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«üffen Geduld fassen. Wir haben kein andre» Mittel, uns über unsre Lage erträglich hinwegzuhelfe».

Sie lachte hart auf. In Geduld fassen, wo ich mich töten könnte, in solche Lage gekommen zu sein. Ist es nicht zum Verzweifeln, sich vor­zustellen, wie ruhig und behaglich man jetzt auf unserm Schiff im strah­lenden Lichterglanz de» Salon», munter plaudernd an der Tafel sitzen könnte? Und nun dieser Kontrast! Schaudernd und voll Abscheu schweiften ihre Blicke durch den engen Raum.

Und warum bin ich hier? fuhr sie fort: Nur durch meine eigene

Torheit, meine eigene Schuld. O! o! ich könnte-Sie rang

die Hände.

Aber, bitte, beruhigen Sie sich doch ein klein wenig. Bedenken Sie, daß alle« noch viel schlimmer sein könnte. Stellen Sie sich vor, Sie be­fänden sich in dem offenen Boot; in diesem undurchdringlichen Nebel, umhergeworfen von den Wellen; Hinausgetrieben in die Finsternis der herabfinkenden Nacht, ohne Wasser, ohne einen Bissen zu essen, ringsum nur de« unermeßlichen Ozean das wäre doch noch viel schrecklicher!

Ach, der Kutter ist noch immer bester daran, als wir hier auf diesem grausigen Wrack. Wenn der Morgen die Schiffe zeigt, kann er hinruder», wa» aber könne« wir?

Wenn der Morgen die Schiffe zeigt, wiederholte ich, werden diese auch un» sehen und uns sehr erfreut hier abholen.

Sie stand auf und trat an eine der leeren Fensteröffnungen, durch die der Wind in allen Tonarten blie». ES dunkelte schnell. In dem düsteren Grau war das stahlfarbene Master mit seinen Wellenköpfen nur noch schwach zu sehen; schäumend stürzten sie vorüber, um gleich im Nebel zu verschwinden. Doch hatte weder der Wind, noch die Wucht des See­gang» zugenommen.

Mit einem trostlosen Seufzer kehrte sie auf ihren Platz zurück, und mich angstvoll ansehend, sagte sie:

Sie find Seemann gewesen, Herr Dugdale was denken Sie? Wa» wird aus uns?

Nun, vor allem wüsten wir uns vorbereiten, die Nacht hier zuzu­bringen. Sie schlug wie verzweifelt die Hände vor das Gesicht, und ich wartete, bis sie mich wieder ansah. Dieses Wetter wird nicht «»halten, fuhr ich fort; die Morgendämmerung wird uns vermutlich einen klaren Tag bringen. Wenn die Schiffe dann nicht in Sicht sind

O Gott, o Gott, stöhnte sie dazwischen so werden sie sich doch die Lage des Wrack» gemerkt haben und nach uns suchen. Schon wenn wir nur ein einziges Schiff in unserer Nähe wüßten, dürften wir uns sicher fühlen, e» sind doch aber sogar zwei. Und beide haben Interests an «n» und werden un» nicht verlassen.

Aber wird Sir Edward Panton misten, daß wir hier sind?

Ohne Zweifel. Er selbst oder andre haben sicher bemerkt, daß der Kutter hier abbog.

Sie können aber glauben, daß wir im Boot sind; und wenn das nicht zurückkehrt, werden sie nach ihm suchen und sich um das Wrack nicht kümmern.

Freilich, das und noch viele» andere konnte der Fall sein. Ueber derartige Möglichkeiten zu sprechen, erschien mir aber unfruchtbar. Ich gab deshalb dem Gespräch eine andere Wendung, indem ich sagte: Ich werde mich jetzt mal nach einer Lampe oder Laterne umsehen. Unten in der Kajüte wird wohl etwas zu finden sein.

Werden Sie lange bleiben? fragte sie ängstlich.

Ich werde mich möglichst beeilen.

Ja bitte, Herr Dugdale.

Al» leidenschaftlicher Raucher war ich mit dem nötigen Feuerzeug versehen. Schon das Hinabsteigen der Stufen kostete bei dem übermäßigen Schlingern de» Wrack», das wie eine Nußschale umhergeschleudert wurde, Mühe. Nur Zoll um Zoll kam ich vorwärt», da ich überall einen Halt suchen mußte. I» der Kajüte erschrak ich vor dem fürchterlichen Lärm. Jeder Schlag der Wogen zitterte hier durch da» Schiff, al» ob der ganze Bau au» seinen Fugen gehen wollte. Ich gestehe, daß mich bei diesem Getöse da» Gefühl meiner Verantwortlichkeit so überwältigte, daß ich mich einige Minuten an den Türpfosten lehnen mußte. Doch der Gedanke an da» Mädchen, da» oben einsam und verzweifelt saß, half mir meine Hal­tung wieder gewinnen.

E» war pechftnster; ich erinnerte mich aber der Lage der vom Leut­nant entdeckten Speisekammer und kroch auf Händen und Knien so lange tastend umher, bis ich den Vorratsraum gefunden hatte. Hier mußte ein Streichholz nach dem andem geopfert werden, ehe ich endlich einen Blech­kasten voll herrlicher Wachskerzen fand. Sie waren jedenfalls ein Beute­stück, denn für ein Raubschiff schienen sie mir zu vornehm.

Nun suchte ich einen Leuchter, konnte aber nirgends einen entdecken. Da» verschlug aber nichts, denn eine leere Flasche verrichtete denselben Dienst. Diese steckte ich nebst mehreren Lichtern, in meine Brusttasche, während ich alle anderen Taschen meine» Rockes mit einer Flasche Wein, Schifflzwieback und zwei Blechbechern füllte. Alsdann kroch ich wieder auf allen vieren nach der Treppe. Mich schmerzte jeder Knochen von der beschwerlichen Reise, als ich, empfangen von einem: Gott sei Dank, daß Sie wieder da find, mich erst einige Minuten setzen mußte, ehe ich meine Schätze auspackte.

Der Wind fegte durch die Fenster, doch gewährte der, wie schon erwähnte, schmale, aber sehr lange Raum an seinem vorderen Teil ein Plätzchen, wo die Luft so ruhig war, daß ein Licht brennen konnte. Ich befestigte dort die Flasche mit der Kerze derart, daß jede Feuersgefahr au»geschlosten war, selbst wenn wir später einschlafen sollten.

(Fortsetzung folgt.)

versuchen Sie nicht

erst minderwertige Nachahmungen. Nehmen Sie gleich den bewährten echten Kathreiners Malzkaffee!

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