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38,44 Meter, Jeanni« war der zweitnächste mit einem Anlauf von 39,7, Grabe dritter mit 54,1 Meter.

Paris 11. Okt. Die Eisenbahn­bediensteten der Nordbahn beschlossen in ihrer gestern abend abgehaltenen Versammlung den Gesamt aus stand. ES verlautet, daß schon heute die Arbeit auf allen Linien der Nordbahn eingestellt werden soll. Der hiesige Nordbahnhof wurde von Truppen besetzt. Auch zur Bewachung der übrige» großen Bahnhöfe der Nordbahnlinie sollen Truppen aufgeboten werden. Von der Polizei wurden umfassende Vorkehrungen zur Verhinderung von Ausschreitungen getroffen.

Paris 11. Okt. Heute nachmittag fand die Einweihung des Denkmals zu Ehren der in den Kampfe« bei Champigny vom 30. November bis 2. Dezember 1870 gefallenen Württemberger statt. Das Denkmal, ein Werk des Prof. Frend, besteht aus einem hohen von einem Kreuz überragten Obelisken, der in deutscher und französischer Sprache die Inschrift trägt:Württemberg seinen tapferen Söhnen" und mit dem württembergischeu Wappen geschmückt ist. Unter Führung des Generals v. Greifs war eine Abordnung der württembergischen Kriegervereine erschienen, die von de» in großer Zahl erschienene« Bewohnern von Champigny respektvoll begrüßt wurden. Der der deutschen Botschaft als Attache ungehörige Rittmeister Franck dankte in kurzer eindrucksvoller Ansprache dem Maire von Champigny und der französischen Regierung für die dem pietätvollen Werk ge­währte Unterstützung, worauf er das Denkmal der Gemeinde übergab, in deren Namen es der Maire Dr. Pouillett in treue Obhut zu nehmen versprach. Sodann legten General v. Greifs und die anderen Mitglieder der Veteranenabordnung die von dem württem- bergischen Königspaar, der Herzogin Wera, dem Herzog Albrecht von Württemberg und von mehreren Regimentern und Kriegervereinen ge­widmete» Kränze nieder. Im Name» der Aus­schüße überreichte Major v. Valois der Ge­meindeverwaltung für dis Schule von Champigny eine größere Geldspende. Zum Schluß begab sich die Abordnung zu einem in der Nähe ge­legenen französischen Kriegerdenkmal, in dessen Nähe auch zahlreiche deutsche Soldaten begraben liege» und legte daselbst zwei Kränze für die gefallenen französischen und deutschen Kameraden nieder. Die Feier nahm einen würdige» in ihrer Schlichtheit erhebende» Verlauf.

Innsbruck 11. Okt. Der ehemalige konservative Landtagsabgeordnete Anton Fleck­berger ist in Westerdorf im Brixsntal mit einer Schußwunde im Kopfe ermordet aufgefunden

worden. Von dr« Täter« fehlt jede Spur. Ge­rüchte behaupten, daß politische Feindschaft die Ursache der Mordtat sei.

Lissabon 11. Okt. Der Minister des Aeußern Machado erklärte in einer Unter­redung mit dem Vertreter der Reuter'schen Bureauk, Europa werde einsehen, daß die Re­publik auf fester Grundlage errichtet sei. Die Republik werde von der Bevölkerung willkommen geheißen. Die republikanische Organisation sei eine solche, daß die Regierung Reformen mit der Gewißheit des Erfolges unternehmen könne. Die Regierung werde es nicht unterlaßen, das Heer und die Flotte, die herrischen Begründer der Republik, zu organisieren.

Lissabon 11. Okt. Ganz Lissabon hat gestern in begeisterten Demonstrationen die Gründung der Republik gefeiert. Es herrscht vollkommene Ruhe. Der Handelsverkehr wickelt sich in normalen Grenzen ab. Man hat be­schlossen, ein Denkmal für die Opfer der Revo­lution zu errichten.

London 11. Okt. Wie das Reuter'sche Bureau aus Lissabon meldet, hat König Manuel vor dem Verlaßen seines Landes an den Ministerpräsidenten einen eigenhändigen Brief gerichtet, in dem er erklärt, daß er sich nichts vorzuwerfen habe. Er habe immer seine Pflicht getan und werde auch stets Portugiese bleiben. Von ganzem Herze» hoffe er, sein Land werde ihm Gerechtigkeit widerfahren lassen. Seine Abreise stelle keineswegs eine» Akt der Abdank­ung dar.

Landwirtschaftliches.

V Calw 12. Okt. Die Obsternte hat hat allgemein begonnen und ist in einigen Orten bereits beendigt. Die Quantität hat mehrfach zurückgeschlage», so daß der Vorrat nicht so groß ist, wie man früher angenommen hatte. Der Preis des Mostobstes stellt sich bei Aepfeln auf

4 ^ 20 ^ bi» 4 ^ 50 4, bei Birnen auf 3 ^ 50 c), bei gemischtem Obst auf 3 ^ 80 ^ bis 4 teilweise wurden auch höhere Preise erzielt. Für gebrochenes Obst werden 810 ^ bezahlt; auf dem Wochenmarkt wird schon zu 7 ^ Obst angeboten, das aber kein eigentliches Tafelobst ist. Die Preise für Obst scheinen etwas anzuziehe», auf dem Wald wurden heute über

5 50 ^ gefordert.

Stuttgart 11. Okt. (Ob st Markt­bericht.) Die Obstpreise auf dem heutigen EngroSmarkt waren folgende: Pfirsiche 1220^, Aepfel 712 Birnen 616 Nüße 25 bis 28 Zwetschgen 1011 Quitten 15 bis 18 Trauben 25°^, Tomaten 1113

Hagebutte« 1012 Preiselbeere» 25 Himbeeren 35^, alles für 50 Kilo. Zufuhr stark, Verkauf lebhaft. Auf dem Mostobstmarkt auf dem WilhelmSplatz waren 2600 Zentner an­gefahren, die zu 4 805.60 verkauft wurde». Die Käufer verhalten sich aber immer noch ab­wartend in der Hoffnung auf billigere Preise.

Vom Zabergä« 11. Okt. (Von der Landwirtschaft.) Die Saatzeit ist augebrochen und es werde« die Lecker mit Winterfrucht be­stellt. Roggen, Weizen und Dinkel werde» ein­gesät. Wintergerste wird ganz selten gebaut. Die Felder sind schwer zu bestelle», da der Bode« durch die viele Feuchtigkeit schwer ist. Auch sind die Aecker stark verunkrautet, lieber die Saat­zeit müssen die Tauben in den Schlägen gehalten werden. Die Obsternte, welche reichlich a«S- gefall-n ist, geht bei steigenden Preisen dem Ende zu. Mostoöst wurde von 4.505.30 Mark ver­kauft, Tafelobst von 8 Mark an für dev Zentner. Da in den Weinbergen keine große Ernte hangt, werden die Mostfäßer mehr gefüllt als in den weinreichen Jahrgängen.

Vaihingen a. E. 11. Okt. Im benach­barten Horrheim wurden für den württemberg­ischen Eimer (300 Liter) neuen Wein 210 bezahlt, ein schon feit einer Reihe von Jahren nicht erreichter Preis.

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AnMernng betr. Grabdenkmäler.

Die obere Frtedhofabteilung, rechts am Aufgang, wird demnächst in Benützung genommen und es werden diejenigen Personen, welche Ansprüche auf die daselbst befindlichen Grabdenkmale haben, aufgefordert, solche bis spätestens 25. ds. Mts. zu entfernen, widrigenfalls dieselben als herrenlos znm Verkauf gebracht werden.

Calw, 11. Oktober 1910.

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Calw, 12. Oktober 1910.

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