Calmer Wo^eiUaii.

«eilKge z« Nr. 187.

13. August 1910.

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Die Goldinsel.

Seeroman von Clark Russell.

(Fortsetzung.)

Dann doch genug von de« schrecklichen Geschichte«, ich will die Dame nicht «och mehr erschrecken, sagte Kapitän Braine.

Aber war Ihnen denn der Charakter der Leute nicht bekannt, als Sie sie heuerten?

Nein, junger Mann, nein, erwiderte er, traurig den Kopf schüttelnd. Aller ist erst hinterher an den Tag gekommen. Doch ängstigen Sie sich nicht, es liegt kein Grund vor, sich zu fürchten. Die Leute kennen mich und was »och bester ist, sie misten, daß ich sie kenne. Sie sind ganz sicher, Madam. Nur wüsten Sie Menschen solchen Schlages nicht durch den Anblick von Wertsachen in Versuchung führen. Und nun entschuldigen Sie, wenn ich gehe und «ach dem Schiff sehe. Damit machte er un» eine wunderliche Verbeugung und verließ die Kajüte.

Zwanzigster Kapitel.

Die Mannschaft der Bark.

Fräulein Temple ließ meinen Arm lo« und sank wie vernichtet auf die Bank.

Zweifeln Sie noch, daß er verrückt ist? rief sie.

Etwa« exzentrisch allerdings, aber doch nicht geradezu verrückt. Bedenken Sie, wie gut er uns behandelt und wie viel Mühe er sich gibt, uns alle« so bequem als möglich zu machen.

Ach, gut mag er ja sein. Ich glaube aber, auf dem Wrack wären wir sicherer gewesen als hier.

Da irren Sie sich.

Ich bleibe bei meiner Meinung, entgegnete sie in ihrer herrischen Art. Es ist ja richtig, daß das Wrack brannte, aber wenn diese« Schiff nicht in Sicht gekommen wäre, wäre auch kein Feuer entstanden, well wir dann da« Rauchsignal nicht gemacht hätten. Ist e« nicht rein zum Toll- wsrden, wenn man daran denkt, daß vielleicht in wenigen Stunden der Ostindienfahrer gerade über die Stelle segelt, wo das Wrack in die Luft flog?

Ich wünschte von Herzen, daß dem so wäre, denn wenn un» die Gräfin Jda so nahe ist, müßten wir sie bald treffen.

Sie betrachtete sinnend ihre Fingernägel. Ich begreife nicht, wie Sie zweifeln können, daß der Mann wahnsinnig ist. Wa» stellte er Ihnen gleich bei unserer Ankunft für sonderbare Fragen! Hätten Sie ge­antwortet, Sie verständen nicht« von Navigation, so bin ich überzeugt, würde er uns rücksichtslos auf das Wrack zurückgeschickt haben. Und dann seine Augen diese schrecklich leblosen, starren Augen überhaupt diese« ganze seltsame Gesicht! Da« kann doch kein normaler Mensch sein. Ich halte ihn auch gar nicht für einen Seemann, viel eher sieht er au« wie ein Mönch, der eben eine Zeit fürchterlicher Bußübungen und Kastei­ungen durchgemacht hat!

Nun ja, zum Teil haben Sie recht. Eine Schraube in seinem Kopf ist sicherlich lose, die andern aber find in Ordnung.

Ein beinahe verächtliches Lächeln verzog ihren Mund.

Ich bin wirklich erstaunt über Ihre Vertrauensseligkeit, un» hier für sicherer zu halten al« auf dem Wrack. Dort waren wir allein, hier aber sind wir umgeben von einer Bande von Mördern, Sträflingen und Meuterern, von Bösewichtern, die man kein Geschmeide sehen laste« darf, um ihre Raubgier nicht zu erregen. Da« ist doch ein furchbarer Zustand! Ach daß ich mich zu dieser unglückseligen Reise habe verleite« lassen. Ich könnte mich umbringe»! Bi« zur Unsauberkeit ist man herabgesunken! E« graut mir vor mir selbst! Und der entsetzliche Gedanke, in dieser düsteren, scheußlichen Kabine schlafen zu sollen! O, e« ist zum Verzweifeln!

Die Erregung raubte ihr die Sprache. Ihr Busen wogte heftig, ihre Wangen glühten, ihre Lippen zitterten.

Eine neue Ausgabe der Widerspenstigen da« richtige Kätchen, dachte ich. Wer wird diesen reizenden Brausekopf jemal« zähmen? Gibt es einen Zauber, der ein solche» Wesen zur Sanftmut und Nachgiebigkeit zwingen könnte? Sie war in ihrem Zorn zu entzückend schön; jeden Mann würden diese Glutaugev, diese bebende jungfräuliche Gestalt berückt haben. Keiner hätte sie anders sehen mögen.

Woran denken Sie? fuhr sie mich an.

Ich lachte. Das kann ich Ihnen nicht verraten, aber ich will Ihnen sagen, was ich dachte, während Sie sprachen. Ich teile nicht Ihre Er­regung über die Mitteilungen, die un« der Kapitän über die Mannschaft machte. Mein Seemannrleben läßt mich die Sache ruhiger betrachten. Dar Vorderkastell jede» Schiffes gleicht einer Menagerie; e« gibt da ge­fährliche Schurken, aber auch achtbare, ehrliche Leute. Wohl möglich, daß der Zimmermann Lush einen Menschen getötet hat; ehe man ihn aber deshalb zum Mörder stempelt, muß man die Begleitumstände kennen. Dasselbe gilt von den Sträflingen und Meuterern; auf vielen Schiffen werden die Leute bi« auf» Blut gereizt, und daraus entstehen dann