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verschiedenste» .Sanierungspläne konnten infolge des Widerstandes der Hamburger Gesellschafter nicht verwirklichtwerden und der Konkurs wurde jetzt eröffnet. - Am 29. ds. Mts. findet in Back­nang die erste Gläubigerversammlung statt. ^Zum Konkursverwalter wurde vr. Nördlinger in Stutt­gart ernannt» Der Zusammenbruch der Firma ist allerdings nicht überraschend gekommen, denn die Lederwerke L. Nebinger in Backnang galten bereits als stark überschuldet, als fie sich mit Graubner u Scholl vereinigten. Beide Firmen hatten vor ihrer Vereinigung schon mit großen Schwierigkeiten.zu kämpfen und waren oft ge­nötigt, immer neue Kredite in Anspruch zu neh­men. Die Lederwerke L. Nebinger in Backnang standen schon yor Jahren vor dem Zusammen­bruch und die Umwandlung der Firma in eine Gesellschaft miff beschränkter Haftung vermochte die jetzt eingetrWne Katastrophe nur kurze Zeit aufzuhalten. Hauptlieferanten der Vereinigten Lederwerke wären die Firmen W. Rockmann in Straßburg und Johann Huber in Jmmenstadt, die selbstverständlich stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. TM' xtwa 4'/- Millionen Paffive« stehen nur sehr geringe Aktiven gegenüber. Als beteiligte BärikWitute kommen in erster Linie die Württembytgische Vereinsbank und die Würt- tembergische Bankanstalt mit ungefähr 400 000 in Betracht. 'Als Sicherheiten sollen diesen For­derungen jedoch genügende hypothekarische Ver­pfändungen Dgrnüberstehen. Es wird ange­nommen, daß die Stuttgarter Banken keinen Verlust erleidest. werden. Beteiligt sind ferner die Bank vost- Elsaß-Lothringen in Straßburg mit einem Kapital von über V- Million Mark. Aber auch dieses Geldinstitut glaubt durch hypo­thekarische und Warenverpfändung genügend ge­deckt zu sein. Interessiert sind weiter Ehr. Stätz­ling, L. Valentin u. Co., Kommanditgesellschaft auf Aktien in Stnrßburg. Es ist mit Sicherheit darauf zu rechne») daß erst nach Erledigung ver­schiedener Prozeße eine klare und übersichtliche Sachlage geschaffen werden kann.

Eßlingen 5. Nov. (Vom schlechten Herbst.) Das Ergebnis des heurigen Herbst­geschäfts gibt nach der Zusammenstellung fol- ^

gendes Bild: Gekeltert wurde« in der Stadt­kelter 340 Hektoliter Wein mit einem Gesamt­erlös von 28 333 bei einer Grundlage von 350 ^ für den Eimer, gegen 1320 Hektoliter mit einer Einnahme von 55440 ^ im Vorjahr und 1200 Hektoliter mit einem Erlös von 85 200 ^ im Jahre 1908.

Göppingen 6. Nov. (Großfeuer.) Heute nacht 4 Uhr ist das bekannte Zigarren­geschäft von Schmied beim HotelSand" mit dem angeöauten Kolonialwarengeschäft von Bauer durch ein Schadenfeuer völlig zerstört worden, obgleich der Löschzug und die gesamte freiwillige Feuerwehr rasch zur Stelle waren. Der Schaden ist sehr bedeutend. Dis Eutstehungsursache konnte noch nicht ermittelt werden. Damit sind wieder zwei alte Gebäude, von denen das letztere Eigentum der Stadt war, in der verkehrsreichen Marktstraße gefallen. Die beiden Nachbar­gebäude, zwei Hotel«, konnten dank dem energi­schen Eingreifen der Feuerwehr gerettet werden.

Pforzheim 5. Nov. (Zur Arbeiter­bewegung.) Die Kündigung aller organisierten Arbeiter in den hiesigen Kettenfabriken seitens der Fabrikanten hat gestern bereits zum großen Teil stattgefunden. Als Antwort darauf legten in verschiedenen Fabriken die Nichtorganisierten Kettenmachereinnen die Arbeit nieder, um sich so mit den Organisierten solidarisch zu erklären.

Vermischtes.

Die Bitte der Pferde. In Amerika haben die Tierschutzvereine eine nicht weniger schwere Aufgabe als in der Alten Welt, denn wo im Kampfe um den Dollar die Gesundheit des Menschen rücksichtslos geopfert wird, kennt man auch den Tieren gegenüber keine übertrie­benen Regungen des Mitleids. Nun ist der New-Dorker Polizeichef den Tierfreunden zu Hilfe gekommen, und er hat dabei einen Weg eingeschlagen, der für einen hohen Polizeibeamten ungewöhnlich erscheint und besondere Beachtung verdient, weil er erfolgreicher gewesen ist wie alle anderen Versuche, die Tierschindereien zu verringern. Statt im Vollgefühl seiner Polizei­

gewalt die Bürger in einem gebieterischen Erlaß zuvermahnen", hat der Polizeichef von New- Uork, so berichtet eine englische Wochenschrift, an allen städtischen Stallungen ein großes Plakat ankleben lassen, das die merkwürdige Ueberschrift trägt:Bitte des Pferdes". Das bizarre Do­kument lautet:Zu dir, mein Herr, komme ich mit Meiner Bitte! Ernähre mich und stille meinen Durst; wenn des Tages Müh und Arbeit vorbei ist, schenke mir Obdach in einem sauberen Stalle. Sprich zu mir, denn deine Stimme ist wirksamer als Zügel und Peitsche, streichle mich und lehre mich so, gern und freiwillig zu arbeiten. Schlage mich nicht bei den Steigungen und reiße nicht an den Zügeln, wenn die Straße abwärts führt. Und wenn ich dich nicht gleich verstehe, greife nicht sofort zur Peitsche; prüfe lieber die Zügel, ob sie vielleicht nicht in Unordnung sind, und überzeuge dich, ob das Eisen am Hufe mich nicht schmerzt. Wenn ich da« Futter in der Krippe verschmähe, untersuche meine Zähne, und schneide mir nicht den Schwanz ab, denn er ist mein einziges Abwehrmittel gegen die Fliegen, die mich quälen und peinigen. Und dann, mein lieber Herr, wenn das Alter mich schwach und unbrauchbar macht,, o, dann verdamme mich nicht zum Hungertode: richte und töte mich selbst, auf daß ich nicht unnütz leide. Und verzeihe mir, wenn ich mit dieser demütigen Bitte zu dir komme im Namen dessen, der auch in einem Stall ge­boren wurde." Mit dieser Bitte wurde erreicht, was kein Erlaß bewirkt hätte: Kutscher und Pferdewärter behandeln seitdem die Tiere mit größerer Rücksicht als früher.

Marktberichte»

Herrenberg 5. Nov. Auf de» heutige» Schweinemarkt waren zugeführt: 180 St. Milchschweine, Erlös pro Paar 3048 64 St. Läuferschweine, Erlös pro Paar 50 bis 112 Verkauf gut.

Nrllameteil.

üeoegiU

Vorzügliche

3 u. L k>5g.

Amtliche und privstanzeigen

K. Grundbuchamt Calw.

Verkauf eines Hausanteils.

M

.r.Zn der Nachlaßsache der ff Heinrich Zoll, Schmieds Witwe, Katharine, qeb. Schober, hier, kommt der vorh. Hausanteil ^ an Geb. (Nr. 139 1 a 50 qm Wohnhaus mit gew. Keller und Hof- raffisi 'an der Nonnengasse am Maytag, den 14. November 1910, vormittags 11- Uhr, auf dem hiesigere Rathaus öffentlich zur Versteigerung.

Den 5. -Npvxmber 1910.

d- Grdb.-B. Bez.-Notar Krayl.

- -

Aichhal-eir.

KkSkOlists- ml, 7' 7 '

Die hiesige Gemeinde bringt am Dienstag, den 18. Novbr. dtz. ID., nachmittags 1 Uhr, auf dem Rathaus das früher der Gg. Schaible Witwe gehörende Anwesen:

1 zweiftock. Wohnhaus. Scheuer und Schopf, nebst ca. ff 6 Morgen Acker und Baumgarteu öffenilich zum Mrkauf.

Dieses Anwestn würde sich namentlich für einen Handwerksmann eignen, da in hiesiger Gemeinde sich keiner befindet.

Nach dieses,Verkauf kommen zur Versteigerung:

1 großer eiserner Herd, 1 fahrbarer Göpel, 1 Dreschmaschine mit Schüttler, 1 Futterschueidmaschine für Kraftbetrieb, ferner das früher dem Jakob Keck gehörige Wohnhaus, Scheuer., Holz, und Wagenschops aus de« Abbruch.

Kaufsliebhaber, werden eingeladen.

I. A.:

Ratss«hreiber Srstzmann.

VolltSHssS^SIN OslHstss,

Honte Abend 8 Nh»

-ei Velthle

Versammlung

Der Ausschuß.

K. Forstamt Hofstett,

Post Teinach.

Wklstamheli-Vtkdiiif

Submission.

Am Mittwoch, den 23. Novbr., vorm. 11 Uhr, im Lamm in Neuweiler aus Scheidholz der Hüten Agenbach, Rehmühle, Aichelberg, sowie 134 (Agen- dach) und II 26, 27 (Aichelberg) meist ta. 3372 St. Langholz mit Fm. 1201., 200 II, 476 HI., 356 IV., 387 V., 111 VI., 167 St. Säghol; mit Fm. 66 I., 59 II., 13 III.

Die Submtssionsbedingungen sind in den Losverzeichnissen und Schwarz­wälderlisten enthalten. Das Forstamt versendet Losverzeichniffe und Offert­formulare unentgeltlich, ganze (keine Teil-) Schwarzwälderlisten für Nicht­abonnenten zu 3 Mark.

Im Bollstreürmgswege

verkaufe ich am Mittwoch, den 9. Novbr., mittags 1 Uhr, gegen Bar­zahlung:

1 Kost m!> 1 Wollten.

Zusammenkunft hinter dem Rathaus.

Biede rmann Gerichtsvollzieher.

Seideobmd-

Refte

in allen Farben sin- singe- treffen.

KsZolmislei' 8eklaiok.

Hirsau, 7. November 1910.

Todesanzeige.

Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir die traurige Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unsere liebe Tante

Frau Maris Vurkhar-t, geb Lutz, Schreiners Witwe,

nach längerem Leiden im Alter von 74 Jaheen in die ewige Heimat abzurufen.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung Dienstag Nachmittags 3 Uhr.

Stenograken-Verein Lalw.

Die UebungSabende beginnen nächsten Mittwoch 8 Uhr im alten Lokal.