Samstag
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K0»in 0«»ri«, (Witrtib^ )
Die Goldinsel.
Seeroman von Clark Russell.
(Fortsetzung.)
Bei einem früheren Gespräch hatten wir uns nämlich als alte Schiffskameraden wiedererkannt. Er war Vollmatrose auf demselben Schiff gewesen, auf dem ich als Seekadett gelernt hatte, und in Erinnerung an diese Zeit plauderten wir, so oft wir uns trafen. Auch jetzt erzählte er mir in seiner Redseligkeit dies und das. Dabei trat er auf einmal dicht an mich heran und zischelte : Man darf e» nicht laut sagen, aber Ihnen will ich's doch verraten — wir werden bald eine Leiche an Bord haben.
Nanu! Ist einer krank?
Jawohl, der Crabb, wissen Sie, der Kerl mit der eingeschlagenen Nase.
Wa«, der? Den habe ich ja noch gestern abend ganz munter am Rad gesehen.
Stimmt, stimmt. Aber was ich Ihnen sage, der liegt jetzt im Sterben.
Was fehlt ihm denn?
Ja, das ist'S eben. Keiner weiß es. Er liegt da wie ein Toter und rührt sich nicht. Der Doktor war schon zweimal bei ihm, kann sich aber auch nichts ausspintifieren, trotzdem er ihn nach allen Seiten gedreht, beklopft und behorcht hat. Er schüttelte nur immer verwundert den Kopf und meinte, so '« Fall wär' ihm noch nicht vorgekommen. Ja, sehen Sie, an der Geschichte ist irgendwas nicht richtig. Der Kerl ist sicher verhext. Na, schade wär'S gerade nicht um ihn. Ich könnte Ihnen manches von ihm erzählen, aber jetzt darf ich meine Zeit nicht länger vertrödeln. Ich muß wieder fort. Und mit einer freundlichen Handbewegung nach der Stirn stampfte der Alte davon.
Bald darauf begegnete ich dem Doktor. Also wir werden einen Mann verlieren? sprach ich ihn an.
Wieso? Wer hat Ihnen das gesagt? fragte er gereizt, indem er mich über die Brille hinweg anglotzte.
Ja, wer hat es gesagt? Da fragen Sie mich zu viel. Ei« Schiff ist wie ein Dorf. Was da passiert, wissen gleich alle Nachbarn.
Na, ich weiß nichts, als daß ich einen Kranken habe, und die gibt es überall. Jedenfalls lebt der Mann noch, und an Bord eines Paffagierschiffes muß man sich doppelt hüten, Dinge in Umlauf zu bringen, die noch nicht Tatsache geworden sind. Wo viele Damen sind, herrscht auch viel Nervosität. Ich bitte Sie also, das Geschwätz der Leute nicht weiter zu tragen.
Beabsichtige ich auch gar nicht, denn als früherer Seemann weiß ich mit dergleichen Dingen Bescheid, aber da wir gerade unter «ns find, darf ich wohl fragen, was dem Mann fehlt?
Er zuckte mit den Achseln. Da stehe ich selbst vor einem Rätsel. Ich weiß es nicht. Eine bestimmte Krankheit kann ich an ihm nicht entdecken. Er liegt regungslos da und stöhnt nur manchmal. Mir scheint er ein von einer Herzaffektion ausgehender Kollaps zu sein. Weiter kann ich Ihnen nicht» sagen.
Das war mir genug und ich ließ die Sache fallen. Während er wieder nach seinem Kranken sah, setzte ich meinen Rundgang um da» Schiff fort, beobachtete die da und dort in heiterer Unterhaltung fitzenden oder promenierenden Paffagiere, rauchte zwischendurch auch mal eine Pfeife und genoß so auf meine Art den schönen Vormittag.
Colledge und Fräulein Temple hatten längst mit ihrem Schießen aufgehört; zuletzt hatte ich sie bei der Tante sitzen sehen. Al» ich aber nach einiger Zeit wieder an dem Platz vorüberkam, war das junge Mädchen verschwunden.
Durch die geöffneten Oberlichter drangen jetzt Eingangsakkorde eines Lieder und gleich darauf die Töne einer herrlichen Stimme.
Lauschend blieben die Spaziergänger stehen; die mit einem Buch oder einer Handarbeit umhersitzenden Damen horchten auf; mehrere Herren, unter ihnen auch ich, sammelten sich um die Oberlichter. Das ist Fräulein Temple, hörte ich flüstern, denn keiner wagte laut zu sprechen. Der Respekt vor diesem Mädchen war so allgemein, daß man ihr MS. sichten wie einer Fürstin erwies. Deshalb ging auch niemand hinunter, und erst beim Läuten der Frühstücksglocke, mit deren erstem Schall sie abbrach, hielt man e» für erlaubt, de» Salon wieder zu betreten.
Siebente» Kapitel.
Da- Begräbnis de- Piraten.
Beim Frühstück erzählte Kapitän Keeling des langen und breiten von seinem Kampf mit den Piraten, wobei sich die Damen an Aeußerungen der Bewunderung für seine Person und sonstigen Zwischenrufe» nicht genug tun konnten. Immer von neuem hörte man: Nein, wie entsetzlich — Welch' schreckliche Lage! — Das muß ja furchtbar gewesen sein! usw. usw.
Natürlich lauschte auch ich dem Erguß de» Alten mit Aufmerksamkeit. Als er endlich geendet hatte, sagte mein ständischer Tischnachbar, Herr