s

- 1017 —

Württemberg sprach Prof. Dr. Kindermann- Hohenheiw, für Baden Abg. Rebmann-Karls­ruhe, der das Bündnis der badischen National­liberalen mit der Sozialdemokratie zu rechtfertige» suchte. Auf die Annahme einer Resolution wurde, da eine solche nur die überzeugenden Darlegungen Baffermanns abgeschwächt hätte, verzichtet. — Der heutige zweite Verhandlungslag brachte ein tiefgründiges Referat des preußische» Landtags­abgeordnete» Schröder, aus dem einige Ge­sichtspunkte hrrvorgehoben seien: Bei einer für dar ganze Volkswesen eminent wichtigen Schicht von rund 5 Millionen Haushaltungen sei es doch nicht leicht, Maßnahmen zu treffen, die den Mittelstand in allen Teilen fördern könne». Die Nationalliberale Partei habe in ernster Tätigkeit sich bemüht, den Forderungen des Bauernstandes, der Beamten, der Privatbeamten und der Hand­werker, sowie der Kauflcute gerecht zu werden. Der Redner trat mit großer Wärme für die Durchführung der Pensionsversicherung der Privatbeamten ein, die neuerding» wieder bessere

Aussichten auf baldige Durchführung habe. Der gewerbliche und kaufmännische Mittelstand sei in seiner Existenz durch die Warenhäuser und Kon­sumvereine bedroht. Leider hätten alle Mittel gegen die Warenhäuser zu keinem durchschlagenden Erfolg geführt; auch die Konsumvereine können natürlich nicht verboten werden, es müsse viel­mehr eine Selbstbeschränkung de» kaufende» Publikums eintrete». Staat und Gemeinde sollten durch Einschränkung der Rrgiearbeiten und beim Submissionswesen die selbständigen Gewerbe­stände unterstützen, zumal gerade diese Stände die Lasten und Einschränkungen der staatlichen und Sozialpolitik schwer empfinden. Durch mehrere Diskussionsredner wurden die einzelnen Aus­führungen des Redners besonders beleuchtet.

LoS Angeles (Kalifornien) 1. Okt. Bei dem durch eine Explosion entstandenen Brand des Gebäudes der hiesigen „Times" sind etwa 20 Personen getötet und eben­soviel verletzt worden. Die Mehrzahl der Opfer sind Mechaniker. Da die Zeitung nicht organi­

sierte Leute einstellte, so behauptet der Chef­redakteur, die Feinde der gewerblichen Freiheit hätten^heute das Haus durch Dynamit zerstört. Da» Gebäude ist vollkommen zerstört. Der Schaden wird auf eine halbe Million Dollar» geschätzt.

Los Angeles 2.Okt. Zudem Brand in dem Gebäude der Times wird noch gemeldet: Auf dem Dache der in einem anderen Stadtteil befindlichen Hilfsdruckerei, die für den Fall einer schon oft angedrohten und nunmehr eingetretenen Zerstörung der Hauptbüros der Time» erbaut worden war, wurden heute zwei Männer bemerkt. Als sie sich entdeckt sahen, flüchteten sie. Man nimmt an, daß sie versuchten, auch diese» Ge­bäude in die Luft zu sprenge». Der Stadtrat hat 25 000 Dollar» für die Ermittlung und Er­greifung der Anstifter der Explosion bewilligt. — Neue Erregung hat es hervorgerufen, daß man unter der Wohnung des Sekretär» der Fabri­kantenvereinigung eine Bombe gefunden hat, der die Time» in ihren Bestrebungen gegen die Ar­beiterorganisationen unterstützt hat.

Amtliche und privatanzeigsn.

Aufgebot.

Der Präzeptor Bäuchle in Calw hat als Vormund der 2 minderjährigen Kinder der am 19. Juli 1910 in Calw verstorbenen Lehrerswitwe Luise Beck, geb. Aßeburg, das Aufgebvtsverfahrcn zum Zwecke der Ausschließung von Nachlaßgläubigern beantragt.

Die Nachlaßgläubiger werden daher aufgefordert, ihre Forderungen gegen den Nachlaß der verstorbenen Luise Beck spätestens in dem auf Donnerstag, den 24. November 1910, vormittags 9 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgedotstermine bet diesem Gerichte anzumelden.

Die Anmeldung hat die Angabe des Gegenstandes und des Grundes der Forderung zu enthalten. Urkundliche Beweisstücke sind in Urschrift oder in Abschrift beizufügen.

Die Nachlaßgläubiger, welche sich nicht melden, können, unbeschadet des Rechtes, vor den Verbindlichkeiten aus Pflichtteilsrechten, Vermächtnissen und Auflagen berücksichtigt zu werden, von den Erben nur insoweit Befriedigung verlangen, als sich nach Befriedigung der nicht ausgeschlossenen Gläubiger noch ein Ueberschuß ergibt. Auch haftet ihnen jeder Erbe nach der Teilung des Nachlasses nur für den seinem Erbteil entsprechenden Teil der Verbindlichkeit.

Für die Gläubiger aus Pflichtteilsrechten, Vermächtnissen und Auflagen, sowie für die Gläubiger, denen die Erben unbeschränkt hatten, tritt, wenn sie sich nicht melden, nur der Rcchisnachteil ein, daß jeder Erbe ihnen nach der Teilung des Nachlasses nur für den seinem Erbteil entsprechenden Teil der Verbindlichkeit haftet.

Calw, den 30. September 1910.

königliches Amtsgericht:

gez. Hölder, O.AR.

Veröffentlicht durch Gerichtsschreiber Meyer.

Stadtgemeinde (Lalw.

Während der Obsternte findet

jeden Mittwoch und Samstag

vbstmarkt

in Lalrv unter -enr Rathaus statt. Waagen stehen zur Verfügung.

Käufer und Verkäufer werden zur Benützung dieser Einrichtung eingeladen.

Calw, den 1. Oktober 1910.

Ltadtschuttheitzenamt.

Conz.

Schwarzwatdverein Aalw.

Zum Fackel« am Samstag, den 8. ds. Mts., werden vom Verein aus fertige Holzfackeln das Stück zu 15 H abgegeben. Dieselben können von Donnerstag an in Empfang genommen werden bei der Wanderarbeitsstätte neben dem Rathaus.

Vor Aurfchutz.

Auf

hessische MostSpsel

in cirka 10 Tagen eintreffend, nimmt Bestellungen entgegen

?archontücher,

weiß, farbig und bunt, in reichhaltiger Auswahl empfiehlt

krarir Zctwenlen, Biergasse.

Cal«, 2. Oktober 1910.

Statt jeder besonderen Anzeige.

Teilnehmenden Freunden und Bekannten ich die Anzeige, daß unser l. Bruder

mache

Heinrich Komm

heute Abend von seinem langen Leiden durch einen sanften Tod erlöst wurde.

Beerdigung Mittwoch 2'/- Uhr.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen der Bruder Rlorkz Fromm.

Für Blumenspenden wird gedankt.

Zavelstein, 2. Oktober 1910.

Danksagung.

Für die vielen Beweise wohltuender Anteilnahme beim Tode meines lieben Marines, unseres unvergeß­lichen Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Bruders und Schwagers

Adam Roller, Metzgermeister, für die schönen Blumenspenden, für die überaus zahl­reiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, besonders von Seiten seiner Herren Kollegen, sprechen wir unsern tiefgefühltesten Dank aus.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Uklgkbllllg voll KmMkll.

Im Auftrag der Stadtgemeinde Bad Liebenzell habe ich die Ver­längerung der städt. Wasserleitung um ca. 200 m in der Wilhelmstraße an leistungsfähige Unternehmer in Accord zu vergeben.

Grabarbeiteu, Jnstallationsarbeiten, Maurerarbeiten, Liefe­rung der «öligen Schachtdeckel, Hydranten re.

Die bezügl. Unterlagen und Bedingungen können auf meinem Büro Wilhelmstraße 133, wahrend der Vormittagsstunden eingesehen werden. Die verschlossenen Angebote, mit der Aufschrift „Wasserleitung" versehen, sind bis längstens

Mittwoch, den 5. Oktober 1910, abends 6 Uhr,

einzureichen. — Zuschlagsfrist 10 Tage.

Bad Liebenzell, 30. September 1910.

vauwerkineister Geist, Architekt.

Rach Psorzhelm

suche ich mit sofortigem Eintritt bei gutem Lohne

1 Grstmiidche«,

welches in Küche und allen Hausarbeiten tüchtig ist, sowie

1 Zweitmädchen

für Zimmer und Kinder, welche» bügeln und nähen kann und erbitte ich Be­werbungen unter Vorlage der Zeugnisse über seitherige Stellungen.

Frau Bankdirektor Otto Katzenberger, Ebersteinstratze 13/II.

Morgen Dienstag Abend 8 Uhr nimmt der

Jungfrauenverein

für ältere Mädchen, Mittwoch Abend 8 Uhr der

Marthaverein

für 14—17jährige Mädchen im Ver- etnShauS wieder seinen Anfang, wozu herzlich eingeladen wird.

Lisenbahnsahrpläne

(Beilage zum Wochenblatt) sind ä 5 A im Compt. ds. Bl. zu haben.