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Fabrik um die Summe von 83000 Mk. ge­kauft; da« Gebäude soll künftighin als Magazin Verwendung finden.

Eßlingen a. N. 3. Okt. Die Arbeiter der Lederfabrik I. H. Roser sind, nachdem eine Einigung mit der Firma nicht zu erzielen war, in den A ««stand getreten.

Brackenheim 3. Okt. Der Mechaniker, der vor einiger Zeit von der Familie de« ver­hafteten Schultheißen Bosch den Betrag von 1000 Mark zu erschwindeln versuchte, aber so ungeschickt war, in die ihm gestellte Falle zu gehen, wurde zur Untersuchung seine« Geisteszustandes nach Weinsberg gebracht.

Sonthim 3. Okt. Auf eine 60jährige Dienstzeit bei einer und derselben Herrschaft kann die in den 70er Jahre» stehende von hier gebürtige Katharina Kurz zurückblicken, dis bei der Witwe de« früheren Oberbürgermeister» Zer- renner in Pforzheim im Dienst steht.

Für selb 3. Okt. Im Pferdebestand de« Gutspächter« Schmutz war vor einigen Wochen der Pferderotz ausgebrochen; damals mußte ein Tier erschossen werden, während ein anderes einging. Auf ein tierärztliche« Gutachten hin mußten am Samstag 5 weitere Pferde desselben Besitzer» erschaffen werden. Obwohl der GutS- pächter b/i de« Schaden« von der Zentralkaffe für Landwirtschaft ersetzt erhält, wird er immer­hin noch recht empfindlich betroffen. Im Pferde­bestand de« Schultheißen Krämer ist dieselbe Krankheit aus gebrochen, sodaß ebenfalls ein Tier erschossen werden mußte.

Schorndorf 3. Okt. Die au« nah und fern sehr zahlreich besuchte Landesversammlung de« ev. Bundes wurde gestern vormittag ein- gelritet mit einer Versammlung auf dem Markt platz, in welcher Dekan Dr. Köstlin-Backnang auch die BorromäuS-Enzyklika berührte. Der Bund wolle in Frieden mit den Katholiken aukkommen; aber alle« könne er sich unmöglich bieten lassen. Auch der weitere Redner, Rektor Sichele-Stuttgart, wandte sich gegen die En­zyklika, indem er darauf hinwie», daß die Be­leidigungen, die darin gegen die Protestanten enthalten seien, noch nicht zurückgenommen wurden. Beim Festgottesdienst hielt Dekan Miller - Knittlingen die Predigt und Schulrat Dr. Mo­sa pp-Stuttgart erstattete hierauf den Jahres­bericht. In demselben wie« er darauf hin, daß die Enzyklika allein dem Gesamtbuud 30000 neue Mitglieder zugeführt habe, womit die Mit­gliederzahl auf 430000 gestiegen sei, die Zahl der württ. Bundesglieder sei au« dem gleichen Grunde von 24000 auf 25000 in die Höhe

gegangen. Bei der nachmittag« in der Künkelin- halle abgehaltenen Festversammlung überbrachte Prälat v. Herr mann-Stuttgart die Grüße und Wünsche de« evang. Konsistoriums und de» Gustav-Adolf-Vereins. Weitere Begrüßungs­ansprachen hielten Stadtschultheiß Raible-Schorn­dorf, Dekan Gmelin Schorndorf und Pfarrer Völter-Baireck, ferner Vertreter von Bayern, Baden und Elsaß-Lothringen. Ueber die „Los von Rom Bewegung" in Oesterreich referierte Pfarrer Jacquemar-St. Pölten. — Heute wird noch eine geschloffene Abgeordneten-Versammlung abgehalten.

Gmünd 3. Okt. (Obstertrag) Au« dem zu 309 Zentnern geschätzten Obstertrag der städtischen Grundstücke wurden 1192,50 Mark erlöst, durchschnittlich 3,86 Mark für den Zentner. Außerdem wurden 209 Zentner unter der Hand zu 813 Mark abgegeben und 100 Zentner für 379,50 Mark versteigert. — Die Preise auf dem Obstmarkt waren bei starker Zufuhr am Samstag: Mostäpfel 4,20—4,50 Mark, Birnen 3 Mark, gemischte« Obst 3,80 Mark im Durchschnitt. Tafelobst 6,7 und 10 Mark pro Zentner.

Ebi« gen 3. Okt. Vor einiger Zeit ging die Mitteilung durch die Presse, daß in einem Bezirk de« Lande« die sogenannten Rekruten­sammlungen verboten worden seien. /Die hiesigen Rekruten, 34 an der Zahl, hatten kürzlich bei einem Rundgang durch die Stadt eine solche Sammlung von Geschenken veranstaltet, die die Summe von 1600 Mk. ergab.

Offenbach 3. Okt. Der im Jahre 1864 im Kreise Büding geborene Anarchist Jmmhof hat sich heute morgen 8 Uhr in seiner Wohnung erschossen. E« schwebte gegen ihn ein Ver­fahren wegen Hehlerei, in dem die Polizeibehörde in Wiesbaden einen Haftbefehl gegen ihn erlaffen hatte, der heute morgen von der hies. Kriminal­polizei au«geführt werden sollte. Jmmhoff schloß, al» er verhaftet werden sollte, die Tür ab, worauf die Kriminalbeamten einen Schlosser holen ließen, der diese gewaltsam öffnen sollte. Plötzlich fiel ein Schuß. Al« man in die Woh­nung eindrang, stellte man fest, daß Jmmhoff sich eine Kugel in den Kopf gejagt hatte. Er starb nach wenigen Augenblicken.

Berlin 3. Okt. I» Rixdorf wurde heute Nacht ein Arbeiter von drei Straßen- dirnen, deren Begleitung er ablehnte zu Boden geworfen, mißhandelt und au»gera«bt.

Wien 3. Okt. Der Aviater Jllner stieg heute vormittag in der Simmeringer Heide auf, um sich um den von der Stadt Wie« aus­

gesetzte« Prei« von 20000 Kronen für einen Ueberlandflug Wien-Ho.rn-Wien, der eine Strecke von 160 Kilometer umfaßt, zu be­werben. Er verirrte sich im Nebel und landete bei Krems, wobei der Aeroplan leicht beschädigt wurde. Es ist ihm nicht gelungen, die Beding­ungen de« Weltfluges zu erfüllen, wonach die Strecke Wien-Horn Wien ohne Zwischenlandung zurückzulegen ist.

Newyork 3. Okt. Die Arbeitgeber im Baugewerbe haben 40000 Bauarbeiter auigesperrt.

Vermischtes.

(Verpflichtungen der Eisenbahn.) Eine sonderbare Ansicht bekundeten beim Cann- statter Volksfest zuweilen wieder Reisende über die Pflichten der Eisenbahn, zuvorderst ihr ver­meintliche« Recht auf Beförderung mit einem bestimmten Zug. Ein derartiges Recht steht Niemanden zu. Durch solche Ansprüche würde der ganze Fahrplan über den Haufen geworfen und der Betrieb überhaupt lahmgrlegt. Vielfach zeigte sich auch der Anspruch auf einen Sitzplatz. Er ist ebenfalls hinfällig. Nur soweit Platz vor­handen, steht dem Reisenden da« Recht darauf zu. Kein Reisender besitzt eine» Anspruch, in einer bestimmten Klaffe oder in einem bestimmte« Abteil befördert zu werden. Ein Recht, sich in einer höheren Klaffe Platz zu verschaffen, wenn die niedrigere besetzt ist, besteht vollends nicht. Dagegen kann beispielsweise bei Platzmangel vom Zugpersonal erklärt werden: E« ist in I., II, III. Klaffe alles besetzt und nur noch Platz in IV. Klaffe vorhanden. ES steht nun bei dem Reisenden selbst, ob er diese Klaffe benütze« will. Er kann dann Rückvergütung der Fahrpreis­differenz beantrage».

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Amtliche und Privatanzeigen.

Vergebung von Vauarbeilen.

Zur Erbauung eines Einfamilienhauses für Friedrich Samsel, Gold­arbeiters in Dennjächt, sind die Grab-, Betonier-, Manrer-, Steinhauer-, Zimrm r-, Gipser-, Schreiner-, Glaser-, Schlosser-, Flaschner-, Anstrich-, Treppen- und Schmiedarbeiten im Sabmisstonsweg vergeben. Pläne, Kostenvoranschlag und Bedingungen liegen auf dem Bureau des Unterzeichneten zur Einsicht auf und sind diesbezügliche in Prozenten der Ueberschlagspreise auSgedrückie Offerte bis Samstag, den 8. Oktober, nachmittags 4 Uhr, im Gasthaus zum „Adler" in -Dennjächt einzureichen. Der Zuschlag erfolgt innerhalb 8 Tagen.

Calw, Len 4. Oktober 1910. I. A.:

Oberamtsbaumeister Köhler.

4. Oktober 1910.

bür alle beweise von breundÜLbkeit, Oie uns beim lod unseres lieben Oatten und Vulers er­wiesen wurden, sprecben wir unseren berücken Dank aus.

IVIaris Xlett. Ksrli-uö lngeborg Xlett.

Calw, 3. Oktober 1910.

Teilnehmenden Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unsere liebe Mutter, Großmutter und Tante

Frei Mdtnt Mack Mer,

geb. Beyl,

heute Mittag sanft in dem Herrn entschlafen ist-

Um stille Teilnahme bitten

die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung Mittwoch Nachmittag 4 Uhr.

Für Blumenspenden und Condolenzbesuche wird herzlich gedankt.

^n 8 tatt Karten.

Luna OisdsurLtb,

Verlobte.

Olrv Hltensteiß.

Birne« znm Brenne«

kaust Ludwig Hkllor z. Schiff.

in billige« wie besten Sorte«, roh »nd jede Woche frisch gebrannt, em­pfiehlt bestens

o. 8 srva.

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