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Samstag

Beilage z« Nr. 1VS.

30 . Juli 1910 .

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Seeroman von Clark Russell.

(Fortsetzung.)

Diese Hoffnung hege auch ich, erwiderte ich zuversichtlich und fuhr nach längerem Schweigen fort : Wie plötzlich doch all da« geschehen ist! Und denken zu müssen, daß nur die Dummheit der Leute im Kutter daran schuld ist! Sie sahen da« Wetter kommen und hörten die von unser« Schiff abgegebenen Warnung«schüffe. Warum kam keiner an Bord, da« zu melden? Warum ließen Sie un» in Unwissenheit von alledem?

Ach Gott, wa« wird meine Tante denken?

Ja, sie wird in furchtbarer Angst sein. Aber hoffentlich nicht lange, denn da man jedenfall« unsere Fahrt hierher beobachtete, wird man un» noch hier vermuten und bald abholen. Deshalb find wir auch hier ge­borgener als im Kutter. Der kann durch Wind und Wogen abgetrieben in dem Nebel leicht beide Schiffe verfehlen, und Gott sei ihm dann gnädig, wenn die Nacht hereinbricht.

O, e« war ein Unglück, daß wir die Korvette sehe» mußten!

Nein, verbesserte ich grimmig, aber es war ein Unglück, daß Col- ledge, der zweifellos auf der Korvette zu viel Wein getrunken hatte, den Vorschlag machte, noch hierher zu fahre«. Diese Stunde Zeitversäumni» hat alles Unglück über un« gebracht. Ich begreife auch nicht, wo der Leutnant seine» Verstand hatte, als er meine Besorgnis betreffs der dro­henden Erscheinung im Nordwesten verlachte. Schon die immer stärker werdende Wucht der Dünung mußte ihm sagen, daß dahinter Unheil lauerte.

Was wird nur meine Tante sagen! rief sie wieder, indem sie ihre beringten Hände zusammenschlug und furchtsam in de» Nebel blickte. Wie soll das enden?

Ich schwieg, denn mich ängstigte der Wind, welcher jetzt mit der Schärfe einer häßlichen blie». Die Luken lagen offen und von ihren Verschlußdeckeln war nicht« zu sehen. Wenn dies Wetter anhielt und die See bald sehr hoch wurde, war das Wrack rettungslos verloren; e« mußte sich füllen und sinken. Der Leutnant hatte zwar versichert, daß e« fest sei, aber unzweifelhaft hatte der Blitzschlag, der es entmastete, und der darauffolgende Sturm es sehr mitgenommen; und wenn es auch noch dicht gewesen sein mochte, als der Leutnant es durchsuchte, so konnte sich bei dem jetzigen starken Arbeiten de« Schiffe« doch jeden Augenblick eine Planke lösen oder eine Naht undicht werden. Die Pumpen waren zerschmettert, sämtliche Boote fort. Wohin auch mein Auge blickte, nirgends gewahrte ich etwa», da« dem Mädchen und mir hätte zur Rettung dienen können. Mit unbeschreiblicher Angst spähte ich immer wieder windwärts, um ein Lichterwerden des Nebels oder sonst ein Zeichen zu entdecken, welche« mir Hoffnung gäbe, daß der Wind bald «schlaffen und der Ozean sich wieder klären würde.

Die Zeit verging. Ich sah nach der Uhr; e» war sechs. In einer Stunde ging die Sonne unter, und eine pechschwarze Nacht mußte folgen, wenn der Dunst sich nicht mit dem schwindenden Tageslicht verzog. Die See war sehr bewegt, doch schien es mir, als ob die Dünung etwa» ab- fiachte. Der Rumpf tanzte fürchterlich und schnellte oft mit plötzlichem Ruck derart von einer Seite zur andern, daß wir vom Deck geschleudert worden wären, hätten wir nicht gesessen und einen Halt gehabt. Und diese Ge­fahr war für un« um so größer, als die Neigungswinkel de« leichten, ungewöhnlich hoch auf dem Wasser liegenden Fahrzeuge» sehr steil waren. Diese Höhe hatte allerdings den Vorteil, daß das überkommende Spritz- waffer von keiner Bedeutung war. Hierdurch fühlte ich mich nach einiger Zeit unendlich beruhigt, denn ich erkannte, daß der Wind »och ein gut Teil stärker blasen müßte, bevor wir Gefahr liefen, daß unser Rumpf sich füllte.

Kurz vor Sonnenuntergang ließ sich Fräulein Temple bewegen, in» Deckhau« zu gehen. Sie betrat e« mit Widerstreben und wählte ihren Platz in der fernsten Ecke von der Stelle, an welcher der Tote gesessen hatte. Draußen waren wir ziemlich schweigsam gewesen. Da« unaufhörliche Brausen des Wassers, die oft erschreckenden Bewegungen de« Schiffe«, der hoch emporspritzende Schaum am Bug, der pfeifende Wind, da« un­heimliche Stöhnen der Spieren am Fockmast, das plötzliche Versinken in ein Wellental all da« war beängstigend und verwirrend genug und hatte das Reden erschwert. Aber das Deckhau« milderte diese Störungen. Ich setzte mich in respektvoller Ferne dem Mädchen gegenüber und schaute hinaus; die abendlichen Schatten verdunkelten schon den weißen, wallenden Nebel, der mir nicht mehr so dicht erschien. Fräulein Temple war toten­blaß; sogar die Lippe» hatten ihre rosige Farbe verloren. Ihre Augen sahen unnatürlich groß au« und zeigten jenen Ausdruck von Zorn und Verzweiflung, wie man ihn bei einem stolzen, edle« Wild sieht, das von seinen Verfolgern gestellt, keinen Ausweg mehr weiß. Sie sagte:

Ich glaube, ich werde wahnsinnig, wenn sich der Nebel nicht verzieht. Mir ist jetzt schon, als ob alles, wa» geschehen, nur Einbildungen de» Irrsinns wären.

Ich fühle ganz mit Ihnen, suchte ich sie zu beschwichtigen, doch wir