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Bürgermeister von Brüssel, Max, Beim Einlauf des Kais. Sonderzuges intonierte die Musik die deutsche Hymne. Der Kaiser in der Uniform der Leibhusare» mit dem Bande des Leopold- orden«, dir Kaiserin und Prinzessin Luise be­stiegen den Wagen. Der Kaiser und der König küßten sich wiederholt ans beide Wangen.

Brüssel 25. Okt. Während des Ein­zug« de« Kaisers und der Kaiserin in Brüssel manövrierte der Lenkballon „Bille de Brvxelle«" über dem Kgl. Schloß.

Rom 25. Okt. Die Ueberschwemmung in Casamicciola ereignete sich zwischen 10 und 11 Uhr vormittags Ungeheure Wafsermaffen flössen von den Bergen der Stadt zu und ver­wüsteten verschiedene Stadtviertel. 9 Personen find in den Fluten ums Leben gekommen. In Dorre del Greco zählt man 5 Tote. KriegS- und andere Schiffe sind heute nacht mit Lebens­mitteln, Zelten, Aerzten und Hilfspersonen vom Roten Kreuz nach Casamicciola abgegangen.

Rom 25. Okt. Nach den neuesten Nach­richten find die Beschädigungen in der Nachbar­schaft des Vesuv und da« Unglück in Jschia nicht so bedeutend, wie die ersten Gerüchte glaube« machten. In Casamicciola sind etwa 15 Häuser eingestürzt. Hundert andere find beschädigt, ebenso dar Elektrizitätswerk. Zehn Menschen sind umgekomme». Die Verwüstung der Küste von Amalfi ist sehr groß.

Neapel 25 Okt. Nach einer Meldung aus Pozzuoli erzählen Flüchtlinge aus Casamicciola, daß der Sturm besonders in der Richtung von Monte San Nicola wütete. Ein Flüchtling will 13 oder 14 Opfer gesehen haben. Im Badectablissemrnt von Casaurccitoa wurden 12 Personen mitgerissen und ertranken. Ein anderer Flüchtling erzählt, daß sich viele Personen auf die Dächer gerettet hätten.

Salerno 25. Okt. Minori hat durch die Ueberschwemmung sehr gelitten. Man hat bisher 2 Tote unter den Trümmern gesunden. In Majori sind alle Häuser eingestürzt, 20 Menschen wurden von den Trümmern erschlagen.

Die Straße von Salerno »ach Positano ist unter­brochen, da mehrere Brücken zerstört worden sind.

Vermischtes.

(Explodierende Oefen.) Da im Herbst oder Frühjahr immer wieder Explosionen bei sogenannten Dauerbrandöfen Vorkommen, dürfte es nicht unangezeigt erscheinen, ganz speziell darauf hinzuweisen, daß solche Vorkomm­nisse in den meisten Fällen auf Selbstverschulden zurückzuführen sind. In diesen Jahreszeiten sind bekanntlich dichte Nebel keine Seltenheit und diese in Gemeinschaft mit Kohlengries sind die gefährlichsten Feinde genannter Oes n. Um solche Explosionen zu vermeiden, muß hauptsächlich darauf geachtet werden, daß in den Dauerbrand­öfen nicht gestochert und nicht gerüttelt wird, so lange der Ofen sich nicht in vollem Brand be- ! fiadet, damit dir in den aufgelegten Kohlen sich entwickelnden Gase zuerst verbrennen. Der­gleichen darf auch eine Nachfüllung mit sogen. Gries und Kohle nicht statl finden, wenn im Füll­schacht Kohlen nicht mehr vorhanden sind. Durch eine solch; Nachfüllung wird das Feuer voll­ständig überdeckt und eine Art Retorte erzeugt in welcher das entwickelte Kohlengas lagert und sich beider geringsten Erschütterung oder Berüh rung entzündet. Auch bei sogen, irische« Oefen ist ebenfalls darauf zu achten, daß beim Auffüllen das Feuer niemals ganz überdeckt wird, was da­durch vermiede» werden kann, wen» die Kohle schräg eingeschüttrt wird, wodurch eine Ecke des Feuerschachte« frei bleibt und die sich entwickelnden Gase sofort verbrenne» können.

(Schafzucht) Die Schäferei ist in früheren Jahrhunderten in Württemberg in aus­gedehntem Maße betrieben worden. Auf der General-Zusammenkunft in Markgröningen, die jährlich abgehalten wurde, kamen anfangs de« achtzehnten Jahrhunderts gegen 200 Schäfer zusammen. Durch verschiedene Umstände, wozu namentlich Aufforstungen von Weiden, Einführung anderer landwirtschaftlicher BebauungSmethoren, Konkurrenz des Auslandes insbesondere Austra­liens, Aenkerung in der Zuchtrichiung und der Zollgesetzgebung zu rechnen sind, ging die Schaf­

halterei mehr und mehr zurück. Während man 1830 noch nahezu 600 000 Schafe im Lande zählte, waren 1900 nur mehr etwa« über die Hälfte vorhanden, und die letzte Zählung im Jahre 1907 ergab nur 278 337 Siück. Früher war in der Zuchtrichiung die Wollindustrie führend und dadurch kam das spanische Merino­schaf ins Land. Al» indessen die Nachfrage nach feiner Wolle sich verminderte und mehr auf Fleischzuwachs gesehen wurde, ging da« Merino­schaf zurück. Während z. B. 1840 noch 135179 Merinos gezählt wurden, betrug ihre Zahl 1892 nur noch 522. Heute wird nur noch da» halb­veredelte Bastardschaf gezüchtet, welche« mittel- feine Wolle und gute» Fleischergebnis liefert.

Marktberichte»

Unterreichenbach 24. Okt. Der heutige ! Vieh markt war irrfoige der israelitischen Fest­tage ganz schwach befahren. Bei etwa» weichenden Preisen wurde jedoch lebhaft gehandelt. Dem Schweinemarkt waren 6 Körbe Milchschweine und 1 Korb Läufer zugejührt, welche rasch abgesetzt wurden. Preis der elfteren 22—24 letztere galten je nach Schwere 40—50

Oeffentlicher Vortrag

im Saale des Georgenäums

Freitag, 28. Oktober, abends 8 Uhr, von Herrn Lavdeskonservator Prof. l)r. Goeßler: „Unter -er Sonne Homers^

— mit Lichtbilder«. —

Zu zahlreichem Besuch ladet freundlichst ein der GeorgeniiumSrat.

Reklameteil.

K. Forstarnt Stammheim.

Kalistcinlieferungs-

Mord.

Am Freitag, den 28. Oktober, nachmittags 4 Uhr, wird in der „Linde" in Stammheim die Lieferung und das Kletnschlagen von 343 vkm MnschLlkattst-in-n aus die Wege in sämtlichen Staats- Waldungen im Abstreich vergeben.

K. Forstamt Enzkiöstrrle.

de« M«

im schriftlichen Aufstreich

aus I Wanne 23; VII Kälberwald! 3 15, 64, 67 geschätzt zu 1400 Baustangen I./III. Kl, 2200 Hagstangsn I /III Kl., 40si0 Hopfenstangen I./III. Kl, 3000 Hopfenstangen IV./V. Kl, vorwiegend Fichten. Sämtliche Baustangen I /III. Kl., Hagstangen I/III. Kl, Hopfen­stangen I/III nnd IV./V. Kl. (die Hopfenstangen außerdem nach Fichten und Tannen getrennt) in jeder Abteilung bilden je I LoS. Die bedingungslosen Angebote auf die einzelnen Lose, aus­gedrückt in Prozenten der staatlichen Taxpreise sind verschlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen bis spätestens Freitag, den 4. November, vorm. 11 Uhr, beim Forstamt einzu­reichen, auf dessen Kanzlei zu dieser Zeit die Eröffnung der Angebote statt­findet. Losverzeichnisse, Taxpreislisten und jede weitere Auskunft auf Wunsch durch das Forstamt.

vad Teinach.

Am nächsten Dienstag, den 1. November, findet hier

Mich md MeillkNMkt

statt, wozu höflichst cinladet

-er Gemei«-erat.

(Statt jeder besonderen Anzeige.)

Calw, 25. Okt. 1910.

Todesanzeige.

Tieferschüttert teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten mit, daß unser lieber Sohn und Bruder

Walter

heute früh 9 Uhr unerwortet rasch im Alter von 9 Jahren sauft verschieden ist.

ilm stille Teilnahme bitten

Ge erg Vsllinsr, Lokomotivführer

r-M mit Aar« «n- Ain-errr.

Beerdigung am Donnerstag nachmittag 2 Uhr.

Mgergrsellschatt ealw.

Am SomStag, de« 29. ds. Mts., abeuds von 8 Uhr an, findet im Gesellschrrftslokal die ordentliche

Generalversammlung

statt, zu der wir unsere Mitglieder hiedurch freundlich einladen.

Tagesordnung:

1. Rechenschaftbericht. 2. Neuwahlen.

3 Verkauf von Zeitschriften. 4. Etwaige Anträge.

Den 26. Oktober 1910.

Der Ausschuß.

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