Calmer
Samstag
Beilage z« Nr. ISS
27. August 1S10.
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Seeroman von Clark Russell.
(Fortsetzung.)
Der Gedanke einer möglichen Flucht in Rio mochte wohl den Ausdruck meine« Gesichts freundlicher gestaltet haben, denn plötzlich reichte er mir freudigen Blick« seine beiden Hände: Ich sehe es Ihnen an — nicht wahr, Sie willigen ein? Finden Sie meinen Plan nicht gut?
O, er ist sogar äußerst fein aurgedacht. Ich fürchte nur die schlimmen Folgen, die durch die unerlaubte Ausnützung der Bark für ihre Prioatzwecke entstehen können. Ich kann deshalb meine Einwilligung, Sie nach Ihrer Insel zu begleiten, nur geben, wenn Sie mir schriftlich bescheinigen, daß ich mich in Ihrer Gewalt befand und zwangsweise handelte. In keinem Fall will ich mich freiwillig einer Verletzung der Schiffahrtsgesetze schuldig machen. Und um ihn völlig zu überzeugen, wie ernsthaft ich da» Geschäft nahm, fügte ich hinzu: Außerdem muß ich auch wissen, welchen Anteil ich zu erwarten habe.
Ein Drittel, ries er eifrig. Und auch da» will ich Ihnen schriftlich geben, ebenso wie die Bescheinigung, von der Sie eben sprachen. Diese aber möchte Sie bitten, selbst aufzusetze«, da ich mich auf solche Dinge nicht verstehe. Ich schreibe es dann ab.
Nach kurzem Sinnen fragte er fort: So wäre nun alles abgemacht?
Abgemacht, sobald die beiden Schriftstücke unterzeichnet sind.
Gut, dann setzen wir sie sofort auf, rief er, mit zitternden Händen nach Papier greifend.
Nein, so schnell geht da» nicht, wehrte ich ab. Erst muß ich mit meiner Gefährtin sprechen und mit ihr die Fassung des Scheine« überlegen, den ich für Sie zur Abschrift ausfertigen soll.
Wie lange werden Sie dazu brauchen?
Bis morgen vormittag. >
Gut, so ändere ich morgen meinen Kurs.
Ich beugte mich nun über die auf dem Tische liegende Karte, um mir unsere gegenwärtige Entfernung von Rio anzusehen, und maß sie mit dem Zirkel
Was machen Sie da? fragte er argwöhnisch.
Ich sehe, wie weit es noch bi» Rio ist.
Nun, wie weit rechnen Sie?
Ich hatte gefunden, daß wir bei einer durchschnittlichen Fahrt von 150 Meilen täglich in zehn bi» zwölf Tagen dort sein könnte«, und antwortete daher: Sagen wir ungefähr fünfzehnhundert Meilen.
Wird stimmen, nickte er.
Na, dann wäre also vorläufig nicht« mehr zu besprechen, und ich kann gehen.
Nur noch das, rief er. Ich hatte Sie eigentlich bitten wollen, gleich al» mein erster Maat die Wache für mich zu übernehmen, doch scheint e» mir nun besser, Sie treten erst in ihr Verhältnis, wenn wir neue Mannschaft an Bord haben, und bleiben bi« Rio mein Gast.
Wie Sie wünschen, entgegnete ich, aber die Observationen kann ich doch auch weiterhin besorgen?
O ja. Das wird nichts schade».
Damit winkten wir uns beide mit der Hand freundlich zu, und ich ging.
Die Unterredung hatte fast eine Stunde gedauert. Ich war durstig geworden und goß mir, ehe ich auf Deck stieg, in der Kajüte ein Glas Wasser ein. Dabei wurde mein Blick durch ein Geräusch nach der Tür gezogen, die zu der neben der Kapitäntkajüte liegenden Kabine führte. I» dem Moment, wo ich hinsah, bemerkte ich einen Kopf, der schnell wieder zurückfuhr. Im nächsten Augenblick jedoch trat Wilkin» ganz unbefangen au» der Tür. Jedenfalls hatte er überlegt, daß ich ihn wahrscheinlich doch gesehen hätte, und es deshalb klüger sei, sich offen zu zeigen.
Sein Erscheinen verblüffte mich einigermaßen. Wenn der Bengel die ganze Zeit über in der Kabine gesteckt hatte, mußte er jede Silbe unsere» Gesprächs gehört haben, denn wir hatten sehr laut gesprochen. War dem so, dann trug er natürlich da« Erlauschte brühwarm nach voru. Zuerst war mir dieser Gedanke erschreckend, doch bald sagte ich mir, daß sein Verrat nur dazu bettragen würde, die Leute von dem Wahnsinn ihrer Kapitäns zu überzeugen, und das konnte möglicherweise unserer Befreiung förderlich sein, fall» Braine» krankhafte Hirngespinste eine neue Gestalt annehmen sollten. Um daher dem Burschen zu zeigen, daß ich seinem Herauskommen au« der Kabine keine weitere Beachtung schenkte, fragte ich ihn so obenhin, ob e« bald Abendbrot geben würde, worauf er beflissen erwiderte: Jawohl, ich wollte soeben den Tisch decken.
Lüg du und der Teufel, dachte ich, sagte aber: Da« ist mir lieb, ich habe einen Wolfshunger und stieg die Treppe hinauf.
E« war ei» warmer schöner Abend. Eine Reihe geballter Schönwetterwolken lagen im Westen, deren Spitzen die hinter ihnen untergehende Sonne purpurn färbte. Der Schatten im Osten war tiefblau, und die