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Bluttat in Schnaitheim.) Die Unter­suchung hat ergebe«, daß der junge Fezer beim Morde der 18jährigen Dienstmagd Anna Held Mithelfer gehabt haben muß. Am Samstag sind auch die Witwe Fezer und ihr Verwalter in Hast genommen worden. ES scheint nämlich als erwiesen angenommen worden zu sein, daß die Held im Fezerschen Hause ermordet und die Leiche dann im Gebüsch versteckt wurde, wobei die Witwe Fezer, sowie der Verwalter beteiligt waren. Die Erregung über die grausige Tat und die Erbitterung ist in Aufhausen so groß, daß man die Befürchtung gehabt hat, es möchte gegen die Verdächtigen Lynchjustiz geübt werde» und deshalb zu ihrer Verhaftung nicht weniger als 8 Gendarmen aufgeboten waren.

Heilbronn 19. Sept. Infolge des günstigen Wafserstande» hat sich der Salz- IranSport im heurigen Sommer sehr lebhaft gestaltet. Fast täglich gehen 67 große Kähne, die je mit 4000 Ztr. Salz beladen sind, fluß­abwärts bis Mannheim. Im ganzen dürften im Laufe des heurigen Jahres von der Neckar- schiffahrtSvereinigung 5 Millionen Ztr. Salz auf dem Wasserwege nach Mannheim gebracht werden, während im letzten Jahre noch nicht einmal 2 Millionen Zir. verschifft werden konnte».

Tuttlingen 19. Sept. Zwei Männer aus Balgheim fanden auf einem Kleeacker einen nur mit einem Hemd bekleideten Mann, der sie, vor Frost zitternd, um Kleidung bat. Die Männer schloffen aus dem Gebühren und aus den verworrenen Antworten des Mannes, daß er geistei krank sein mußte. Sie holten Kleidungs­stücke und ein Fuhrwerk und führten den Un­glücklichen seiner Familie in einem benachbarten Orte zu.

Ehingen a. D. 19. Sept. Am Sams­tag brach in dem benachbarten Berg bei Brauerei­besitzer Zimmermann Feuer au» und zwar war das neuerbaute Oekonomiegebäude in Brand geraten. Mächtige Flammen schlugen in die Höhe, so daß die Helle in unserer Stadt am südlichen Himmel gut sichtbar war. Hunderte von Personen strömten auf die nahe Anhöhe, von wo aus man das Feuer gut sah. Den rasch aus der Nach­barschaft herbeigeeilten Feuerwehren gelang e«, das Feuer auf den Herd zu beschränken. Das Vieh, nahezu 50 Stück, das im Gebäude unter­gebracht war, konnte gerettet werden. Dagegen soll eine große Anzahl von Geflügel verbrannt sein, ebenso die landwirtschaftlichen Maschinen rc. Wie man hört, soll der Brand durch eine herab­fallende Laterne beim Futterabladen entstan­den sein.

Karlsruhe 19. Sept. Der Groß­

herzog hat au» Anlaß des silbernen Ehe­jubiläums 36 zum Teil wegen schwerer Ver­brechen zu Freiheitsstrafen verurteilte Personen begnadigt. Außerdem hat das Justizministerium derKarlsruher Zeitung" zufolge auf Grund der ihm übertragenen BegnadigungSzuständigkeit au» dem gleichen Anlaß an 57 Personen Gnaden­akte verfügt.

Karlsruhe 19. Sept. Die Königin von Württemberg traf heute nachmittag 5.14 Uhr im Sonderzug hier ei« und wurde am Bahnhof vom Großherzogspaar sowie dem Prinzen und der Prinzessin Max von Baden herzlich be­grüßt und zum Schlöffe geleitet, wo sie Woh­nung nahm.

Das FuMiffErsatz Deutschlaad".

Nach der Vernichtung de» 1-2 6 werden, wie der KorrespondenzHeer und Politik" au» Friedrichshafener Luftschifferkreisen geschrieben wird, einige Angaben über das neu zu erbauende Luftschiff, da» den Ersatz für das Paffagier- luftschiffDeutschland" bilden soll, von In­teresse sein. Da» neue Luftschiff wird in den alten Dimensionen der Zeppelin-Luftschiffe gebaut und soll nur den Vorteil von den anderen voraus habe», daß es erheblich leichter werden wird. Einige technische Verbesserungen, die an ihm angebracht werden, bewirken, daß derErsatz Deutschland" ungefähr 500 Kilogr. leichter wird als da» frühere LuftschiffDeutschland" war. Dadurch wird es möglich gemacht werden, daß mehr Personen als bisher in dem Luftschiff mitfahren können. Man nimmt an, daß neben der BesatzungSmannschast 25 Passagiere Unterkommen werden. Dadurch wird eine Er­höhung der Rentabilität der Fahrten erreicht, da trotz der größeren Belastung mit Paffagieren ein größerer Benzinverbrauch nicht eintritt. Die Mitführung von Benzin erfolgt in der alte« Weise. DaS Luftschiff wird eine durchschnittliche Stundengeschwindigkrit von 60 Klm. erreichen. Zur Betriebssicherheit sind mehrere umfassende Vorrichtungen getroffen worden. Besonders die Witterung»Verhältnisse sind dabei berück­sichtigt. Nickt nur in einer neuen Betriebs- Vorschrift, die den Leitern de» Luftschiffes auS- gehändigt werden soll, ist auf die Witterung Rücksicht genommen, sondern es sollen auch zur Bestimmung der Luftveränderungen Flaggen- statione« errichtet werden. Dadurch werden die Leiter de» Luftschiffes rechtzeitig davon in Kenntnis gesetzt, wenn sich nach Aufstieg de» Luftschiffe» die Witterungslage verändert hat, und wen« Gewitter oder Sturm bevorstehen. Da» Luftschiff ist dann sehr leicht in der Lage, rechtzeitig zur Erde herniederzugehen und die

Paffagiere in Sicherheit zu bringe». Diese Flaggenstationen, welche den fehlende» drahtlosen Telegraphenverkehr ersetzen sollen, werden bei künftigen Paffagierfahrten eine hervorragende Rolle zur Sicherung de» reisenden Publikums haben. Wenn das Luftschiff fertiggrstellt ist, wird es nach der Halle in Düsseldorf über­führt werden. _

««Errichte.

Stuttgart 19. Sept. Dem heutige» Hopfenmarkt im städtischen Lagerhaus waren 100 Ballen zugefahren. Der ganze Vorrat war bald verkauft und e» wurden 5080 ^ per Ztr. bezahlt.

Stuttgart 19. Sept. Die Obstpreise auf dem hiesigen Engrosmarkt waren am Sams­tag folgende: Preiselbeeren 3435 Mira­bellen 28 Pfirsiche 1530 Aepfel 6 bis 12 Birnen 625 Walnüsse 30 bi« 45 Zwetschgen 1011 Quitten 15 bis 20 Tomaten 1316 alle« für 50 Kilo. Die Zufuhr war sehr stark, waren sehr viele geringe Sorten und geschüttelte Ware avgeboten. Der Verkauf war lebhaft. Auf dem Mostobst­markt auf dem Wilhelmsplatz waren etwa 1100 Zentner angefahren, die zu 3.504 ^ der Zentner verkauft wurden. Die Käufer waren etwa» zurückhaltend.

ReNameteil.

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Amtliche und Privatanzeigen.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Ostelsheim belegenen, im Grundbuch von Ostelsheim, Heft 25, Abteilung I Nr. 3, 8, 9, 11, 15, 20, 21, 22, 23, 25, zur Zeit der Nntragung des Versteigerungs­vermerkes auf den Namen der jung Jakob Lutz, Landwirts II. Ehefra«, Christiane, geb. Gehriug, in Ostelsheim eingetragenen Grundstücke:

gemeinderätl. Anschlag:

Parz. Nr. 2569 20 3 48 qm Acker aus der Staige (Jäglesweg) 270

1061 20 3 49 qm Acker,

_ 90 Oede,

zus. 21 3 39 qm auf der hohen Halde .... 125

» » 357 10 s 23 qm Wiese in Pfandwtefen .... 400

2989 15 3 96 qm Acker im Zeit .130

1298 14 a 30 qm Acker,

1 81 Steinriegel,

^ Zu!- 16 a ii qm im obern Roßstall.100

1397 10 3 54 qm Acker,

_ 11 Zufahrt,

zus. 10 3 65 qm in neuen Weingärten .... 85

1155/1 5 3 93 qm Acker im Heidental.25

1261/2 2 3 54 qm Land,

15 Oede,

_ 11 Steinriegel,

zus. 2 3 80 qm am Hönig.10^

1262 2' 3 79 qtn Land,

15 Oede,

23 Steinriegel,

zus. 3^3 17 qm am Hönig. . 10

1155

Parz. Nr. 1261/1 6 3 13 qm Land,

33 Oede,

_ 49 Steinriegel,

zus. 6 3 95 qm am Hönig

Uebertrag 1155

25 ^

zus. 1180 ^

am Montag, den 7. November 1910, nachmittag- 1 Uhr, auf dem Rat­hause in Ostelsheim versteigert werden.

Der Veisteigerungsvermcrk ist am 10. September 1910 in das Grund­buch eingetragen

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an­zumelden, und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhastzu machen, widrigen­falls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für da» Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Calw, den 17. September 1910.

Kommissär:

Bezirksnotar Krayl.

Anfangs nächster Woche erhalte einen Waggon

Kartoffeln (Kaiserkrone)

in bekannt gntsr (Qualität. (Preis per Zentner ^ 4.30.)

O. ttsrion.