoi den Vor­satz gefaßt, sein Vermögen den Armen zu über­gebe». Er wollte sich damit begnügen, ein kleine» Stück Land zu bebauen und mit seiner Frau und Familie von dem Erträgnis der Erde leben. Aber dieser Entschluß scheiterte an dem Wider­stand der Gräfin, die mir selbst darüber sagte, daß sie doch nicht mit mehr al» fünfzig Jahren ihr Leben derart umgestalten und die schwere Arbeit einer Bäuerin verrichten könnte; die» wäre schon physisch unmöglich. Sie sagte da­mals nicht ohne Verbitterung:Mein Mann ist in erster Linie Humanist, ich aber bin vor allem

, Mutter, ich habe dreizehn Kindern da» Leben geschenkt, von denen noch neun am Leben find. Sie werden begreifen, daß in mir da» Mutter­gefühl nicht erstorben sein kann." Dieser Stand­punkt war ja auch nicht ohne Berechtigung und e« gelang schließlich, den Grafen zu bestimme«, daß er sein Vermögen den Kindern verschrieb und daß die Gräfin da» Erträgnis der älteren Werke zugewiesen erhielt, während die» bei den neuen Schriften de» Grafen nicht der Fall war. So wurde gewissermaßen ein Kompromiß ge­schloffen, ohne baß aber Graf Tolstoi eine innere Befriedigung über diese Regelung der Frage empfand. Seine Situation schien ihm unhaltbar, weil er einen Gegensatz zwischen seinem Leben und seiner Lehre vorhanden glaubte. Er be­wohnte ein kleine», unscheinbare» Zimmer, verbat sich jede Hilfeleistung und blieb immer sein eigener Diener. Seine Mahlzeiten waren die denkbar einfachsten, und ich kann mich erinnern, daß er, al» ihm, der stets Vegetarier war, ein­mal eine Portion Spargel vorgesetzt wurde, sich selbst bittere Vorwürfe machte und seufzend sagte: Von de» Kosten dieser Mahlzeit hätten drei Bauernfamilien ihr Elend lindern können." Viel mag zu dieser Seelenstimmung de» Grafen der Umstand beigetragen haben, daß ihm seine Gegner den Vorwurf machten, er predige öffentlich Wasser, und trinke heimlich Wein, seine ganze Lehre be­deute nicht» anderes al» eine Pose. So warf ihm der russische Schriftsteller Mereschkowsky ge­legentlich vor, daß er unbeschadet seinrr Idee der Rückkehr zur Natur in einem prunkvollen Schlöffe wohne. Dabei muß ich aber erwähnen.

daß da» sogenannte Schloß ein ganz einfache» Gebäude ist. Jede« Tag erhielt dev Graf Hunderte von Briefen und Besuchen von Bitt­stellern denen er allen helfen sollte und denen er auch allen helfen wollte. Nicht weit vom Hause befand sich ein alter Baum, der den Name» Armenbaum" erhielt, weil hier die Arme» und Notleidenden täglich den Grasen erwartete», der, wo er nur konnte, ihnen zu helfen bestrebt war. Au» weiter Ferne kamen oft die Bauer«, um sich von demPropheten Rußland»" Rat zu hole« und seinen tätigen Beistand zu erbitten. Mir kleinen Almosen waren dir Leute meisten» nicht zufrieden und es war unvermeidlich, daß der Edelmut des Grafen in vielen Fällen miß­braucht und außgebeutet wurde. Oft zogen die Bauern enttäuscht von dannen. Sie konnten nicht glauben, daß der Gras, wenn er au» seinem Schlöffe trete, nicht die Taschen mit Gold­münzen gefüllt habe. Ich will zum Schluffe nicht unerwähnt lassen, daß ich von dem Ereig­nis in dem Hause de» Grafen Tolstoi ganz er­schüttert bin. Ich weiß nicht, mit wem ich mehr Mitgefühl habe, mit dem alten 82jährigen Buddha, der Hum und Familie verläßt, um seine Idee in die Tat umzusctzen, oder mit der armen Gräfin, die ihr ganzes Leben für ihn hingab und sich jetzt verlassen und vereinsamt sieht."

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Für die Fortführung der Hauwafferleitung von Posten 43 nach Posten 42 der Schwarzwaldbahn zwischen Althengstett und Calw find nachfolgende Arbeiten zn' vergeben:

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Samstag, den 26. November 1916, vormittags 11 Uhr,

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K. Elsenbahubauiuspektwn.

K. Grundbuchamt Calw.

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Calw.

Verkauf eines Hafuergeschöfts.

In der Nachlaßsache des -s Gottlieb Mütschele, Hafner­meisters hier, kommt auf Antrag der Erben der vorh. Hausanteil, an Geb. Nr. 134 an der Poststraße, bestehend in 1 Laden, 3 Zimmer, 1 Dachziwmer, 2 Küchen, 2 Kammern, 1 Bühne, 1 Keller, 1 Holzstall

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auf dem hies. Rathaus öffentlich zur Versteigerung.

In dem Gebäude wird seit 25 Jahre eine gutgehende Hafnerei betrieben und ist angesichts der wenigen Hafner in hiesiger Stadt einem Nachfolger ein gutes Fortkommen gesichert.

Den 18. November 1910.

Vezlrkrnetar Rrazel.

Gemeinde Grchingen.

Zarren-Verkauf.

Die Gemeinde setzt einen schweren Schlacht- farren dem Verkauf aus. Etwaige Offerte find unter Angabe des Preises für 1 Ctr. Lebendgewicht längstens bis nächsten Donnerstag den 24. d. M. Vormittags 11 Uhr bei der Unterzeichneten Stelle, wo auch die Verkaufsbestimmungen eingesehen werden können, schriftlich und verschlossen einzu­reichen.

Den 17. Nov. 1910.

Calw, 16. November 1910.

GrjWsttiWkg mid EurMlnng.

Einer verehrl. Einwohnerschaft von Calw und Umgebung zeige hiemit ergebenst an, daß ich das

Gasthaus z Traube

käufl'ch erworben habe und dasselbe in unveränderter Weise wetter­führe. Reelle Getränke rnd gute Speisen werden zugefichert.

Zugleich mache ich bekannt, daß ich das Flaschenbier wie Herr Pfeif le weiterführe. Auf Wunsch wird dasselbe ins Haus gebracht.

Hochachtungsvoll

Matte Vollmer Witwe.

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RSumungrhalber verkaufe ich «rein ganz»« Lager ln

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