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Vom Aufstand der Transkeikaffern meldet ein Bericht de» stellvertretenden Gouver­neurs, daß der bedauerliche Zusammenstoß von Soldaten und Transkeikaffern durch da» auf- sässige Verhalte» der Kaisern gegen die Bahn- bauleitung veranlaßt wurde. Die Angestellten baten die in der Nähe befindliche Truppe um Unterstützung, worauf die Kaffer« mit Keule« und Messern bewaffnet, sich zusammenrotteten und die öffentliche Sicherheit bedrohten. Infolge­dessen war da» Einschreiten der Truppe nötig; diese machte erst von der Waffe Gebrauch, als die Kaffern zum Angriff übergingen. Vierzehn Kaffer» sind tot, die Verwundeten befinden sich in guter Fürsorge. Dem englischen Reuter- schen Bureau wird zu dem Vorfall au» Swakopmund vom 8. d». Mt», gemeldet: Lohnabzüge bei den beim Bahnbau bei Wilhelmstal beschäftigten Kaffern für nicht ge­leistete Arbeit an Sonntage» oder in Krankheits­fällen veranlaßten die Kaffern zum Au» stand. Darauf verweigerten die Bauunternehmer die Lieferung von Wasser und Nahrungsmitteln, die die Kaffer» sich nunmehr von den benachbarten Farmen verschafften. Da die Polizeibeamten, die die Führer der Ausständigen verhaften sollten, schlecht behandelt wurde», wurde eine Kompagnie Soldaten gegen die Kaffern ausgeschickt, die man der Räuberei mit Waffen in der Hand bezichtigte. Bei dem Angriffe gebrauchten die Soldaten zu­erst da» Bajonett, dann machten sie von der Feuerwaffe Gebrauch. Vierzehn Kaffern wurden getötet, viele verwundet. An Ort und Stelle hält man da» Auftreten gegen die Kaffer» für gerechtfertigt.

Paris 16. Okt. Während eine« Schau- flugs bei EtampeS stießen heute die Flugzeuge der Flieger Brest und Behat zusammen. Beide Aviatiker erlitten schwere Verletzungen. Besonder» bedenklich ist Behat'S Zustand, der beide Beine gebrochen hat.

Pari» 15. Okt. Die Ostbahngesell­schaft macht bekannt, daß die Aurstandsbewegung auf ihren Linien als beendet angesehen wird. Das Ministerium der öffentlichen Arbeiten stellt eine merkliche Besserung bei der Nord- und Westbahn fest. Auf der Lyon-Mittelmeer Bahn ist der normale Dienst gesichert. Auf der Orleans- bahn haben von 781 Au»ständen 574 die Arbeit wieder ausgenommen. Bei der Südbahn sind die Arbeitseinstellungen zahlreich, doch wird der Dienst aufrechterhalten. In Marseille habe» die Angestellten gestern abend beschlossen um Mitter­nacht in den Ausstand zu treten.

Paris 16. Okt. Die Regierung ist der Ansicht, daß sie gegenwärtig nicht in Verhand­lungen mit dem nationalen Syndikat der Eisen­bahner und dem Verband der Heizer treten könne, da diese sich zur Zeit im Konflikt mit den Militär­gesetzen befinden. In mehreren Orten, besonder» in der Umgebung von Pari», sind wieder Fälle

von Sabotage vorgekomme». Etwa zwanzig Au»- ständige, die sich an den Ausschreitungen in Corneilles beteiligt haben, find verhaftet worden. Ein Agitator, der im Automobil durch ganz Frankreich reist und Propaganda für den Aus­stand betrieb wurde in Bordeaux verhaftet.

Pari» 16. Okt. Der mit der Ueber- wachung der Anarchisten betraute Polizeikommissar Guichard, der »ach den Urheber» de» Bomben­altentat» in der Uuk äs und der Eisen­bahnsabotage fahndet, nahm letzte Nacht in Begleitung von 80 Schutzleuten in einem aus­schließlich von Revolutionären und Sozialisten besuchten Gasthause in der Rue äs Lrötazus eine Durchsuchung vor. Etwa 15 Revolutionäre, zumeist Ausländer, bei denen verbotene Waffen vorgefunde« wurden, wurden verhaftet.

Paris 16. Okt. Da» Ministerium gibt bekannt, daß der normale Dienstbetrieb auf dem Pariser Nordbahnhof von heute abend ab wieder sichergestellt ist.

Newyork 16. Okt. Wellmanns Ballon, der 6 Man» Besatzung an Bord hat, ist zuletzt an der Küste von Long Island gesichtet worden. Die letzte Meldung besagt, daß starker Nebel herrscht. Etwa 1000 Zuschauer wohnten dem Aufstieg de» Luftschiffes bei. Anfangs hieß es, es sei nur eine Probefahrt beabsichtigt. Erst am Nachmittag wurde bekannt, daß Wellmann infolge der günstigen Windverhältnisse sich dazu entschlossen hat, eine Fahrt nach Europa anzu­treten. Eine große Menschenmenge wartete in 6it^ auf eine etwaige Rückkehr Well-

mann».

Marktbericht«.

Herrenberg 15. Okt. Auf de» heutigen Schweinemarkt waren zugeführt: 90 St. Milchschweiue, Erlös pro Paar 35—45 18 St. Läuferschweine, Erlö» pro Paar 50 bis 120 Verkauf gut.

Stuttgart 15. Okt. Dem Mostobst­markt auf dem Wilhelmsplatz waren 2000 Zentner zugeführt. Preis 5.80—6.20 ^ per Zentner. — Die Zufuhr auf dem Kartoffel­großmarkt auf dem Leo»hard»platz betrug 200 Zentner. Preis 4.50—7 ^ per Zentner.

Eßlingen 15. Okt. (Weinlese — Obst- markt.) Der Beginn der Lese wurde auf Mitt woch, de» 19., festgesetzt; von Sam»tag ab wird es neue» Wein geben. Da» Gesamterzeugni» wird auf 1800 Hektoliter gegen 4500 im Vor­jahr geschätzt. Einzelne Keltern werden nicht geöffnet werden. Eßlingen bi» Mellingen, also die Neckarhalde, werden wohl noch eins der besten Lesen im Lande nach Menge und Güte geben. — Heute standen auf dem Obst markte etwa 3500 Zentner zum Verkauf. Die Preise bewegte» sich zwischen 5.80 und 6 20 im Durchschnitt wurde der Zentner zu 6 ^ verkauft.

Vom Kaiserstuhl 13.Okt. Verschlechte A«»fall des Herbstes ist leider die all­gemeine Klage der Oberländer, aber ganz be­sonder» wurde durch einen Fehlherbst Jhringen betroffen, dessen hauptsächlichste Einnahmequelle aus dem Erlös vom Neuen und den Kirschen fließt. Die jährliche Durchschnittseinnahme aus Kirschen und Wein wird auf zirka 800000 Mk. veranschlagt. Und was war das Resultat dieses Jahre»? Die Kirschenernte minimal, da» Er­gebnis de» Herbstes so schlecht, daß damit oft nicht einmal die Ausgaben für da» Schwefeln der Reben gedeckt werde». Wenn noch im Monat August der Stand der Reben derart war, daß man auf eine» halben Herbst hoffen durfte, da» ständig schlechte Wetter hernach drückte mit jedem Tag die Hoffnung herab. Ein älterer Rebmann, der genaue Aufzeichnungen macht, hat laut „BreiSg. Ztg." bisher als seine geringste Ein­nahme au» dem Weinverkauf 1300 Mk. verzeichnet. Diese» Jahr war der Ertrag gleich Null, kaum daß e» zu dem Haustrunk reicht. Ein anderer Rebmann hat seinen ganzen Herbst durch sei« Söhncheu aufessen lassen! Daß ein solche» Er­gebnis sich in vielfacher Beziehung ungünstig bemerkbar machen muß, ist sehr erklärlich.

Reklarrreteil.

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Nr. 3-/, 4 S 6 8 10 _

kniM: 3*/, 4 5 6 8 lOktz.ä. 8t.

Orient, labslc- uncl eiAarettenkadrilc VLdilOTU, lud. NuKv 2ietn, Dresden.

Vertreter: tulius ?oeller, 8tuttgsrt,

Seölosstrasse 71.

Amtliche und Privatanzeigen.

Hberamt Gat'w.

Die Gemeinden des Oberamtsbezirks werden hiemit benachrichtigt, daß im Jahre 1911 die Staatsstraße Nr. 108, von Pforzheim nach Calw, zwischen Dennjächt und Liebenzell mit der

Tampfftraßeswalze

eingewalzt werden soll, und daß die Walze, soweit es ohne Störung der Arbeiten an der Staatsstraße möglich ist, zum Einwalzen von Etterstaatsstraßen, von anderen wichtigen Ortsstraßen und von Nachbarschastsstraßen in der Nähe des zu bewalzenden Staatsstraßenzugs gegen Ersatz der Selbstkosten mietweise abgegeben werden, wird. Gemeinden, welche die Walze zu benützen wünschen, haben ihre Gesuche unter Angabe der Länge der Straße, der ungefähren Menge und der Art des einzuwalzenden GeschlägS innerhalb 3 Wochen bei der Unterzeichneten Stelle einzureichen.

Später einkommende Gesuche können nicht mehr berücksichtigt werden. Von der Möglichkeit und der Zeit der Abgabe der Walze wird jede Gemeinde benachrichtigt werden, sobald der Walzenbetriebsplan festgestellt sein wird. Die Bedingungen für die Mitbenützung der Dampfstraßenwalze werden auf An­suchen von der Inspektion mitgeteilt.

Calw, den 17. Oktober 1910.

K. Ltratzeubamufpettiou.

K. Amtsgericht Gakw.

In das Handelsregister, Abteilung für Einzelfirmen, Bd. I Bl. 229, wurde heute unter der Firma:

Krüger <L Cie., Fabrikation künstlicher Bimssteine und Wetzsteine in Hirsau,

eingetragen: Die Firma ist zufolge Verkaufs des Geschäfts erloschen.

Den 14. Oktober 1910.

Amtsrichter Eh mann.

Calw.

Bestell»»-«« a»f Teckreis

zum Preis von 30 A für den Bund wollen bis spätestens 28. dS. Mts., bei der Stadtpflege ongemeldet werden.

Calw, den 15. Oktober 1910.

Sta-txflege r Dreher.

Für unsere bankmäßig entwickelte Genossenschaft suchen wir per sofort

Lehrling

aus guter Familie.

Kreditbank für Landwirtschaft und Gewerbe Calw.

Im Bollstreckrmgswege

verkaufe ich am Donnerstag, den 20. Oktober, mittags 1 Uhr, gegen Bar­zahlung

1 Mud.

Zusammenkunft in der Vorstadt.

Biedermann,

Gerichtsvollzieher.