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Amk- Md Anzeigeblatt für den Oderamkdezkr Calw.
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A«rtt!«tze Bekanntmachungen.
Bekaimtmschrmg,
Am 30. d. M. haken die Feldartillerie- Nrgimeuter Nr. 29 und 65 ein Scharfschießen
in dem Gelände zwischen S nvelfingen. DarmShetm, Schafqausen, Weilderstadt, Magstadt ab.
Hierzu wird an dem genanmen Tage vo r 7 Uhr Vormittags bis etwa 12 Uhr Mittags — falls durch Nebet oder sonst besonders ungünstige Wrterung der Beginn des Schießens verzögert würde, entsprechend länger — das Gelände zwischen Sindelfingen, Dagersheim, Darmsheim, Döffingen, Schafhausen, Weilderstadt, Jh uger-Hof, Magstadt, Sommerhalde südöstlich Magstadt, Maichtngen, Sindelfingen durch Sicherheitspostcn abgesperrt sein.
Das Betreten des abzesperrten Geländes während dieser Zeir ist wegen der damit verbundenen Lebensgefahr verboten.
Ebenso ist es lebensgesäh lich und verboten, etwa später gefundene und nicht geplatzte Geschosse zu berühren. Sollten solche Geschosse gefunden werden, so ist, ohne das Geschoß zu berühren, der Fundort zu bezeichnen, und dem Feldartillerie Regiment 29 oder 65 oder dem in Maichingen einquartierten Zielbaukormando baldmöglichst Mitteilung zu machen.
Ferner wird auf § 291 des R,St.G.B. hin- gewiesen.
Calw. 10. August 1910.
K. Oberamt.
Amtmann Rippmann, A-V.
DieArbeitttverfi-mirs des Deutsches Reiches.
Der Entwurf einer ReichSversicherungS- ordnung vom 12. März 1910 bezweckt die Ausdehnung des Versicherungszwanges, wie bei der Invalidenversicherung, auf alle Berufszweige. Demgemäß würden, wie in einer Sonderbeilage
Donnerstag, den 11. August 1910.
zum „ReichSarbeitSblatt" Nr. 7 vom Juli 1910 mitgeteilt wird, zu den bisher versicherten
13 Millionen noch weitere 5 Millionen Personen hinzukommen und zwar rund 3 Millionen aus der Landwirtschaft, 1 Million Dienstboten und 1 Million unständig, im Wander- und Hausgewerbe und in freien Berufen Beschäftigte. Mit der Invalidenversicherung, die im Jahre 1907
14 958118 Personen umfaßte, soll eine Hinterbliebenenversicherung verbunden werden, was eine Erhöhung der bisherigen Jnvalidenverfiche- rungsbeiträge um rund ein Viertel (24,5 "/») bedingen würde. Für die gesamte Arbeiterversicherung werden nach den Anlagen zum Ent- würfe der ReichSversicherungtordnung unter Zugrundelegung der Erfahrungen des Rechnungsjahre« 1907 und entsprechend der im Entwürfe bei der Krankenversicherung vorgesehenen Halbierung der Beiträge die ohne Reichszuschuß auf den Kopf der Versicherten entfallenden jährlichen Durchschnittsbeiträge für die landwirtschaftlichen Arbeiter wie folgt berechnet:
Mk.
Davon
auf
Arbeit
geber
Mk.
entfallen
den
Arbeit-
Mk.
Krankenversicherung . .
13,09
6,54
6,54
Unfallversicherung . . .
4,50
4,50
—
Invaliden- und Hinter- bliebenenverficherung .
12,24
6,12
6,12
zusammen
29,83
17,16
12,66
Hierzu kommt für jeden Versicherten bei der Invalidenversicherung ein Reichszuschuß von 4,3 Mk., bei der Hinterbliebenenversicherung von 2,2 Mk., zusammen 6,5 Mk. Da die Lasten der Unfallversicherung von den Arbeitgebern' allein
VequASlpr.t.d.Ltüdrr.iZährl.m.LrLaecL.Mk. t.Li». Postbezug » s.L. Orts» u. RachbarortSverk. '/^Ührl. Mk. l.St, in: Fernverkeh- LLt. l.so. Besteüg. in Württ. Sv Dfg.. in Bayern u. Reich 4!< Vf..
getragen werden, so würden von den Gesamt- lasten (29,83 Mk. Beiträge
-j- 6,50 Mk. Reichszuschüsse --- 36,33 Mk.)
den Arbeitern etwa ein Drittel, den Arbeitgebern und dem Reiche zwei Drittel zufallen.
Seit dem Beginn der Arbeiter-Versiche- rungSgesetzgebung bis 1908 haben insgesamt beigesteuert : die Arbeitgeber rund 4403,3 Mill. Mk., die versicherten Arbeiter 3927,1 Millionen Mk., das Reich (zur Invalidenversicherung) 535,7 Millionen Mk, dazu Zinsen und sonstige Einnahmen 925,0 Millionen Mk , so daß sich als Gesamteinnahmen 9791,3 Millionen Mk. ergeben. Die Gesamtausgaben betragen: 7679,7 Millionen Mk , davon sind an die Versicherten 6980,7 Millionen Mk. Entschädigungen geleistet. Da die Arbeitnehmer 3927,1 Mill. Mk. Beiträge geleistet haben, so haben sie bi» Ende 1908 rund 3 Milliarden mehr an Entschädigungen erhalten als an Beiträgen gezahlt. Die Entschädigungssumme von 6980,7 Mill. Mk. ist rund 88 Mill. Personen (Erkrankten, Unfallverletzten, Invaliden, Altersschwachen und deren Angehörigen) zugute gekommen.
Die Mehrbelastung zufolge der Ausdehnung der Krankenversicherung wird auf rund 60 Mill. Mk. und der Angliederung der Hinterbliebenenversicherung auf rund 40 Mill. Mk. Beiträge und an Reichszuschuß für die letztere auf 27 Millionen Mk. veranschlagt. Auf die Arbeitnehmer würde demnach bei Halbierung der Beiträge eine Mehrbelastung von 50 Millionen Mk. entfallen, diese aber durch Halbierung der gesamten Krankenversicherungsbeiträge den Arbeitern wieder erspart werden, denn sie hätten danach im Jahre 1908 schon 61 Mill. Mk. weniger zu zahlen gehabt. Die Vorteile der Ausdehnung
Me Goldinsel.
Steroman von Clark Russell.
(Fortsetzung. 1
Ich wollte spreche», doch Fräulein Temple kam mir zuvor; mit stolz erhobenem Kopf, als wollte sie den Kapitän dadurch ihren Wünschen gefügig machen, trat sie dicht vor ihn hin und sagte:
Ich bin, außer den Sachen, die Sie an mir sehen, ohne Kleidung. ES ist absolut notwendig, daß ich so schnell als möglich nach Hause komme. Meine Mutter ist so leidend, daß die Nachricht von meinem Verschwinde» ihr den Tod bringen kann, wenn dieselbe früher als ich bei ihr eintrifft. Sie ist reich, und keine Summe wird ihr zu hoch sein, wenn Sie es mir ermöglichen, schnell nach England zurückzukehren.
Bei diesen Worten flog ein so sonderbare» Lächeln über das Gesicht des Mannes, daß ich ihn scharf beobachtete.
Ich muß Sie daher bitten, fuhr sie fast befehlend fort, jedes vorüberkommende Schiff anzusprechen und mich an Bord des ersten zu bringen, welcher direkt nach England steuert, gleichviel welcher Art da« Schiff auch sein mag.
Er sah sie einige Augenblicke wie traumverloren an, dann wandte er sich zu mir:
Und Sie wünschen gleichfalls nach Hause zurückzukehren?
Die Dame steht unter meinem Schutz. Wo sie hingeht, dahin gehe auch ich.
Wieder starrte er eine Zeit, dann sagte er: Gut, Madam, gut. Vermutlich werden wir bald irgend einem Fahrzeug begegneten, und wenn sein Ziel England ist und es Sie aufaehmen will, werde ich Sie hinüber- briugen, fall» das Wetter e» erlaubt. Das genügt, denke ich.
Sie nickte so zufrieden, al» e« ihre Erregung zuließ.
Kommen Sie jetzt und werfen Sie noch einen Blick auf da» Wrack und dann -
Sie haben mich doch recht verstanden, unterbrach sie, daß jede Summe -
Ganz unnütz, davon zu reden, fiel er seinerseits ein. Wir Christen bei uns zu Lande denken niemals an Bezahlung, wenn wir tun, was der Herr befiehlt — d. h. dem Notleidenden Hilfe leisten. Damit schritt er auf Deck, es uns überlassend, ihm zu folgen.
Sobald ich das Wrack erblickte, hatte ich keinen Gedanken mehr für etwas anderes. Mein Atem stockte und eisige Schauer überrieselten mich, als ich die Flammen sah, die sich von dem bleifarbenen Hintergrund des Himmels abhoben und mich daran gemahnten, vor welch grausigem Schicksal uns der gütige Gott bewahrt hatte.
Stellen Sie sich vor, wenn wir noch dort wären, sagte ich ergriffen zu Fräulein Temple, die neben mir stand. Ihr Körper bebte wie vor Frost geschüttelt. Wir standen beide sprachlos. Auf einmal aber schrie sie: O Gott, o Gott! Sehen Sie, sehen Sie!
ES war, als ob aus den Tiefen de» Ozeans plötzlich ein Vulkan Feuer spie. Ein glutroter Blitz erleuchtete trotz des Tageslicht» die Wolken über und hinter dem Wrack. Eine ballonförmige, dichte Rauchmgsse, weiß wie Dampf, quoll langsam empor; ein dumpfer, tiefer Knall ertönte.
Der Kapitän kniete an der Reling mit aufgelegtem Teleskop. Nach einer Weile reichte er e» mir. Nun sehen Sie mal, wo e» hin ist, sagte er mit einem eigentümlichen Grinsen, an dem seine Augen aber keinen Teil hatten.
Ich ließ da« Gla» über da» von dem schwachen Winde leise bestrichene Wasser gleiten. Die Stelle unter dem Schatten der langsam emporschwebenden Wolke weißen Rauche» war leer. Nicht der kleinste schwarze Punkt, nicht ein Splitter des Wracks war mehr sichtbar. Mt