1647

die noch auf dem Tajo lag und gegen Ericeira segelte. Hier wurde verabredet, daß ihn der König und die anderen Mitglieder der könig­lichen Familien treffrn sollten. Der junge Souverän, der von sehr bitteren Gefühlen bewegt sein mußte, hatte versucht, nach Lissabon zurückzukehren, man überzeugte ihn jedoch, daß die Lage vollständig hoffr-ungslos sei. Begleitet von 20 Berittenen von der Militärschule von Mafia machten König Manuel und die zwei Königinnen den Weg nach Ericeira. Als sie Mittwoch nachmittags um 3 Uhr ankamen, lag die königliche Jacht an der Küste vor Anker und der gefallene Monarch und seine Begleiter mußten Fischrrbote mieten, um sicher an Bord zu ge­langen. Außer den Mitgliedern der königlichen Familie waren in der Grupps zwei Hofdamen und zwei Herren. Etwas Gepäck wurde mit- geführt. So verließ die Dynastie Braganza Portugal, vielleicht um nicht mehr zurückzukehren. Die Jacht steuerte gegen Gibraltar und Donners­tag nachts kam nach England die Nachricht von ihrer Ankunft an der britischen Felsenfeste. Ob­wohl jedoch die Gegenwart der anderen Mit­glieder der Königsfamilie bekannt wurde, wußte man erst gestern mit Bestimmtheit, daß der König selbst an Bord war.

Vermischtes.

Vom Pastorenamt auf Helgoland. In Reinbek (Kreil Stormarn) ist Pastor Schrö­der gestorben, der seit 10. Juni 1885 auf Helgo­

land amtiert hatte; am letzte» Sonntag war sein Nachfolger Pastor Hellwig in sei» Amt einge­führt worden. Während diesmal die Stelle, die 6000 einbringt, nur siebe» Bewerber gefunden hatte, hatte Pastor Schröder damals die zehn­fache Zahl Mitbewerber. Das war erklärlich, hatte doch der „Liebekpastor" goldene Tage durch die sog. Fremdentrauungen, die erst nach Einführung der Zivilehe auch für Helgoland durch besonderes Reichsgesctz am 1. Januar 1900 ihr Ende fanden. Wie die Kirchengsmeiude für die entzogenen Gebühren entschädigt wurde, aus denen seinerzeit sämtliche Gemeindeabgaben der Insel­bewohner bestritten werden konnten, so erhielt auch Pastor Schröder außer seinem Gehalt eine jährliche Entschädigung von 5000 >//, die für den Nachfolger natürlich in Wegfall kommt. Durch seine Fremdentrauungen nach dem Muster des Schmieds von Gretna Green in Schottland war Pastor Schröder weltbekannt, ungezählte Verlobte aus allen Teilen der Welt und nicht zum wenigsten aus Deutschland, hat er ohne weitere Schwierig­keiten getraut. Der Geistliche stellte lediglich an der Ha»d der vorgelegten Schriftstücke fest, daß der Trauung ein kirchliches oder materielles Hin­dernis nicht im Wege stand, die Ehekandidaten legten in englischer Zeit vor dem Gouverneur, in deutscher vor dem Verweser des Landratsamt« den vorgeschriebeneu Ledigkeitseid ab, worauf die Dispensation vom Aufgebot erteilt und die kirch­liche Trauung, die damals allein rechtsgültige Form der Eheschließung, vollzogen wurde.

Friedhöfe als Vogelschutzgehölze verwertbar. Man ist in den letzten Jahren auf allerlei Auswege verfallen, wie man der Wohnungsnot unserer Vögel abhelfen könne, da die fortschreitende Kultur immer mehr unnatürlich wird und die Lebensbedingungen der Vogelwelt verkümmert, ja vernichtet. In Nassau hat man jetzt den guten Gedanken gehabt, auch die stillen Stätten des Friedens, wo die Toten ruhen, dem Vogelschutz nutzbar zu machen. Mehrere Land- rattämter des Main- und Taunusgebietes haben ihren Gemeinden empfohlen, auf den Fried­höfen Vogelschutzgehege anzulegen, da dort von Natur aus die nötigen Grundbedingungen dazu gegeben seien. Die Vögel sind durch die Umzäunung vor Nachstellungen geschützt; es sind geeignete Brutstätten und die nötige Ruhe vor­handen. Auf diese Weise werden auch den Ge­meinden die Kosten für die Anlage besonderer Vogelschutzgehege erspart.

Sieklameteil.

Uokonioks

vorrUglicvsts kebssuppg 2 bis 3 IsIIgp 10 psg.

Amtliche und ssrivcnanzergen.

Schotterliefernng.

Zur Bahn- und Straßennnterhaltung im Jahr 1911 bedarf die Unter­zeichnete Stelle:

2510 cbm Schotter aus Muschelkalk,

400 t Normalschotter aus Porphyr,

215 t Feinschotter

390 t Gehwegschotter „ „

95 t Porphycsavd.

Bedingungen und Bedarfshste können hier eingesehen werden und sind Angebote mit der Aufschrift „Schotterlieferung" bis

Samstag, de« 22. Oktober 1910, vormittags 11 Uhr, bei der Eisenbahnbauinspektion Calw einzureichen. Zuschlagsfrist 3 Wochen Calw, den 8. Oktober 1910.

R. Liseiibahnbal,lnspektion.

» -

Statt Hatten.

Die Verlobung meiner Tochter Johanna mit Herrn Schult-

heiß 5tteülich Hauser beehre ich mich snrureigen.

Lalw.

?rau Maria Fraemer Ailwe.

geb. Haueisen.

Meine Verlobung

mit Fräulein Johanna Hraeiner beehre

ich mich anrureigen.

Ztammdeim,

friedlich Mauser,

0N. ßalw.

Schultheiß.

-—-! !

Reue Linsen,

„ Eßkranzscige»

empfiehlt

2 leere Äffer,

390 und 240 Liter haltend, hat abzugeben

H. Rehm, Marktplatz 46.

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Verschiedene Fässer

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Andler zum Hirsch,

Bad Teiuach.

Ein älterer

RWlierchu

ist billig abzugeben

Villa wal-eek,

Hirsau.

Entlaufen ist ein schwarzer

Dachshund

mit gelben Ab«

Zeichen.

Nähere Angaben über dessen Verbleib erbittet

ennä. xliarin. Stroh, _Vorstadt._

Eiienbahnfadrvläne

(Beilage zum Wochenblatt) sind ä 5 ^ im Compt. ds. Bl. zu haben.

Calw, 10. Oktober 1910.

Air die uns anläßlich des Hinscheidens unseres geliebten Kindes

Franz

erwiesene wohltuende Teilnahme, sowie für die vielen Blumenspenden sprechen wir unseren herzlichen Dank aus.

Franz Schoenlen jr. und Frau.

Althengstett, 10. Oktober 1910.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teil­nahme, die wir während der Krankheit und bet dem Hinscheideu unseres lieben Gatten, Vaters, Sohnes, Bruders, Schwagers, Schwiegersohnes und Onkels

ChlWSN Wliß, Ädlermirl,

^ so reichem Maße erfahren dnrfren, für die vielen ^ Blrrmensvenden, die zahlreiche Begleitung von nah und ° fern zu seiner letzten Ruhestätte, insbesondere auch dem Herrn Pfarrer für die trostreichen Worte am Grabe, dem verehrliwen Militär- und Veteranenverem für die letzte Ehrung, sagen auf diesem Wege innigen Dank

die trauernden Hinterbliebenen.

Wblierte Ammer

werden gesucht. .

Spöhrsr'sche Handelsschule.

lNohnungsveränSsrung.

Hiemit zeige ich ergebenst an, daß ich bei Frau Krimmel Witwe beim Gasthaus zum „Lamm" wohne.

Maurermeister.

Calw. - Markt-Anzeige.

Billig! Echtes Aorzcllau. Billig!

Komme wieder zum Markt am Mittwoch, de» 12. Okt., mit einem Posten echte» Porzellans in Ausschuß, mit ganz geringen Fehlern, zum Aussuchen.

-Rokoko-Muster, -

weiß und bemalt; da gibt es wieder Gegenstände von 5 A an. Auch Glas­waren find zu haben. Stand vor der Buchhandlung Olpp.

Porzellau-Bsrkans Viio Llanikvr.