Ealmer Wo^enlikrü.
Samstag
Beilage z« Nr. 163.
16. Juli 1916.
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(Fortsetzung.)
Kaum hatte ich das gesagt, als der Holländer schrie: Steigt da am Vordermast nicht Rauch auf? Ja, wahrhaftig, bestätigte der Kapitän. Es scheint wirklich, als obes aus der Vorderluke qualmte.
Versteht sich, versteht sich, nickte ich eifrig. Jawohl, ich kann eine dünne, kerzengerade Rauchsäule unterscheiden, und es ist mir sogar, als wenn dazwischen eine Flamme aufzüngelte.
Meine Damen, übertönte jetzt des alten Keelings Stimme alle anderen, seien Sie so gut und begeben Sie sich schnell hinunter. Im Augenblick wird der Sturm da sein.
Die meisten folgten, einige aber zögerten noch. Mit neu gewonnenem Mut wollten sie nun auch das herannahende Weiter betrachten. Es war allerdings ein wunderbarer Anblick. Noch nie hatte ich so einen Sturm hsravziehen sehen, von dem man vorderhand noch nicht den leisesten Hauch verspürte.
Nichts verriet sein Kommen, als eine heranrückende lange Linie weißen Schaumes, deren beide Enden sich in der Dunkelheit verloren. Unmittelbar um uns war die See noch von glasähnlicher Glätte. Immer schneller drang die weiße Schaumlinie gegen uns vor. Wir sahen, wie sie die Brigg erreichte, die schon im nächsten Augenblick im Wirbel des fliegenden Gischtes verschwunden war.
Gleich darauf hatte der Sturm auch uns erfaßt. Er traf uns direkt in die Seite, riß sofort das allein noch stehende halbgereffte untere Kreuzmarssegel in tausend Fetzen und legte uns derart über, daß die großen Rahen beinahe die wallende, kochende Wasserfläche berührten. Seine Gewalt und die Neigung des Schiffes waren so groß, daß jeder auf Deck Befindliche sich nur durch schnelles Ergreifen eines festen Gegenstandes auf den Beinen zu erhallen vermochte.
Die beiden am Rade stehenden Matrosen, die breitbeinig ihre nervigen Arme in die Spaken stemmten, mußten all ihre Kraft ausbieten, um von drm Rade nicht zurückgeschleudert zu werden. Ich selbst hielt mich krampfhaft an einer eisernen Klammer fest. Der Kapitän hatte Halt an einer Pardune gefunden. Prance und Cocker, die auf dem Kampanjedeck standen, suchten sich an dem Mefsinggeländer desselben festzuhalten.
E» schwindelte einem, sie auf dem hohen, jetzt so schief stehenden glatten Deck kämpfen zu sehen, daß ihnen die Beine nicht unter dem Leibe wegglitten. Zum Glück ging wenigstens die See nicht hoch. Der Sturm erlaubte ihr nicht, sich zu erheben. Selbst die vorher bestandene Dünung drückte er nieder.
Diesem Umstand war es zu danken, daß die Lage des Schiffes sich nicht viel schlimmer gestaltete.
Bei der Schnelligkeit, mit welcher sich alles ereignete, und jeder, so gut er konnte, sich rettete, hatte ich zunächst nur das gesehen, was zu fällig meine Augen streiften. Nun aber, von der hoch erhobenen Wetterseite an der ich an meiner Eisenklammer hing, weitere Umschau haltend, gewahrte ich plötzlich zu meinem atemlosen Schrecken Fräulein Temple in einer schauervollen Lage; das Herz stand mir einen Augenblick still.
Im vergeblichen Bemühen, mit den Füßen Halt zu gewinne», baumelte sie an einem Tau, das um den Kreuzmast geschlungen war und sich mehr und mehr abwickelte. Bewahrte sie Besonnenheit und hielt das Tau fest, so mußte sie schließlich auf einen unter ihr befindlichen Hühnerkäfig zu stehen kommen und sich mittels des Taues darauf halten können, ließ sie aber los, so konnte sie im Fallen Hals und Beine brechen, wenn auch die Wanten und die Schanzkleidung sie davor schützten, über Bord zu fallen. Ich mußte zu ihr hin, mochte es auch mein eigenes Leben kosten. Aber wie?
Wohl hatten meine Beine noch etwas von ihrer früheren Seemannsgeschicklichkeit, die Schräge und Glätte des Deck« jedoch hätten jeder Anstrengung gespottet. Schnell entschlossen ließ ich mich daher auf Knie und Händen nieder und kroch auf allen Vieren nach den Hühnerkäfigen, an deren Stäbe mich der Sturm derart anpreßte, daß ich all meiner Kraft bedurfte, erst einen Fuß fest anzustemmen, und dann das andere Bein wie in Fechterstellung vorzusetzen.
Auf diese Weise gelang es mir, mich soweit auszurichten, um meine Arme um ihre Taille legen zu können. Lasten Sie los! rief ich ihr zu. Sie tat es sofort, und an dem Zittern ihres Körpers merkte ich, daß sie am Ende ihrer Kräfte gewesen war. Ich hatte die Absicht, sie bis zu einem der größten Käfige zu tragen, doch sie war schwerer, als ich gedacht hatte. Ich konnte cS nicht hindern, daß ihre Füße den abschüssigen Boden berührten; sie begann zu gleiten, und in ihrem Schrecken warf sie die Arme um mnnen Hals.
In dieser Umschlingung glitt ich behutsam bis an den Käfig nieder und setzte sie auf diesen. Schwer atmend nahm ich neben ihr Platz. Auch ihre Brust hob sich heftig.
Keines von uns vermochte im ersten Augenblick zu sprechen. Dann keuchte sie in gewissermaßen zürnender Verlegenheit, mit glühendem Gesicht