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und seiten« der Behörden nicht geförderte Ver­anstaltung eine» gewerb»mäßigen AuSstellungS- macher» gewesen, vpr dessen Unternehmungen au» früherem Anlaß öffentlich gewarnt werden mußte.

Ist ein Eisenbahuerstreik auch in Deutschland möglich? Diese Frage hat sich ein Frankfurter Blatt von einem alten Eisen­bahner in negativem Sinne beantworten lasse». Hierzu schreibt demPforzheimer Generalanzeiger" ein besonder« mit den Verhältnissen der Eiseu- bahnarbeiter gut vertrauter Fachmann, daß ein Streik auf den deutschen Bahnen zwar immerhin möglich, daß aber eine solche Lage wie jetzt in Frankreich bei un» einfach undenkbar, da da» Personal viel zu gut diszipliniert ist und vor allem die Verwaltungen auch über eine ganz andere Autorität und auch über andereHilfs­mittel" verfüge», wie dort. Auch weiß der deutsche, gut geschulte Eisenbahner, der auch hin­sichtlich de» positiven Wißen» eine viel höhere Stufe einnimmt, wie bei unseren westlichen Nachbarn, daß ein ähnliches Vorgehen wie in Frankreich ihn für alle Zeiten seiner immerhin sicheren Existenz berauben und daß die öffentliche Meinung jeden Streikoersuch auf» schärfste verurteilen würde. Man ist sich auch in Deutsch­land der ungeheuren Schädigung, die der ganzen Nation durch einen solchen Streik zugefügt würde, viel mehr bewußt, wie anderswo. Dazu kommt noch, daß die großen Eisenbahnerverbände mit ihrer straffen Organisation den Streik eben­falls entschieden verwerfen. Eine Einberufung zur Fahne wäre bei uns gar nicht nötig, da sich durch Verwendung der Bureau- und Abfertigungs­beamten, sowie der Pensionäre der Betrieb ge­raume Zeit aufrecht erhalten ließe.

(Schweinezucht.) Zum Rückgang der Preise für Milchschweine schreibt da»Wochen­blatt für Landwirtschaft": Die Erscheinung sagt gar nichts anderes, als daß die Landwirte die Aufstellung von Schweinen zur Mast gegen­wärtig al« wenig einträgliche» Geschäft betrach­ten und infolgedessen vernachlässigen. Die» kann seinen Grund nur in dem diesjährigen schlechten Ausfall der Kartoffelernte habe», denn alle übrigen für die Schweinehaltung und - Mästung in Betracht kommenden Punkte zeigen sich zur Zeit keiueSweg» ungünstig. Insbesondere hält sich der Preis für Schlachtschweine, wen» er auch gegenüber dem vorjährigen Herbst etwas niedriger ist, dauernd auf einer solchen Höhe, daß selbst unter den gegenwärtigen, weniger günstige« Futterverhältnissen, die Heranmästung von Schweinen ratsam ist. Welche Futtermittel am besten zur Verwendung gelangen und wie die Haltung und Mästung der Schweine am zweckmäßigsten bewerkstelligt wird, ist schon früher eingehend geschildert worden. Dort wurde auch

dargelegt, daß angesichts de« gegenwärtigen Mangel» an schlachtreifem Rindvieh, der sich in fast ganz Europa bemerkbar macht, ein wesent­licher Rückgang der Schweinepreise in absehbarer Zeit nicht zu befürchten ist. ES könnte sich bitter rächen, ließe man sich jetzt dazu ve: leiten, die Einstellung von Milchschweineu für Mastzwecke einzuschränken. Den» dadurch geht der kleine Mann nicht nur von vornherein jeder Aurnützung späterer günstigerer Absatzzeite» verlustig, sondern er zwingt auch den Züchter zur Verminderung seines Bestände» an wertvollen Zuchtschweinen. Die unausbleiblichen Folgen sind dann ungesund hohe Ferkelpreise, sobald die Nachfrage wieder regrr wird, so daß hiedurch allein schon die Aus­sicht auf einen namhaften Gewinn beim Absatz der zum Mast aufgestellten Tiere sich wesentlich verringert. Aber auch noch ein weiterer Grund, Schweinehaltung und -Mästung zurzeit nicht zu vernachlässigen, macht sich für den kleinen Land­wirt geltend. E« ist die» das Bestreben gewisser Kreise, mit allen Mitteln auf eine Oeffnung unserer Grenzen für fremdes Vieh hinzuwirken, wozu ihnen die gegenwärtige Knappheit an Groß­vieh willkommenen Anlaß gibt. Daß eine Fleisch­teuerung im eigentlichen Sinne nicht besteht, sobald man nur die Schweine zur Fleischversor­gung genügend heranzieht, läßt sich nicht ernstlich widerlegen; gerade deshalb hat der Kleinbauer darauf zu sehen, daß die Versorgung der Märkte mit Schweinefleisch nicht nachläßt, denn alle auf eine Erschwerung unserer Viehhaltung gerichteten Bestrebungen, und zu diesen gehört in erster Linie die Vieheinsuhr aus dem Auslande mit ihrer Seuchengefahr, treffe» fast ausschließlich den kleinen und mittleren Landwirt. Daher aus- harren, nicht nur an heute und morgen denken.

Marktbericht«,

Stuttgart 18. Okt. (Obst Markt­bericht.) Die Obstpreise auf dem heutigen Stuttgarter EngroSmarkt waren folgende: Him­beeren 35 Pfirsiche 1525 Aepfel 8 bi» 15 Birnen 722 Nüsse 2540 Zwetschgen 1820 Hagebutten 1214^, Quitten 1215 Trauben 25 Tomaten 1012 alles für 50 Kilo. Zufuhr ge­nügend, Verkauf lebhaft. Die Mostobstpreise auf dem Wilhelmsplatz waren 5,606 30 angefahren waren 2700 Zentner. Der Tafel­obstverkauf des Tettnanger Bezirkrobstbauvereins verlief sehr befriedigend. Die Vorräte wurden glatt geräumt; e« wurde Brutto für Netto ver­kauft. Der Zentnerprei» stellte sich auf 16 bi» 25

Hopfenhaudel.

Rottenburg 18. Okt. Der Hopfen­haudel hat sich in diesem Jahr überraschend schnell abgewickelt. Die Vorräte bei den Pro­

duzenten find nahezu erschöpft. Die, Brauereien haben bereit» ihren Bedarf gedeckt. Der Hopfe« war auch in diesem Jahr wieder sehr beliebt, da er sowohl im Wuchs sehr gleichmäßig, dabei gesund und gehaltvoll ist. Bezahlt wurden in de« letzten Tagen 8095 in einem Fall auch 100 ^ für den Zentner.

Herbstnachrichte«.

Besigheim 18. Okt. (Weinver­steigerung.) Gestern nachmittag brachte die Weinbaugenoffenschaft Besigheim im Gasthaus zum Waldhorn ihr diesjährige» Erzeugnis, be­stehend au» 42 Hektoliter 1. Klaffe und 3 Hekto­liter 2. Klaffe Rotwein von den besten Berg­lagen zur Versteigerung. (Voriges Jahr betrug da» Gksamlquantum 285 Hektoliter). Der ge­samte Wein 1. Klaffe wurde von zusammen 9 Steigerern zum Einheitspreis von 230 ^ per 3 Hektoliter verkauft, für die drei Hektoliter 2. Klaffe wurden 201 ^ bezahlt.

Hausen a. Z. OA. Brackenheim 18.Okt. (Von oer Weinlese.) Trotz aller Arbeit in den Weinbergen (es wurde häufig fünfmal ge­spritzt, geschwefelt und gut gedüngt) fällt der Herbst recht klein aus. Viele können ihren Er­trag in der Gölte heimtragen. Die ältesten Leute können sich an solch geringen Jahrgang nicht erinnern. Bis Anfang September war noch Aussicht auf einen gute» Herbst, dann aber kam der Mehltau und der Sauerwurm. Letzterer hat wohl am meiste« vernichtet. Die Weinberge sind für diese Jahreszeit noch schön belaubt, und da da» Holz gut ausreist, taucht auch schon wieder die Hoffnung auf fürs nächste Jahr. Heuer aber ist es nichts, selbst die sogenannten Glücksherbste sind auSgeblieben.

Reklameteil.

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Vertreter: tuliu 8 k'oeller, 8 tuttgart,

8edlosstrssss 71.

Amtliche und privatanzeigen.

Oberamt Calw.

Gemeinde Dachtel.

Vergebung vou Bauarbeiter».

Die zur neuen Wafferversorguogsavlage erforderlich werdenden Erd-, Betoniernngs-, Maurer- und Steinhauerarbeiten sollen im Submissions- Wege vergeben werden.

Nach dem Kostenvoranschlag betragen:

Rubrik! Betreff

8 ! Die Zu- und Vertetlungsleitung . . . L Der Hochbehälter mit 100 cbm Nutzraum

Erd- Beton-rc. Arbeiten ^ ! I«"

2980. ! 680.

420. > 2750.

zus. ^ 3400. > 3430.

Pläne, Voranschlag und Akkordsbedingungen liegen bei der Unterzeichneten Stelle zur Einsicht auf; ebendaselbst sind die schriftlichen Angebote auf einzelne oder mehrere Positionen, in Prozenten des Voranschlags ausgedrückt, mit An­gabe der Stundenlöhne für Maurer und Taglöhner, verschlossen und mit der Aufschrift

Angebot auf Bauarbeiten znr Wasserversorgung"

spätestens bis zum 24. Oktober 1910, abends 8 Uhr, portofrei einzureichen. Dachtel, den 17. Oktober 1910.

Sehnlth eitzenamt.

Lehre.

Bauingutversteigeruirg.

Herr Christian Lamparter, Privatier hier, bringt am Montag, de« 24. Oktober 1910, vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus, sein zu 2550 ^ angekauftes 37 s 19 qm großes Baumgut im Steckenäüerle im letzte» Termin zur Versteigerung, wozu Liebhaber eing-iaden werden.

Calw, 17. Oktober 1910.

Ratrschrsiber Dreher.

ülittleiier-üMel:

8attn-/lugu8ls, bodl'uokloi' 2i1r, V»ML81, OlPi'86, ?olrpiquo, gobloiolil Lkölonno, l-oinon, ttalbloinon, öottrougo, öottdi'il!, öottiiboi'tzvüi'fo, öotttiokoi', öolttodoi'n und sslsum, ooms ^nkottigung von Sotten

empkieklt

franr Loliosnlon.